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Plastikverpackungen bei Kaufland, Fortsetzung

Kaufland hatte mir tatsächlich schon am nächsten Tag auf meine Mail geantwortet:

Wir können Ihnen versichern, dass wir bei der Verpackungsgestaltung generell möglichst umweltfreundliche sowie gesundheitsverträgliche Verpackungsmaterialien nutzen und auf deren Wiederverwertbarkeit achten.

Neben Produkten in kompostierbaren Kunststoffverpackungen finden Sie zudem Produkte in umweltschonenden Verpackungen, wie beispielsweise FSC-zertifizierte Getränkekartons und Faltschachteln. Im Drogeriebereich bieten wir unseren Kunden zum Beispiel zahlreiche Produkte in Nachfüllpackungen. Auch bei der Gestaltung unseres Getränkesortiments setzen wir bewusst auf Mehrwegflaschen. Hier verfügen wir im deutschen Handel über eines der größten Sortimente im Glasbereich. Wir sind stetig darum bemüht, das Verpackungsmaterial insbesondere Plastik soweit wie möglich zu reduzieren. Aber auch ökologischer Mehrwert und Nutzen für den Kunden sind abzuwägen.

Die Mehrzahl unseres Obst- und Gemüsesortiments wird schon heute ohne Vor- und Umverpackung angeboten.

Leider ist es jedoch bei vielen Produkten nicht möglich, auf den Einsatz von Verpackungsmaterial bzw. Kunststoffverpackungen zu verzichten, weil dadurch oftmals die Anforderungen bezüglich Sicherheit und Hygiene des verpackten Produktes nicht gewährleistet werden können. Zum Beispiel werden unsere Bio-und Fairtrade-Produkte im Obst- und Gemüsebereich vorverpackt angeboten, um sicherzustellen, dass unsere Kunden diese Ware eindeutig von konventioneller Ware unterscheiden können und keine Vermischung stattfindet. Die etikettierte Ware ist bereits abgewogen und bietet den Vorteil der genauen Rückverfolgbarkeit. Darüber hinaus werden bei bestimmten Artikeln Einzelverpackungen je nach Saison notwendig, um den Schutz und die Frische der Ware zu gewährleisten.

Da das natürlich etwas mau ist, habe ich nochmal nachgebohrt, darauf jedoch leider bisher keine Antwort erhalten. Allerdings fiel mir bei meinem nächsten Einkauf auf, dass tatsächlich an den Verpackungen gearbeitet wird, denn neuerdings gibt es Bio-Bananen ohne Plastik-Umverpackung.

Hier noch meine zweite Mail:

Sehr geehrte Damen und Herren,

herzlichen Dank für Ihre Antwort. Mir ist bewusst, dass Kaufland in vielen Bereichen bereits Vorbild in Sachen Plastikvermeidung ist. Doch was wären wir ohne ständigen Drang zur Verbesserung?

Sie schreiben, dass Bio- und Fairtrade-Produkte verpackt angeboten werden, um sie von konventionellen Produkten unterscheiden zu können und Vermischung zu vermeiden. Wäre es nicht naheliegend, dann stattdessen die konventionellen Produkte zu verpacken? Sicher gibt es eine große Schnittmenge zwischen Kunden, die Bio- und Fairtrade-Produkte kaufen und Kunden, die unverpackte Produkte bevorzugen.

Außerdem interessiert mich der Aspekt der Rückverfolgbarkeit. Könnten Sie hierfür bitte Beispiele nennen? Mir ist nicht bekannt, dass z.B. bei den von mir angesprochenen Möhren irgendeine Rückverfolgung möglich ist.

Zuletzt möchte ich Sie bitten, das von mir genannte konkrete Beispiel noch einmal zu betrachten. Hier werden sowohl konventionelle als auch biologisch produzierte Möhren in Plastik verpackt. Ich bin sicher, mindestens in einem der beiden Fälle könnte man darauf verzichten.

