Pläne für den Kirchentag

Nach einer vollen Woche und besonders einem vollgepackten Freitag und Samstag sowie einem zeitweiligen Ausfall meines Blog-Backends ist es heute wieder mal ruhiger und ich komme zum Bloggen. Hier zunächst mal mein Zeitplan für den Kirchentag...

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Mich nervt etwas, dass bei den meisten Veranstaltungsorten mittags nichts los ist. Ich bin nicht der Typ, der mittags essen geht, schon gar nicht zu einer bestimmten Uhrzeit. Die einzigen, die da konsequent nicht mitmachen, sind die TEN SINGer, aber da der Treffpunkt leider schon Samstag Mittag geschlossen wird, ist zumindest dann irgendwie ein Loch im Plan. Naja.

Der Samstag ist eh irgendwie doof. Immer entweder haufenweise Veranstaltungen gleichzeitig, zu denen ich hin möchte, oder gar nix. Da werde ich wohl sehr spontan sein müssen. Den Kampf um das Konzert am Donnerstag haben dann doch die Wise Guys entschieden, einfach, weil ich bei denen aus Erfahrung weiß, dass es genial wird.

Irgendwas an Lücken wird sicherlich bleiben, was aber auch ganz gut ist, denn es gibt ja noch zeitlich nicht gebundene Angebote wie das Zentrum Jugend und den Markt der Möglichkeiten, der diesmal nicht nur auf dem Messegelände ist (was vermutlich daran liegt, dass die Messe Dresden nicht so groß ist). Mal schauen, wie es wird. Vom Plan bleibt vermutlich eh wieder nur die Hälfte...

Ich bin auch mal gespannt, wie die Unterbringung wird. 2009 war ich bei Bekannten untergebracht, die ziemlich außerhalb gewohnt haben, 2010 in einer Schule an einer Haupt-U-Bahnlinie. Diesmal wird es eine Gemeinde in Radeberg sein, 20 Autominuten vom Zentrum Dresden entfernt. Dürfte ziemlich entspannt werden. hahahah



Was man so liest

Zum …



Statement zum Geschmacksstreit

Es ist kein Geheimnis, dass Musik Geschmackssache ist, und eigentlich ist das auch gar nicht diskussionswürdig. Trotzdem stoßen mir einige Dinge immer wieder sauer auf, zuletzt mehrfache Kritik aus dem Projekt Hörsturz, bei dem ja allerlei Musik vorgeschlagen und von Leuten mit verschiedenen Geschmäckern bewertet wird. Die meisten haben allerdings gemeinsam, dass sie eher kein Freund "mainstreamiger" Musik sind.

Ich gehöre da nicht so ganz zu und habe auch schon schlechte Kritiken einstecken müssen für meinen Musikgeschmack. Das ist ja erstmal auch okay; ich beschimpfe selbst ja auch immer wieder Screamo-Parts bei Metal-Stücken oder Rap. Was mich aber nervt, ist das immer wieder auftauchende Geschrei danach, dass die Sänger(innen) ja alle gar nicht singen können.

Es geht dann meist um eine Technik, die sich Autotune nennt meist Auto-Tune genannt wird1. Ob man denn gar nicht mehr ohne auskommen könnte, das sei ja alles Kommerz-Scheiß und total billig. Und jetzt stelle ich mich hier hin und sage: Na und?

Lasst die Leute doch ihre Stimmlage korrigieren. Erstmal tun sie das gar nicht immer nur, den Effekt kann man wohl auch für andere Klangveränderungen nutzen. Und ganz im Ernst, seit ich selbst in einer Band spiele, fällt mir immer mehr auf, wie primitiv manche Songs doch sind. Erster Gegenkritikpunkt wäre also schonmal: Wenn schon, dann teilt gefälligst an alle aus, auch an die Band.

Aber auch bei der Band bzw. dem PC / Synthesizer sage ich: Na und? Viele dieser primitiven Lieder gehen gut ins Ohr, bleiben dort, sind tanzbar oder verursachen gute Laune. Eingängige, simple Melodien sind doch nichts neues. Das Geniale an der Musik ist doch, dass für jeden etwas dabei ist. Es gibt momentan wohl (mal wieder) eine Zielgruppe, die auf primitive Musik mit eingängigen Beats und gepimptem Gesang steht. Na und?

