Kommunikation an der Supermarktkasse

Die besten Erlebnisse im Supermarkt hat man an der Kasse. Auf engem Raum kommen viele Menschen und noch mehr Produkte zusammen, doch die Aufmerksamkeit zieht vor allem eines auf sich: Das Kassenband.

Auf dem Kassenband werden auf verschiedenste Art Waren gesammelt - mit militärischer Genauigkeit angeordnet, vorsortiert in der Einpackreihenfolge, hoch aufgetürmt, um ja nicht warten zu müssen, bis das Band vorrückt oder mit riesigem Abstand zu den Waren des Vordermanns, um auch ja genug Diskretionsabstand zu wahren. Sofern vorhanden, werden die eigenen Waren mit eiserner Härte von denen der anderen Kunden abgetrennt - der Warentrenner wird auf das Band geschlagen wie ein Zaunpfahl in harten Boden.

Kommunikation unter den Wartenden ist streng verboten. Hat man etwas vergessen und wagt es, zurück zu laufen, während der restliche Einkauf bedrohlich nach vorne rückt, erntet man finstere Blicke der umstehenden Kunden. Mit der Flasche Ketchup in der Hand wird dann brav schweigend gewartet, bis der nächste Kunde jedes Teil nach reiflicher Überlegung an seinen Platz gelegt hat, um sich dann (schweigend) an ihm und seinem Einkaufswagen vorbei zu quetschen und den Ketchup dem eigenen Einkauf hinzuzufügen.

Die Kommunikation mit der kassierenden Person hingegen folgt einem strengen Protokoll. Hallo, waren Sie mit dem Einkauf zufrieden, wollen Sie die Treuepunkte, haben Sie vielleicht 3 Cent klein. Die letzte Frage rechtfertigt auch stundenlanges Wühlen im Portemonnaie und das Zusammenkratzen von 27 Cent in 1-Cent-Stücken. Rentner zählen dreifach beim Abzählen der Kunden zur Ermittlung der kürzesten Schlange.

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TEN SING Konzertnacht - in Sachsen, mit Tschechien

Tento text je čitelný v angličtině níže. This text is available in English below. :-)

Jedes Jahr vor den Sommerferien machen Dutzende TEN SING-Gruppen in Deutschland den großen Wochenendfestivals Konkurrenz, denn für viele endet dann das TEN SING-Jahr und die große Abschlussshow steht an. Für die einzelne Gruppe nur der Höhepunkt des Jahres, für alle anderen aber die Möglichkeit, neue und alte Freunde wieder zu sehen und noch mehr Menschen kennen zu lernen. Um die Vorfreude schonmal anzukurbeln, gibt es in Sachsen die Konzertnacht - ein Abend voller kurzer TEN SING-Auftritte mit Auszügen aus dem aktuellen Programm der Gruppen. Dieses Jahr fand die KonzertN8 in Annaberg statt - sieben sächsische und eine tschechische Gruppe präsentierten sich live, einige weitere reisten als Zuschauer an und auch Gäste aus Thüringen und Baden-Württemberg waren vor Ort.

Als Location stand uns das alte Stadtbad zur Verfügung, vom unteren Bahnhof zu Fuß zu erreichen, mit ausreichend Platz für eine große Bühne, alle Teilnehmer und Zuschauer und einer guten Akustik. Umkleidekabinen und Wasserstandsmarken erinnerten daran, dass der Bühnenbereich früher unter Wasser stand. Eine alte Leiter im Becken diente als Bühnenaufgang. Ein ungewöhnlicher Ort für einen ungewöhnlichen Konzertabend.