Ein anderes Beispiel sind Äpfel. Zahlreiche Apfelsorten werden in meinem Kaufland Chemnitz-Sachsenallee lose angeboten, die zurzeit einzige verfügbare Apfelsorte aus Deutschland jedoch nur in einer festen Papp-Plastikverpackung mit 6 Äpfeln. Auch hier würde ich mir mehr Ganzheitlichkeit wünschen.

Ich danke Ihnen, dass Sie sich mit dem Thema befassen, und verbleibe mit freundlichen Grüßen.



"Öko" sein im studentischen Alltag

In meinem Haushalt und generell in meinem Leben läuft einiges anders als beim Durchschnittsbürger und gelegentlich werde ich dafür als Hippie oder Öko oder Freak bezeichnet. Abwertend gemeint ist es selten, aber auch mit der bloßen Sonderstellung möchte ich gerne aufräumen. Denn gerade wenn es um Ernährung oder bewussteren Konsum geht, denken viele, ein besserer Lebensstil sei mit viel Aufwand verbunden - dabei ist das oft gar nicht. Auch werden viele Lebensstile und Bewegungen als lächerlich und sinnlos angesehen, weil sie zu extrem sind - dabei soll vieles vor allem wachrütteln und aufklären, meine vegetarische Ernährung ebenso wie "Zero Waste", eine aktuelle Bewegung und der Versuch, jeglichen Müll zu vermeiden.

Ich würde nie von jemandem verlangen, so extrem zu werden. Es ist allerdings nicht schwer, mal kurz nachzudenken was man wirklich braucht, und man muss auch kein Idealist sein dafür. Isst man weniger Fleisch, kann man dafür besseres kaufen und es mehr genießen. Kauft man nur soviele Lebensmittel, wie man verbrauchen kann, bevor sie verderben, muss man weniger wegwerfen. Kleidung kann man lange tragen ohne neue kaufen zu müssen und wenn man ein Kleidungsstück nicht mehr sehen kann, findet es sicher einen Käufer, der es noch tragen würde - Müll vermieden. Die im Klinikum obligatorischen Papiertücher braucht man Zuhause definitiv nicht, in nahezu allen Fällen sind waschbare Stoffhandtücher und Putzlappen ausreichend. Ein Paar Gummihandschuhe hilft beim Spülen denen, die sich normalerweise davor ekeln, in stehendem Wasser statt unter fließendem Wasserstrahl abzuwaschen.

Bei der konkreten Produktauswahl gibt es tausend Dinge, die man beachten kann, und man muss sie nicht alle auf einmal lernen. Ich möchte aber ein paar Beispiele dafür geben, wie ich nach und nach Produkte, die ich immer wieder kaufe, aus Nachhaltigkeitsgründen ausgetauscht habe.

  • Papier-Wischtücher: Oben schon erwähnt, verwende ich gar nicht mehr. Es erscheint mir sinnvoller, ein paar mehr einfache Putzlappen zu haben und zu waschen (und notfalls auch mal auszutauschen), als für jedes Mal Kleckern ein Einmal-Wischtuch zu verwenden. Da habe ich auch gleich viel weniger Müll.
  • Margarine: Palmöl und Palmfett stammen oft aus Monokulturen und werden nicht selten in Ländern gewonnen, in denen die Arbeitsbedingungen verwerflich sind. Die Kaufland-Eigenmarken-Margarine besteht zu 100% aus Sonnenblumenöl - und kostet auch noch deutlich weniger als die beliebte Rama, auf die das nicht zutrifft. In anderen Lebensmitteln Palmöl und -fett zu vermeiden ist schwieriger, aber zumindest teilweise möglich.
  • Waschmittel: Das Eigenmarken-Waschmittel von dm ist Stiftung Warentest-Sieger, die ganze Marke "denkmit" wird außerdem tierversuchsfrei produziert. Schon das erste Semester im psychologisch-medizinischen Bereich an der Uni hat gereicht, um mir klar zu machen, dass Tierversuche keineswegs brauchbare Rückschlüsse auf den Menschen zulassen. Natürlich lassen sich viele Ergebnisse übertragen - ebenso viele allerdings eben nicht. Das Testen von Produkten an Tieren ist also nicht nur moralisch bedenklich, sondern nichtmal zwingend nützlich. Daher versuche ich, möglichst alle Kosmetika und Putzmittel von Herstellern zu beziehen, die keine Tierversuche durchführen oder durchführen lassen. Spülmittel beispielsweise von Frosch, Shampoo von lavera (beides im gut sortierten Supermarkt / Drogeriemarkt erhältlich). Oft sind die Preise auf dem gleichen Niveau wie die der Konkurrenz.

