Irgendwie anders?

Irgendwie anders war die Casting-Show, die ich mir vorhin reingezogen habe. Oma sucht Frau für Matti. Die asoziale fette, die hoffnungslos romantische, die zickige eingebildete, die englische mit dem Personal Assistent und die saufende Russin battlen in harten Disziplinen wie Baumstammwerfen und Daumencatchen um den Schlüssel zu Mattis Herz.

Sehr coole Sache, was TEN SING Mülheim als abendfüllendes Programm auf die Beine gestellt hat. Die Übertragung von "Oma sucht Frau für Matti" wurde immer wieder von Musikwerbespots unterbrochen, damit keine Langeweile aufkam. Der fliegende Wechsel zwischen Instrument und Chor klappte dabei durchweg gut und wenn die Solisten nicht so dermaßen abgegangen wären, dass sie ihr Mikro sonstwo hingehalten haben, hätte man auch weiter hinten verstanden was vorne gerade rockt. Aber wer will schon hinten sein...

Knapp zwei Stunden Programm wurden geboten (inkl. Pause), die Lieder wechselten zwischen Rock und Pop und einige coole kleine Ideen wie der mit Taschenlampen ausgestattete Chor bei "Glücklich" von Farin Urlaub sorgten für zusätzliche Auflockerung. Mich haben Liedauswahl, Tanzperformance, Theaterstück und Gesamtkonzept jedenfalls total überzeugt. Die Location ist angenehm groß und das Licht war gut, der Chor hätte lauter sein sollen und die Solisten sollten trotz Party nicht vergessen dass das Mikro nicht überall aufnimmt. ;-)

Interessieren würde mich mal, welche TEN SING-Gruppen alle da waren. Ich selbst war leider zu spät, daher hab ich die Vorstellung der Gästeliste nicht mitbekommen... gesichtet habe ich Burgaltendorf, Freisenbruch, Bochum und eine Gruppe mit Westbundseminar-T-Shirts. Mülheim liegt sehr angenehm mitten im Ruhrgebiet, daher wohl die relativ vielen Gruppen, die als Gäste da waren. Hat auf jeden Fall ziemlich Bock gemacht - nächstes Jahr bin ich wieder dabei!



Einleben: Anpassen und erkunden

Okay, die Wohnung ist eingerichtet, jede Menge Kram wurde rübergeschafft, man kann hier kochen, schlafen, im Internet surfen und Musik hören - was nun?

Alleine wohnen ist gar nicht so schwer. Praktischerweise hetzt einen ja niemand, sofort alles perfekt hinzukriegen und sich im neuen Wohnort zurecht zu finden, und in meinem Fall kann man sowohl Vermieter als auch Nachbarn einfach mal ansprechen wenn man irgendeine blöde Frage hat.

Am Anfang war der Backofen und weil Pizza teuer ist, habe ich glaube ich am Anfang unheimlich viel Pommes gegessen, weil die Kochplatten am Elektroherd aus irgendwelchen Gründen nicht funktionierten. Bevor ich fett wurde, entdeckte ich, dass man im Prinzip jeden Scheiß in der Mikrowelle zubereiten kann, freute mich wahnsinnig über die automatische Kochfunktion und kochte Nudeln, Kartoffeln und Gemüse in der Mikrowelle. Danach musste ein Zweiplattenkocher her, denn Schnitzel braten geht mit Mikrowellen nicht - oder sagen wir: Fett in der Mikrowelle zu erhitzen und so zu bestrahlen, dass man darin braten kann, war mir zu komplex.

Wäsche waschen ist unspannend, allerdings habe ich es schon mehrfach geschafft, die Wäsche ne halbe Stunde später zu waschen, weil mein Nachbar von unten auch gerade im Keller war und wir dann nett gequatscht haben. Praktischerweise ist er derjenige, der hier im Haus schon vor mir laute Musik gehört hat, so haben wir uns darauf geeinigt, einfach mal drauf los zu hören und im Zweifel einfach anzuklingeln wenn's nervig wird. Sehr angenehm, viel besser als Menschen, die zum Vermieter statt zum Nachbarn latschen um sich zu beschweren. Die Wohnung neben mir wurde auch gerade bezogen als ich hier einzog, so gab's nach meiner Briefkastenzettel-Vorstellungsrunde direkt noch eine zweite. Dinge wie für Nachbarn angenommene Pakete sorgen für zumindest kurzen Kontakt zu den verbleibenden Mitbewohnern.

