Projekt Vegetarier... die ersten 7 Wochen

Es begann als Experiment... unter meinen Freunden und Bekannten gibt es viele Vegetarier und Veganer, so dass ich schon seit einer ganzen Weile ständig mit dem Thema Vegetarismus konfrontiert werde. Anfang Dezember war ich dann ein Wochenende lang bei einem Seminar in einem Kloster, wo es abgesehen von Wurstaufschnitt zum Frühstück nur vegetarisches Essen gab - wohlgemerkt das beste vegetarische Essen, was ich je aß. Dadurch motiviert, beschloss ich, mich die verbleibenden zwei Wochen bis Weihnachten vegetarisch zu ernähren. Konkret also: Kein Fleisch, keinen Fisch und keine aus toten Tieren produzierten Lebensmittel zu verzehren.1

Dann kam Heiligabend, ich war bei meiner Familie und es gab Fleisch zum Essen, aber plötzlich fühlte es sich falsch an, es zu essen. Vermisst hatte ich es zu dem Zeitpunkt nicht und so wurde das aus einer Laune heraus entstandene Experiment zur Anregung für weitere Überlegungen. Die wurden nochmal gefördert, als ich zwischen Weihnachten und Silvester das erste Mal bei Kentucky Fried Chicken war, dem ekligsten Fastfood-Lokal, in dem ich je war. Wenn es einen Ort gibt, an dem man dem Fleisch ansieht, dass es aus geshredderten und danach in Form gepressten, frittierten Küken besteht, ist es KFC.

Seit Silvester bin ich also nun dauerhaft Vegetarier. Ich habe eine Phase hinter mir, in der ich die Seiten mit den Fleischangeboten im Prospekt schnell wegblättern musste, eine Phase, in der mir Fleisch egal war, und jetzt bin ich seit längerem in dem Stadium, in dem ich gerne mal wieder Fleisch essen würde, es aber nicht tue, weil ich es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Und bis ich mir im Klaren darüber in, was mein Gewissen mir eigentlich sagt, und welche Art von fleischhaltiger Ernährung ich vertreten könnte, werde ich das auch durchziehen.

Es gibt da ja durchaus einige gute Argumente. Das größte ist wohl, dass Massentierhaltung niemals artgerecht sein kann und man daher kein Fleisch aus Massentierhaltung essen sollte. Da gibt es dann Menschen, die nur Wild essen, also in freier Natur geschossene Tiere. Eine Überlegung, die ich nachvollziehen kann, auch wenn ich über die Jagd sehr wenig weiß, zu wenig, um mich dem ohne weiteres anzuschließen.

Anfangs wollte ich auf Biofleisch umsteigen, was aus Kostengründen eine deutliche Reduzierung meines Fleischkonsums bedeutet hätte. Aber auch Biofleisch ist nicht immer das Beste, und es gibt durchaus Aussagen, die z.B. das komplette Verbot von Antibiotika für Biotierhaltung für schlecht halten, weil die Tiere dann mehr leiden, wenn sie krank sind. Auch nachvollziehbar für mich.

Ein weiterer Gedankengang ist, dass Vegetarismus eigentlich inkonsequent ist. Möchte man z.B. Massentierhaltung boykottieren, dürfte man auch keine Eier und keine Milchprodukte konsumieren, die stammen ja schließlich auch nicht von glücklichen Hühnern / Kühen.

Viele offene Fragen also. Ich werde mich wohl als erstes damit beschäftigen, ob vegetarische / vegane Ernährung gesund sein kann bzw. welcher Aufwand dafür betrieben werden muss. Die Sojamilch, die ich hier bekomme, bietet mir jedenfalls geschmacklich einen brauchbaren Ersatz für normale Milch und ist mit einer zu Kuhmlich äquivalenten Menge Calcium angereichert, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Und was das Bedürfnis nach Fleisch angeht... da hat sich mein werter Freund Benedikt XVI. (der aus verschiedenen Gründen auf eine Nennung seines echten Namens verzichtet) inspirieren lassen und diverse Fleischersatzprodukte getestet, die er hier in der nächsten Zeit vorstellen wird.

