Projekt Hörsturz - Runde 58

Wie immer folgen auf eine Sonderrunde zwei normale Runden mit wild gemischten Songs. Derer gilt es dieses Mal zehn zu bewerten. Wer mag, lese und amüsiere sich und bewerte anschließend selbst. Details zum {ph} in der Fußnote wie immer. Oh und... das folgende ist rückwärts zu lesen.

{rating60} Royal Headache - Surprise (von JuliaL49)
Und da wäre dann als Abschluss der Song, den ich als erstes schonmal hörte und dann feststellte, dass ich gerade doch zu müde bin, um neuer Musik eine Chance zu geben. Kurz und schmerzlos. Und schmerzlos nicht weil kurz, sondern weil gar nicht so schlecht. Ein bisschen so wie vorhin, aber mit wesentlich mehr Pop.

{rating50} Pet Genius - Doomsday (von Kristin)
Und mehr wirres Zeug, yay! So langsam bin ich mit meinen Nerven am Ende, die sind ja doch eher wenig belastbar was diese Art Musik angeht. Wobei das nicht annähernd so abstrus ist wie UneXpect gerade. So richtig beschreiben kann ich das aber auch nicht. Es ist laut, und es hört sich an wie diese auf alt gepimpten Aufnahmen, was das Hören anstrengend macht. Und sorry, hier fällt der Abwechslungsdoppelbonus weg und auch die Passagen die mir mehr zusagen.

{rating60} UneXpect - Unfed Pendulum (von beetFreeQ)
Um. Passend zu dieser wunderbar wilden Runde Hörsturz hat Beety dann auch wieder was völlig abstruses rausgehauen. Die äußerst verstörende Facebook-Konversation von sehr dummen Menschen, die ich gerade mit Entsetzen gelesen habe, hat das gut untermalt, weil es ebenso wild und durcheinander war, aber die letzten zwei Minuten habe ich dann so gehört und dabei festgestellt, dass ich wirklich nicht auf chaotische, abstruse und obendrein ziemlich laute Musik mit Growl-Einlagen stehe. Die offene Frage ist jetzt, wie das zu bewerten ist, denn die acht Minuten sind durchaus abwechslungsreich und bieten Stellen, die mir gefallen, genau wie Stellen, die mich total abschrecken. Und ich gebe zu, die gleiche Bewertung wie bei Tegan and Sara zu vergeben hat was seltsames.

{rating40} Ocean Stereo - Waking Up (von Mausz)
Und während Man Raze so vor sich hin lädt, schalten wir zwei Gänge runter oder drei und hören uns Ocean Stereo an mit einem dieser Songs die immer zwischen laut und leise wechseln und irgendwann bei laut bleiben und dann ein zweiminütiges Outro haben. Wobei laut hier eher so poprock-mäßig-laut heißt und leise wirklich sehr klimperleise. Das wäre an sich alles ganz hörbar, wenngleich recht langweilig, aber die Gitarre in den "lauten" Parts stört mich. Die klingt nicht nach nem Popsong und wirkt irgendwie fehl am Platze.

{rating60} Man Raze - I C U In Everything (von cimddwc)
Man Raze cachet nicht und muss daher warten. [...] Hey, Punk! Diese Runde lässt wirklich nichts aus. Na gut, so die ganz dicke Punknummer ist das nicht, aber wenn die Soundqualität besser wäre, würde ich mir das auch nochmal anhören, irgendwann.

{rating40} Rammstein - Mein Land (von Mars)
Äh. Und hier kommt Beachpartyvideo mit leicht bekleideten Frauen zu... Musik von Rammstein. Deutscher Rock, mit dem ich mich nie anfreunden konnte. Der Song hier gehört zumindest musikalisch zu den erträglicheren.

{rating80} Arkona - Stenka na Stenku (von Sebastian)
Napalm Records presents... nordeuropäischen Deathmetal. Eh? Ein Akkordeon oder sowas ähnliches? Österreiches Label? Kommt jetzt Musik von der Alm? Nein, es macht sich dann doch recht deutlich als was anständiges bemerkbar, ahnungslos wie ich bin, würde ich es in Richtung Mittelalterrock schieben. Oder Russenrock. Doch, ganz anständig.