Nach und nach entdeckte ich dann die vielen Vorteile meiner Wohnlage. Ich wohne in Herne-Mitte, und zwar so, dass ich den Bahnhof in fünf Minuten zu Fuß erreiche. Der Bahnhof ist nicht der Hauptbahnhof, denn der Hauptbahnhof ist in Wanne-Eickel, was politisch und geografisch zu Herne gehört, ansonsten aber nicht. Das ist super, wenn man Besuch bekommt und zum Bahnhof schickt und der Besuch dann in die ÖPNV-Onlineauskunft Hauptbahnhof eingibt, die landen dann tatsächlich regelmäßig am falschen Bahnhof. Aber ich schweife ab. Am Bahnhof wohnen bedeutet eine Menge Buslinien und vor allem die U-Bahn, die zur Uni durchfährt, vor der Tür zu haben, und es bedeutet natürlich auch, nicht mehr auf Züge warten zu müssen, weil Züge nicht zu früh abfahren und man irgendwann exakt weiß, wieviel Minuten man braucht, bis man am Gleis ist (der Bahnhof ist klein, da ist es egal, welches der vier Gleise).

Am Bahnhof wohnen bedeutet aber auch mitten in der Stadt wohnen. Vorteilhaft ist daran, dass ich Aldi, Lidl und vor allem den supergenialen Toom1 zu Fuß erreichen kann (und einen Baumarkt, zwei Videotheken, mindestens eine Spielhalle, eine Pizzeria, McDonalds, zwei SB-Autowaschanlagen, einen Tierfuttermarkt...). Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, nahezu alles bei Toom zu kaufen, weil die Qualität der Waren dort nahezu durchweg gut ist und selbst die Harddiscounter meist nicht mehr als ein paar Cent unter deren Preise kommen...

Nachteilhaft ist, dass sich die Autofahrer hier wie der letzte Dreck benehmen und man deutlich spürt, dass Herne Deutschlands kriminellste Stadt ist - nicht weil man dauernd zusammengeschlagen wird, sondern weil ständig Krankenwagen und andere blaulichtbesetzte Autos vorbei fahren. Bei geschlossenem Fenster kriegt man davon aber genau wie vom Bahnhof vernachlässigbar wenig mit, hundert Jahre altes Haus hin oder her. Für die Nachbarn gilt das leider nicht, aber von den sieben, die hier außer mir wohnen, sind vier quasi nie wach zuhause, zwei alt und unauffällig und der letzte ist der von unten, den ich ausdrücklich anmotzen darf, wenn er nervt. ;) Überwiegend also alles recht erträglich hier.

Genug der ausführlichen Beschreibungen meiner Umgebung, auf zu den Kleinigkeiten. Ich kriege Post und habe Telefon! Das ist so cool. Ich hatte vorher schon eine eigene Telefonnummer, die praktischerweise jetzt einfach weitergeleitet wird2, aber jetzt habe ich drei eigene Telefonnummern und sie gehören zu meiner Wohnung! hahahah Wobei mich die erste Post mit meiner Adresse drauf ja noch mehr begeistert hat... inzwischen kriege ich vor allem Werbung von Unitymedia (lasst mich! Ich will euch nicht!) und Erinnerungen von der GEZ (ihr kriegt eh nix, ich hab ja selbst nix!), aber was soll's.

Meine Wohnung selbst sieht inzwischen nicht mehr ganz so aus wie am Anfang, als ich die ersten Nächte hier geschlafen habe. Mal abgesehen davon, dass ich das inzwischen nicht mehr auf einer Isomatte tue, ist die Einrichtung vervollständigt (die Couch kam erst später) und ich habe im Wohnzimmer nochmal umgeräumt. Mit ein paar netten Ideen ist so vieles so viel besser... Beispiel: Ich habe zwei identische Regale im Wohnzimmer, die immer schon meinen wichtigsten Kram enthielten. Statt direkt links und rechts vom Eck-PC-Tisch habe ich das linke jetzt gedreht, so dass die Vorderseite Richtung Tisch zeigt. So komme ich 1. besser an den PC, der nicht mehr eingequetscht wird, weil das Regal jetzt quasi in den Raum zeigt, was aber 2. nicht doof aussieht, weil es mit dem Rücken zur Couch steht, wodurch ich 3. die Rückwand mit Fotos vollpappen kann, so dass es auch von der Couch aus nicht doof aussieht, und 4. konnte ich zwischen Regal und Tisch noch das CD-Regal an die Wand hängen.