Es ist nicht so, dass diese Musik alles andere verdrängt. Es ist nicht so, dass es nur noch Schrott gibt auf dem Musikmarkt. Es ist nicht so, dass jetzt alles elektronisch ist. Die Charts zeigen nur den kommerziellen Erfolg. Viele Titel tauchen da kurz mal auf und verschwinden dann wieder, weil sie nicht oft genug gekauft werden. Radio funktioniert größtenteils genauso - was mehr gekauft wird, bleibt länger in der Playlist. Aber großer kommerzieller Erfolg ist eben nicht alles und gerade auch die Projektteilnehmer sollten das wissen.

Es gibt Musik, deren Beat sich nie ändert und deren Gesang gepimpt ist. Es gibt Musik, die daraus besteht, dass man etwas altes genommen und neu abgemischt und Samples drunter gemischt hat. Es gibt deutsche Schlager. Es gibt Hip-Hop, Poprock und Europop2. Es gibt die Indie-Sachen, denen jetzt auch Mainstreamismus vorgeworfen wird (schonmal davon gehört, dass der Mainstream sich ändern kann?), und es gibt das, was neuerdings Singer-Songwriter heißt, was meiner Meinung nach eine Berufsbezeichnung und keine Musikrichtung ist und früher Liedermacher hieß.

Es gibt aber auch immer noch anständigen Rock, der einem E-Gitarrenklänge um die Ohren pfeffert. Es gibt Metal, bei dem man sich fragt, wie viele Beater das Basepedal wohl hat und was der Sänger da mit seiner Stimme macht, ganz ohne Effektgerät. Es gibt Elektrosongs, die aus mehr als Beat bestehen und bei denen sich niemand beschwert, wenn die Stimme des Sängers bis zur Unkenntlichkeit verzerrt ist und alle Instrumente synthethisch sind. Es gibt Indiepop, der musikalisch und textlich überzeugen kann. Auch deutsche Produktionen weisen immer wieder mal Qualität auf.

Man müsste einfach nur mal mehr hören als Charts und Radio. Und vor allem, wenn man das schon tut, daran denken, dass man zwar nicht alles mögen, aber zumindest vieles tolerieren sollte, denn Musik ist Geschmackssache - und über Geschmack zu streiten lohnt sich nicht.

Und zusammen mit dem Gedanken, dass aktuelle Musik ja noch lange nicht alles ist und auch die vergangenen Jahrzehnte schon gute Musik hervor gebracht haben, gebe ich euch jetzt mal noch einige wild gemischte Bands mit auf den Weg, die ich persönlich hörenswert finde. Alle Bands sind verlinkt, ich habe jeweils eine Quelle heraus gesucht, bei der man sich einige Lieder anhören kann. Wer mehr möchte, sollte größtenteils im Netz fündig werden. Teilweise sind es mehrere Links zu einzelnen Songs.

  • The Kills und Blood Red Shoes, zwei zweiköpfige Rockbands, die ohne technisches Brimborium richtig einheizen.
  • Wir sind Helden, eine deutschsprachige Band, die außer Rock und Indiepop noch ein paar merkwürdige Ideen hat und von Anfang an bis heute durch ausgefeilte wie intelligente Texte überzeugt.
  • The Gaslight Anthem, die dadurch auffallen, dass sie nicht auffallen, und mit ihrem entspannten Indierock eigentlich immer hörbar sind.
  • Eileen Q, eine leider ziemlich unbekannte Folkrockband, die nicht immer durch Tiefgang, dafür aber umso mehr durch Partypotenzial besticht, besonders live. Freue mich schon darauf sie beim Kirchentag wieder zu sehen. Bei dem verlinkten Konzert war ich dabei, eins der geilsten auf denen ich je war. JEDER hat gefeiert.
  • Daft Punk, die vermutlich vielen bereits bekannt sind. Elektroband, von der ich selber noch nicht so viel kenne. Soviel ich bisher mitbekommen habe, verstehen sie sich darauf, aus wenig viel zu machen.
  • Grossstadtgeflüster, die nicht nur riesige Konzertpartys schmeißen und einem mit elektronischen Klängen die Ohren zerfetzen können, sondern auch richtig gute (deutschsprachige) Texte drauf haben, die durchaus Tiefgang aufweisen können.
  • Yeah Yeah Yeahs, bei denen sich jedes Album anders anhört. Können (Alternativ-/Indie-)Rock, gerne auch gemischt mit Synthis, und experimentieren ab und an. Funktionieren am besten laut und können durchaus auch mal abschreckend wirken. Die Stimme der Sängerin ist purer Sex.
  • The Sounds aus Schweden, die mit Garage-Rock gestartet sind, dann Synthi-Klänge vermehrten, mit Beats um sich warfen und aktuell mit Dance-Sachen spielen. Alle Varianten tanzbar, mit Frust-Abbau-Potenzial und live der absolute Wahnsinn.