  1. Es gibt ja durchaus Menschen, die sich als Vegetarier bezeichnen, obwohl sie Fisch essen. Die Bezeichnung Vegetarier ist in dem Fall falsch, der korrekte Begriff wäre Pescetarier.


Einfach wie E-Mail, so sicher wie Papierpost

Eines dieser Projekte, die ich wirklich nicht ernst nehmen kann: De-Mail. E-Mails, über eine gesicherte Verbindung (nicht Ende-zu-Ende) verschlüsselt übertragen werden. Da stellen sich mir zwei grundlegende Fragen.

Was ist daran neu?

Anmeldeverfahren über gesicherte Verbindungen gibt es schon lange und verschlüsseln kann auch jeder. Jetzt ist es (vielleicht) ein bisschen bequemer geworden, kostet dafür aber teilweise Geld. Auch dieses Konzept ist nicht neu. Behördengänge und anderen wichtigen Kram online erledigen: Das ist keine Erfindung der De-Mail, sondern die lange überfällig Feststellung, dass auch die deutschen Behörden dieses "Internet" kennen lernen sollten. Rechnungen von Firmen werden schon lange online zugestellt, bei vielen Firmen automatisch oder auf Wunsch mit Signatur.

Was ist an der bisherigen E-Mail anders als an Papierpost?

Ganz im Ernst: Mein E-Mail-Postfach hat ein unglaublich sicheres Passwort, mein Briefkasten gar keins. Da ist 'ne Klappe dran, die kann man hochmachen und meine Post rausklauen. Das würde ich nichtmal merken. Geht sogar schon bevor der Postbote die Post aus dem Kasten holt. An meine Mailadresse kann man mir Spam schicken - per Post in den Briefkasten ist das sogar legal (nur nicht so umweltfreundlich). Und Phishing - schonmal jemanden beerdigt? Na? Gesehen, was da für Post kommt und wer plötzlich Geld will? Da ist die Erfolgschance ja sogar viel höher, denn die Aufklärungsrate für Online-Betrug ist hoch, aber was "schwarz auf weiß" kommt, gilt immer noch als seriös.

Und Verschlüsselung gegen Manipulation - was, nur weil die meisten Postbeamten vertrauenswürdig sind, ist das Papiermedium sicherer? Ich habe kürzlich ein amtliches Schreiben bekommen, indem mit Kuli korrigiert wurde, die Stadt muss wirklich arm sein, wenn sie das Dokument nichtmal neu ausdruckt, wenn es Fehler enthält. Das war von Hand verklebt, überhaupt kein Problem, das zu öffnen und zu manipulieren und wieder zu verschließen. Was, ich spinne, das macht doch keiner? Und, wurde schonmal eine deiner Mails manipuliert?

Ich sehe so schon keinen Bedarf für ein solches Produkt. Und dann kommt noch die Deutsche Post mit ihrem Konkurrenten E-Postbrief. Das sind E-Mails, die wie Briefe sind, nur teurer. Eine normale E-Mail (Maximalgröße 20MB) kostet soviel wie ein Standardbrief. Empfangsbestätigung (Einschreiben) kostet 1,60€ extra. Ein absolut irrsinniger Preis, wenn man die FAQ gelesen hat und daher weiß, dass diese Funktion nichts weiter bewirkt, als dass der Empfänger einen weiteren Klick ausführen muss, um die Nachricht zu lesen. Er bestätigt damit die Kenntnisnahme der Nachricht. Die Preise der De-Mail stehen leider immer noch nicht fest, aber der E-Postbrief ist schonmal keinen Cent billiger als die klassische Post.