Inzwischen wohne ich ungefähr vier Monate hier. Komplett fertig ist immer noch nicht alles; das Bett wurde inzwischen geliefert, aber noch nicht aufgebaut, ohnehin fehlt eine passende Matratze (140x220 ist einfach eine Scheißgröße!) und ich habe inzwischen einen anderen Elektroherd, weil ich den geschenkten nicht ans Laufen gekriegt habe - der neue muss aber noch eingebaut werden und entsprechend der alte raus. Aber abgesehen davon hat sich inzwischen alles eingespielt... auch bei den finanziellen Dingen habe ich inzwischen den Durchblick und ich denke, es steht nichts mehr im Weg, hier noch eine Weile wohnen zu bleiben.

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1 Ich muss es immer wieder erklären: Was in Hessen und wahrscheinlich auch anderen Gebieten völlig normal ist, ist im Ruhrgebiet ungewöhnlich. Toom ist in Herne ein gewöhnlicher (recht großer) Supermarkt - im Prinzip ein großer Rewe. Überall anders im Ruhrpott ist es ein Baumarkt, hier nicht.

2 Ich scheine recht gründlich gewesen zu sein beim Verteilen meiner neuen Daten, nicht ein einziges Mal klingelte mein zweites Telefon, weil jemand auf meiner alten Rufnummer angerufen hatte.



Doppelt hält besser?!

Jetzt bin ich doch arg verwirrt. Vertrauen in die Deutsche Post bzw. DHL habe ich ja schon eine ganze Weile nicht mehr. Schon vor meinem Umzug sind Sendungen verloren gegangen oder wurden aus mysteriösen Gründen nicht zugestellt und landeten im Nachforschungszentrum. Hier in dem Haus, in dem ich jetzt wohne, werden Sendungen, die mit der Post zugestellt werden, ohnehin wild im Hausflur verteilt. Mal steht was im Erdgeschoss, mal steht was auf ner Treppe, mal wurde die Sendung wieder mitgenommen und ein Zettel in den Hausflur geworfen, vorzugsweise ohne Hinweis auf die Art der Sendung oder den Verbleib (Filiale - welche? oder Packstation).

Die Story von heute ist noch etwas besser. Ich hatte bei Amazon bestellt und wusste nicht, dass die Ware aus England kommt. Macht aber nix, denn normalerweise geht das ziemlich flott, ich habe schon oft bewusst in England bestellt bzw. auf Amazon Deutschland bei Händlern mit Sitz auf der Insel. Nach zwei Wochen war aber immer noch nichts gekommen und ich mutmaßte schon, dass es an der Packstation lag, und schrieb dem Verkäufer. Der schickte dann etwas später nochmal eine Sendung los, diesmal an meine Hausadresse.

Das erste Paket wurde vor drei Wochen losgeschickt, das zweite vor einer. Heute erhielt ich eine SMS von der Packstation, dass eine Sendung für mich da sei, und ich überlegte, ob es wohl das bestellte Buch sei oder doch noch die Sendung aus England. Auf dem Weg sah ich schon das Päckchen in meinem Briefkasten, die Sendung aus England war mit dem zweiten Versuch angekommen1, also müsste in der Packstation das Buch liegen. Dort angekommen die Überraschung: Die erste Sendung aus England!

Wie schafft es die Post / DHL bitte, zwei gleiche Sendungen, die mit einem Abstand von zwei Wochen verschickt werden, am selben Tag zuzustellen? Der wirtschaftliche Schaden hält sich stark in Grenzen, aber dennoch, ich find's merkwürdig... was passiert da im Hintergrund? Oo

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1 Falls sich jemand wundert: Ich konnte an der Form der Verpackung klar erkennen was es ist.



Blogger- und Blogleser-Meinungen benötigt!

Heute brauche ich mal eure Meinungen. Möglichst alle. Es geht um die Übersetzung für Habari, das Blogsystem was ich verwende, und ich möchte wissen, welche Begriffe ihr verwenden würdet...