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  1. Achtung, ich glänze jetzt mit Halbwissen aus einem Wikipedia-Artikel, dessen Diskussion um ein Vielfaches länger ist als der Artikeltext.
  2. Europop: Das, was jeder irgendwie toleriert.


Mehr Unfähigkeit!

Alle schreien, dass sie schnelles DSL wollen, und aufm Dorf wäre man froh, wenn es mal dreistellige Bandbreiten (Kilobytebereich, wohlgemerkt) gäbe, aber das uralte Prinzip E-Mail, was vermutlich ungefähr so alt ist wie das Internet selbst, ist immer noch nicht überall angekommen.

Manchmal kommt es mir echt so vor, als wäre ich der einzige Mensch, der es für sinnvoll hält, auf E-Mails zu antworten, und sei es nur Feedback, dass die Nachricht angekommen ist und verstanden wurde. Aber das verlange ich ja gar nicht generell (wenn es auch schön wäre, wenn man sowas immer erhalten würde). Oft geht es ja um viel mehr als eine bloße Bestätigung. Die Anfragen an Unternehmen zum Beispiel, die ich vorhin erwähnt habe1. In meinem Google-Account gibt es einen eigenen Ordner für Mails, die ich aus dem Posteingang verbannt habe, weil sie so alt sind, auf die ich aber immer noch keine Reaktion bekommen habe.

Da ist momentan die Mailkommunikation mit den Stadtwerken Soest drin. Da geht es um einen Gasliefervertrag. Wieso kümmert man sich nicht um sowas? Oder die Kommunikation mit einem potenziellen Arbeitgeber für einen Nebenjob. Der antwortet mir seit längerer Zeit einfach nicht mehr, obwohl er vorher relativ klar kommuniziert hat, dass er mich einstellen möchte, zumal ich offenbar der einzige oder einer von wenigen Bewerbern war. In beiden Fällen wurde erst hin- und her gemailt und dann kam einfach nix mehr. Was soll das?

Ganz zu schweigen von Mails, die nie beantwortet werden. Mails an Firmen, auf die nie reagiert wird, aber auch Mails an andere Personen, wo ich hinterher höre, dass die Mail angekommen war, aber auf Umwegen, weil man es nicht für nötig hielt, mir mal zu antworten. Dazu kommen Mails, wo es um Informationsaustausch geht. Vor einer Woche habe ich zum Beispiel eine Mail an eine Website geschickt, weil ich ein Plugin für deren Dienst entwickelt habe. Keinerlei Reaktion. Eine Onlineplattform für Eventberichte ruft dazu auf, mitzumachen. Ich schreibe denen, dass ich Interesse habe. Keine Reaktion.

Ausnahmen sind ausgerechnet da, wo ich es gar nicht erwarten würde. Einen Pluginentwickler habe ich angeschrieben und um Unterstützung bei der Portierung seines Plugins auf ein anderes System gebeten. Obwohl er selbst wenig Zeit hat, hat er sich zurück gemeldet und mich mit Infos versorgt. Eine Onlinecommunity habe ich um Erlaubnis gebeten, deren Logo verwenden zu dürfen, es kam eine freundliche Mail dass ich das gerne tun darf.