Ehrlich gesagt fühle ich mich ziemlich verarscht von diesem Konzept. Bei der Telekom, die Anbieter der De-Mail ist, heißt es im Werbe-Flash: "Meine Freunde vertrauen mir per E-Mail. Warum meine Versicherung nicht?" Das ist genau die richtige Frage. Warum nicht? Beziehungsweise: Warum nicht alle? Meine Fotoversicherung zum Beispiel vertraut mir per Mail. Alle Dokumente habe ich online eingereicht. Die Versicherungspapiere habe ich allerdings trotzdem per Post erhalten. Aber wie eingangs erwähnt, sind andere Firmen da schon vollständig digital.

Die einzigen, die noch fehlen, sind die staatlichen Behörden. Und ganz im Ernst: Dass die immer am langsamsten sind und eine Extrawurst brauchen, ist auch nicht neu.



Blogseminar 5 & 6

Nie ganz vergessen, aber auch nicht aktiv bearbeitet: Konnas Blogseminar. Vor längerer Zeit hat sich hier mal einiges geändert dadurch, inzwischen hat sich wieder vieles geändert, vor allem durch das neue Design und den dadurch bedingten Wegfall der Sidebars.

Während ich generell an meinem Theme weiterarbeite, werde ich auch die verbleibenden fünf Seminare aufarbeiten. Im fünften geht es dabei um die Sidebar, die hier ja weg gefallen ist. Dafür gibt es den Header. Ernsthafte Widgets verwende ich hier aber nicht, so muss ich mir auch keine Gedanken um langsame Ladezeiten durch Facebook- oder Twitter-Spielereien machen, auch Javascript ist hier nahezu gar nicht vorhanden.

Der Seitwert einer Seite war außerdem Thema. Der bewertet eine Website nach diversen Kriterien, manche sinnvoll, manche weniger; ich stellte erfreut fest, dass Konzertheld.de inzwischen Pagerank 3 erreicht hat und in diversen Ranking-Systemen recht brauchbar abschneidet (in anderen dafür weniger). Dass ich nicht bei Wikipedia bin, halte ich einfach mal für irrelevant. Geändert habe ich einige Metadaten, es gibt jetzt ein Favicon und eine Überschrift erster Ebene.

Das Thema des Seminars Nummer 6 waren Artikelserien. Ich habe damals eine gestartet, was auch wie erwartet für kontinuierlich gesteigerte Zugriffszahlen gesorgt hat. Inzwischen messe ich die Zugriffe auf Konzertheld.de nicht mehr, aber eine Artikelserie wird es hier schon bald wieder geben... und abgesehen von solchen kurzen Serien über einige Tage gibt es hier ja auch die regelmäßigen Posts zu den Projekten {52s} und {ph} sowie meine monatlichen Vorstellungen (für mich) neuer Songs.

Auch wenn diesmal konkret wenig zu tun war, waren einige Gedanken dabei, die mir gefallen. Mit Widgets überladene Seiten nerven definitiv, da sie bei jedem Aufruf hohe Ladezeiten haben. Außerdem ist es eine gute Idee, komplexe Themen in mehrere Artikel zu zerteilen. So kann man nicht nur seine eigenen Gedanken gut ordnen und strukturieren, sondern erleichtert auch den Lesern das Verfolgen des Themas. Und ein Blog ist ja auch nicht gerade ein Medium, von dem man einen 20-seitigen Text erwartet - in der Folge liest man so lange Artikel ungern.



Motivationslos.

Das Schlimmste am Kranksein ist, dass man zu nichts Bock hat. Also, zumindest ist das bei mir so... ich schlafe dann erstmal bis 15 Uhr und danach habe ich Kopf- und Rückenschmerzen, weil ich zu lange gelegen habe und das auch noch bei Tageslicht und mit dem Lärm meiner Nachbarn im Hintergrund. Damit beginnt der Tag schonmal scheiße und mein erster Gedanke wenn ich aus dem Bad komme ist, gleich wieder Schlafen zu gehen, aber ich bin dann so ausgeschlafen (und habe Rückenschmerzen), dass das gar nicht in Frage kommt.