  • Tags: Tags, Schlagwörter, Themen - Tags beschreiben den Inhalt eines Artikels, bieten die Möglichkeit nach verwandten Beiträgen zu suchen und so weiter. Habari ist sich uneinig darin, ob es Tags "Tags" oder "Schlagwörter" nennt. Letzteres wäre natürlich deutsch, aber kaum jemand verwendet den Begriff. Wie ist das bei euch?
  • Posts: Artikel, Einträge, Beiträge, Posts - der eigentliche Inhalt eines Blogs. Sowas wie dieser Text hier. In Habari aber auch die Events, die ich hier in einer besonderen Form veröffentliche, statische Seite und Blogroll-Links, ebenso wie (von mir nur nicht genutzt) Podcasts, Umfragen und anderes Zeug. Bisher heißen "Posts" überwiegend "Beiträge" - da einer der Post-Typen aber "Eintrag" ist, finde ich das doof. Meine bevorzugte neue Übersetzung dafür wäre "Inhalt" - das ist allgemein genug, ohne sich doof anzuhören: "Neuen Inhalt vom Typ Podcast erstellen" oder so. Das würde auch verhindern, dass mal von Inhalt, mal von Beiträgen gesprochen wird.
  • Logs: Logs, Protokolle - Aufzeichnungen z.B. über aufgetretene Fehler, gesendete Pingbacks oder so. In der deutschen Übersetzung: Logs oder Protokolle? Beides wäre irgendwie korrekt, aber Protokoll sagt doch im Zusammenhang mit Blogs keiner, oder?

Wär super wenn ihr da mal grad ne Meinung zu abgeben könntet. hahahah



Ausziehen: Verändern oder loswerden

Tadaa! Ich bin ausgezogen. Wusste wahrscheinlich schon jeder, aber irgendwie habe ich da noch nix zu gebloggt. Deshalb gibt's jetzt einen kleinen Dreiteiler: Ausziehen - Umziehen - Einziehen.

Wenn man als beginnender Student von zuhause auszieht um näher an der Uni zu sein (oder überhaupt zur Uni fahren zu können, je nachdem, wie weit weg die Uni ist), gibt es vermutlich ungefähr drei Varianten: Die, bei der man unglaublich viel Kram aussortiert, danach noch jede Menge einpackt und mitnimmt und quasi sein bisheriges Zimmer um eine Küche ergänzt und in eine eigene abgeschlossene Wohnung packt; die, bei der man seinen persönlichen Kram in den Kofferraum schmeißt, am Zielort auskippt und danach drei LKW-Ladungen Ikea-Möbel kauft; und die, bei der man ebenfalls nur wenigen persönlichen Kram mitnimmt und in eine fertig möblierte Studentenwohnung oder ein WG-Zimmer zieht.

Ich muss zu meiner Schande gestehen: Ich war noch nie wirklich bei Ikea. Ich habe dort einmal nach nem Bett gesucht und bin nicht fündig geworden, stand unter Zeitdruck und war unglaublich schlecht gelaunt, daher habe ich quasi nichts mitbekommen von der ganzen Möbelausstellung. Eine Freundin von mir wohnt in einer Ikea-WG, das ist schon ziemlich cool... aber es geht auch ohne. In meiner Wohnung stehen jedenfalls noch ziemlich viele Möbel, die ich vorher schon hatte, ergänzt um einiges was ich günstig oder umsonst bei Bekannten abstauben konnte. Ich habe also die Variante gewählt, bei der man ziemlich viel mitnimmt.

Mein altes Zimmer war immer und durchgehend ein Schlachtfeld und irgendwie war es, obwohl ich schon fünf Jahre dort wohnte, immer noch in einer Phase des Einziehens und Fertigwerdens (was ein Wort). Vermutlich wäre alles genauso gut geworden, wenn ich, statt gleich die Stadt zu wechseln, einfach mal richtig aufgeräumt hätte - so entrümpelte ich halt, indem ich alles entweder aussortierte oder in Kartons packte. Die Kartons konnte man dann praktischerweise direkt mitnehmen und die neue Wohnung damit zustellen. Ich flutete also Ebay und Amazon, packte Flohmarktkisten, die ich später mit in die neue Wohnung nahm, weil ich für Flohmärkte zu unmotiviert war, schmiss 20 Taschen Altpapier, 2 Kartons Abizeitungen und jede Menge Schrott weg, behielt trotzdem viel zu viel und sah mich irgendwann vor leeren Regalen.

Checklisten mochte ich immer schon und die diversen für meinen Umzug sagten: Verdammt. Du hast zwar ein Wohnzimmer und ein Schlafzimmer, aber so das Wahre ist das nicht. Außerdem sieht die Bude, in der du da demnächst wohnen willst, nicht so gut aus. Also den Kram, den wir grad mühselig aussortiert haben, durch neuen Ersetzen: Werkzeug kaufen gehen (Baumärkte! Unglaublich, was es alles gibt), mit Farben und Tapeten eindecken, Learning by Doing betreiben und Geld verschwenden, eine riesige Sauerei anrichten und am Ende eine leere, aber immerhin renovierte Wohnung haben. Dann: Möbel schnorren, Mutter losschicken und Kontakte spielen lassen, von einer Wohnungsauflösung profitieren, unglaublich viel nützlichen Kram wie Besteck, Töpfe, Handtücher und Bettwäsche geschenkt bekommen, zufällig umsonst an Küchenmöbel kommen und günstig eine gebrauchte Couch kaufen.