{rating60} Jordan Reyne - Johnny & The Sea (von Michael)
Hm, da wäre mehr drin gewesen. Es fing ganz gut an, und dann... passierte nichts. Naja, fast nichts, bis auf diese kleine kaum ernst zu nehmende Lautstärkeerhöhung bei der Stimme des Sängers, die sich Steigerung schimpft. Und nach fünfeinhalb Minuten ist dann auch genug.

{rating60} Tegan and Sara - Dark Come Soon (von David)
Öh, sind das die Tegan and Sara, von denen man in letzter Zeit öfter gehört hat? Sind die deshalb so beliebt, weil sie aussehen wie 22, obwohl sie 31 sind und sich wie 15 anhören? Nicht der schlechteste Akustiksong, aber wenn ich nicht wüsste, dass die bekannt sind und schon mehrere 9 (!) Alben rausgebracht haben1, würde ich denken, dass das der 123456789te Teenie-Versuch, auf Youtube berühmt zu werden, ist.

{rating90} Golden Earring - Twilight Zone (von Konzertheld)
Wegen Twilight Zone und Recherchen zur anscheinend gar nicht so unbekannten Band Golden Earring habe ich direkt eine ganze Menge gelernt: Die Band ist schon 50 Jahre alt, der Song 29 und er entstand aus einer Inspiration aus "The Bourne Identity" - die Trilogie war nämlich ursprünglich keine Film-, sondern eine Romantrilogie. Man lernt nie aus. Entdeckt habe ich den Song hingegen ganz woanders: Als Hintergrundmusik zu einer Ingame-Videoaufzeichnung, die neue Funktionen eines Call Of Duty 4-Mods präsentierte.

  1. wtf?! 9 Alben? Und dann hab ich bis Mitte des Jahres nie von denen gehört? Wow.


Carpark North Matrix Bochum

Eine meiner Entdeckungen von Bochum Total dieses Jahr waren Carpark North, eine dänische Synthrock-Band. Das Konzert bei Bochum Total zeigte, dass die Jungs was drauf haben und es live bringen, aber das Publikum war nicht so begeistert. Also musste ein Konzert mit Fans her - das war vergangenen Sonntag in der Matrix in Bochum-Langendreer.

Vorher gab es in dem verrauchten Club aber noch eine weitere Entdeckung. Rubylux aus England waren als Supportband dabei. Leider mit nur fünf Songs, die waren dafür aber alle abwechslungsreich und haben von Anfang an richtig Laune gemacht. Im Vergleich zu den Dänen ein eher rockiger Sound, was gut ankam, so dass schon während der Vorband die Stimmung im Publikum stieg. Mit dazu beigetragen hat sicher auch, dass die Jungs von Rubylux auf jeden Zwischenruf eingegangen sind und so Aktionen brachten wie "I have too many beers here, who wants one?". Zu kostenlosem Bier sagt niemand nein. ;)

Der Umbau ging dann zügig, zumindest gefühlt, dank guter Stimmung und gutem DJ. Es war nichtmal halb voll in der Matrix, so dass die Luft trotz vieler Raucher erträglich blieb. Außer dem schlechten Sound im hinteren Bereich ist die Matrix leider auch für die mangelhafte Lüftung berüchtigt.

Auch die Technik hatte sich inzwischen eingespielt; während Rubylux noch bei Licht auf die Bühne kamen und etwas irritiert waren, ob sie denn wohl anfangen könnten, wurde es nun stockdunkel bis auf den leuchtenden Synthesizer des Carpark North-Keyboarders. Dann harte synthethische Klänge aus dem Off, die Band kommt auf die Bühne und legt mit "Burn it" direkt richtig los. Spätestens jetzt ist klar: Die Leute, die da sind, sind auch Fans, und gehen genauso ab wie die Band selbst.

Nach dem grandiosen Start gab es dann immer wieder ein paar weniger bekannte Songs, gefolgt von Hits wie "More", "Transparent And Glasslike", "Shutdown" in Kombi mit dem "Another Brick In The Wall"-Remix ("We're definitely not gonna shutdown after that song") oder "Just Human". Immer wieder gab es Gelegenheit zum Ausrasten, was von Band und Publikum auch rege genutzt wurde. Während Lau und Morten durch Mikro/Gitarre und Schlagzeug relativ gefesselt waren, wechselte Søren ständig zwischen den Bässen, dem umgehängten Keyboard und dem Synthesizer. Nicht selten hatte man den Eindruck dass er gleich in sein Instrument hinein gezogen wird - Keyboard fast hinterm Kopf oder Bass auf dem Boden für abgefahrene Spieltechniken mit harten Effekten, alles dabei.

