Vegane Waffeln & Pfannkuchen

Ich bin zwar "nur" Vegetarier und das auch nur, weil ich mich in einer Findungsphase befinde, was die Wahl meines Essens angeht, aber Eiern war ich noch nie zugeneigt. Gekocht, als Rühr- oder als Spiegelei kommen sie mir gar nicht auf den Teller und auch ansonsten finde ich die Vorstellung von zusammengepferchten Hühnern so abartig, dass ich wo es geht auch auf Eier verzichten möchte und nicht nur auf Hühnerfleisch. Wiesenhof bewirbt zum Beispiel eine Marke, bei der nur fünfzehn Hühner pro Quadratmeter gehalten werden. Fünfzehn! Nehmt euch mal nen Quadratmeter und stellt da in Gedanken fünfzehn Hühner rein und dann überlegt euch, dass das deren supertierfreundliche Alternativmarke ist und nicht die normale.

Jedenfalls lerne ich gerade das ein oder andere über vegane Ernährung bei Steff und wurde durch ihren Blog auch auf ein Waffelrezept bei Veganesnom aufmerksam (ich hasse dieses "nomnom", aber egal, tut nix zur Sache). Blöderweise stellte ich mich dumm an beim Reinigen meines Waffeleisens und machte es eher noch unbrauchbarer, zumindest vorerst. Aber in den Kommentaren berichtete Nomi, dass sie Pancakes draus gemacht hatte, weil ihr Waffeleisen kaputt ging. Und ich liebe doch neuerdings Pfannkuchen so sehr! (Wieso nennt man die eigentlich neuerdings Pancakes und macht sie kleiner?)

Also ab in die Pfanne mit dem Teig, der erste Pfannkuchen wurde ziemlich dick, also Wasser reingepanscht und etwas Öl, damit der Teig sich besser verteilt und wooow die schmecken unglaublich gut. Eigentlich logisch, so ein Waffeleisen ist ja auch nix anderes als ne beschichtete Pfanne mit Muster. Also, supergeiles Rezept für vegane Waffeln oder Pfannkuchen oder, wenn man es noch etwas dicker macht, auch Brot, wenn man nämlich mit niedriger Hitze arbeitet klappen auch dicke Pfannkuchen und die kann man dann wunderbar schneiden und als Brot missbrauchen.

Und demnächst gibt es dann vegane Mayonnaise. Ich wollte eh immer mal welche selber machen und das Rezept für die vegane Variante ist unfassbar einfach. Vielleicht direkt heute, mal schauen. Hätte eh Lust auf Fritten.



Deichbrand & Eier mit Speck

Immer wenn es hier noch ruhiger wird als sonst in ruhigen Zeiten, schreibe ich vorrangig Berichte für die Festivalhopper. Zuletzt waren dabei das Deichbrand und das Eier mit Speck dran. Außerdem war ich bei Bochum Total unterwegs, beim Open Source und beim Hurricane. Bei Bochum Total und beim Deichbrand war Marina dabei, beim Eier mit Speck hat mich Markus unterstützt. Hier nun alle Berichte in chronologischer Reihenfolge rückwärts. Bis auf das Deichbrand hat es dabei immer großen Spaß gemacht, besonders bei Bochum Total fühlten wir uns pudelwohl und das Open Source und das Eier mit Speck waren schöne Neuentdeckungen für mich. Und das Hurricane ist ja sowieso großartig. hahahah

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Alle Texte von mir



Open Flair vor, auf, hinter und unter den Bühnen

Diesen Monat habe ich meine Ausbildung bei Smartlite begonnen, einem Veranstaltungstechnikdienstleister, der unter anderem Technik für Ü30-Partys, die Cranger Kirmes und das Open Flair-Festival stellt und betreut. So bekam ich kurzfristig die Gelegenheit kostenlos zum Open Flair zu fahren und dort ab Sonntagabend den Technikabbau zu unterstützen.

Irgendwie hatte ich das Open Flair ziemlich kontrastreich in Erinnerung. Grandiose Konzerte auf der einen Seite, darunter das letzte wirklich gute Wir sind Helden-Konzert, und einige organisatorische Pannen und einen sumpfigen Parkplatz auf der anderen Seite. Diesmal war alles etwas entspannter. Wir (meine Schwester und ich) sind erst am Freitag angereist und haben dann, nachdem wir die merkwürdige Führung zu den Parkplätzen verstanden hatten, auch einen gescheiten Parkplatz und einen guten Zeltplatz bekommen.