Wohnungseinrichtung vollständig, jetzt alle alten Möbel so vollstellen wie vorher? Dann hätte, nach ohnehin fünf nicht themenbezogenen Absätzen, die Überschrift gar keine Berechtigung mehr. Okay, mein PC steht noch auf dem coolen PC-Ecktisch, aber ansonsten ist hier tatsächlich einiges anders eingerichtet. Das CD-Regal hängt endlich an der Wand1, ebenso wie die verdammte Steckerleiste, der PC hat einen Platz, an den ich gescheit dran komme ohne mich total zu verrenken und irgendwie steht jetzt einfach der nutzlose Kram an nutzlosen Orten und nicht mehr da, wo man eigentlich gerne was hätte, was man auch braucht.

Alles, was vorher nicht so gut war, kam entweder weg oder wurde verändert. Zu meinem Ecktisch gehört so'n komischer Aktenhalter, den wir damals falschrum eingebaut haben und der (Tisch für den Transport nicht vollständig abgebaut) auch immer noch falschrum ist - aber mit nem Holzklotz drunter gibt der n prima Teiler ab, so dass ich jetzt zwei Fächer habe statt nem nutzlosen Raum. Der uralte Trafo aus meiner alten Schule ist jetzt mal entrostet und funktioniert vermutlich sogar. Der zweite, normale PC-Tisch ist bei dem Versuch, ihn am Stück die Treppe hochzutragen, einfach auseinander gefallen; perfekte Gelegenheit den nervigen PC-Einschubhalter unten beim Aufbau einfach wegzulassen (genauso wie die merkwürdige Druckerschublade) und den Tisch zum normalen Schreibtisch umzufunktionieren. Die uralte Papierschublade vom uralten Nadeldrucker hat ne neue Lackierung verpasst bekommen und ist jetzt ein Monitorständer.

Jetzt steht nur noch der Kram in der alten Wohnung, von dem ich nicht so recht weiß, ob ich ihn mitnehmen soll. Und um die neue Wohnung geht's im nächsten Beitrag. Fotos gibt's gesammelt am Ende!

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1 Ja, es hängt schief. Aber das ist Absicht, denn wenn man CD-Regale exakt gerade aufhängt, fallen CDs um, wenn das Fach nicht komplett vollgestellt ist. Meine lehnen sich aneinander an und bleiben stehen.

PS: Der Beitrag hat fast auf die Stunde genau ein halbes Jahr hier herum gelegen - so früh habe ich angefangen mir Notizen zu machen. Oo



Start in Phase 2

Mitte dieses Monats hat mein drittes Semester angefangen... ich schmiss die erste Woche zu gunsten des TEN SING Westbundseminars, über das ich hier in Kürze auch noch berichten werde, danach ging's los. Aus irgendwelchen Gründen hatte ich noch den alten Stundenplan1 und landete erstmal nicht in den Vorlesungen, zu denen ich wollte. Aber das ist gar nicht das, worüber ich schreiben wollte.

Ich verbrachte mein erstes Semester damit zu glauben, alles wäre einfach und ich könnte ja vieles schon von der Schule aus. Die Fahrerei von Gelsenkirchen nach Bochum nervte, eine Stunde hin und eine weitere zurück zu fahren um eine einzelne, obendrein langweilige, Vorlesung zu sehen, war einfach kein Vergnügen. Also verbrachte ich das zweite Semester damit, umzuziehen. Ich war unglaublich langsam dabei, warum, weiß ich bis heute nicht, und am Ende war wieder Klausurphase und das Semester schon quasi wieder vorbei.

In meinem Sportverein gab es eine Menge ernste Probleme, die einige Änderungen nach sich zogen. Zu den Änderungen gehört unter anderem, dass mein Judotraining in einer anderen Halle stattfindet, die nicht so günstig zu den öffentlichen Verkehrsmitteln liegt wie die alte. Daraus ergab sich, dass ich jetzt immer das Auto meiner Mutter leihe um zum Training zu fahren und danach dort zum Essen bleibe. Eigentlich eine schöne Sache. Zum Badminton fahre ich durch den Umzug jetzt sogar weniger lange als vorher (zumindest hin), weil ich nur von Bahnhof zu Bahnhof fahren muss statt durch die Stadt - 8 statt 12 Minuten Fahrt. Die Wahl, nach Herne zu ziehen statt noch näher zur Uni Richtung Bochum, war also durchaus gut.