Also stehe ich auf, mache erstmal den Laptop an und checke Mails und Facebook. Das dauert nicht lange und danach ist die Frage, womit ich jetzt den Tag rumkriege... es gäbe tausend Dinge, die ich machen könnte, genug, was ich tun sollte, und etlichen anderen Kram, mit dem ich mich potenziell bespaßen könnte. Aber an solchen Tagen bin ich nichtmal motiviert irgendwas zu zocken, geschweige denn zu Spülen, Aufzuräumen oder mich ins Büro-VPN einzuklinken und zu arbeiten.

Gestern kam irgendwann plötzlich ein Motivationsschub und ich räumte meinen Blog auf (es sind jetzt nur noch 61 Entwürfe statt 72 und einige weitere stehen kurz vor der Veröffentlichung). Vielleicht hat es etwas mit Essen zu tun. Wenn ich so unmotiviert rumgammele, merke ich manchmal nicht, dass ich mal was essen müsste, und dann esse ich was weil es mir irgendwann auffällt und plötzlich ist alles besser. Also brate ich jetzt mal die Kartoffeln, die gestern über geblieben sind, und vielleicht habe ich ja danach Lust, meine Negative einzuscannen.



Projekt Hörsturz 63: Musikvideos

Nun also zur aktuellen Runde im {ph}. Das Thema dieser Sonderrunde lautet "Musikvideos", es sollten also Songs vorgeschlagen werden, bei denen das Video besonders gut ist. Ich werde mich allerdings zunächst mal auf die Songs an sich beschränken, das ist teilweise schon anstrengend genug, und Musik und Video sollen sowieso getrennt bewertet werden. Das macht auch Sinn, sonst wären die Songs dieser Runde nicht mit den anderen vergleichbar und darunter würden möglicherweise die Gesamtcharts leiden. So wird diese Runde erstmal eine ganz normale Runde. Einen Bonussong gibt es diesmal auch wieder.

Offizieller Teil

{rating20} Menomena - Evil Bee (von Kristin)
Ich sprach gerade noch von anstrengend. Das hier ist direkt so ein Song. Sowas könnte ich mir nie anhören... total überladen, am Anfang hört es sich so an, als hätte ich versehentlich zwei Songs gleichzeitig an (habe ich aber nicht). Nee.

{rating00} Lafftrak - Froschregen (von Sebastian)
Hörsturz-Moment!! Vor Schreck schüttete ich ein Wasserglas über einen Briefumschlag. Ebenso wie der Song eher ein Platzregen: Kurz und heftig. Bevor ich mit Fluchen fertig bin, ist es schon vorbei.

{rating10} Tim Neuhaus - As Life Found You (von Benni)
Zum Ausgleich holen wir die lahme Kitschkiste raus. Das Video ist nett, der Song an sich profitiert davon aber nicht.

{rating60}\ Handsome Furs - Serve The People (von Paul)
Wow, ein Song mit Potenzial. Wenn der Typ doch bloß mal an seiner Stimme arbeiten würde. Da könnte mehr draus werden.

{rating20} Einstürzende Neubauten - Sabrina (von Konna)
Klingen die Einstürzenden Neubauten nicht sonst eher nach einstürzenden Neubauten? Hier sind die Neubauten wohl schon eingestürzt und haben dabei den Großteil des Bandequipments vernichtet. Und weil die Band kein Dach mehr über'm Kopf hat, hat der Sänger ne Erkältung und muss leise singen.

{rating40} Arctic Monkeys - Cornerstone (von JuliaL49)
Seichtes Pop-Gedudel schont die Ohren.

{rating90} S&G (einsauszwei rework) - Sound of Silence (von Mars)
Uuh, das ist schwierig. Der Remix ist klasse, gehört aber irgendwie auch total zu dem Kurzfilm dazu (der auch klasse ist). Ach, wo ich eh schon launisch bin und aus dem Bauch heraus bewerte...