Letzterer lag quasi am Weg zur Seebühne (der Open Air-Bühne, die nicht auf dem Hauptgelände, sondern näher am Campinggelände liegt) auf einem Ersatzzeltplatz, auf dem nach uns tatsächlich niemand mehr angereist ist, so dass wir nicht nur viel Platz für uns, sondern auch eine freie Fläche hatten. Die hätte man super für Flunkyball nutzen können - wenn denn anständige Festivalcamper da gewesen wären! Aber aus irgendwelchen Gründen war das Durchschnittsalter auf unserem Platz ziemlich hoch und wurde nur durch die Kinder der anwesenden Familien gesenkt. So war es zwar nachts schön ruhig zum Schlafen, aber tagsüber war tote Hose.

Naja. Nachdem wir auf mysteriöse Weise Zeit bei der Anreise verloren hatten und dann noch mehr Zeit verloren, weil die Ticketübergabe meiner Schwester aufgrund des schlechten Mobilfunknetzes so lange dauerte, hörten wir Skindred leider nur und sahen dann Madsen als erste Band. Die waren grandios wie immer und als Zugabe gab's noch ein kurzes Cover von Alex Clares "Too Close", was wohl jeder Festivalbesucher und Radiohörer schonmal gehört hat. Schöne Sache, obwohl die Musikrichtung ja völlig anders ist als sonst bei Madsen.

Aufgewärmt ging's dann direkt zur Seebühne, um dort 5BUGS zu sehen. Da war, wie überhaupt während des gesamten Festivals, ziemlich wenig los, die Stimmung aber kein bisschen schlechter. Überhaupt haben mich 5BUGS ziemlich überzeugt, fast noch mehr als Madsen, vielleicht auch, weil sie viele gute Songs dabei hatten die ich noch nicht kannte.

Da eh nix los war, konnten wir in der Umbaupause zum Zelt laufen und uns vor Fiva noch etwas ausruhen. Zu Fiva und dem Phantom-Orchester würde die Beschreibung "grandios wie immer" auch passen - aber auch wenn ich sie schon so oft gesehen habe wie Madsen, verteilen sich die vier Konzerte nur auf zwei Monate und nicht auf drei Jahre. Es war wieder ein neuer Kontrabassist dabei und es gab ein paar kleinere Verspieler oder Aussetzer, aber die Atmosphäre war großartig und das Konzert insgesamt so gut, dass sich niemand daran gestört hat, so es denn den Leuten überhaupt aufgefallen ist.

Nach einer Esspause, bei der wir eine Gaskartusche versehentlich turboentleerten, ging's dann noch zu Samy Deluxe (mit Tsunami-Band). Nicht ganz so klischeefreier Hip-Hop wie bei Fiva, aber dennoch hörenswert. Und im Gegensatz zum Deichbrand, wo wegen der beschädigten Bühne und der Bauarbeiten die erste Welle gesperrt war konnten wir diesmal weit vorne sein und der Sound war auch gut.

In der Nacht war es wie schon erwähnt sehr ruhig. Keine Generatoren, keine laute Musik, nichtmal sich unterhaltende Nachbarn am Grill unterm Pavillon. Tote Hose, aber erholsam. Den Samstag ließen wir dann auch ganz entspannt angehen und fuhren erstmal zum Edeka um uns fürs Frühstück einzudecken. Das hat das Open Flair wirklich quasi allen Festivals voraus - ein Supermarkt in fußläufiger Reichweite ist unschlagbar praktisch. Zusätzlich gab es diesmal sogar einen gut sortierten Zelt-Supermarkt vor dem Campinggelände, wo es sogar Obst und Gemüse zu kaufen gab (neben allem was man sonst so braucht).