Während dem zweiten Semester war auch wieder Kirchentag und natürlich war es wieder genial (ich berichtete). Nachdem ich letztes Jahr ein bisschen frustriert war, weil ich TEN SING entdeckt hatte, aber direkt die Info bekam dass ich nicht geradae deren Hauptzielgruppe sei, entdeckte ich dieses Jahr, dass das so nicht richtig ist. Ich suchte nach einer Gruppe, deren Jahresshow noch nicht stattgefunden hatte, und landete in Hagen. In der Woche nach der Show gab's ne Schnupperprobe für Interessenten, dann waren Sommerferien und naja, ich bin immer noch dort hahahah

Jetzt in den Herbstferien war besagtes Seminar und neben knapp 600 Fotos habe ich von dort auch eine irrsinnige Menge Motivation und eine konkrete Fassung meiner Zukunftsplanung mitgebracht - und irgendwie habe ich das Gefühl, jetzt vollständig zu sein. Ich werde sicherlich weiterhin nicht jede Vorlesung in der Uni mögen und weiterhin feststellen müssen, dass nicht alles so toll ist, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber jetzt fehlt nichts mehr. Keine unfreiwillige lange Fahrerei mehr. Keine Unausgeglichenheit. Keine Konflikte, in die ich reingezogen werde, ohne es zu wollen. Wenn ich jetzt zur Uni fahre und zwischen den riesigen, hässlichen2 Betonklötzen lang laufe, Musik im Ohr, um mich herum jede Menge Menschen und momentan vielleicht im Regen oder angefochten von eisigem Wind, dann fühle ich mich nicht mehr wie jemand, dem irgendwas fehlt, weil er einfach mal drauflos gestartet ist, sondern wie jemand, der weiß was er tut und warum. Dann bin ich wieder so begeistert vom Unifeeling wie ganz am Anfang während der Vorkurszeit, begeistert von den Möglichkeiten, die die Uni bietet, und von den unglaublich vielen unterschiedlichen Menschen, von denen einige einfach tun, worauf sie gerade Bock haben, und von denen den meisten einfach scheißegal ist, was du tust. Und entgegen der Ängste einiger Erstis ist das kein Nachteil, sondern ein Vorteil, denn es geht einem niemand mehr auf die Nerven mit Erinnerungen (zumindest nicht von der Uni aus).

Ich bin gespannt, wie das dritte Semester wird und wie es dann weitergeht. Ich war zwar mal wieder etwas langsam, aber noch hat niemand eine Tür vor mir zugeschlagen, im Gegenteil, im Hintergrund sind die Fenster aufgegangen. Auf geht's.

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1 Man muss dazu sagen, dass man bei Elektrotechnik in Bochum nicht so viele Wahlmöglichkeiten hat was den Stundenplan angeht. Manchmal gibt es zu den Übungen mehrere Termine - das war's aber auch schon.

2 Mit einer Ausnahme: Das neue Gebäude, in das die Elektrotechniker jetzt umgezogen sind. Kein Betonhochbau mehr, sondern ein... naja... Betonflachbau, aber durchaus schick und modern. Dafür aber noch verwirrender als die anderen Gebäude und völlig anders aufgebaut.



Projekt Hörsturz - Runde 31: Bonus

Hier nun die Bonussongs der 31. Runde vom Projekt HörsturzWas?. Und weil ich vergessen habe, mir einen neuen Vorschlag für Runde 32 zu überlegen, werfe ich nochmal den letztes Mal untergegangenen Song in die Runde: Weltensurfer von NEOH, einer wunderbaren Band aus Gießen.

Beat! Beat! Beat! - We Are Waves (von JuliaL49)
Lustig, Beat! Beat! Beat! sind mir letztens schonmal in nem ganz anderen Kontext begegnet. Wusste gar nicht dass die hier aus NRW sind. Ein bisschen Pop und ein bisschen Indie und ziemlich entspannt das ganze Teil. Gar nicht schlecht. 4 wohlgesonnene Wellen.

Bright Eyes - Devil Town (von Khitos)
Merkwürdiges Lied. Mehr so ne mit Musik unterlegte Erzählung. Aber das Video hält mich bei Laune und schlecht ist das nicht. 3 tolerante Teufel.

Cake - Short Skirt Long Jacket (von DerGraf)
Hm, die Musik gefällt mir, merkwürdige Texte toleriere ich, aber der Sänger nervt irgendwie. Würde ich mir bestimmt nicht oft anhören können. 3 maulende Mäntel.