Neben solchen Kleinigkeiten ist Second Hand extrem wichtig. Schon aus finanziellen Gründen hilft es mir, auch aus ethischen Gründen werbe ich aber immer wieder dafür. Mit etwas zeitlicher Flexibilität und notfalls einem Freund mit Auto bekommt man nahezu jedes elektrische Gerät und zahlreiche Möbelstücke und Wohnungseinrichtung gebraucht im Internet, teilweise sogar geschenkt. Auch Medien sind leicht gebraucht zu beschaffen. Für Kleidung gibt es sogar Second Hand-Geschäfte. In der Regel ist der Zustand der Waren sehr gut und das Gekaufte kann noch lange weiter genutzt werden. Auf meinem Schreibtisch befinden sich zahlreiche Geräte und mehrere DVDs und Bücher und bis auf wenige Ausnahmen habe ich alles gebraucht erworben.

Es ist nicht notwendig, enormen Aufwand zu betreiben, um weniger verschwenderisch zu leben. Man muss nur erkennen, wie viel man schon einfach so erreichen kann. Spätestens der oft damit verbundene finanzielle Anreiz sollte zum Ausprobieren verleiten. Und wenn ein Shampoo mal vier Euro kostet statt zwei, darf man auch ruhig mal davon ausgehen, dass es nicht nur ökologischer, sondern auch verträglicher ist als die altbekannte Marke - denn oft ist das der Fall. Vieles, was Tiere und Ökosystem schont, nutzt auch dem Menschen.

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Weiterführender Linktipp: Ärzte gegen Tierversuche



Schlechte Gründe, nicht Vegetarier oder Veganer zu werden

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Die …



Valess fleischfreie Cordon Bleus

Das Kühlregal mit dem Tofu bietet außer dem Tofu noch eine Reihe anderer vegetarischer Produkte, darunter eine Auswahl von Valess-Produkten. Nachdem die "Frikadellen" letztens recht gut waren, wollte ich diesmal die "Filets" kosten. Alle Packungen sind Zweierpacks und kosten 1,99€.

Auspacken & Zubereiten

Nachdem die Schachtel unterwegs schon halb auseinander gefallen war, ließ sie sich anschließend immerhin leicht öffnen. Öl erhitzt und die Bratlinge vorsichtig reingelegt - wie alle Fleischersatzprodukte auf Milchbasis spritzt es schnell und heftig, auch beim Wenden. Das Braten gestaltet sich unkompliziert, ein einziges Mal wenden genügt, beide Seiten werden gleichmäßig braun. Der ausgelaufene Käse schmeckt sehr käsig, aber auch künstlich. Ein Blick auf die Verpackung bestätigt Zusatz von Konservierungsmitteln.

Geschmack & Konsistenz

Auf den ersten Biss glaubt man noch, tatsächlich in ein Cordon Bleu zu beißen - die Konsistenz ist der von zartem Filet ähnlich und die Panade schmackhaft. Allerdings vermisst man den Käse. Erwischt man dann mal ein Stück ohne Panade, zeigt sich: Der eigentliche Milchbratling hat nahezu keinen Eigengeschmack. Das führt dann dazu, dass die geringe Menge Käse sich gegen das nach nichts schmeckende "Fleisch" kaum durchsetzen kann, schon gar nicht gegen die Panade. Den intensivsten Geschmack hatte noch das ausgelaufene Käsestück.