Nach "Just Human" als letztem Song gab es als erste Zugabe noch einen Song, der nicht als Single ausgekoppelt wurde, eine kurze Moderation und dann sorgte eine verzerrte Stimme Everybody run till the break of dawn für Jubel, "Shall We Be Grateful" schloss das Konzert würdig ab. Im Anschluss gab es noch die Gelegenheit, von Rubylux und Carpark North Merchandise zu erwerben und Autogramme zu sammeln. Ich habe dann aber die Gelegenheit genutzt, die S-Bahn zu nehmen und bin nach Hause gefahren.

Für 18 Euro war das definitiv ein ordentliches Konzert. Etwas mehr Zuschauer wären wünschenswert gewesen, andererseits war die Atmosphäre so auch sehr angenehm und man hatte reichlich Platz sich zu bewegen. Spaß gemacht hat es reichlich und sowohl Vor- als auch Hauptband haben bewiesen, dass sie voll hinter ihrer Musik stehen - und das ist mir persönlich am wichtigsten, denn dann kommen die Songs authentisch rüber und man kann sich von der Begeisterung mitreißen lassen.



52 Songs: Arbeit

Soo, bevor ich das wieder vergesse wie letzte Woche, hier fix mein Beitrag zum Thema "Arbeit". Eigentlich hätte ich gerne was von Supershirt gehabt, aber die haben zwar eine Menge kritische Songs auf Lager, zu Arbeit habe ich allerdings nix gefunden. Konnas Vorschlag "Arbeitsgeld" von Nachlader wäre auch eine Option gewesen.

Eine der letzten Nächte habe ich damit verbracht, neues Material von den Ting Tings zu recherchieren und dabei kam auch "Hands" in Frage. Letztlich ist es dann aber etwas ganz anderes geworden: (Ode) An die Arbeit von Wir sind Helden. Ein schon älterer Song, der sich auf gewohnte wortgewandte Helden-Art mit der Definition von Arbeit befasst.



Kartoffel-Brokkoli-Auflauf

Hier das Rezept zu dem Auflauf, den ich eben gemacht habe. Extrem einfach, in unter einer Stunde erledigt, geschirrsparend (das Schlimmste am Kochen ist doch das Spülen...), macht mächtig satt und ist meiner Meinung nach echt lecker.

Man braucht...

  • 800g Kartoffeln (mehligkochend, roh, Gewicht inkl. Schale)
  • Einen Brokkoli (ich hab so'n 500g-Stück genommen)
  • 2 Becher Schlagsahne (aka süße Sahne, zusammen 400ml)
  • Gewürze, Gemüsebrühe oder beides (z.B. Salz, Pfeffer und Muskat)
  • 1/2 Tüte geriebenen Käse (Pizzakäse)
  • Einen Topf für den Brokkoli (oder eine Schüssel)
  • Eine große Auflaufform
  • Backofen und ne Kochplatte wären hilfreich (eine Mikrowelle tut's auch für den Brokkoli)
  • Idealerweise hat der Ofen eine Umluft-Funktion. Ein Stampfer wäre auch hilfreich.

Kartoffeln schälen, Brokkoli schneiden, beides waschen. Ofen auf 150°C vorheizen (unabhängig von der Betriebsart), Brokkoli aufsetzen. Während der Ofen heizt und der Brokkoli weich gekocht wird die rohen Kartoffeln in wirklich dünne Scheiben schneiden (wohl dem, der eine entsprechende Reibe hat) und in der Auflaufform verteilen. Wenn der Brokkoli weich ist, etwa halb so viel Brühe wie man Sahne hat mit der Sahne mischen, das Gemisch kräftig würzen und über die Kartoffeln kippen. Die restliche Brühe grob abschütten, evtl. aufbewahren für weitere Verwendung, den Brokkoli zerstampfen, pürieren, wie auch immer, und über die Kartoffeln geben. Den Käse drauf und das Ganze in den Ofen, der inzwischen hoffentlich vorgeheizt ist (wenn man keine Reibe hatte, ist er mit Sicherheit vorgeheizt). Etwa eine halbe Stunde überbacken. Zwischendurch die sich aufblähende Sahne einstechen, damit die nicht den Ofen vollsaut. Wenn der Käse schnell dunkel wird, die Temperatur senken. Mit einer Gabel prüfen ob die Kartoffeln weich sind.

Durch die niedrige Temperatur werden Brokkoli und Käse nicht trocken, obwohl die Kartoffeln garen. Möglicherweise dauert es etwas länger als angegeben, ich hatte am Anfang 170°C und habe dann runtergeregelt.



The Ting Tings: Vorboten des neuen Albums

Diesen Artikel habe ich ursprünglich für venue.de geschrieben.

Cover: The Ting Tings - Hang It UpDrei Jahre nach dem Debut-Album hat das britische Duo The Ting Tings ein zweites Album fertig gestellt und steht kurz vor der Veröffentlichung. Songs wie "That's Not My Name" und "Shut Up And Let Me Go" waren damals in jedermanns Ohr und wurden mehrfach für Werbespots, wie z.B. für den Apple iPod, verwendet.

Our albums nearly ready to be released..just waiting for our label to get the boring stuff together and we are off. We are dead proud of it and feel like we made a proper album. Not a rushed-by numbers fake blaggin it turd.

The Ting Tings, 28. September 2011

In Berlin aufgenommen soll es "Kunst" heißen, inspiriert von einem deutschen Massagesalon. Bereits früher dieses Jahr war die erste Single "Hands" erschienen und machte Lust auf mehr. Vor kurzem erschien nun die zweite Single "Hang it up" und nachdem das Youtube-Video aufgrund der GEMA-Konflikte in Deutschland gesperrt wurde, hat die Band den Song auf Soundcloud veröffentlicht.

Man merkt an beiden Singles, dass der unverkennbare Sound der Ting Tings geblieben ist und sich die beiden dennoch deutlich verbessert haben. Gerade bei "Hang it up" fällt das auf, da Jules hier erstmals einen eigenen Gesangspart hat, der zeigt, dass nicht nur neue Instrumente angeschafft wurden, sondern auch an den Stimmen gearbeitet wurde.

Das neue Album "Kunst" hat noch kein bekanntes Veröffentlichungsdatum, aber ich bin jetzt schon gespannt und neidisch auf die Briten, die jetzt in den Genuss der ersten Tour mit den neuen Songs kommen.

Update/Korrektur: "Kunst" ist nur ein möglicher Kandidat für einen Albumtitel gewesen. Laut Amazon UK wird das neue Album "TBC" heißen und am 16. Januar 2012 erscheinen.

Offizielle Website
Soundcloud-Channel der Band (mit Hang it up und Remixes)
Persönlicher Blog der Band



Projekt Hörsturz - Runde 57: Soundtracks

Das {ph} ist vom Sommerloch in die Herbstdepression gerutscht, aber dennoch gibt es diese Runde zehn Songs zum Thema Soundtracks zu bewerten. Wie immer gilt: Wer gerne mitmachen möchte, kann das auf der Seite der aktuellen Runde per Kommentar verkünden und es dann einfach tun.

{rating100} Moby - Extreme Ways (aus Bourne-Trilogie) (von Konzertheld)
Mit meinem eigenen Vorschlag geht's los. Die Bourne-Trilogie hat mir sehr gefallen und auch den Soundtrack fand ich damals klasse. Irgendwann sah ich im Abspann, dass der Titelsong "Extreme Ways" von Moby ist, von dem ich bis dahin eher "Why does my Heart (feel so bad)" im Kopf hatte. Etwas später sah ich ihn live beim Hurricane-Festival und wurde zum Fan.

{rating30} Glen Hansard and Marketa Irglova - When Your Mind's Made Up (aus Once) (von JuliaL49)
Alle anderen neun Filme oder was-auch-immer kenne ich nicht. Der Track aus "Once" ist deutlich ruhiger und gegen Ende klingt der Sänger ziemlich gequält. Absicht?

{rating40} Carla Gugino & Oscar Isaac - Love Is The Drug (aus Sucker Punch) (von David)
Musik, die mir nur in Soundtracks begegnet. Soll heißen: Nichts, was ich mir zuhause anhören würde, obwohl es im Film sicher gut passt.

{rating20} Karen Matheson (Capercaillie) - Ailein Duinn (aus Rob Roy) (von Michael)
Ein Track, der nur auf dem klassischen Gesang einer Frau basiert, ganz dezent untermalt von Streicher und Klavier. Noch weiter von meinem Geschmack entfernt als der von vorhin.

{rating20} Benoît Charest & Béatrice Bonifassi - Belleville Rendez-vous (aus Les triplettes de Belleville) (von beam)
Diesmal umgekehrt, viel Musik, wenig Gesang. Durch die Wahl der Instrumente und den 70er-Jahre-Klang in einem 2003er-Film bin ich dem aber ebenso wenig wohlgesonnen.

{rating40} Darren Korb - Setting Sail, Coming Home (aus Bastion) (von Kristin)
Die ruhigen Tracks sind vorbei, jetzt gibt's wieder ein ordentliches Schlagzeug, mehr Gesang und eine eher aufgewühlte Stimmung. Dazu allerdings auch das typische Videospiel-Soundtrack-Problem: Wenn man das Spiel nicht kennt, kann man mit dem Soundtrack nichts anfangen.

{rating80} Hans Zimmer feat. Rodrigo y Gabriela - End Credits (aus Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten) (von Sir Donnerbold)
Haha, da dachte ich wer weiß was kommt bei dem Titel und dann ist es doch eine Variation des Fluch der Karibik-Mainthemes. Die Gitarre ist neu und auch sonst ist die zweite Hälfte stark abgewandelt. Gefällt mir sehr, obwohl ich das Originalstück im Rahmen eines Schulprojektes mal ungefähr eine Million Mal gehört habe. :D

{rating10} Tom Waits - God's Away On Business (aus Woyzeck (Theater-Adaption von Robert Wilson)) (von beetFreeQ)
Der Woyzeck ist mir erspart geblieben und ehrlich gesagt hätte dieses Stück ruhig das gleiche Schicksal erfahren dürfen. Eine merkwürdige monotone Instrumentierung kombiniert mit dem durchgehend seine Stimme verstellenden Sänger.. geht gar nicht.

{rating70} The Union Underground - Across the Nation (aus WWE RAW (2002-2006)) (von cimddwc)
Oh wow, am Ende dann doch noch ein Track, der sich üblicher Rockinstrumente bedient. Ich weiß gar nicht, wieso Soundtracks immer so alternativ sein müssen. Gerade bei Videospielen ist es nicht unüblich, "normale" (Rock-)Musik zu verwenden.

{rating30} Aerosmith - I Don't Want To Miss A Thing (aus Armageddon) (von Nummer Neun)
Eine Live-Aufnahme...? Ich kenne auch Armageddon nicht, aber vermutlich war es im Film nicht live... egal, den Song kenne ich diesmal sogar - und mochte ihn noch nie. Viel zu schnulzig.

Meine Güte, was für eine Runde. Es mag daran liegen, dass ich mit Filmen generell nicht so viel anfangen kann und vor allem nicht viele Filme sehe, aber hier waren ja auch andere Quellen dabei und abgesehen von den drei Tracks, die gut abgeschnitten haben, gab es fast nur Totalausfälle. Mal schauen, wie es weitergeht...



8000 Mark

Bei SKL ist erstmals über eine Milliarde Euro im Gesamtgewinnpott. Ich spiele zwar keine Glücksspiele, aber das bringt mich zum Nachdenken: Was würde ich damit machen, wenn ich das gewinnen würde? Eigentlich fehlt es mir an nichts.

Okay, ich würde mir ein Auto kaufen, das wäre schon praktisch. Aber was ist schon der Kaufpreis eines Autos gemessen an einer Milliarde. Ein Haus bauen ist ein Traum von mir. Aber wo? Ich habe ja nichtmal eine Ausbildung. Und nicht arbeiten kommt nicht in Frage, vom Nichtstun ohne festen Tagesablauf werde ich irgendwann wahnsinnig. Es muss ja kein 40-Stunden-Job sein. Aber bei einer Milliarde hätte ich für den Rest meines Lebens jeden Monat eine Million Euro zur Verfügung...

Vermutlich würde ich erstmal verreisen. Pläne und Zeit habe ich genug, nur am Geld mangelt es. Und wenn ich West- und Osteuropa und Nord-, Mittel- und Südamerika abgeklappert hätte, würde ich vermutlich umziehen. Irgendwohin, wo ich niemanden störe wenn ich Schlagzeug spiele und mich nachts niemandes Fernseher nervt. Aber das wird schon schwierig, denn gleichzeitig würde ich so zentral wohnen wollen wie jetzt, und in Kombination gibt es das eigentlich nicht, jedenfalls nicht hier in der Nähe, und weiter weg will ich nicht.

Und das ganze Geld... sicher würde es etliche Leute geben, die was davon haben wollen. Das wäre auch wieder lästig. Also müsste das Geld eigentlich irgendwie weg. Wenn es so wäre wie bei Supershirt, wäre das mit dem Geld loswerden ganz einfach. Ein Bier kostet 8000 Mark, da geht das ganz schnell. Andererseits würden zwei Bier dann auch 8000 Mark kosten und vielleicht würde ich Alkoholiker werden.

Vielleicht ist es gar keine so dumme Idee, sich so zu verhalten wie der Unbekannte, der mal irgendwo den Jackpot geknackt und hundert Prozent gespendet hat. Ist vermutlich auch entspannter als einen Teil zu behalten. Und wenn das ginge, ohne große Aufmerksamkeit einen Teil zu behalten, dann würde ich vielleicht meine aktuellen Pläne umsetzen und den Rest verschenken. Nach Kanada fliegen, ne Interrail-Tour machen und dann so weiter wie bisher. Schließlich geht's mir eigentlich ziemlich gut und soo glücklich macht Geld nun auch nicht...



Albumrezension: M83 - Hurry Up, We're Dreaming

Diesen Artikel habe ich ursprünglich für venue.de geschrieben.

M83, eine Dreampop-Band aus Frankreich, gehören wohl nicht zu den Bands, die mit jedem Album wieder etwas völlig neues erfunden haben. Das müssen sie aber auch gar nicht. Das kürzlich erschienene fünfte Album “Hurry Up, We’re Dreaming” klingt nach einem Widerspruch: Der Titel ist eine Aufforderung, sich zu beeilen, und redet gleichzeitig vom Träumen, was sonst Anlass für Langsamkeit ist. Betrachtet man die Worte des Bandleaders Anthony Gonzalez, der vor der Produktion des Albums nach L.A. umgezogen war, geht es eher um Erinnerungen, an denen man hängt, während das Leben einen auffordert schneller zu leben.

Umzüge in andere Städte bringen Aufregung und Abwechslung mit sich, und während “Hurry Up, We’re Dreaming” viel Bewährtes beibehält, ist es doch abwechslungsreich. Einige Tracks erinnern mit ihren verträumten Synthi-Klängen und dem weichen Gesang an den Vorgänger “Saturdays = Youth”, andere sind viel lauter und treibender. Dazwischen finden sich immer wieder kurze, ruhige, rein akustische Stücke wie “Where the Boats Go” oder “Trains to Pluton”. Auch hier wieder ein verspielter Widerspruch – die Titel wirken als Ruhepause zwischen den lebendigeren Stücken, tragen aber alle Namen, die mit Bewegung in Zusammenhang stehen.

Bis auf das von einer Akustikgitarre geprägte und mit Streichern untermalte “Soon, My Friend” sind dann allerdings doch alle Titel stilistisch unverkennbar M83-Songs – wenig Gitarren, dafür umso mehr Synthesizerklänge, Reverb-Effekte und elementare, aber nie hervortretende Schlagzeugpatterns. Neu ist der kräftigere Gesang. Frontmann Gonzalez begründet das mit der Tour von 2010, wo M83 mit Kings Of Leon, The Killers und Depeche Mode auf Tour waren: “Wenn man alle diese Frontmänner so selbstbewusst vor einem großen Publikum auf der Bühne sieht, gibt einem das auch Selbstvertrauen, das Gleiche zu versuchen”.

“Hurry Up, We’re Dreaming” kommt als Doppelalbum mit zweimal elf Tracks, die insgesamt 73 Minuten lang sind. Ich werde allerdings den Eindruck nicht los, dass Gonzalez bloß gerne ein Doppelalbum produzieren wollte – ein Konzept ist dahinter nicht erkennbar, nach den ersten elf Tracks geht es auf der zweiten CD genauso weiter. So bekommt man ein etwas überdurchschnittlich langes Album mit gewohnt solidem Indie- und Dreampop, bei dem sich die Band sicher nicht neu erfunden hat.