Während die meisten Gruppen Auszüge ihrer kommenden Show präsentierten, fiel Dresden als einzige aus dem Rahmen, da deren Show leider bereits vorbei ist. "Aus dem Rahmen fallen" ist bei TEN SING aber sehr relativ - so schaffte es Gastgeber Annaberg erst kurz vor der Konzertnacht, überhaupt genug Teilnehmer für eine Show anzuwerben, und auch die Auftritte unterschieden sich teilweise sehr. Es gab Lieder, die nur aus Chor bestanden, und Lieder, die auf Chor verzichteten. Balladen, Pop- und Rockmusik und HipHop waren vertreten. Auerbach präsentierte sich mit einem Video, Radeberg reiste ohne Schlagzeuger an und bekam bei "Seven Nation Army" spontan Unterstützung aus anderen Gruppen.

Besonderer Gast des Abends war eine eigens für die Konzertnacht gegründete Gruppe tschechischer TEN SINGer. Große Entfernungen (einige Teilnehmer kommen aus dem Osten Tschechiens) und Sprachbarrieren waren kein Hindernis - Moderationen und Andacht wurden auf tschechisch übersetzt. So kam es teilweise zu witzigen Szenen, wie beim Ende der Konzertnacht - großes "Ooooooh!" nach der Ankündigung, dass es vorbei ist, dann Übersetzung, großes "Ooooooh!" aus den Reihen der Tschechen - wobei in den meisten Fällen wohl vorher schon erahnt wurde, worum es geht... Darüber hinaus zeigte der Gastauftritt aber auch, dass alle TEN SINGer eine Einstellung teilen - es mag Unterschiede geben in der Art der Musik und der Proben, in der Zusammensetzung der Workshops, aber allen gemeinsam ist der Spaß an der Musik, die Lebensfreude und das Interesse am kulturellen Austausch mit anderen Jugendlichen. So wurde drei Stunden lang gemeinsam gefeiert - denn egal wie groß die Gruppe auf der Bühne gerade war oder welche Musikrichtung präsentiert wurde, gute Stimmung gab es allemal.

Wer wollte, konnte nach dem Konzertprogramm noch bei der Aftershowparty tanzen oder endlich wieder mit viel zu lange nicht gesehenen Leuten quatschen. Für die Übernachtungsgäste ging es anschließend einen kurzen Fußmarsch entfernt ins Pfarrhaus - wir hoffen, der dort wohnende Kirchenvorstand konnte trotz nächtlicher Gespräche und auf dem Kopfsteinpflaster trommelnder Rollkoffer schlafen. Beim Frühstück war das Schwimmbad schon wieder fast leer - danke an alle, die sich für den Abbau die Nacht um die Ohren geschlagen haben. Ich bin nun jedenfalls froh, dass Sachsen so ein kleines Bundesland ist, denn so sind die meisten Gruppen von überall gut erreichbar und uns steht eine großartige Konzertsaison bevor!

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Every year before the summer holidays dozens of TEN SING groups in Germany challenge the big weekend festivals - for most groups the TEN SING year ends and it is time for the final show. For a single group it is only the year's highlight but for all the others it is a possibility to meet old and new friends and make some new. To let anticipation grow, in Saxony we have concert night: an evening full of short TEN SING concerts presenting parts of the upcoming shows. This year concert night took place in Annaberg, seven German and one Czech group played, several more arrived as guests.

The old swimming pool served as location, offering much space for a big stage, all the participants and visitors, and a good sound. Changing rooms and water level marks reminded of the water that once allowed people to swim where our stage was build now. An unusual place for an unusual evening.

While most groups presented parts of their upcoming shows, Dresden made an exception as their show was already over. But exceptions are the rule for TEN SING. Host Annaberg just recently gathered enough participants to perform at all. Also the shows were very different. We had silent and loud music, Pop, Rock and Hip Hop, songs consisting of only choir and songs using no choir at all. Auerbach showed a self-presentation in a video, Radeberg had no drummer and was spontaneously supported by other groups.

The evening's special guest was a group consisting of TEN SINGers from Czech Republic. Long distances (some of them arrived from the East of the Czech Republic) and language differences were no actual barriers - moderation and devotion were translated to Czech. So sometimes we had a big "Oooooh!" when the speaker announced concert night was now over and then we had translation and another "Oooooh!" - but we guess in most cases it was propably already clear what the speaker said before the translation.

The guest appearance also showed that TEN SINGers share an attitude. Groups may differ in type of music, rehearsal structure, group size and age and workshops, but they all love and live for music and share love of life. So for three hours we partied together - no matter what size the group on stage or what kind of music was presented, there was always a great atmosphere.

Those who wanted to could dance and meet friends at the following after-show party. Overnight guests were afterwards accommodated in the nearby church house - we hope the church administration was able to sleep despite the nightly talks and the rolling suitcases on the cobblestone pavement. At breakfast the stage was already removed from the swimming pool - thanks to the technicians working all night. I am now very glad Saxony is quite small and most groups are easily reachable - we are heading towards a great concert season!



Auf Kopfdruck: Aufgebracht und aufgewühlt

Die Person ist studierend. Wem wünscht man sowas? Angestarrt von Dutzenden Augenpaaren, ein Referat, der Vortragende findet einfach nicht die richtigen Worte. Es wird getuschelt, gelacht, Interesse am Thema bringen die Zuhörer nicht mit und was das Thema eigentlich ist, wird auch nicht klar. Referate setzen so manchen enorm unter Druck, selbst eine Professorin nannte Vorträge "die schlimmstmögliche Prüfungsleistung". Näher am Alltag hätte sich die studentische Theatergruppe Turmbau 62 nicht bewegen können.

Was ist Druck? Was setzt uns unter Druck? Wieso fühlen wir uns nie richtig frei? Ist es nicht schön, Urlaub in den Bergen zu machen, die frische Luft, die grasenden Kühe, du ganz allein, Raum für all die Gedanken - die von Zuhause mitgebrachten Gedanken! Die Steuererklärung, die Rentenvorsorge, die Anzahl der Likes auf Facebook. Was macht uns frei davon?

Mit nichts als sich selbst, etwas Musik und ein paar Luftballons nehmen uns die Darsteller mit in Szenen, die so nah am Leben sind, dass wir auf den Stühlen fast genauso schwitzen wie die Schauspieler im Scheinwerferlicht. Sprechchöre und eindringliche Mantras erlauben kein Entkommen. Jeder findet sich irgendwo wieder - selbst die, die glauben, vor dem Druck fliehen zu können, prallen hart auf, wenn sie aus dem Urlaub in ihre plötzlich so spießige Umgebung zurückkehren. Und auch wer sich bewusst frei macht, stellt Ansprüche an sich selbst: Auch die eigene Persönlichkeit übt Druck aus. Es ist zuweilen ein sehr düsteres Bild, dass von unserem studentischen Alltag gemalt wird, und doch versinken wir nie zu tief im Druck.

Wie gehen wir mit Druck um? Können wir ihn akzeptieren, ist er sogar nützlich? Mit beeindruckendem schauspielerischen Talent und enormer Motivation werden wir mit allerlei Fragen konfrontiert, die teils schon mit Antworten kommen, teils Raum für Selbstreflektion lassen. Entspannt ist ein Besuch in Auf Kopfdruck nicht, wohl aber faszinierend, unterhaltsam und sogar lehrreich.

Am Donnerstag, 21. Mai 2015, gibt es noch eine weitere Aufführung im Weltecho Chemnitz. Karten kosten 5€ bzw. ermäßigt für Schüler und Studenten 3€ und sind nur an der Abendkasse erhältlich. Die besten Plätze sind in der ersten Reihe direkt am Geschehen, pünktlich zum Einlass um 19:30 Uhr da sein lohnt sich also (Beginn 20 Uhr). Glasklare Empfehlung!



Studium und Alltag 2

Das Schwierigste beim Studium ist, den Bezug zur Realität zu finden. Physiker stellen viele Ideale auf, damit sie Berechnungen durchführen können, und Psychologen arbeiten mit Theorien, die oft schwierig zu prüfen sind. Daher möchte ich in loser Folge festhalten, welche Alltagsphänomene mir begegnen, die mit den Themen meines Studiums tatsächlich erklärbar sind.

  • Physikalisches Praktikum: Auch wer Physik nicht verstanden oder nicht bestanden hat, wird im Praktikum zurecht kommen, denn Probieren geht auch an der Uni über Studieren. Neben besserem Verständnis für grundlegende physikalische Prinzipien nehme ich dabei vor allem auch den vernünftigen Umgang mit Messdaten mit. Niemand sollte der digitalen Küchenwaage die Präzision glauben, die sie mit zwei Nachkommastellen vorgaukelt. Und ob die 3€-Messschieber aus dem Baumarkt vernünftig geeicht sind, wage ich auch zu bezweifeln - aber immerhin weiß ich nun, wie man damit Zehntelmillimeter messen kann.
  • Evolutionstheoretische Gedanken zu Präferenzen bei der Geschlechterwahl: Was wir als attraktiv ansehen, steht für hohe Fitness, also für Vorteile gegenüber anderen beim Kampf ums Überleben. Aber auch wer stark gezeichnet ist, wirkt attraktiv, weil er damit eine hohe Resistenz gegen Angriffe / Feinde zeigt (denn er lebt ja trotz Verletzungen / Narben / usw. noch). Und weil wir uns gegen immer neue "Angriffe" verteidigen müssen, können wir es uns nicht leisten, über Generationen hinweg nur unser gutes Aussehen zu vererben - deshalb gibt es nicht nur unglaublich attraktive Menschen. Letzteres Phänomen wird als Lek-Paradox bezeichnet.
  • Wärmeaustausch: Ich verwende gelegentlich extrem heißes Wasser zum Spülen. Nach einiger Zeit ist es allerdings immer kalt - gemessen an der Ausgangstemperatur sogar recht schnell. Das liegt daran, dass ich immer eine ähnliche Menge Geschirrteile spüle - und dieses Geschirr Wärme aus dem Wasser aufnimmt. Nun ist die Wärme definiert als die Bewegungsgeschwindigkeit der Moleküle im Wasser; diese bewegen sich also schneller, wenn das Wasser heißer ist. Sich schneller bewegende Moleküle treffen öfter auf andere Körper (Geschirr) und übertragen dabei Energie (Wärme). Das Geschirr wärmt sich also auf (das war offensichtlich) - und zwar schneller, wenn das Wasser heißer ist. Deshalb lässt sich mit heißerem Wasser die gleiche Menge Geschirr schneller spülen (oder es lösen sich größere Verschmutzungen), aber keine größere Menge Geschirr spülen.


Verrückte Verbindungen

Ich habe einen ausgeprägten Synchronsprecher-Tick. Bei Schauspielern kenne ich mich mangels Filmkenntnissen nicht aus, aber aus Serien sind mir einige Stimmen vertraut. In Lie to me kam bisher noch in jeder Folge mindestens ein mir bekannter Synchronsprecher vor. In Folge 1x08 allerdings habe ich mir die Zähne ausgebissen an dem Videoschnipsel, den Cal sich auf einem alten Projektor reinzieht - beide Stimmen kamen mir bekannt vor. Synchronkartei.de half mir letztlich herauszufinden, dass die Frau die Sprecherin der Seherin aus Charmed hat, aber den Mann konnte ich nicht identifizieren. Er klingt wie Walter White aus Breaking Bad, dessen Sprecher ist aber nicht für diese Folge verzeichnet. Dafür fand ich heraus, dass in dieser Folge sowohl der Sprecher des Hausmeisters aus Scrubs vorkommt als auch der Sprecher des Vaters des Hausmeisters aus Scrubs...

Steppenwolf, die Band mit dem einen Hit Born to be wild, hat sich nach einem Roman von Hesse benannt, der wiederum stammt aus Calw, und die Stadt wiederum hat den Gründer der Band mal eingeladen weil er die Band nach dem Roman benannt hat. Calw ist auch der Sitz meines Stromlieferanten, der inzwischen Schwarzwald Energy heißt und nicht mehr Calw Energie. Damit wissen zumindest Steppenwolf jetzt, dass der Schwarzwald noch existiert.

Jack White, der Gitarrist der nun aufgelösten White Stripes, ist jetzt Schlagzeuger bei The Dead Weather, einer Band, in der zwar nur wirklich talentierte Musiker spielen, die aber sehr schwere Kost produziert. Deren Sängerin ist Alison Mosshart, die ich als solche sehr schätze und vor allem als Frontfrau von The Kills kenne. Die wiederum produzierten ihr erstes Album im selben Studio wie The White Stripes. In diesem Studio werden unter anderem Keyboards von Farfisa verwendet - von denen auch das Keyboard ist, das ich vor vielen Jahren mal zu Weihnachten geschenkt bekam (was mich trotzdem nicht motivierte, Keyboard oder Klavier zu lernen).



Musik-Neuentdeckungen 4/2015

Wie jeden Monat stelle ich hier die Lieder vor, die ich neu entdeckt habe - weil ich sie zu schätzen gelernt habe, weil sie nach langer Zeit wieder aufgetaucht sind oder weil sie einfach neu sind. Radio, Konzerte, Festivals und Empfehlungen von Freunden und Bloggern bringen immer wieder frischen Wind in meine Sammlung und die hier ausgewählten Titel, oft auch andere Titel der Band, möchte ich als Empfehlung an euch weitergeben. Aufgrund der schwierigen Lage in Deutschland gibt es meistens keine Links, aber über Google, Spotify & Co findet sich alles.

Gnadenlos vertrödelt und außerdem sehr sparsam diesmal nur ein Titel.

Deichkind - Denken Sie groß
Im April war wieder deutschlandweites TEN SING-Seminar und bei der Abschlussbotschaft wurde uns dieser Song mitgegeben. Diese Seminare schweißen die Leute unglaublich zusammen und geben einen irre großen Motivationskick - der in den lokalen Ortsgruppen, im Probenalltag, schnell wieder versickert. Groß denken - das geschieht definitiv, wenn in nur sechs Tagen eine abendfüllende Show aus dem Boden gestampft wird. Und diese Denkweise sollte auch in den "normalen" Gruppen ausprobiert werden, denn das Potenzial ist das selbe - nur die Vorgehensweise anders.


Sieg der Mehrheit

Seit ein paar Tagen bin ich WhatsApp-Nutzer. Wie immer, wenn ich einen meiner Grundsätze umwerfe, ringe ich ein bisschen mit mir selbst, ob das wohl so gut war, daher werde ich meine Gedanken mal ordnen. Ich war einer der letzten in meinem Freundeskreis, der einen Internetanschluss bekam, ich habe erst seit 2004 ein Handy und erst seit 2014 ein Smartphone. Das mag seltsam erscheinen, schließlich begann ich, Programmieren zu lernen, als ich 9 war, und zerlegte unseren PC im Wohnzimmer, bevor mein Vater verstanden hatte, in welcher Reihenfolge man die SCART-Kabel am Videorekorder anschließen musste (ich bin mir nicht sicher, ob er es je verstanden hat). Aber es war bei allen drei einfach kein Bedarf da - vielleicht fühlt sich die Entscheidung für WhatsApp deswegen etwas anders an.

Denn Bedarf besteht da nach wie vor nicht. Es war diesmal vielmehr das Wegfallen von Gründen für meinen Widerstand.

  • Kommunikation per E-Mail kann ich schon lange nicht mehr durchsetzen und schlimmer als Facebook sind SMS und Threema1 nun auch nicht. Und anders erreicht man heutzutage einfach niemanden mehr.
  • Sicherheit? Mit vielen Personen, die ich nun per WhatsApp erreichen kann, kommunizierte ich bislang per SMS. Die sind nichtmal während der Übertragung verschlüsselt.
  • Datenschutz? Dass ich mich nicht von Facebook abmelden werde, habe ich schon vor längerem entschieden. Seit ich ein Smartphone nutze, lagern meine Kontakte auch wieder bei Google. Da WhatsApp nun zu Facebook gehört, ist es einfach irrational, es aus Misstrauen nicht zu nutzen.
  • Sicherheit, zum zweiten? WhatsApp fordert irrsinnig viele Berechtigungen auf meinem Telefon. Seit Android 4.3 kann man darüber aber die Kontrolle erlangen. In der Tat versucht WhatsApp gelegentlich ohne Anlass, meinen Standort abzufragen oder meine Kontakte zu ändern - das habe ich ihm nun schlicht verboten.
  • Sicherheit, zum dritten? WhatsApp ist bekannt dafür, Sicherheitslücken nur langsam zu schließen. Das passt mir gar nicht. Vielleicht ein Grund, warum ich noch ein seltsames Gefühl dabei habe.

Bei den drei vorhergehenden Kommunikationserweiterungen - Internet, Handy, Smartphone - war einfach irgendwann die Zeit reif. Ich habe vorher ohne überlebt, nun möchte ich keins mehr abgeben. Vermutlich wird auch WhatsApp schon bald normal sein - es zwingt mich ja auch niemand, es ständig zu nutzen, und auch Fotos und Sprachnachrichten sind verzichtbar.

An rationalen, schlagkräftigen Argumenten bleibt jedenfalls nur eins: WhatsApp ist nur verfügbar, wenn Internet verfügbar ist - im Gegensatz zu SMS, die quasi immer zugestellt werden können. Da mit dem Smartphone aber auch das mobile Internet bei mir Einzug gehalten hat und ich sowieso noch nie ein Fan von wirklich ständiger Erreichbarkeit war, ist das kein Problem (und SMS sind ja nicht abgeschafft). Ich werde mich also vermutlich in einer Weile daran gewöhnt haben, dass meine Standard-Kommunikations-App auf dem Handy nun etwas anders aussieht. Bevorzugt sind sowieso immer noch Telefon und persönliches Treffen - aber mit den Gründen dafür könnte man einen weiteren Blogeintrag füllen.

  1. Als sicherer und vertrauenswürdiger geltende WhatsApp-Alternative


Musik-Neuentdeckungen 3/2015

Wie jeden Monat stelle ich hier die Lieder vor, die ich neu entdeckt habe - weil ich sie zu schätzen gelernt habe, weil sie nach langer Zeit wieder aufgetaucht sind oder weil sie einfach neu sind. Radio, Konzerte, Festivals und Empfehlungen von Freunden und Bloggern bringen immer wieder frischen Wind in meine Sammlung und die hier ausgewählten Titel, oft auch andere Titel der Band, möchte ich als Empfehlung an euch weitergeben. Aufgrund der schwierigen Lage in Deutschland gibt es meistens keine Links, aber über Google, Spotify & Co findet sich alles.

Remi Miles - Under Light Symphonies
Remi Miles habe ich schon vor einiger Zeit als Vorband gesehen und für sehr gut befunden, gut dass mir dieser Song nochmal begegnet ist, sonst wären die glatt wieder in Vergessenheit geraten.
Royal Blood - Little Monster
Auf Empfehlung eines Freundes in Zusammenhang mit Blood Red Shoes landeten Royal Blood in meiner Musiksammlung. Vergleichbare Musik und vergleichbares Bandkonzept, aber interessantere Songstrukturen und insgesamt etwas härter.