Veganer Kartoffelsalat


Vor 2,5 Jahren habe ich, inspiriert von etlichen anderen Rezepten, meinen eigenen Kartoffelsalat kreiert, der mir nach wie vor am besten von allen schmeckt. Inzwischen bin ich aber Vegetarier, verzichte außerdem auf Eier und kenne einige Veganer. Daher war es an der Zeit, eine vegane Variante zu schaffen - das Urrezept vegetarisch werden zu lassen ist ja keine Kunst, Eier und Schinken kann man ja einfach weglassen oder durch Räuchertofu ersetzen.

Der Trick an der schmackhaften cremigen Marinade ist, dass ich nicht Mayonnaise oder Jogurt oder Sahne etc. verwende, sondern alles kombiniere. Im richtigen Verhältnis wird der Salat dadurch nicht suppig oder matschig, aber auch nicht trocken.

Mayonnaise selber herstellen

Das wollte ich eh immer schon machen, weil in Mayonnaise Eier enthalten sind und ich gerne auf Eier verzichten möchte. Eier kann man generell sehr gut ersetzen - sie haben immer entweder eine bindende oder eine auflockernde Funktion. Binden kann man beim Backen ausgezeichnet mit Sojamehl, kleine Mengen reichen und Flüssigkeiten mischen sich, als wäre es ihr Lebenszweck. Den auflockernden Effekt (z.B. bei Waffeln) erreicht man durch Zugabe von Essig (kein Witz). Und vegane Mayonnaise wird auf Sojamilchbasis hergestellt - denn auch Soja hat eine bindende Wirkung.

Die Mayonnaise für den Salat kann man also extrem einfach herstellen, indem man neutrale Sojamilch und Rapsöl 1:2 mit einem starken Pürierstab mischt und je 100ml einen Teelöffel Zitronensaft hinzufügt. Falls es so gar nicht klappt, liegt es wahrscheinlich an der Sorte Sojamilch. Alpro Soya klappt und sollte in jedem großen Supermarkt zu bekommen sein. Die Mayonnaise kann dann direkt im Pott bleiben.

Die Marinade mischen

Jogurt und Sahne dienen nur dazu, die Mayonnaise, die ja im Wesentlichen aus Fett besteht, cremiger zu machen. Da wir die Mayonnaise ohnehin selber hergestellt haben, können wir sie direkt ein bisschen panschen. Also noch etwas Sojamilch dazu und kräftig durchmixen. Jetzt sollte sie eher die Konsistenz von Jogurt haben.

Die Remoulade können wir ebenfalls guten Gewissens wegreduzieren, da die billige Tubenremoulade, die ich verwende, ohnehin nur aus Mayonnaise und Gewürzen besteht, die obendrein auch noch denen ähneln, die ich ohnehin hinzufüge. Also nehmen wir statt drei Teelöffeln diesmal zwei Esslöffel Senf, kippen den mit den Kräutern und Gewürzen und einem Teelöffel Essig zu der Mayonnaise und mixen alles nochmal durch. Für den Senf kann man Löwensenf nehmen, der ist vegan, da ungefilterter Essig verwendet wird.

Das Ergebnis

Zusammen mit dem Originalrezept kommt man nun auf folgende Zutatenliste für die Marinade (für gut ein Kilo Kartoffeln):

  • 100ml Sojamilch + ca. 4 EL
  • 200ml Rapsöl
  • 1 TL Zitronensaft
  • 2 EL Senf
  • 1 TL Essig
  • 1 TL Salz
  • 1 halber TL Pfeffer
  • 1 TL Basilikum
  • 3 TL Petersilie

An Gemüse habe ich diesmal Lauchzwiebeln, Paprika und Gurke verwendet. Gegen wilde Variationen spricht natürlich nichts, man sollte allerdings den Wassergehalt des Gemüses beachten. Außerdem empfiehlt es sich, nicht nur die Kartoffeln abkühlen, sondern auch das gewaschene Gemüse gründlich abtropfen zu lassen, um das Dressing nicht zu verwässern. Und im Gegensatz zu der konventionellen Variante, die man bedenkenlos stundenlang ziehen lassen kann, schmeckt diese hier besser frisch.