Etwas imageschädlicheres, als Kunden oder potenzielle Kunden oder überhaupt irgendwen schlecht zu behandeln, gerade in Form von Ignoranz, gibt es doch wohl nicht. Wieso scheren sich so wenig Leute darum? Ich versteh es nicht. :(

  1. Der Artikel wurde inzwischen auf privat gestellt. Es ging um meinen neuen Gasanbieter, den ich hier auch weiter unten erwähne, der sich nicht um meine Mails scherte, obwohl ich gerne zahlender Kunde bei ihm werden wollte. Außerdem berichtete ich von meinem lokalen Netzbetreiber, der sogar auf Geschäftskundenanfragen (sprich Anfragen von meinen Energieanbietern) nicht reagiert.


Unfähigkeit!

Verdammte Scheiße! Es ist vier Uhr nachts. Vernünftige Menschen wären schon vor Stunden schlafen gegangen, ich habe vorhin noch Tatort gesehen und wollte danach auch ins Bett, nur noch fix den Kontostand abrufen und gucken ob irgendwas wichtiges war. Der hat dann wieder was losgetreten. Er war höher als vorher. :?

Ein steigender Kontostand mitten im Monat ist selten ein gutes Zeichen. In diesem Fall hieß es: Nachdem mein alter Stromanbieter, die Strausserauf, ein eigentlich recht sympathischer Ökostromanbieter, nach vier Monaten Problemen mit dem Netzbetreiber (in denen ich an keinen Stromanbieter Geld zahlte, weil ich keinen ordentlich gekündigten und auch keinen vernünftig abgeschlossenen Vertrag hatte) zunächst eine falsche Abrechnung erstellt, die dann durch spontane Abbuchung eines Monatsabschlags teilkorrigiert, einen zweiten Abschlag völlig sinnfrei abgebucht, dann beide wieder zurück überwiesen (wtf?), dann irgendeine Nachzahlung aus dem letzten Jahr wieder zurück überwiesen :eek: und dann einen errechneten Betrag, der die Schlussabrechnung richtig stellte, überwiesen hatte, hat er jetzt nochmal zwei Monatsabschläge auf mein Konto gut geschrieben. WARUM TUN DIE SOWAS?! Ich würde das Geld ja gerne nehmen, aber dann gebe ich es aus und am Ende buchen sie es doch wieder zurück. Warum zur Hölle ist denn da niemand in der Lage, eine elendige gammelige Schlussabrechnung zu erstellen? Die haben nichtmal Grundgebühren oder sowas, einfach nur Verbrauch. Die Schlussabrechnung wurde eh primitiverweise über die gesamte Vertragslaufzeit erstellt. Die Rechnung wäre also gewesen: (Endzählerstand - Anfangszählerstand) * Preis pro Kilowattstunde - alle Zahlungen meinerseits + alle Zahlungen auf deren Seite = Schlussrechnungsbetrag. Also, ich kann sowas, sogar ohne auch nur eine einzige BWLM&E-Vorlesung gesehen zu haben. :nerd:

Man, kotzt mich das alles an. So 'ne eigene Wohnung ist cool, aber wenn man ständig Ärger wegen irgendwelchem Abrechnungs- oder Papierkram hat, ist das echt ätzend. Die GEZ nervt auch tierisch. Hier war mal einer, der mir irgendwas erzählt und mich dann irgendwie angemeldet hat (wieso zum Teufel hab' ich den reingelassen?!), das war aber alles Mist. Mein PC ist angeblich ein Fernseher (die GEZ-Website sagt, ist er nicht), und ständig wollen die Geld von mir, obwohl ich doch Bafög bekomme und laut dem Typen auch rückwirkend befreit werde. Ätzender Scheiß. :thumbsdown:

Dann ist da noch die Sache mit dem Gaslieferanten. Manche Unternehmen hat die verdammte Wirtschaftskrise echt nicht hart genug getroffen. Bei den Stadtwerken Soest hat man Kunden jedenfalls anschenend nicht nötig. Es könnte natürlich auch eine andere Erklärung geben, dass ich seit Wochen keine Antworten auf meine Anfragen, wo meine Vertragsunterlagen bleiben, kriege, sowas wie "die zuständige Sachbearbeiterin wurde überfahren und sonst gibt es niemanden der das kann". Ist aber doch eher unwahrscheinlich (gehört auch eher zum Tatort als in mein Leben). Meine Konsequenz daraus war jetzt, einen anderen Anbieter mit der Kündigung bei den Stadtwerken Soest zu beauftragen, damit die dann meinen Vertrag übernehmen, und so wie man mich dort bisher behandelt, ist Eprimo zumindest daran interessiert, mich als Kunden zu gewinnen. Ich dachte eigentlich, das wäre überall so, aber nicht mal das scheint mehr zu stimmen. :thumbsdown:

Aber das ganze Geschimpfe ist nichts gegen das, was die Stadtwerke Herne in ihrer Rolle als lokaler Netzbetreiber von mir zu hören kriegen würden, wenn ich sie jemals erreichen würde. Nicht nur wochen-, sondern monatelang keine Antworten auf Mails, telefonisch geht entweder niemand ran oder es ist besetzt (haha, automatisches Abweisen triffts wohl eher), sogar mein alter Stromanbieter (der mit den falschen Abbuchungen) kommt da nicht durch. Noch so eine Annahme, die immer galt und sich jetzt als falsch erwies: Wenn der Vertragspartner B die Zahlungen an A einstellen will, wird A sich ganz schnell kümmern. Nicht, wenn A die Stadtwerke Herne sind. Alle vier Anbieter, jeweils neuer und alter Strom- und Gasanbieter, wurden hängen gelassen, und ich war mit jeder Woche mehr angepisst. :mad: Inzwischen ist es der fünfte Monat, den ich hier kämpfe, und der Kampf gegen vier Monate Doppelzahlung (weil bei den Stadtwerken der neue Vertrag akzeptiert, der alte aber irgendwie auch noch da war) war nur eine Episode. :thumbsdown:

Eprimo kriegt jetzt erstmal eine Mail, dass sie den Stadtwerken von Anfang an Dampf machen sollen, weil's sonst Monate dauert. Vielleicht auch gleich noch ein bisschen Lob, dass sie mir nach Vertragsannahme eine PDF-Datei (mit Hinweis, dass dadurch die Umwelt geschont wird) geschickt haben, in der eindeutig und klar verständlich alles steht, was ich mit dem Vertrag so abgeschlossen habe (welche Zahlungen muss ich leisten, Preisgarantie und sowas). Eigentlich sollte das selbstverständlich sein, aber das digitale Zeitalter scheint bei vielen Energieanbietern noch nicht angekommen zu sein. Ich dachte eigentlich, die Zeiten, in denen man ein schriftliches Angebot per Post einholt, sich das dann bestätigen lassen muss und dann darauf basierend einen schriftlichen Vertrag schließt, seien vorbei. War wohl nix. :thumbsdown:



Von Gewohnheit und Toleranz

Das Haus, in dem ich wohne, ist letztes Jahr hundert Jahre alt geworden. Im Winter zieht es, im Sommer kann man im Keller noch Getränke kühlen. Kommt ein Erdbeben, bleibt es stehen, kommt der Elektriker, wird es zwangssaniert. Und wenn nachts irgendwo jemand im Bad ist, kriege ich das mit. Und darum geht's heute.

In diesem Haus wohnen acht Parteien auf vier Ebenen; ein junges und ein altes Ehepaar, vier Erwachsene, davon eine Rentnerin, eine Auszubildende und ich. Zwei davon haben einen Hund, einer hört laute Musik und ich spiele Schlagzeug. Und seit ich hier wohne, forsche ich daran, wie hellhörig dieses Haus unter welchen Umständen ist.

Nun könnte man meinen, das sei ein Haus, kein Lebewesen. In der Folge müsste man annehmen, es sei immer gleich hellhörig. Aber die Aussagen sind so widersprüchlich, dass ich da nicht von ausgehen mag. Für's Folgende einige Infos: Ich wohne im zweiten Stock, die beiden Ehepaare im Erdgeschoss und der Typ mit der lauten Musik im ersten Stock. Mein Schlagzeug steht im Keller.