Konzerte gingen dann los mit Sondaschule, die wir vor zwei Jahren auf der Seebühne am Donnerstag Abend gesehen hatten und die nun auf der großen HR3-Bühne spielten. Großartiges Konzert und reichlich Party. Sondaschule sind auch einfach eine coole Liveband. Ebenso wie Zebrahead, die einfach immer einen Besuch wert sind, weil da immer der Bär steppt. Für meine Schwester stand dann Jennifer Rostock an, die hatte ich beim Hurricane schon gesehen, also ging's zu Captain Capa, die ich bei Bochum Total wegen meines Ausflugs zu TEN SING Bad Essen nicht sehen konnte.

Captain Capa sind bei Audiolith unter Vertrag, dem Hamburger Label, bei dem auch Supershirt, Frittenbude und Egotronic sind, und bisher haben alle Bands dieses Labels meinen Geschmack getroffen. Captain Capa gehen in Richtung Tekkno oder, wie Intro mal schrieb, "Hochgeschwindigkeitspop". Wie zuvor schon bei Fiva ging's mit wirklich wenigen Zuschauern los und füllte sich dann, als mehr Leute merkten, dass ein guter Beat und ein paar geschickt platzierte Effekte zum Tanzen reichen. Sympathisch und spontan präsentierten sich die beiden und für mich war das Konzert definitiv ein Highlight. Bei Jennifer Rostock wurde dieweil bei beiden Geschlechtern blank gezogen, was die anwesenden Familien mit kleineren Kindern wohl etwas verstörte...

Ohne Unterbrechung ging's dann weiter zu J.B.O., die gerade auf der kleinen Freibühne spielten und genau das waren, was ich erwartet hatte: Zehn Minuten lustig, dann irrelevant und nervig. "Im Gegensatz zu Bayern München hat der nächste Song einen Titel!" - Sprüche wie die kann man sich mal anhören, muss man aber nicht. Dann lieber die Broilers, die zwar anfangs Probleme mit ihrem Bass hatten, spätestens danach aber eine gute Show hinlegten. Viel besser war aber noch das Publikum - wir waren ziemlich weit vorne, wo die Leute noch sehr locker standen, aber kaum erklangen die ersten Akkorde, kamen von hinten Leute angerannt, schubsten uns zur Seite und ein tobender Moshpit entstand, der sich bis Konzertende kaum beruhigte.

Die im Plan eingezeichnete Platzaktion fiel wohl irgendwie aus, jedenfalls bemerkten wir nix und die nächste Band spielte auch schon, also war's wieder Zeit für's Abendessen (gute Ravioli!) und danach auf zu Egotronic, die genauso betrunken, aber auch genauso gut waren wie schon beim Deichbrand (diesmal ohne technische Unfälle - eigentlich unnötig zu erwähnen, dass auch diese Deichbrand-Panne hier ausblieb). Viele bekannte Songs wurden wieder gespielt, das Set war aber insgesamt etwas anders und unter anderem gab es ein Cover von einem Saalschutz-Song (noch eine Audiolith-Band), der auf Supershirts "8000 Mark" verweist. Netter Zusammenhang. Außerdem lernten wir, dass das Beste, was man nach einer gescheiterten Beziehung tun kann, ist, ein Nazischiff zu versenken, und es war "verhunze fremde Popsongs"-Tag und auch "Zu spät" von den Ärzten blieb nicht verschont. :D

Nachdem sich dann anschließend herausstellte, dass The Baseballs zwar ähnliche Musik machen wie Dick Brave & The Backbeats, dabei aber nicht halb so gut sind, ging's zurück zur Seebühne und - Überraschung - das Gerücht, das vorher umging, stellte sich als offiziell heraus: Sondaschule spielten nochmal, da Timid Tiger absagen mussten! Mehr als die Hälfte der Songs des Sets wurde ausgetauscht und viele der Zuschauer vom Mittag waren auch nachts um halb eins wieder anwesend. Ein perfekter Abschluss für den Samstag, auch wenn es schade um Timid Tiger war.

Am Sonntag begannen wir den Tag noch später. Das Zelt heizte sich in der Sonne unglaublich auf und so schälten wir uns eigentlich nur aus den Schlafsäcken, um nicht zu schmelzen. Die ersten Bands die spielten kannten wir eh nicht und bei der Hitze waren wir auch recht unmotiviert einfach hinzugehen. Also erstmal schön Festivalfrühstück mit Erdbeerwodka und schonmal Gepäck zum Auto bringen.

Zu Das Pack mussten wir dann aber hin, immerhin spielten die direkt vor Monsters of Liedermaching und einer der Monsters ist auch bei Das Pack. Im letzten Jahr hatte er sich mit nem Schlauchboot auf die gegenüberliegende Bühne tragen lassen. Wir schafften es auch tatsächlich mal pünktlich und bekamen eine ordentliche Portion Pferdeäpfel niveaulosen, aber lustigen Rock. Anschließend kamen die restlichen Monsters auf die Bühne und ließen sich alle in Schlauchbooten rübertragen - und hielten dabei Schilder hoch: "Schlauchboot? Schon wieder?!".

Nachdem das unter großem Gejohle mehr oder weniger klappte, gab's auf der großen Bühne auch die Erklärung dazu: Eigentlich wollte sich die Band diesmal in großen Glaskugeln tragen lassen - aber es gab schlicht keine! Hätten sie mal Deichkind gefragt, die sind schließlich Meister in schrägen Bühnenshows mit den unmöglichsten Utensilien. Das Monsters-Konzert war dann, wie nicht anders zu erwarten, wieder höchst genial. Wir machten vier Refrains lang Sitzpogo und wurden so still, dass man das Xylophon bei "so einem sauguten Refrain" unverstärkt hören konnte.

Da ich ab 19:15 Uhr für den Abbau am Kleinkunstzelt eingeteilt war, machte ich noch ein Nickerchen und ging das Zelt anschließend suchen. Es lag etwas außerhalb im wunderschönen Schlosspark, wo auch das Weinzelt stand. Als ich ankam, war das Liveprogramm auch bereits zu Ende und so ging es direkt los: Kabel einsammeln, unter der Tribühne herkriechen, Molton1 abnehmen und verpacken, Traversen und Bühne abbauen und andere Utensilien verpacken und dann den LKW beladen. Insgesamt alles ziemlich entspannt und da wir von den Technikern her schon ziemlich viele waren und dazu noch ehrenamtliche Helfer vom Open Flair dabei hatten, ging es auch sehr schnell, so dass wir noch während Kraftklub (21:30 Uhr) zurück zum Hauptgelände liefen.

Dort angekommen wurde noch fix ein LKW fertig beladen und dann durften wir uns Korn ansehen. Leider ließen uns die Securitys nicht auf den FOH-Turm2, aber das Publikum stand eh sehr locker, so dass wir erst in der zweiten und später sogar ganz vorne in der ersten Welle standen und feierten. Ich kannte von Korn vorher nur "Word Up" und das mit Skrillex entstandene "Get Up", aber was sie live spielten, überzeugte mich ebenfalls. Außerdem gab es "Another Brick In The Wall" in der vollständigen Version inklusive epischem Gitarrensolo, eigenem eingebauten Schlagzeugsolo und einem absolut schaurigen "Goodbye, Cruel World", an dessen Ende der Sänger nur noch "Goodbye!" ins Mikro keifte und von der Bühne ging. Hätte es statt Zugaben Suizid gegeben, es wäre ein passender Abgang gewesen.

Nachdem anschließend das Publikum weg war, ging's dann an den Abbau der großen Bühne und des FOH-Turms, denn die kleine Freibühne wurde schon während Korn abgebaut. Schwere Kisten wurden mit Radlader von oben herunter transportiert und unter der Bühne wurde sichtbar, wie staubig das Gelände gewesen wäre, hätten die großartigen Securitys nicht immer wieder Wasser über die staubigen Flächen gespritzt. Wir bauten Kabel ab, die pro Stück eine Kiste füllen, die größer ist als ein großer Umzugskarton und zu zweit getragen werden sollten, und liefen über die Bühne, auf der in den letzten Tagen außer Korn auch die Beatsteaks, Madsen und viele andere gespielt hatten.

Viele, viele Scheinwerfer, unendlich viele Kabel und dutzende Meter Traversen später war gegen fünf Uhr morgens tatsächlich schon alles abgebaut. Dankbarerweise ist für die Bühne an sich - also das Hauptgestänge, an dem wir unsere Technik aufgehängt hatten, und das Podest - eine andere Firma zuständig. So ging's dann zurück nach Kamen und morgens um sieben war ich schon wieder in Dortmund auf dem Weg nach Hause, müde, aber bis dahin ohne Energydrinks konsumiert zu haben, und an einigen Erfahrungen reicher. hahahah

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  1. Feuerfester, schwerer, meist schwarzer Dekostoff, der oft zur Abdeckung der Bühnenrückseite verwendet wird
  2. Der Turm gegenüber der Bühne, in dem die Mischpulte stehen


Und außerdem wäscht sie mit Leitungswasser!