Cobra Starship - The City Is At War (von Graval)
Erster Gedanke war: Das kenne ich. Zweiter: Ok, vielleicht doch nicht. Dritter: Mögen tu ich's auch nicht. Musikalisch irgendwie Rock und etwas elektronisch oder so, aber wenn Sänger so merkwürdig schreien, kann ich das ja gar nicht ab. 1 kriegerische Kobra.

Dengue Fever - Tiger Phone Card (von Postpunk)
Der schreiende Typ hat meine Laune zurecht gestutzt und verhindert ab jetzt überdurchschnittliche Bewertungen. Das hier darf ruhig vor sich hin existieren, muss aber nicht bei mir zuhause laufen. Musik ist okay, aber nicht toll, und vom Text versteh ich kein Wort. 2 unkreative Bewertungspunkte.

Dimmu Borgir - Gateways (von Sebastian)
Rombombrombrummel. Schon bei Rammstein frag ich mich immer, was der Sänger da mit seiner Stimme macht, ich find das merkwürdig. Und merkwürdig meine ich negativ. Auch ansonsten überzeugt das nicht und weil Musikgeschmack subjektiv sein darf, gibt's jetzt mal nur 1 gnadenloses Gateway.

Future Of The Left - Manchasm (von Kamil)
Merkwürdig elektronisch klingendes Zeug ist ja nicht prinzipiell schlecht. Aber das hier nervt. Dafür gibt's nichts von mir. 0.

Grossstadtgeflüster - Kann ich auch (von Konzertheld)
Ah, meine Entdeckung des Jahres. Da hab ich ne Weile überlegt welchen Song ich vorschlage, zur Auswahl stand auch ein eher mainstreamiger Popsong und ein deutlich rotzigerer Elektrosong. Das hier dürfte so in etwa Mittelmaß sein. Ich mag die drei, sie sind laut, direkt und haben Spaß. hahahah

Poets Of The Fall - Sleep (von Fini)
Ausnahmsweise mal ein ruhiger Song, der eine ernsthafte Chance bekommt. Hab grad beim Sockenblog-Moritz vorbei geschaut weil er anscheinend Wir sind Helden hört und kriegte erstmal ein krasses Gedicht als ersten Post. Jetzt passt es. Bin mir allerdings noch nicht sicher ob der Song eine positive oder eine negative Stimmung vermittelt... 3 Gedanken.

Robert Downey Jr. - River (von Steve)
Und noch ein ruhiges Lied, das ich jetzt sogar ein zweites Mal höre, weil ich beim ersten Mal etwas abwesend war. Kann man über Balladen eigentlich viel sagen? Entweder mag man sie oder eben nicht so. Ich habe ein paar die ich total toll finde, tue mich aber schwer damit, mich mit neuen anzufreunden. Aber vom Gefühl her mag ich diese hier ungefähr so wie die davor. 3 Flüsse.

Rocky Votolato - Fragments (von Kristin)
Wir wechseln vom Klavier zur Akustikgitarre und performen nun live. Kommt dadurch aber leider auch nicht besser an und kreativer geworden bin ich auch nicht... 3 Songs ohne ernsthafte Meinung.

Wir sind Helden - Rüssel an Schwanz (von Moritz)
Na wenigstens kommt zum Abschluss mal noch ne Band die ich schon fast vergöttere mit einem ziemlich alten Lied was ich schon kenne. Ich liebe Judith Holofernes' Texte. Musikalisch ist das nicht zu vergleichen mit dem was die Helden momentan machen, das macht es aber weder besser noch schlechter (warum schreibe ich es dann?). 4 eingereihte Elefanten.

Der Schnitt von 2,33 sagt mal wieder gar nix aus und ich stelle grad fest, dass ich vergessen habe, den Schnitt zu berechnen, den Blood Red Shoes in Runde 29 erzielt haben. Na gut. Lief gefühlt aber gar nicht schlecht in Runde 31, das ein oder andere behalte ich im Kopf und ich mag es, dass durch die Erhöhung der Pflichtsongs auf 10 das Gleichgewicht zwischen Pflicht und Kür wieder besser ist.

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Projekt Hörsturz: Ein Haufen Leute schlägt Lieder vor, aus denen 10 ausgelost werden, die dann mindestens (der Rest optional) von einem Haufen Blogger bewertet werden. Prima Sache um neue Musik zu entdecken.