Zum Schlagzeug habe ich bisher aus dem Erdgeschoss die Beschreibung "Schlagzeug halt" und "leise ist es nicht". Im ersten Stock hört man wohl gar nichts mehr davon. Die Aussagen von dort sind ohnehin komplett widersprüchlich. Bei einer Lanparty gab es Beschwerden, dass wir die Stühle so laut rücken würden, und dazu die Aussage, man würde ja eigentlich nichts hören, außer "vielleicht mal wenn einer rumläuft" (wtf? Hier trägt keiner Absatzschuhe). Bei einer anderen Party bei mir hingegen, bei der ich mit E-Schlagzeug, Monitorbox und Freunden mit E-Gitarre und Verstärker und Keyboard hier gerockt habe, hieß es von unten (nein, nicht ironisch), man wüsste ja gar nicht, wovon ich rede - niemand hatte was mitbekommen. Es war ein Höllenlärm in meinem Schlafzimmer.

Die Musik aus dem ersten Stock konnte ich mir schon direkt in der Wohnung unter mir anhören, meiner Meinung nach höre ich dafür, dass es gar nicht so laut ist, ziemlich viel davon in meiner Wohnung. Im dritten Stock hört man die Musik aber angeblich auch noch, was ich wiederum nicht glaube, zumal beide Parteien im dritten Stock sagen, dass sie von mir absolut nichts mitkriegen, und ich bin teilweise auch recht laut.

Einer der Hunde wohnt über mir, das kriege ich mit, aber nur, wenn er bellt. Dafür höre ich ständig von irgendwo her Fernseher, auch nachts; das könnte auch aus dem Nebenhaus kommen. Was man dort mitkriegt, steht sowieso in den Sternen, genauso, woher die anderen Geräusche kommen, die ich nachts so höre.

Mein bisheriges Fazit daraus ist, dass sich die, die hier schon länger wohnen, an die Hellhörigkeit gewöhnt und damit ihre Toleranzgrenze erhöht haben. Vermutlich hört man hier eigentlich eine ganze Menge; ich höre z.B. auch manchmal jemanden telefonieren und irgendeine Art von Wasserleitung ist auch hörbar - nicht aber jede, es sei denn, niemand außer mir duscht hier. Wenn man hier jahrelang wohnt, überhört man es aber vermutlich irgendwann. Nur bei denen im Erdgeschoss habe ich wenig Hoffnung, dass die irgendwann überhören, wenn ich übe.



Vorgedanken zum Kirchentag

Die Tagungsunterlagen für den Kirchentag sind da und nach meinem ersten Zeitplan, der eher eine Ideensammlung war, geht jetzt das ernsthafte Vorbereiten und Planen los. Nach den Erfahrungen der letzten drei Kirchentage bedeutet das diesmal vor allem: Den Stadtplan studieren.

Kartenmaterial Kirchentag DresdenEines der größten Probleme beim Kirchentag ist, dass man an möglichst vielen Veranstaltungen teilnehmen möchte und dort natürlich auch immer hin muss. Zwar findet vieles in Hauptbahnhofsnähe oder auf dem Messegelände statt und mit dem Sportpark Ostra gibt es auch diesmal wieder einen dritten großen Hauptbereich, aber etliche Veranstaltungen sind auch woanders verteilt und selbst im Zentrum muss man sich bewegen und erstmal zurecht finden. Laut Beschreibung beim Kartenmaterial sind diesmal alle Zentren zu Fuß vom Bahnhof zu erreichen; beurteilen kann ich das leider nicht, da den Karten ein Maßstab fehlt. Abgesehen davon merkt man aber schon wieder, dass großer Aufwand betrieben wird, um den Kirchentag auch diesmal wieder logistisch angenehm zu machen (Straßenbahnlinien werden umgeleitet um Fußwege zu schaffen, Takte werden verdichtet usw.).

Während ich also nun hier sitze, mir überlege, wo ich auf jeden Fall hin möchte und wie ich da am besten hin komme, stellt sich außerdem die Frage, wer denn wohl so da sein wird. Mal abgesehen von gut 100.000 Dauerteilnehmern, die für fünf Tage meine Familie sein werden. TEN SING ist ausgerechnet dieses Jahr, wo ich nun selbst einer bin, nicht so rege vertreten wie sonst; vermutlich liegt das am europäischen TEN SING-Festival im August, wo auch viele hin wollen. Geld für Reisen haben wir ja leider alle nicht unbegrenzt.

Wie sieht es eigentlich mit Bloggern aus? Ich weiß, dass Ulli diesmal wieder dabei ist, was mich sehr freut, und von der Chocowaffel weiß ich es auch. Sonst noch wer? Bei Twitter bin ich ja nicht mehr, das wäre jetzt natürlich praktisch. Vielleicht lässt sich ja irgendwo ein kleines Bloggertreffen einschieben. hahahah

Übrigens: Der Kirchentag hält sich diesmal in grün und pink, die T-Shirts sind wieder aus fairem Handel und hergestellt aus Biobaumwolle - und mit 17€ dafür recht günstig, zumal die diesmal auch wieder gut aussehen, finde ich. Und die Schals sind grün! Yay hahahah



Projekt Hörsturz - Runde 45: Guilty Pleasures

Es geht immer weiter im {ph}, diesmal geht es um Songs, die nicht unbedingt schlecht sein müssen, aber einem irgendwie peinlich sind, weil sie nicht zum restlichen Geschmack passen oder weil es einfach "uncool" ist sowas zu hören.

Hauptteil (Schnitt 3,7)

{rating00} Linkin Park Vs. Jay-Z - Dirt Off Your Shoulder/ Lying From You (von Tenza)
Linkin Park goes Hip-Hop? Geht gar nicht. Mochte es nicht bis zum Ende anhören.

{rating20} Manowar - Kings of Metal (von Fabian)
Was ist das denn für billiger Schrott? Nicht, dass ich es mehr mögen würde, wenn es metalliger Metal wäre, aber das, was der Schlagzeuger da spielt, kann ich auch, und der Rest ist auch stinklangweilig. Die Punkte gibt's, weil stinklangweilig besser als nervtötend ist. Einen zieh ich wieder ab, weil die Band anscheinend ziemlich selbstverliebt ist.

{rating20} Cry Sisco! - Afro Dizzi Act (von cimddwc)
Laaaaangweilig.

{rating40} Ke$ha feat. 3OH!3 - Blah Blah Blah (von Mars)
Haha, das habe ich mal im Rahmen eines Ke$ha-Medley-Chorsatzes gelernt. War da irgendwie lustiger. Ist aber auch so ganz okay. Die Stimmverzerrer sind sicher nicht jedermanns Sache, ansonsten ist es halt ein Ke$ha-Song. Elektronisch, ein bisschen billig, ein bisschen nervig, tanzbar und irgendwie irrelevant, aber nicht richtig schlecht.

{rating60} Metro Station - After the Fall (von Dr. Borstel)
Weg vom Blingblingdancepop hin zum Standardpoprock. Der Nervfaktor von vorhin entfällt.

{rating40} Rebecca Black - Friday (von David)
Was ist das denn? Kommt daher wie irgendein beliebiger Billigpopsong, aber die Sängerin irritiert mich. Wikipedia hilft weiter: Die ist erst 13, der Song ist noch neu und obwohl hyperbekannt, mag den irgendwie keiner. Mit zweieinhalb Millionen Negativbewertungen zu ca. 300.000 Positivbewertungen ist es der auf Youtube am häufigsten schlecht bewertete Song. Aber 128 Millionen Aufrufe... das sind auch Zahlen, die mich den Kopf schütteln lassen. Dennoch, der Song ist billig und ihre Eltern haben die Qualität des Textes zu Recht kritisiert, aber ich habe schon ne Menge schlechtes Zeug gehört. Bleibt die Frage: Hat meine Altersklasse mit 13 auch schon "Party, Party, Party, Fun, Fun, Fun" am "Weekend" gemacht?

{rating60} Take That - Patience (von Khitos)
Pop scheint allgemein nicht gerade eine Musikrichtung zu sein, die man nennt, wenn man gefragt wird, was man denn so hört. Dabei hört jeder Pop, irgendwas davon zumindest. Take That ist ja nun auch nicht gerade eine Band, von der noch niemand etwas gehört hat und Patience keiner ihrer unbekannteren Songs. Diese Runde könnte der totale Durchschnitt werden.

{rating80} Chris de Burgh - Don't pay the ferryman (von Konzertheld)
Es folgen zwei weitere Songs, die ich schon kenne, einen davon habe ich vorgeschlagen und musste dafür sogar auf das mir so verhasste Grooveshark zurück greifen (was den Anfang verpatzt). Eigentlich sollte es ein anderer von Chris de Burgh werden, den gab es aber nichtmal bei Grooveshark. Meiner Meinung nach einer der interessanteren Poprocksongs von Chris de Burgh, wenngleich es bei den späteren Alben noch viel tiefsinnigere Sachen und genialere Sachen gab. Aber ich wollte niemandem einen 15-Minuten-Song antun.

{rating40} Vengaboys - Shalala lala (von Nummer Neun)
Jemand fragte, ob der Vorschlag nicht ernst gemeint war. Versteh ich gar nicht - meiner Meinung nach passt dieser Song bisher am Besten zu "Guilty Pleasures". Video und Song reproduzieren exakt das, wofür die Band steht... auch wenn dieser komische Fightbreak zwischendrin eigentlich nicht da hin gehört, sprich in der Albumversion fehlt. Und ja, ich habe es. :D

{rating10} Absolute Beginner - Chili-Chil Bäng Bäng (von LemonHead)
Jawoll, noch ein bisschen Trash zum Abschluss des Hauptteils. Da war Jan Delay mal wieder auf Koks, als er das geschrieben hat. Ich mag ihn immer noch nicht.

Bonusteil (Schnitt 4,6)

{rating30} Ashley Tisdale & Lucas Gabreel - Bop to the top (von maloney8032)
Hm, manche Sachen von High School Musical sind ja ganz nett, aber das meiste spricht mich doch irgendwie nicht an, so auch das hier.

{rating10} Chris Isaak - Baby Did a Bad Bad Thing (von JuliaL49)
Ha-ha sie ist nur im Fernseher. Ohne das Video wäre der Song komplett egal.

{rating100} Daft Punk - Harder, Better, Faster, Stronger (von Mausz)
Daft Punk! Yeah! Yeah! Elektro! Yeah! Und verdammt, Hände sind die geilsten Notizzettel der Welt!

{rating40} Dolls United - Eine Insel mit zwei Bergen (von Michael)
Von der Augsburger Puppenkiste habe ich wenig mitbekommen, aber das hier hat musikalisch auch nicht viel damit zu tun, tippe ich mal. Aber die 90er fand' ich nicht so schlecht.

{rating70} Hellogoodbye - Here (In Your Arms) (von Konna)
Hmm, mehr Poprock. Der Song bekommt bestimmt gerade eine höhere Bewertung weil ich das Video dazu gesehen habe.

{rating30} Noisia - Shellshock (von beetFreeQ)
Uff, entweder mein Subwoofer ist zu klein oder Youtube hat den Bass kaputt komprimiert. Das könnte sich besser anhören. Aber viel mehr als Bass hat der Song nicht unbedingt zu bieten. Habe aber den Eindruck, dass das auch nicht das Ziel war.

{rating30} S Club 7 - Have you ever (von Sorkin)
Na, was wäre Guilty Pleasure gewesen, wenn niemand Schnulzpop mögen würde.

{rating40} The Used - Blue and Yellow (von Kristin)
Und noch mehr Poprock. Nicht aufregender als der meiste Rest.

Eine Runde voller hörbarem Durchschnitt mit einem richtigen Highlight. Das hätte schlimmer sein können. In knapp zwei Wochen geht's wieder mit normalen Songs weiter. Ich bin gespannt auf die Bewertungen der anderen Teilnehmer und schicke schonmal Story von Great Northern für Runde 46 ins Rennen.

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