Als das moderne Haushaltsgerät mechanisch nicht mehr zu verbessern war, hätte jeder Mensch es einmal und für immer kaufen sollten. Das war damals, als noch nicht jede Waschmaschine Features wie "varioPerfect", "touchControl" und "iQdrive" und noch nicht so putzige Namen wie "LiquidWash" hatte. Das brauchten sie auch nicht, denn damals konnte man noch sagen "Diese Waschmaschine hat jetzt auch ein optional wählbares Vorprogramm". Heute hat jede Spülmaschine drei Vorprogramme ("halb voll", "ganz voll", "weiß nicht, hab vor einer Woche das letzte mal reingeschaut") und jede Waschmaschine ein Spezialprogramm nur für rote Cordhosen und kurzärmelige Winterjacken. Stattdessen lässt man heute ein neues Produkt entstehen, indem man dem Motor einen halben Tropfen mehr Öl gönnt ("SmartSilence-Technologie") und ein Schleuderprogramm mit 3000 Umdrehungen pro Minute hinzufügt, falls der Kunde zufällig Altkleider reinigen und gleichzeitig zur weiteren Verwertung schreddern will.

Überhaupt: Dank der Digitalisierung kann man jetzt jedes beliebige Gerät mit Feature-Müll überhäufen. Der mechanische Programmwahlschalter und die drei Einrasttasten an der Waschmaschine sind der unglaublichen Welt des Touchens gewichen. Schlimm genug, dass man viele Drücker an Ampeln nicht mit Handschuhen bedienen kann - nein, jetzt muss ich mich auch jedes Mal erden, wenn ich die Vorwäsche an der Waschmaschine hinzuschalten will. Und der Herd quittiert jedes Objekt auf der Sensorfläche wahlweise mit "piep-piep-piep-piep" oder einfach dem Ausschalten aller Kochplatten. Im Handbuch steht dazu, man solle keine Sachen auf die Herdplatte stellen. Ach ja, danke für den Hinweis.
Zum Glück entsteht durch die Touchbedienung ein echter Mehrwert. Dadurch, dass man für jede Änderung der Kochstufe drei mal touchen muss (Kochfläche auswählen, Plus- bzw. Minus-Taste gedrückt halten, Auswahl bestätigen) ist man viel besser gegen unabsichtliche Bedienung abgesichert.

Ich bezweifle stark, dass all dieser Kram wirklich nötig ist. Mechanische Tasten gefallen mir besser als solche zum Touchen und die Abwägung, ob ich genug Jeans für das Jeans-Programm in meiner Wäsche habe, ist auch überflüssig. So stumpf, wie Modetechnologien von den konservativen Haushaltsgeräteherstellern eingebaut werden, kann das Ergebnis einfach nur unpraktisch und gruselig sein. Vermutlich lässt sich meine nächste Waschmaschine per App konfigurieren. Immerhin funktioniert der Touchscreen meines Smartphones von allen Geräten im Haushalt am besten...

Aber trotzdem: Danke, liebe Haushaltsgeräteindustrie, für diese technischen Innovationen!
Zum Abschluss empfehle ich einen Blick auf emotionLight. Ersetzt wahlweise das Gruselgefühl von einem Paranormal-Activity-Film oder das Fremdschämgefühl von zwei Twilight-Filmen (no offense intended).



Vlndnk

In der U-Bahn-Station läuft ein Mann auf und.ab und murmelt "vlndnk". Es hört sich an, als würde er hart daran arbeiten es richtig auszusprechen. Vielen Dank. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es an mich gerichtet ist, aber ich ignoriere ihn, weil ich nicht weiß was ich sagen soll. Irgendwann sagt er klar und deutlich "Danke". Dann stellt er sich vor mich, sieht mich an und haspelt: Entschuldgnsebtte. Ich nicke, dann geht er wjeder auf und ab und die Bahn kommt.

In der Bahn sind trotz der späten Stunde etliche Menschen. Eine Station weiter kommen zwei Männer angerannt, der Fahrer wartet kurz, schon sind sie drin und es geht weiter.

Die Bahnhofshalle ist leerer als die U-Bahn. Von irgendwo hört man Musik, bis sie von der automatischen Ansage übertönt wird. Caution, the train is arriving. Ach richtig. Wir sind ja in der weltbekannten Kulturhauptstadt Essen.



Rückblick auf Rock am Ring - 2. Teil

Zwischen Reporter-Aufträgen, bezahlter Arbeit und Freizeitaktivitäten sind die Berichte von Rock am Ring ziemlich untergegangen. Nach zwei Monaten verblasst die Erinnerung auch langsam hinter den eindrucksvolleren anderen Festivals. Trotzdem möchte ich euch meine weiteren Berichte zu Deutschlands überbewertetstem Festival nicht vorenthalten.

Auch am Samstag geht es wieder ganz entspannt los. Zumindest nachdem ich das Festivalgelände erstmal erreicht habe - dazwischen steht nämlich jedes Mal ein langer Fußmarsch an, der nicht nur über Asphalt, sondern auch über Schotter und harte lose Steine führte. Ohne dicke Schuhsohle sind kaputte Füße vorprogrammiert. Und wir haben noch bei weitem nicht den schlechtesten Campingplatz - die hintersten sind so weit entfernt, dass man einen Shuttlebus nehmen oder über eine Stunde laufen muss. Im Vergleich z.B. zum (besuchermäßig) nur wenig kleineren Hurricane ist der Campingplatz hier unglaublich weitläufig und sowohl von manchen Parkplätzen als auch vom Festivalgelände weit entfernt.

Wenn man also einmal auf dem Konzertgelände ist, bleibt man dort auch bis abends. Da aber ohnehin viele den ganzen Tag vor der Center Stage verbringen, sind zumindest die Headliner-Fans davon nicht beeindruckt. Immerhin gibt es Dixis in den vorderen Bereichen, so dass man seinen Platz nicht den natürlichen Bedürfnissen des Menschen opfern muss...

Naja, mein Tag beginnt jedenfalls mit Boyce Avenue vor der Alterna Stage, eher aus Neugier als aus Interesse und wie erwartet präsentiert sich die Band sympathisch mit anständiger, unspektakulärer Popmusik. Kreischende Mädels gibt's auch reichlich und so lege ich mich lieber weiter hinten ins Gras und bedauere nicht, dass es keine Zugaben gibt.

The Stranglers, die als nächstes spielen, bieten einen angenehmen Kontrast dazu: Die Band fällt locker in die Kategorie "Altrocker" und fällt zunächst mal dadurch auf, dass sie unheimlich elegant gekleidet sind. Es gibt anständigen Rock mit coolen Bassriffs, aber obwohl die Band schon vierzig Jahre im Geschäft ist, ignoriert sie die Tatsache, dass auf Festivals nicht nur Fans da sind. Dafür amüsiere ich mich bestens über wild springende Menschen, die meine Eltern sein könnten.

Nach den Maccabees, die irgendwie ständig Stilbrüche in ihre Songs gebaut haben und damit auch die Stimmung brechen, sind dann endlich The Ting Tings dran, eins meiner persönlichen Highlights. Schon bei einem Clubkonzert in Hamburg hatten sie ja bewiesen, dass sie noch genauso genial sind wie vor drei Jahren, und beim Ring bekommen sie nun auch ein angemessenes Publikum. Es wird massig getanzt und sanft gepogt und bei der achtminütigen Version von Hands, die sich immer wieder neu aufbaut, gibt's nen Circle Pit. Nur der Sound ist mal wieder nicht gut.

Danach reicht's mir erstmal, Tenacious D werden zwar heiß umjubelt, meinen Geschmack treffen sie aber nicht. Dafür ärgere ich mich mal wieder über ausfallende Leinwände und über das überteuerte und obendrein schlechte Essen. Nichtmal vegetarische Döner, ja nichtmal Fritten bekommt man hier vernünftig hin. Da sind die selbst für Festivals überdurchschnittlich hohen Preise wirklich nicht gerechtfertigt.

Der Abend wird dann für mich der beste. Billy Talent wirken sehr authentisch und der Sänger hat sichtlich Spaß. Diamond on a Landmine, Devil on my Shoulder, Fallen Leaves, Red Flag, Rusted From The Rain, ich wusste gar nicht, dass ich so viele Songs von denen kenne. Praktischerweise ist die Stimmung auch hinten gut. Überhaupt vertrete ich die Theorie, dass an der großen Bühne hinten mehr Fans sind, weil vorne auf die Headliner gewartet wird. Das ist zwar bei jedem Festival ein bisschen so, aber hier ist es aufgrund der irrsinnig berühmten Headliner noch krasser.

Da Metallica mich so überhaupt nicht interessieren (wofür ich sogar am Vormittag auf dem Campingplatz kurz interviewt wurde), geht's nach Billy Talent auch direkt wieder zurück zur Alterna Stage, wo Keane gerade boygroupmäßig umjubelt werden. Egal, denn anschließend blasen uns The Hives weg, die alleine schon durch das pompöse Bühnenbild beeindrucken. Mit großem Stimmumfang und viel Motivation kriegen wir alte und neue Songs um die Ohren gehauen und um Mitternacht ("werewolf hour!") wird uns gedroht, wenn wir nicht brav mitfeiern, trinkt der Sänger unser Blut zum Frühstück. Zulässige Antworten auf alles sind "Yeah!" und "The Hives!". Irgendwann erzählt der Sänger von einem "law", dass es verbietet, weiter zu spielen, aber mit Begeisterung brechen wir es und zerreißen es in tausend Stücke.

Das heutige Late-Night-Special Skrillex startet später mit Massen an Nebel und einen 5-Minuten-Countdown auf der Leinwand mit sich steigernder Musik. In einer Lichtexplosion am Höhepunkt des Sounds tritt dann Skrillex auf die Bühne - das bedeutet bei ihm, sein Kopf erscheint im Cockpit des gigantischen Raumschiffs, das auf der Bühne aufgebaut wurde. Für Dubstep eine grandiose Kulisse und was dann folgt, ist das abgefahrenste, was ich je gesehen habe. Das ganze Set lang wird literweise Nebel verballert, explodiert die Bühne in Farben und Stroboskopen, werden Laser und alles was sonst noch da ist eingesetzt. Dazu noch die Show auf der Videoleinwand - das der kleine Skrillex mit der Nerdbrille dabei in seinem Cockpit eine Party feiert und wild an Hebeln zieht und Knöpfen dreht, erscheint in dem ganzen Feuerwerk mehr als surreal. Unnötig zu erwähnen, dass wir zu Musik und Show feiern bis zum Ende.



Bloggertreffen und Picture my Day am Rhein

Treffen mit Leuten, die ich bisher nur über das Internet kannte, fand ich immer schon super und so war ich sofort begeistert, als ich vom Kölner Bloggertreffen 2012 (#btk12) hörte. Frei hatte ich auch und so ging es auf ins Rheinland. Der elfte Picture My Day-Day fiel auch noch auf das gleiche Datum. Kurz zur Erklärung: Beim Picture My Day-Day geht es darum, einen Tag in Bildern festzuhalten und diese hinterher irgendwie zu posten.

Ganz simpel und unter Bloggern, Twitterern etc. ziemlich beliebt. Ich hab's bisher nur nie geschafft, weil ich im Laufe des Tages immer aufgehört habe zu fotografieren. Diesmal sollte es anders werden und um gleich alles auf den Kopf zu stellen, nahm ich mein Smartphone (ja, ich alter Smartphone-brauche-ich-nicht habe nun auch eins, mehr dazu später) mit und beschloss alle PMDD-Fotos damit zu machen. Das scheiterte dann zwar daran, dass ich vergessen hatte, eine SD-Karte zu verwenden und der interne Speicher ziemlich bald voll war, aber die ersten acht sind dennoch vom Smartphone.

Wo ich eh schonmal auf dem Weg nach Süden war, nutzte ich die Gelegenheit für einen Abstecher nach Düsseldorf-Flingern, um dort meine Bestellung bei Creativdiscount abzuholen. Auch dazu später mehr.

Das Treffen am Deutzer Bahnhof für die, die zu Fuß zum Park laufen wollten, scheiterte kläglich. Irgendwann traf ich aber Gerrit, der auch den Weg kannte, so dass wir dann immerhin zu zweit zum Treffen liefen.

Das Bloggertreffen selbst war dann eine sehr schöne Sache. Ich wusste vorher nur von Sumi, dass sie da sein würde, und laut Facebook auch Carsten von venue.de, der war dann aber leider krank. Dafür traf ich TheStiller und Lordy und eine Menge andere sympathische Blogger, darunter Stefan, der seinen Blog unbeabsichtigt wie ein Verschlüsselungsverfahren genannt hat, und Caro von Hasencore.

Außer vielen Gesprächen, in denen es bei mir tatsächlich vor allem ums Bloggen ging (was insgesamt meine Blog-Motivation gesteigert hat), wurde dann noch nett gegrillt. Als es dann irgendwann richtig anfing zu regnen, war das Grillen nicht mehr so nett (danke an den Grillmeister, der noch tapfer alles durchgegrillt hat was gerade da war). Dafür habe ich dann später vermutlich zum ersten Mal in meinem Leben ein Kickerduell gewonnen (und leider vergessen, mit wem zusammen).

Das Gelände war übrigens wunderbar geeignet sowohl für die sonnigen als auch für regnerischen Phasen. Ich war schon begeistert, als wir eine Viertelstunde den Rhein entlang liefen vom Deutzer Bahnhof aus. So viel Grün mitten in Köln! Und mitten in ebendem Park, durch den wir da liefen, war dann auch das Treffen, neben ein paar Gebäuden, unter deren Vordach man auch sitzen konnte, wenn es gerade mal regnete. Hat eigentlich jemand rausgefunden, wer da etwas weiter hinten gezeltet hat?

Auf dem vorletzten Bild sieht man Mate, mein bevorzugtes neuentdecktes Getränk dort, von dem es dank des Sponsors Top Mate reichlich gab. Und außerdem den Schirm, den ich bei der Verlosung der Merchandise-Artikel Goodies von Buy-Unlike1 gewann. An dieser Stelle auch noch ein DANKE! an alle Sponsoren, die das Bloggertreffen mit Grillgut, Getränken und Geld unterstützt haben! Finanzielle und materielle Unterstützung ist eben auch sehr wichtig, denn damit zusammen lohnt sich auch das Engagement des Orga-Teams. Auch den fünfen DANKE für euren Einsatz! hahahah

Bleibt abschließend zu sagen, dass ich nächstes Jahr sicher wieder hinfahren werde. Es ist immer schön, auch ein bisschen was über die Personen zu wissen, deren Texte man liest. Außerdem habe ich etliche neue Blogs kennen gelernt und überhaupt war es einfach ein schönes Beisammensein mit netten Menschen!

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  1. Jetzt muss ich doch erstmal heraus finden, was die überhaupt genau tun...


Musik-Neuentdeckungen 7/2012

Ahem, es ist ja schon August. Meine Geplant-veröffentlichen-Funktion funktioniert wieder, aber diesmal habe ich schlicht vergessen den Artikel zu timen. Nunja. So wenig Songs im Juli? Dabei war der musikalisch durchaus vorzeigbar. Aber irgendwie nicht viel neues dabei. Dafür ist die Liste der Bands, die ich live gesehen habe, deutlich gewachsen (logisch in der Festivalsaison).

  • Linkin Park - Burn It Down (tape.tv)
    Immer wieder gehört, aber nicht erkannt, dabei hatte ich Linkin Park und auch diesen Song sogar live gesehen. Doch, das neue Album wird wieder besser.
  • Mirrors - Look At Me (tape.tv)
    Eigentlich hatte ich Sizarr hören wollen in Vorbereitung auf das Interview mit denen, aber da die Band noch nicht so viele Songs veröffentlicht hat, spielte tape.tv schnell andere Musik. Gut so!
  • The Invisible - London Girl (freeQnet)
    Beety tut sich schwer bei der Kategorisierung dieser Band - da ich letztens The Hundred In The Hands kennen gelernt habe, habe ich einen Namen für das, was auch The Invisible machen: Indietronica, eine Mischung aus Indierock und Electronic.