Zahlen, Farben, Logs, Verwirrung

Ach wie cool. Da habe ich gerade was zur Statistik gebloggt und dann seh ich, dass ich hier noch einen Entwurf rumfliegen habe, der sich auch mit dem Thema befassen sollte. Na gut, dann nehme ich jetzt einfach mal alle Stichpunkte und schreibe meine Gedanken dazu auf:

  • Statistiken (Browser, Länder, Verweis auf Suchanfragen)
    Siehe Post von gestern.
  • Anzahl Posts und Kommentare
    Stimmt, das habe ich gar nicht erwähnt. Durchaus nicht völlig unproblematisch übrigens, denn in meinem Blogsystem gibt es Posts (Beiträge) und Entries (Einträge) - und von mir definiert noch Events. Die Beiträge fassen dabei alles zusammen, was als Inhalt veröffentlicht wurde, sprich mindestens einen Titel und ein Beschreibungsfeld (genutzt oder ungenutzt) hat. Darunter fallen auch statische Seiten und Blogroll-Links. Das System zählt von sich aus immer nur entweder alle Beiträge (also auch Links usw.) oder nur Einträge (also keine Events). Ich habe gebastelt und stellte fest: Ich habe die 500 bereits überschritten, es gibt (ohne diesen) 508 lesbare Artikel in diesem Blog. 317 Kommentare wurden abgegeben und 42 Entwürfe warten darauf, fertig gestellt zu werden (gleich nur noch 41).
  • Problematik JS (JavaScript) oder PHP loggen
    Mein Statistik-Tool bietet einen JavaScript-Code, um Besucher zu verfolgen, und eine PHP-Schnittstelle. Erstere machte das Laden der Seite spürbar langsamer, flog also raus; dadurch verlor ich leider die Möglichkeit Dinge wie die Bildschirmauflösung der Besucher zu loggen. Außerdem kriege ich seitdem weniger Informationen über Suchanfragen, die Besucher auf meinen Blog geführt haben - warum auch immer. Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, dass JavaScript den gesamten Verlauf des Tabs abfagt und loggt, sobald eine Suchanfrage auftaucht, PHP kann das nicht. Das würde erklären, wieso ich manchmal nicht nachvollziehen konnte, wie eine Suchanfrage auf meine Seite geführt hat - der Besucher war möglicherweise vorher noch woanders.
  • Problematik Bots filtern
    Hm ja. Das ist der Hauptgrund, warum ich mir nicht einfach selbst ein Statistikdings schreibe: Mir fehlen die Kenntnisse, Bots zu erkennen, und ich würde dann auch loggen, wenn Google meine Seite indiziert. Selbst mein jetziges Tool scheint da nicht vollständig ausgereift zu sein, ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass täglich drei bis vier Leute meine Seite aus China aufrufen oder über einen chinesischen Proxy.
  • Problematik Feedzugriffe messen
    Ein weiteres ärgerliches Problem. Einige Leute lesen Konzertheld.de nur über ihren Feedreader - davon kriege ich nix mit. Ich habe zwar den Tracking-Code der Statistik auch in dem Modul untergebracht, das den Feed ausgibt, aber anscheinend funktionieren Feeds nicht so einfach wie ich dachte und ich habe nur sehr selten aufgezeichnete Besucher vom Feed, obwohl ich weiß, dass einige Leute den regelmäßig lesen. Außerdem hilft das nicht wirklich - wenn z.B. Google Reader den Feed abruft, um einen aktuellen Cache zu erstellen, würde das bei mir einen Besucher eintragen. Oder aber eben nicht, weil Google gefiltert wird, dafür würden dann aber auch alle Zugriffe der Leser, die Google Reader nutzen, nicht geloggt.

Statistiken sind eine schwierige Sache. Noch schwieriger wird das Ganze, wenn man versucht, Blogs anhand dieser Statistiken zu vergleichen. Vor allem die Qualität der Botfilter ist sehr unterschiedlich und ein gewisses Grundrauschen hat man immer drin. Eigentlich müsste man den Blog mal zwei Wochen leer laufen lassen, nirgendwo kommentieren und auch sonstige Verweise auf den Blog vermeiden und sehen, wieviele Besucher dann noch aufgezeichnet werden - das sind dann vermutlich zu 90% Bots, die ausgefiltert werden sollten. Das wird aber kaum jemand machen. Dennoch sind die durch Statistik erzeugten Zahlen nicht uninteressant - immerhin kann man dadurch Veränderungen sehen, z.B. wie sehr die Besucherzahlen durch erhöhte Postingfrequenz steigen, wieviel es bringt woanders zu kommentieren usw. - insofern eine interessante Sache, die aber sehr mit Vorsicht zu genießen ist.