Auch der zweite Bratling schlägt sich nicht besser. Wie bei so vielen vegetarischen und veganen Produkten, die man statt Fleisch konsumieren kann, ist auch hier zutreffend: Konsistenz und Verarbeitungsmöglichkeiten sind praktisch, aber ohne starke Würzung erhält man kaum Geschmack. Wer also sein "Filet" ohnehin in Ketchup ersäuft, kann das mit Valess auch fleischfrei tun.



Veganer Kartoffelsalat

Vor 2,5 Jahren habe ich, inspiriert von etlichen anderen Rezepten, meinen eigenen Kartoffelsalat kreiert, der mir nach wie vor am besten von allen schmeckt. Inzwischen bin ich aber Vegetarier, verzichte außerdem auf Eier und kenne einige Veganer. Daher war es an der Zeit, eine vegane Variante zu schaffen - das Urrezept vegetarisch werden zu lassen ist ja keine Kunst, Eier und Schinken kann man ja einfach weglassen oder durch Räuchertofu ersetzen.

Der Trick an der schmackhaften cremigen Marinade ist, dass ich nicht Mayonnaise oder Jogurt oder Sahne etc. verwende, sondern alles kombiniere. Im richtigen Verhältnis wird der Salat dadurch nicht suppig oder matschig, aber auch nicht trocken.

Mayonnaise selber herstellen

Das wollte ich eh immer schon machen, weil in Mayonnaise Eier enthalten sind und ich gerne auf Eier verzichten möchte. Eier kann man generell sehr gut ersetzen - sie haben immer entweder eine bindende oder eine auflockernde Funktion. Binden kann man beim Backen ausgezeichnet mit Sojamehl, kleine Mengen reichen und Flüssigkeiten mischen sich, als wäre es ihr Lebenszweck. Den auflockernden Effekt (z.B. bei Waffeln) erreicht man durch Zugabe von Essig (kein Witz). Und vegane Mayonnaise wird auf Sojamilchbasis hergestellt - denn auch Soja hat eine bindende Wirkung.

Die Mayonnaise für den Salat kann man also extrem einfach herstellen, indem man neutrale Sojamilch und Rapsöl 1:2 mit einem starken Pürierstab mischt und je 100ml einen Teelöffel Zitronensaft hinzufügt. Falls es so gar nicht klappt, liegt es wahrscheinlich an der Sorte Sojamilch. Alpro Soya klappt und sollte in jedem großen Supermarkt zu bekommen sein. Die Mayonnaise kann dann direkt im Pott bleiben.

Die Marinade mischen

Jogurt und Sahne dienen nur dazu, die Mayonnaise, die ja im Wesentlichen aus Fett besteht, cremiger zu machen. Da wir die Mayonnaise ohnehin selber hergestellt haben, können wir sie direkt ein bisschen panschen. Also noch etwas Sojamilch dazu und kräftig durchmixen. Jetzt sollte sie eher die Konsistenz von Jogurt haben.

Die Remoulade können wir ebenfalls guten Gewissens wegreduzieren, da die billige Tubenremoulade, die ich verwende, ohnehin nur aus Mayonnaise und Gewürzen besteht, die obendrein auch noch denen ähneln, die ich ohnehin hinzufüge. Also nehmen wir statt drei Teelöffeln diesmal zwei Esslöffel Senf, kippen den mit den Kräutern und Gewürzen und einem Teelöffel Essig zu der Mayonnaise und mixen alles nochmal durch. Für den Senf kann man Löwensenf nehmen, der ist vegan, da ungefilterter Essig verwendet wird.