{rating60} Squarepusher - Come On My Selector (von beetFreeQ)
Musikvideo aus der Kategorie "nervt mich": So viel Intro am Anfang, dass man ewig warten muss, bis der Song anfängt, oder gezwungen ist, sich das Video dazu reinzuziehen. Ob der Song jemals anfängt? Ob es überhaupt einen Song gibt? Bei Beety weiß man ja nie so recht... ....wtf?!?!?

{rating00} Evelyn Evelyn - Evelyn Evelyn (von Michael)
Ganz schöner Absturz nach den ganzen Beats gerade. Überzeugt mich mal so gar nicht.

{rating40} Massive Attack - Angel (von Fabian)
Massive Attack mit einem Song, den ich nicht als Soundtrack1 kenne. Irgendwie... befremdlich.

+1

{rating40} Archive - You make me feel (von Maxx)
Unterwasser-Basejumping. Freakige Sache. Der Song dazu aber eher uninteressant.

  1. House, Luther


Projekt Hörsturz 62

Bevor ich mich an die aktuelle Runde im {ph} mache, hier noch im Schnelldurchlauf die Songs der vergangenen Runde, die ich verpasste.

{rating60} Reverend And The Makers - Silence Is Talking (von LemonHead)
Das kenne ich schon. Läuft ab und an mal im Radio, oder? Ist auch recht verträglich, wenn auch etwas abseits des üblichen Mainstreams (wobei der übliche Mainstream inzwischen ja offensichtlich R&B bzw. Hiphop ist...).

{rating40} Xiu Xiu - Hi (von Kristin)
Eh, das ist nicht was ich erwartete. Möchtegern-Metaller-Stimme auf elektronischen Rock. Kann man gut finden, muss man nicht.

{rating30} Antimatter - Leaving Eden (von Konna)
Möchtegern-Metaller-Stimme auf möchtegern-dramatischen Song.

{rating40} Free The Robots - Sci-Fidelity (von beetFreeQ)
Möchte nichts, ist nichts, außer elektronisch. Heute zumindest.

{rating40} Valleys - Tan Lines (von Fabian)
Wonach wurde eigentlich Rockwork Orange gecastet, 50/50 Chance dabei zu sein wenn man am Projekt Hörsturz teilnimmt?

{rating60} French Films - Convict (von JuliaL49)

{rating60} Gary Clark Jr. - Bright Lights (von David)
Hatte bei dem Titel irgendwie sowas erwartet.

{rating50} Filthy Thieving Bastards - Dumb Dead Goats (von Michael)
Ungefähr so unspannend-ok wie der Song von vorhin.

{rating70} Vanbot - Numb (von Mars)
Die Songs von Mars tendieren bei mir oft Richtung Zustimmung oder Ablehnung, Mittelfeld ist selten dabei. Diesen hier würde ich bei Electropop einordnen und die Musikrichtung sagt mir ja sehr zu. Ein bisschen lahm, aber nett.

{rating50} Kitty, Daisy & Lewis - I'm So Sorry (live at Banquet Records) (von Sebastian)
Lass' mal 'ne Runde jammen, vielleicht entsteht ein Song daraus? :D



52 Songs: Autofahrt / Nacht

Etwas schlampig bin ich gewesen in letzter Zeit mit dem Projekt {52s}, doch nun liege ich krank im Bett und hole dieses und jenes auf. Während ich letzte Woche noch das Thema "Autofahrt" verpasste, steht diese Woche schon wieder ein Thema an, was mir sehr zusagt: "Nacht".

Autofahren und die Nacht sind beides Gelegenheiten, zu denen ich sehr gerne Musik höre. Autofahren geht bei Strecken, die länger als 5 Minuten sind, gar nicht ohne Musik, schon in der Fahrschule bin ich besser gefahren wenn Musik lief. Besonders wählerisch bin ich da eigentlich nicht, aber meistens stelle ich mir aus meinen diversen Alben neue CDs zusammen. Zuletzt war das eins von der schwedischen Garage-Rock-Gruppe The Sounds für die Fahrt zu deren Konzert, daher hier mal ein Song von denen: The Sounds - Ego.

Nachts höre ich oft Musik, die ich tagsüber im üblichen Rockmix nicht hören würde. Da krame ich dann entweder die alten Pop-CDs wieder aus und höre Dido, Coldplay oder Fleetwood Mac oder es wird elektronisch. Freitags läuft hier oft 1LIVE Clubbing, ansonsten sind Moby, Schiller und Paul van Dyk immer gut. Wobei ich Moby sowieso jedem an Herz legen würde, denn der hat eigentlich jede Musikrichtung mal ausprobiert. Zu den bekannteren Sachen gehören wohl seine Songs aus der Tekkno-Zeit, die hier auch nachts oft laufen, darunter einer seiner größten Hits, Go.



Konzertheld rockt den Fotograben

Das Konzert von den Sounds, von dem ich gestern berichtete, war nicht nur besonders gut, sondern auch in anderer Hinsicht interessant - es war mein erstes, bei dem ich als offiziell akkreditierter Fotograf im Fotograben war. Die vorgegebene Regelung für The Sounds war, bei den ersten drei Songs zu fotografieren und danach die Kamera wegzubringen. Vor Ort war aber alles etwas anders...

Das fing schon damit an, dass ich die ganze Zeit dachte, mit "Fotopass" sei "Lichtbildausweis" gemeint. Hielt also immer schön meinen Perso bereit, um mich auszuweisen. Das hat aber niemanden interessiert, da hätte jeder hingehen und sich für mich ausgeben können... abgesehen davon war das Reinkommen über die Gästeliste aber kein Problem, nebenbei gab's noch die Info, dass für die Vorbands keine besondere Regelung besteht was das Fotografieren angeht und dann rein.

Drinnen haben wir dann erstmal unseren Krempel zur Garderobe gebracht und irgendwann gemerkt, dass unten plötzlich nicht mehr einfach Musik lief, sondern zwei auf der Bühne standen. Es dauerte bis fast zum Schluss, bis wir merkten, wer - der einzige Name auf der Bühne war "Kids At The Bar" auf einem Laptopdeckel, aber die beiden Typen, die gerade spielten, waren The Limousines - Kids At The Bar war der DJ, der anschließend in der Umbaupause auflegte. Wäre ja nicht schlecht, wenn man als Band zwischendurch mal darauf hinweisen würde, wer man eigentlich ist... jedenfalls hat es da noch niemanden interessiert, dass ich fröhlich aus dem Publikum fotografierte, und so entstanden einige der besseren Fotos schon bei der Vorband The Limousines.

Danach bin ich dann nach vorne, wo mir der Security-Mensch am Fotograben erstmal das Prinzip mit dem Fotopass erklärte... in der Dunkelheit hatte ich den für eines der üblichen Merchandise-Giveaways gehalten und in die Jacke gesteckt, die ich dann direkt mal holen ging. Ab da lief's entspannt, außer mir war niemand im Fotograben, dafür einige im Publikum, und der Security-Typ meinte auch noch, es sei kein Problem wenn ich danach weiter fotografieren würde. Da war mir dann aber doch mehr nach selber feiern.

Insgesamt eine sehr merkwürdige Sache... und alles viel einfacher und entspannter als ich erwartet hatte. Waren eben doch The Sounds im Skaters Palace und nicht Rock am Ring... bleibt als offene Frage, ob ich das bei Konzerten, die ich mir sonst sowieso ansehen würde, nochmal machen würde, denn die ersten drei Songs quasi zu verpassen war schon ziemlich ärgerlich. Einerseits ist es natürlich cool, die feiernde Menge mal komplett hinter sich zu haben und von vorne fotografieren zu können und zudem ganz nah an der Band zu sein, andererseits ist es eben nur das und jede Stimmung fällt zwangsweise weg, weil gleichzeitige fotografieren und pogen nunmal nicht geht. Mal schauen wie das weitergeht.