Überdachtes Verhalten
Vor einiger Zeit bekam ich die Krise von dem ganzen (Social) Web-Zeugs, mit dem ich mich so abgegeben habe. Das fiel zusammen mit einer Frustration von den ganzen negativen Nachrichten. Ich entfernte alle Nachrichtenfeeds aus Google Reader und entfolgte ca. drei Viertel der Leute, denen ich bis dahin auf Twitter folgte (speicherte sie in einer nicht öffentlichen Liste, das geht auch wenn man ihnen nicht folgt).
Ich weiß gar nicht mehr genau, wann das war, aber es ist schon einige Zeit her. Letzten Monat war ich auf dem Westbundseminar (da wo ich diesen irre langen Artikel drüber geschrieben habe) und kam mit einer Wahnsinnsmenge Motivation zurück. Das brachte etwas Ordnung in mein Leben und gab dem Frust den Rest. Seitdem lese ich wieder mehr online.
Vermisst habe ich allerdings nichts. Letztens las ich probehalber mal wieder Nachrichten und bekam die Krise von der schlechten Qualität. Ihr dürft mir gerne Websites empfehlen, ich hätte gerne was für Lokalnachrichten Herne/Gelsenkirchen/Bochum und was für Weltgeschehen/Politik/Breaking News. Für Kultur und Lifestyle habe ich schon die TAZ und Twitter. Ein Feed ist Voraussetzung (Lokalradiowebsites fallen also weg). Wissenschaft&Technik ist optional, da hatte ich bisher heise und Golem, ist mir aber eigentlich zu viel.
Bei Twitter hingegen folge ich inzwischen wieder mehr Leuten, die aber nach etwas abgewandelten Kriterien ausgewählt sind. Durch das Entrümpeln ist mir klar geworden wieviel uninteressantes Zeug ich eigentlich in meiner Timeline hatte. Ich folge Leuten jetzt nur noch,
- wenn ich sie persönlich kenne und sie Dinge twittern, die sie mir nicht eh erzählen,
- wenn ich sie über das Internet kenne und wir so Kontakt halten,
- wenn ich sie noch nicht wirklich kenne, das aber eventuell ändern möchte,
- wenn sie (überwiegend) thematisch twittern und mich die Tweets dazu interessieren oder
- wenn der Spaßfaktor der Tweets für mich überdurchschnittlich hoch ist.
Dabei kann eine niedrige Postingfrequenz auch bei eher weniger passendem Kriterium dazu führen dass ich trotzdem mal folge, denn der Hauptgrund für die Kriterien da oben ist, dass ich keine Timeline mehr will, in der im Minutentakt neue Nachrichten auftauchen. Es mag Leute geben, die damit klar kommen und die das mögen - ich dachte anfangs, ich würde dazu gehören, aber dem ist nicht so. Es nervt mich. Ich komme damit nicht klar. Ich komme nicht damit klar, mich einzuloggen und die verpassten Tweets einfach zu verwerfen, weil es zu viele sind um sie nachzulesen.
Twitter ist zwar ein Kurznachrichtendienst und eine Microbloggingplattform, aber auch ein soziales Netzwerk, und der letzte Punkt überwiegt für mich dabei. Ich möchte keinen Beiträge generierenden Accounts folgen. Ich möchte wissen, wer dahinter steckt, und wenn ich das weiß, möchte ich auch alle Tweets lesen, weil's mich dann interessiert. Und im Zweifel fliegt zugunsten der relevanten Tweets dann mal ein Account raus, wenn er meine Timeline flutet - weil ich die Masse an Informationen, die mir die ganzen Dienste, bei denen ich angemeldet bin, nicht mehr sehen will.
Wegen der Informationsmasse habe ich übrigens nicht nur die Nachrichten, sondern auch die Blogs im Feedreader mal wieder reduziert. Wenn Artikel von Google rausgekickt werden, weil sie so alt sind, hätte ich sie vermutlich eh nie gelesen. Also weg damit. Platz schaffen für Relevantes. Die Tage haben nur 24 Stunden und die kann ich nicht alle online verbringen.
[reisen::london] Foto-Tagebuch, Teil 2
Süßes buntes Chili Con Carne
Süßes Chili? Klingt irgendwie merkwürdig. Ist aber tatsächlich leicht süß. Jetzt nicht süß wie Dinge mit viel Zucker, aber eben so eintopfsüß. Ach, egal. Foto entfällt leider auch, hab ich vergessen.
Sonntag/Montag ist bei mir Eintopftag, weil ich montags bei TEN SING bin und dafür nach Hagen fahre, d.h. ich bin fünf Stunden außer Haus und erst um halb 11 zuhause, da habe ich keine Lust mehr zu kochen. Also gibt es sonntags Eintopf in einem wunderbar riesigen Topf und viel zu viel, damit am Montag dann auch noch genug da ist (reicht dann meist auch noch für nen dritten Tag). Diesmal sollte es eben Chili werden. Ich hatte noch Hackfleisch gefroren1 und hab mich dann mal bei chefkoch.de inspirieren lassen und dann den Supermarkt geplündert.
Ich nenn mal zuerst was ich reingeschmissen habe und in welcher Form und beschreibe danach wie ich das nun genau gekocht habe, das war nämlich etwas chaotisch.
1 Kilo Hackfleisch (gebraten)
1 Zwiebel, 1 Peperoni (gehackt)
2 Paprika, 1 Möhre (in kleinen Stücken)
4 frische Tomaten (gewürfelt)
1 Knoblauchzehe
je 2 Dosen MaisDosen? und Kidneybohnen
ca 400ml Gemüsebrühe
1 Becher Sahne (200ml)
Gewürze: Paprika, Salz, Pfeffer
So. Bei mir lief das dann so: Hackfleisch auftauen (Mikrowelle. Geht, ist aber etwas eklig, weil es teilweise gart) und durchbraten. In den Kühlschrank stellen, weil es noch gar nicht Sonntag ist. Sonntag: Zwiebel in heißes Fett schmeißen und Gehacktes dazu. Heiß werden lassen und würzen, dieweil eine Tasse Gemüsebrühe kochen und die Sahne da reinkippen, dann zusammen mit den Tomaten, der Knoblauchzehe und der verhackstückten Peperoni in den großen Pott mit dem Hack. Keine Zeit mehr haben, Herd ausschalten und zum Blood Red Shoes-Konzert fahren. Woanders essen und Montag weiterkochen: Neue Gemüsebrühe kochen und das angefangene Chili2 wieder aufwärmen, die neue Gemüsebrühe reinkippen weil es eingedampft war und merken dass es dann doch zuviel neue Brühe war. Ärgern dass keine Sahne mehr da ist und den restlichen Kram reinschmeißen, ne halbe Stunde köcheln lassen und dann feststellen, dass es fertig ist.
Von dem Ergebnis habe ich jetzt zwei Tage gegessen und es ist noch was über. Beim nächsten Mal werde ich zwei Möhren reinschmeißen und alles an einem Abend kochen... außerdem war es nicht wirklich scharf, was mich eher freut als stört, aber alle anderen sollten lieber zwei Peperoni reinschmeißen (oder drei). Und es muss doch hier irgendwo Tiefkühl-Mais geben - der Dosenmais war nicht so der Brüller. Gewürzt hab ich übrigens so, dass man auf der gesamten Hackfleischfläche deutlich gesehen hat dass ich da was draufgekippt hab (was nicht für das Salz gilt, das wäre eklig geworden weil sich das sofort löst). War am Ende erstaunt wie gut das geworden ist - trotz des ganzen Chaos.
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1 Fünf Wochen lang oder so. War völlig okay. Hatte vorm Seminar welches gekauft und vergessen, dass ich ja gar nicht mehr dazu komme es zu braten. Dann lag es einen Tag im Kühlschrank und danach habe ich es eingefroren und jetzt eben wieder rausgeholt. Das mit dem Auftauen in der Mikrowelle war aber wirklich nicht so toll, das war hinterher an den Rändern... naja, es hatte die Farbe, die es hat, wenn es gar ist. Essen mochte ich das aber nicht. Hab dann den Teil, der aussah wie frisch, genommen und gebraten.
2 Ein Hohn, es Chili zu nennen, wo ich doch keine Chilischoten gekriegt habe und daher Peperoni nahm.
Dosen? Irgendwie gibt es hier nirgendwo Tiefkühl-Mais.
[reisen::london] Foto-Tagebuch, Teil 1
Hier die ersten Notizen und Fotos. Sorry, der Blog läuft zwar inzwischen stabil, aber Bilder einbinden ohne Flickr zu nutzen ist noch etwas frickelig. Übrigens, hüstel, peinlich, sehe ich gerade dass ich schonmal angefangen hatte zu berichten, sogar sehr zeitnah. Daher macht dieser Post außer der Tatsache, dass er nicht textfrei ist, noch eine Ausnahme: Hier ist der erste Bericht, in dem man nachlesen kann, was sich genau abspielte, während diese Notizen und Fotos entstanden.
Projekt Hörsturz - Runde 33: Frauenstimmen
Im Projekt HörsturzWas? geht es dieses Mal nur um Songs, die von Frauen gesungen werden. Nachdem mein Song letztes Mal in den Pflichtsongs landete und dort niedergeschlagen wurde, hoffe ich diese Runde einfach mal darauf, gute neue Musik zu entdecken.
{rating35} Yeah Yeah Yeahs - Y Control (von DerGraf)
Cool, Yeah Yeah Yeahs. Ehrlich gesagt hätte ich weder erwartet dass die ne SängerIN haben noch dass die so rockige laute Musik machen. Ist zwar nicht ganz mein Geschmack, aber durchaus gut hörbar. Ich mag die Stimme der Sängerin... nicht weichgekocht und trotzdem nicht unangenehm. Passt da irgendwie gut rein.
{rating2} Tarja - In For A Kill (von cimddwc)
Gut, dass ich nochmal nachgeguckt habe: Das ist die alte, nicht die "neue" (seit 2005) Sängerin von Nightwish. Wenn man's weiß, merkt man's. Ich kenne gar nicht soo viel von Nightwish, einige Songs gefallen mir ausgesprochen gut, der Rest eher weniger. Das hier geht ziemlich in die Richtung weniger und ist auch gar nicht so entfernt von Nightwish. Hab's mir dann mal angehört, "aha, das macht sie also jetzt" gedacht und den nächsten Song angemacht.
{rating25} Agnes Obel - Beast (von Dany)
Diese Dame hat nur einen kleinen Eintrag in der englischen Wikipedia, scheint ziemlich neu zu sein. Ich schätze mal, sie begleitet sich selbst am Klavier, das macht dann außer ihrem Gesang auch den wesentlichen Teil des Liedes aus. Relativ ruhig, auch wenn sie ihre Stimme immer wieder mal anhebt. Wirkt insgesamt recht simpel und ich kann nicht so recht etwas damit anfangen.
{rating25} Nelly Furtado - Wait for you (von David)
Hm, Nelly Furtado ist auch so eine, deren Songs ich mal ganz gerne mag und mal belanglos finde. Bei diesem hier geht mir allem auf die Nerven, dass ihre Stimme fast untergeht in der Musik, und es ist gar nicht mal der Bass, der da alles überdröhnt. Besteht ansonsten wesentlich aus Beat und einem Instrument, was ich in die orientalisch-Schublade stecken würde. Nicht meine Musik, und ich tue mich gerade relativ schwer mit den Bewertungen, weil heute alles so im unteren Toleranzbereich rumdümpelt...
{rating35} The New Pornographers - My Shepherd (von JuliaL49)
So, nach dem Bewertungsbrei da oben habe ich mir eine Pause gegönnt und nun hörte ich gerade die ganze Zeit Musik von Lykke Li, die ich auch für die nächste Runde vorschlagen werde. Meine Ohren sind offen, meine Messlatte ist hoch. Unter "The New Pornographers" hätte ich mir eher sowas wie JBO vorgestellt - ist es aber ganz und gar nicht. Es ist melodischer Pop mit einer angenehmen Stimme, textlich ganz nett und ansonsten nichts Besonderes, was aber nunmal nicht schlecht ist.
{rating35} Azure Ray - New Resolution (von Fabian)
Auch das hier hört sich gut an. Würde ich auch bei Pop einordnen, was dem aber nicht gerecht wird, da es dafür nicht mainstreamig genug ist. Ein bisschen unruhig und gerade dadurch interessant.
{rating2} Jane Healy - Colors Of The Night (von Onkelosi)
Öhm... die Kommentare sagen, dass sei gar nicht die angegebene Sängerin. Einfach irgendein Youtube-Video in den Raum werfen zum Vorschlag ist eben nicht gut. Stammt angeblich von einem Sampler namens "Best of Forever Love 18 Vol. 3" und genau da passt es auch hin. Wenn ich in der Stimmung bin finde ich es bestimmt toll, aber es gibt für alles eine richtige Stimmung und manchmal finde ich sogar Peter Fox gut.
{rating1} Broadcast - The World Backwards (von beetFreeQ)
Angst. Beetys Vorschlag. Was wird es wohl diesmal? Angeblich diesmal nicht so mainstreamig... aber Beety hört glaube ich sowieso nichts was ich Mainstream nennen würde. Das hier klingt gar nicht so ausgefallen, dafür sehr nach typischer Tanzmusik - und diesmal meine ich Standardtanz und nicht Konzert- oder Discotanz. Langweilig!
{rating0} CocoRosie - Beautiful boyz (von Khitos)
Musikalisch unspannend (wenn ich das schreibe, meine ich übrigens immer die Band, der Begriff ist dafür vermutlich falsch) und die Stimme verwirrt mich. Weiß nicht was ich davon halten soll und bewerte es daher danach wie es mir spontan gefällt.
{rating4} Mates of State - Get Better (von Kristin)
Ui, zum Schluss doch noch ein Vorschlag, der die für diese Runde festgelegte "Sowas würde ich mir auch ohne Projekt Hörsturz anhören"-4-Sterne-Marke erreicht. Tadaa. Ich mag Songs die spontan gute Laune verursachen.
So, Bonus gibt's später, weiß noch nicht ob ich das bis Sonntag schaffe. // Ich weiß nicht, wieso ich sie nicht für die Frauenstimmen-Runde vorgeschlagen habe, aber für Runde 34 besteht ja auch die Chance - hier ist Complaint Department von Lykke Li. Nach den bisher doch eher schubladentauglichen Vorschlägen von meiner Seite bin ich sehr gespannt, was dieser Song für Reaktionen hervorruft. Nächstes Jahr geht sie auf Tour und ich werde definitiv dabei sein - das Konzert 2009 beim Hurricane habe ich leider zu nem Viertel draußen vorm Zelt verbracht mangels Platz drinnen.
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Das Projekt Hörsturz ist ein Bloggerprojekt, bei dem ein Haufen Menschen einen Haufen Liedvorschläge generiert und den dann von einem Haufen Blogger bewerten lässt. Wunderbar um neue Musik zu entdecken und die Subjektivität des Musikgeschmacks zu beobachten.
Finally: Returned from London!
Hehe, im März war ich in London und ich glaube, so lange habe ich einen Bericht noch nie aufgeschoben. Und weil ich ihn wohl auch nie schreiben werde, weil ich dafür viel zu unmotiviert bin, und weil ich eigentlich eine Fotodoku machen wollte, wofür ein Blog aber nicht wirklich geeignet ist, mache ich jetzt ein bisschen von allem und ein bisschen was neues.
In den nächsten Tagen gibt es hier täglich einen Eintrag, der nur aus Bildern besteht - nämlich zwei Scans, zwei Seiten von meinem Notizblock, auf dem ich meine Reise während ich in London war dokumentiert habe, und die Fotos, die ich dazu zeigen würde. So geht nichts verloren, was ich vorbereitet habe, ihr bekommt einen Eindruck von der Reise und vielleicht verliere ich ja doch noch ein paar Worte dazu, wenn mir etwas einfällt, was besonders wichtig war und nur in meiner Erinnerung existiert.
Übrigens werde ich alle Posts rechtzeitig vorbereiten - alle London-Beiträge erscheinen also zu einer festgelegten Zeit und nicht zwangsweise dann, wenn ich sie gerade geschrieben habe.
Browsertests
Was Software angeht, bin ich schnell unzufrieden. Einen bevorzugten Medienplayer habe ich schon länger nicht mehr, weil ich alle irgendwie doof finde, und aktuell suche ich nach dem perfekten Browser. Eigentlich hatte ich den mit Iron, einem Chrome sehr ähnlichen Browser auf Basis der Chromium-Engine, gefunden - aber leider hat Iron einen Bug, den ich nicht gezielt reproduzieren kann, was es noch schlimmer macht: Manchmal bleibt er nach dem Minimieren einfach in der Taskleiste hängen und stürzt quasi ab. Das ist sehr doof, denn ich minimiere ständig alle Fenster um auf meinen Desktopkalender zu gucken, und wenn ich das tue, weil ich gerade jemandem bei Facebook oder sonstwo mailen möchte wann ich Zeit habe und dann Iron abschmiert, ist die Nachricht futsch. Ich kopiere solche Nachrichten zwar vor dem Abschicken in die Zwischenablage, falls xVZ mich mal wieder ausgeloggt hat während ich schrieb, aber beim Minimieren denke ich da nie dran.
Dabei ist Iron eigentlich toll. Er ist wahnsinnig schnell, extrem kompakt - die Website nimmt nahezu den gesamten Bildschirm ein, sogar die Tableiste ist platzsparend im Fensterrahmen untergebracht - er ist kompatibel mit allen Websites die ich nutze, einigermaßen gut erweiterbar und er unterstützt neueste Webstandards. Zudem ist er, abgesehen von dem Bug, absturzfrei und sparsam im Umgang mit meinem Arbeitsspeicher, sprich er macht nicht den gesamten Rechner lahm.
Nun gut. Auch Opera hatte ich als schneller als Firefox in Erinnerung und da der gerade in einer neuen Version erschien, gab ich ihm eine Chance, Iron zu verdrängen. Letztes Mal war das daran gescheitert, dass Opera manche Websites nicht anzeigt. Außerdem ist gerade RockMelt, der ebenfalls auf Chromium basiert, erschienen und Hannah ließ mir eine Einladung zukommen, so dass ich auch den mal testen kann. Im Folgenden also zwei Testberichte zu aktuellen Browsern.
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