Das Ergebnis

Zusammen mit dem Originalrezept kommt man nun auf folgende Zutatenliste für die Marinade (für gut ein Kilo Kartoffeln):

  • 100ml Sojamilch + ca. 4 EL
  • 200ml Rapsöl
  • 1 TL Zitronensaft
  • 2 EL Senf
  • 1 TL Essig
  • 1 TL Salz
  • 1 halber TL Pfeffer
  • 1 TL Basilikum
  • 3 TL Petersilie

An Gemüse habe ich diesmal Lauchzwiebeln, Paprika und Gurke verwendet. Gegen wilde Variationen spricht natürlich nichts, man sollte allerdings den Wassergehalt des Gemüses beachten. Außerdem empfiehlt es sich, nicht nur die Kartoffeln abkühlen, sondern auch das gewaschene Gemüse gründlich abtropfen zu lassen, um das Dressing nicht zu verwässern. Und im Gegensatz zu der konventionellen Variante, die man bedenkenlos stundenlang ziehen lassen kann, schmeckt diese hier besser frisch.



Ärzte zwischen Soja und Tofu

Eigentlich war der Samstag ein schönes Beispiel dafür, wie man mehrere Termine unter einen Hut bringen kann. B. hatte mich motiviert zur Veganermesse nach Essen zu fahren, abends stand die Fahrt mit TEN SING Hennen nach Ehringen zu deren Jubiläumsshow an. Wir entschlossen uns kurzerhand, schon früh zur Messe zu fahren, um dann nachmittags nach Hennen weiter zu reisen und von dort mit dem Bus nach Ehringen mitzufahren.

Der Tag fing dann allerdings schon damit an, dass ich meine Speicherkarte nicht finden konnte und mich so seelisch schonmal auf weniger Fotos einstellen musste. Der Geldautomat mochte meine EC-Karte nicht auf Anhieb, nachdem es dann doch klappte, hetzte ich zum Bahnhof, um dort festzustellen, dass die S-Bahn samstags zehn Minuten später fährt.

Am Bahnhof Zollverein angekommen stellte sich bald heraus, dass B. am Bahnhof falsch informiert wurde und daher in die falsche Straßenbahn stieg. Und weil die EVAG in Essen sich so gut um ihre Tunnel- und Straßenbahntechnik kümmert, gab es mal wieder technische Probleme. Die Verzögerungen dadurch sorgten dann in Kombination mit der falschen Strecke dafür, dass wir uns 1,5 Stunden später trafen als geplant.

Die Messe sollte im Sanaa-Gebäude stattfinden. Die Beschreibung auf der Website las sich so, als sei das Ding total bekannt und leicht zu finden, tatsächlich aber gab es nicht ein einziges Schild. Also riefen wir H. an, der uns dann den Weg ungefähr beschrieb, und mit Hilfe eines Passanten fanden wir es dann auch irgendwann... da standen die Leute schon bis draußen.

Drinnen wurde es dann tatsächlich ganz interessant. Einen großen Teil der Stände machten die aus, die vegane Lebensmittel anboten, teilweise zum Erwerb, teilweise zum Probieren (oder beides). Wir testeten Tofu-Waffeln (geschmacklos), Tofu-Käseersatz (variierte je nach Würzung und Zubereitungsart), einen Fleischersatz auf Lupinen-Basis (umwerfend gut) und veganes Eis (grandios). Neben dem Eisstand wurde vegane Farbe angeboten - Farbe, die nicht mit Eiweiß, sondern mit Lupinenextrakten gebunden wird. Angeblich sogar billiger als klassische Wandfarbe, da zum selber Anrühren.

Außerdem quatschten wir uns eine Weile am "Ärzte gegen Tierversuche"-Stand fest. Im Gegensatz zu den Menschen auf so mancher großen Messe wirkten die hier nicht nur überzeugt von dem, was sie tun, sondern auch glaubwürdig. Wir lernten unter anderem, dass immer weniger Tierversuche gesetzlich vorgeschrieben sind und diese bei Produkttests auch tatsächlich abnehmen, dafür aber in der Grundlagenforschung drastisch steigen. Zahlreiche Beispiele zeigten, dass es sich um ein Thema handelt, über das man mal nachdenken sollte.

Von den Inhalten her also ein durchaus positives Erlebnis. Ich kann allerdings die Beschwerden über den Eintrittspreis verstehen. Die Tickets kosteten im Normalpreis 12 Euro, ermäßigt 8. Dafür war die Messe doch nicht allzu groß, der Anteil an kostenlos probierbaren Lebensmitteln auch recht gering. Und organisatorisch gab es ein paar Macken. Kein einziges Hinweisschild auf die Messe oder auch nur das Gebäude vom Bahnhof aus? Geht gar nicht. Außerdem war der Aufzug zwar benutzbar, er fuhr aber nur nach oben, wenn jemand von außen drückte. Kein technischer Defekt, sondern eine Sperre, denn die Techniker konnten mit ihrer Karte fahren. Ausgesprochen doof, wenn man auf Krücken unterwegs ist, und auch die anderen Besucher waren nicht erfreut.

Letztlich konnten wir darüber hinterher aber lachen. Alleine schon das Gesicht des Fotografen, den wir baten, doch eben oben den Aufzug zu rufen, damit der losfährt, war gut. :D Und insgesamt war's definitiv ne Inspiration und unterhaltsam. Und damit dieser positive Eindruck nicht zerstört wird, verpacke ich den vor allem anschließend auftretenden Frust in einen separaten Artikel.



Wie der Tofu versuchte, Curry zu sein

Im Test: Viana Tofu King / Currywurst-Imitat / 3,00€ - 3,50€

Tofuhaltiger Currywurst-Ersatz: die vegetarisch lebenden Berliner und Ruhrpottler werden's danken - vielleicht. Was man da auspackt, wenn man den authentisch eingeschweißten "Tofu King" aus dem Hause Viana öffnet (am Unterboden befindet sich sogar ein Piekser), sieht erst mal so aus, wie eine gemeine Supermarkt-Currywurst aussieht. Riecht vielleicht ein bisschen komisch.
Leider hält der erste Eindruck spätestens dann nicht mehr, wenn man die Gabel in den Mund steckt (mein Piekser fehlte...!) und auf dem Stück Currywurstimitat herumkaut. Zuerst einmal fällt auf, dass die Currysauce (die in Wirklichkeit allenfalls Tomatensauce ist) mit einem penetranten und abscheulichen Eigengeschmack glänzt. Offenbar wurde nicht nur jegliches Fleisch gegen Tofu, sondern auch der Curry- gegen Tofu-Geschmack getauscht. Im Biss ist die Tofu-Wurst dann auch höchstens mäßig: Auch Fleischprodukte können sich so fest und gummiartig anfühlen, wie die Kostprobe einer "Fleischwarenfabrik" mir vor einiger Zeit bewies. Jenes Meisterwerk der Metzgermeisterkunst war mir dann aber auch zu eklig, um es zu schlucken. Die Tofu-Wurst war zwar zu teuer, um sie auszuspucken - nochmal kaufen würde ich sie aber sicher nicht.

{rating4} Aussehen
Sieht halt aus, wie so eine Currywurst in einer Schale aus dem Supermarkt so aussieht. Nicht unbedingt lecker, aber authentisch.
{rating2} Konsistenz
Ziemlich fest und leicht gummiartig im Biss. Vielleicht am ehesten mit Schnittkäse zu vergleichen.
{rating1} Geschmack
Taumelt irgendwo zwischen "geschmacklos" und "fad" - da kommt der ekelhafte Geschmack der Sauce erst richtig zum Tragen. Ähnlichkeit mit dem Geschmack einer Currywurst besteht so oder so nicht, lecker ist es aber erst recht nicht.

Fazit: Selbst mit einer gehörigen Portion Curry nicht genießbar. :thumbsdown: