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The Gaslight Anthem & Blood Red Shoes & Dave Hause

Was gibt es schöneres als ein Livekonzert einer Lieblingsband? Natürlich nichts, außer vielleicht zwei Livekonzerten von Lieblingsbands! Und da sich The Gaslight Anthem, die ich in meinem Festivalsommer dieses Jahr irgendwie verpasst hatte, Blood Red Shoes als Toursupport für Europa ausgesucht hatten, schlug ich mich um eine der Karten für eins der ausverkauften Konzerte. Und dann auf nach Köln ins E-Werk!

Durch die Empore ist das E-Werk auch bei ausverkauften Konzerten nicht ganz so brechend voll, obendrein spielte erstmal Dave Hause. Der war zwar nur Vor-Vorband, hatte aber unter den bereits Anwesenden dennoch eine Menge Fans vor Ort. Kein Wunder, mit seinem entspannten Countryrock passte er bestens zu The Gaslight Anthem. Jeder seiner Songs wäre ein gutes Intro für ein Album - jede Strophe der Songs ein gutes Intro für den Song an sich. Leider mangelte es an jeglichem Spannungsaufbau. Ein sympathischer Typ, den ich aber außer als Warm-Up nicht nochmal sehen wollen würde, dafür passiert mir bei seiner Musik zu wenig.

Macht aber nix. Schließlich war ich ja ursprünglich wegen Blood Red Shoes hier. Die ließen dann auch gar nicht lange auf sich warten und präsentierten sich gewohnt hart rockend, diesmal mit einer Mischung aus neuen Songs und alten Hits. Ungewohnt war hingegen das Publikum - stillstehend nämlich. Das Höchste der Gefühle war, wenn Steven ein weiteres Mal versuchte, die Leute zum Mitmachen zu animieren und ein paar Leute anfingen im Takt zu klatschen. Von Bewegung keine Spur, von Motivation auch nicht. Beim treibenden "Cold" holten die Leute ihre Handys raus und filmten, statt zu feiern. Als ich zum Schluss - als furioses Finale gab es "I Wish I Was Someone Better", "Don't Ask" und "Je Me Perds" in Folge - alleine ausrastete, wurde ich nur schräg angeguckt. Enttäuschend. Dafür war das Licht so grandios, dass ich fast die Techniker darauf angesprochen hätte.

Eigentlich hätte man damit aber rechnen können. Denn The Gaslight Anthem sind von allen Musikrichtungen so viel, dass sie von allen toleriert und gemocht werden. Wenn dann aber wie bei diesem Konzert vor allem Fans da sind, die genau diese Musikrichtung hören - man könnte sie auch böswillig als "nichts Halbes und nichts Ganzes" bezeichnen - will natürlich niemand was härteres hören. Sehr sehr schade.

The Gaslight Anthem schließlich waren ebenfalls wie immer - entspannt, gut gelaunt, aber nicht exzessiv feiernd, wie ihre Musik eben. Auf Festivals ist das großartig - wunderbare Stimmung und ein gutes Konzert, bei dem man vom ganzen Pogen mal wieder etwas, aber nicht zu viel, runter kommen kann. Sänger Brian Fallon ist ein großartiger Entertainer, die ausschweifenden Moderationen waren fast besser als die Musik. "Im amerikanischen Fernsehen zeigen sie Blut und sterbende Menschen, aber Titten [...] und Songtextpassagen über Sex werden zensiert. Nehmt ihnen die Waffen weg und gebt ihnen Titten!" Aussagen wie diese ernteten sowohl Gelächter als auch Applaus. Überhaupt verdient der Sänger (und vermutlich die ganze Band) Respekt - in Erinnerung geblieben ist mir auch, wie er einen Song nach ein paar Takten fluchend abbrach, weil er eine Stelle, bei der er sich oft verspielt, nicht sauber spielte. Einen Song deshalb nicht zu spielen, obwohl die Fans schon mitsangen und der nächste eine völlig andere Stimmung hat, sondern ihn erst später nochmal aufzugreifen, muss man auch erstmal bringen.

Im Endeffekt war es ein netter Abend, aber leider nicht mehr. Als die Band vor den Zugaben von der Bühne ging, machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof, um den letzten Zug noch zu erwischen. Draußen pries ein dubioser Händler Band-T-Shirts für 5€€€€ Euro an, die er auf einer Plane auf dem Boden ausgebreitet hatte. Am Bahnhof traf ich dann noch ein paar andere Fans, die der Meinung waren, man hätte die Vorbands tauschen sollen. Stimmt - denn Dave Hause passte als Vorband, während Blood Red Shoes eine ganz andere Atmosphäre gebraucht hätten als die zwischen den beiden amerikanischen Acts. Auch bekam ich zu hören, dass The Gaslight Anthem eine Open Air-Band sind. Und das bleibt wohl als Fazit über - jede Band dahin, wo sie hingehört. Blood Red Shoes in kleine Clubs voller Fans, The Gaslight Anthem auf große Festival vor die breite Masse. Mit Dave Hause als Opening Act.



The Hundred In The Hands / Köln, Gebäude 9

The Hundred In The Hands im Gebäude 9 (Köln-Deutz). Ein ranziger Club, hinten auf einem alten Industriegelände, das zum "Kunstwerk" umfunktioniert wurde. Graffitis an allen Hauswänden, innen sind die Wände so voller Sticker und Tourplakate, dass man die Klotür nicht von der Wand unterscheiden kann. Als Indie-Band scheint man an diesem Schuppen nicht vorbei zu kommen. Die Bar ist geöffnet, ein DJ-Duo legt etwas alternative Musik auf, ein paar Leute sind da. Irgendwann macht jemand die Tür zum Konzertraum auf, aber niemand geht rein, passiert ja auch noch nichts. Der Sänger der Vorband wuselt mit einem Bier durch die Gegend, aber keiner erkennt ihn. Die DJs sind cool, sie machen normalerweise die GetAddicted-Party. Einer von ihnen kommt aus Dortmund, auch im Bochumer Bermuda3Eck haben sie schonmal aufgelegt. Gutes Zeug ist das, was sie da auflegen, es passt zu The Hundred In The Hands, die zwar einen recht eigenen Stil haben, dabei aber verschiedene Elemente mischen, so dass sie kompatibel sowohl zur Indie- als auch zur gemäßigten Elektronik-Szene sind.

Die Vorband Swearing At Motorists hingegen gehört eindeutig zu den Rockern dieses Landes. Obwohl aus St. Pauli in Hamburg, sprechen sie größtenteils Englisch und auch alle ihre Songs sind in englischer Sprache geschrieben. Ein bisschen seltsam, aber wie der Typ mit der Gitarre abgeht, lässt darüber hinweg sehen. Ein bisschen Livesampling und Loops, kombiniert mit langen, ruhigen Intros, die dann schlagartig explodieren und die beiden Hamburger ausrasten lassen, das bekommen wir knapp eine Stunde geboten. Gute Riffs und mitreißende Rhythmen, gepaart mit witzigen Moderationen eines Sängers, der sich offensichtlich selbst nicht allzu ernst nimmt. Ernstzunehmender Rock von einer alles andere als auf Perfektion getrimmten Band. Dazu schummrige Beleuchtung ohne jegliche Effekte (bis auf die flackernden blauen Scheinwerfer, die möglicherweise einfach defekt sind), perfekt passend zum hier vorherrschenden Underground-Clubfeeling.

Nachdem die beiden Bands gemeinsam mit ein paar Technikern umgebaut haben, geht's auch zügig weiter. Wir bekommen "Dressed In Dresden" als ersten Song, direkt gefolgt von "Empty Stations", das ich wegen seiner atemberaubenden Spannungskurve eigentlich als Intro erwartet hätte. Beide Songs klingen live noch viel eindringlicher als schon auf den Alben. Überhaupt kommt der gegensätzliche Sound live unheimlich gut rüber - rockige Gitarrensounds und harte Drumbeats kombiniert mit einem sanften Synthesizer und Eleanores sphärischer Stimme. Viel Moderation oder Publikumsinteraktion wie bei der Vorband gibt es nicht - einfach nur pure Musik. Es ist eines dieser seltenen Konzerte, wo sich Zuschauer und Band einfach in die Musik fallen lassen und eine Stunde einfach treiben, tanzen, getrieben von den teils mitreißenden, teils einnehmenden und umhüllenden Klängen.

Auch eine Bühnenshow fehlt völlig - glasklarer, wuchtiger Sound, minimales Licht, nichts als die drei Musiker auf der Bühne, die mich jedes Mal, wenn ich hinschaue, aufs Neue faszinieren, wie sie so völlig in der Musik aufgehen. Die Sängerin hat quasi immer die Augen geschlossen, nur ganz selten kommt sie hinter ihrem Synthesizer hervor, noch seltener ein Blick ins Publikum, gelegentlich wie unbewusst sanft tanzend. Der Gitarrist wechselt immer wieder abrupt zwischen hochkonzentriert auf die Effektgeräte und vollkommen mitgerissen von den Riffs; teilweise scheint es, als würde er jeden Moment in einer ekstatischen Bewegung versehentlich einen Verstärker umwerfen. Und der Schlagzeuger schließlich spielt völlig mühelos komplexe Rhythmen und schnelle Fills, vollkommen im Einklang mit den anderen beiden Bandmitgliedern, als wäre er genau dafür geschaffen worden.

Wer sich in dieser Musik fallen lässt, bekommt die Chance, seinen Alltag vollständig auszublenden und einfach nur noch zu genießen. In diesem Zustand ist man der Band dann ganz nahe - nicht nur, weil die Location so klein und die Bühne direkt am Publikum ist, sondern noch viel mehr, weil man dann vorübergehend in der selben Welt lebt, jeder für sich, und alle gemeinsam. Wilde Feierorgien wie bei Rockkonzerten mit Moshpits und viel Chaos wären hier völlig fehl am Platze. Dass ich zwischendurch Nasenbluten bekomme - scheißegal, nur das Tanzen, das Fühlen der Musik zählt.

Und was wir da fühlen! Glück und Zerrissenheit, puren Genuss und Verlorensein. Wilde Leidenschaft, als die Band das alte "Tom Tom" auskramt, und sanfte Leidenschaft, als "Red Night" das Konzert als Zugabe beendet. Und vor allem Freude über die großartige Musik, die diese Band geschaffen hat. Freude, die weit länger anhält als eine gute Stunde.



Bloggertreffen und Picture my Day am Rhein

Treffen mit Leuten, die ich bisher nur über das Internet kannte, fand ich immer schon super und so war ich sofort begeistert, als ich vom Kölner Bloggertreffen 2012 (#btk12) hörte. Frei hatte ich auch und so ging es auf ins Rheinland. Der elfte Picture My Day-Day fiel auch noch auf das gleiche Datum. Kurz zur Erklärung: Beim Picture My Day-Day geht es darum, einen Tag in Bildern festzuhalten und diese hinterher irgendwie zu posten.

Ganz simpel und unter Bloggern, Twitterern etc. ziemlich beliebt. Ich hab's bisher nur nie geschafft, weil ich im Laufe des Tages immer aufgehört habe zu fotografieren. Diesmal sollte es anders werden und um gleich alles auf den Kopf zu stellen, nahm ich mein Smartphone (ja, ich alter Smartphone-brauche-ich-nicht habe nun auch eins, mehr dazu später) mit und beschloss alle PMDD-Fotos damit zu machen. Das scheiterte dann zwar daran, dass ich vergessen hatte, eine SD-Karte zu verwenden und der interne Speicher ziemlich bald voll war, aber die ersten acht sind dennoch vom Smartphone.

Wo ich eh schonmal auf dem Weg nach Süden war, nutzte ich die Gelegenheit für einen Abstecher nach Düsseldorf-Flingern, um dort meine Bestellung bei Creativdiscount abzuholen. Auch dazu später mehr.

Das Treffen am Deutzer Bahnhof für die, die zu Fuß zum Park laufen wollten, scheiterte kläglich. Irgendwann traf ich aber Gerrit, der auch den Weg kannte, so dass wir dann immerhin zu zweit zum Treffen liefen.

Das Bloggertreffen selbst war dann eine sehr schöne Sache. Ich wusste vorher nur von Sumi, dass sie da sein würde, und laut Facebook auch Carsten von venue.de, der war dann aber leider krank. Dafür traf ich TheStiller und Lordy und eine Menge andere sympathische Blogger, darunter Stefan, der seinen Blog unbeabsichtigt wie ein Verschlüsselungsverfahren genannt hat, und Caro von Hasencore.

Außer vielen Gesprächen, in denen es bei mir tatsächlich vor allem ums Bloggen ging (was insgesamt meine Blog-Motivation gesteigert hat), wurde dann noch nett gegrillt. Als es dann irgendwann richtig anfing zu regnen, war das Grillen nicht mehr so nett (danke an den Grillmeister, der noch tapfer alles durchgegrillt hat was gerade da war). Dafür habe ich dann später vermutlich zum ersten Mal in meinem Leben ein Kickerduell gewonnen (und leider vergessen, mit wem zusammen).

Das Gelände war übrigens wunderbar geeignet sowohl für die sonnigen als auch für regnerischen Phasen. Ich war schon begeistert, als wir eine Viertelstunde den Rhein entlang liefen vom Deutzer Bahnhof aus. So viel Grün mitten in Köln! Und mitten in ebendem Park, durch den wir da liefen, war dann auch das Treffen, neben ein paar Gebäuden, unter deren Vordach man auch sitzen konnte, wenn es gerade mal regnete. Hat eigentlich jemand rausgefunden, wer da etwas weiter hinten gezeltet hat?

Auf dem vorletzten Bild sieht man Mate, mein bevorzugtes neuentdecktes Getränk dort, von dem es dank des Sponsors Top Mate reichlich gab. Und außerdem den Schirm, den ich bei der Verlosung der Merchandise-Artikel Goodies von Buy-Unlike1 gewann. An dieser Stelle auch noch ein DANKE! an alle Sponsoren, die das Bloggertreffen mit Grillgut, Getränken und Geld unterstützt haben! Finanzielle und materielle Unterstützung ist eben auch sehr wichtig, denn damit zusammen lohnt sich auch das Engagement des Orga-Teams. Auch den fünfen DANKE für euren Einsatz! hahahah

Bleibt abschließend zu sagen, dass ich nächstes Jahr sicher wieder hinfahren werde. Es ist immer schön, auch ein bisschen was über die Personen zu wissen, deren Texte man liest. Außerdem habe ich etliche neue Blogs kennen gelernt und überhaupt war es einfach ein schönes Beisammensein mit netten Menschen!

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  1. Jetzt muss ich doch erstmal heraus finden, was die überhaupt genau tun...


Keine Störungen in Sicht

Meine Damen und Herren, auf dem vor uns liegenden Streckenabschnitt befinden sich, soweit ich das überblicken kann, keine Störungen. Das bleibt hoffentlich auch bis zum Ende der Fahrt so und von mir aus auch gerne bis Schichtende. Mir bleibt also nichts, als Ihnen von Herzen einen schönen Sonntagabend und eine angenehme Reise zu wünschen. Unser nächster Halt ist Köln Trimbornstraße, der Ausstieg befindet sich in Fahrtrichtung links.

Ein kleiner Nachtrag zu vorhin, lassen Sie sich von dem schlechten Wetter nicht verärgern, das ist halt das Aprilwetter.

Herr Meiermüllerschulz bitte nach vorne in die Zugführerkabine, es liegt eine Nachricht für Sie vor.

Wundervoll! So leicht kann man eine öde Zugfahrt mit Halt an jeder Mülltonne auflockern. Und wenn man dem Fahrer das dann sagt, freut er sich auch. Gerne mehr davon! hahahah



Kulturfreitag.

Rumsurfen. Entdecken, dass Grossstadtgeflüster bei einem Ding namens "dreiband festival" auftreten. Sich informieren. Noch eine andere Band mögen. Hin wollen. Leute fragen. Veranstalter fragen.

Aufstehen. Fertig machen. Nachricht vom Veranstalter: Fotos sind erlaubt. Zur Arbeit fahren. Im Zug Fotos sichten. In den Bus umsteigen. Laufen. Musik hören. Ankommen. Arbeiten. Beschließen, auch alleine zu fahren. Fahrt planen. Kein Ticket kaufen, weil die Seite unseriös wirkt.

Feierabend. Bus fahren. Subway. Nach Köln fahren. Musik hören. In Köln-Mülheim verlaufen (nur ein bisschen). Kulturbunker. Mitten ins Chaos. Zwischen gewonnenen Tickets und Backstage-Pässen, die keine sind, akkreditiert werden. Plötzlich umsonst reinkommen. Backstage-Gast sein. Keinen Plan haben. Leute treffen, die auch keinen Plan haben. Erstmal rein.

Wunsch.WG. Eingestimmt werden. Mit den anderen Backstage-Leuten abhängen. Fotografieren. Beide Akkus quasi leer. Panik schieben. Pause. An der Bar nachladen (DANKE!). Wieder rein. Jens suchen. Immer noch alle planlos. Deine Jugend. Schwarzlicht, überall Schwarzlicht. Den UV-Filter entfernen1. Bier auf die Linse bekommen. Wild tanzen. Beats und immer wieder Schwarzlicht. Dann wieder Pause. Jens war irgendwann da, alles auf nach dem Konzert verschoben. Dunkelheit. Grossstadtgeflüster. Mitsingen bei jedem Lied. Durchtanzen. Hüpfen. Springen. Fotografieren. Unglaublicher Spaß. Gar nichts müssen. Alles haben. Feiern.

Ende. Abreisen. Ein schlechtes Gefühl dabei haben. Zurück laufen. Am Merchandise hängen. Rares Album ergattern. Jens suchen. Die Band kommt. Entspannt quatschen. Album signieren lassen. Fotografieren. Glücklich sein. Mit dem Veranstalter quatschen. Alles langsam auflösen lassen. Zum Bahnhof laufen. Essen. Leute im Zug treffen. Entspannt nach Essen fahren. Neue Fotos sichten. Vom Fahrplan verwirrt sein. Fast den Zug verpassen, weil das Gleis so lang ist. Nach Hause fahren. Ankommen. 20 Stunden wach sein.

Später mehr. Schlafen.

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  1. Oh, ich habe die ganze Rückfahrt lang drauf gesessen. Na, der Filter hat's verkraftet.


Gamescom-Festival: Mehr als nur Beiwerk

Wenn in Köln die Gamescom, die weltgrößte Messe für Videospiele und Unterhaltungselektronik und Nachfolger der Games Convention, steigt, ist nicht nur auf dem Messegelände viel los - denn schon bevor die Messe endet, treten in der Stadt auf drei Bühnen die ersten Bands und Künstler auf. Das Gamescom-Festival ist eine regelmäßig parallel zur Gamescom stattfindende kostenlose Open Air-Veranstaltung, bei der sowohl lokale Künstler als auch Größen von nationalem und internationalem Rang auftreten. Ich war am Sonntag dabei und auf dem Programm standen die letzten drei Acts, beat!beat!beat! aus Viersen, Madsen aus dem Wendland und die seit zwei Jahren wieder aktiven Guano Apes aus Göttingen.

Die Hauptbühne, auf der auch meine drei Acts auftreten sollten, war von Deutz aus mit der Straßenbahn gut zu erreichen, und so war ich sehr zeitig dort. Direkt an der Haltestelle gab's Subway und direkt an der Bühne Burger King, verhungern musste ich also schonmal nicht. Über den Platz verteilt waren zwar etliche Menschen, aber so lose gestreut, dass ich mich locker in die erste Reihe stellen konnte. Unwissend, was mich bei beat!beat!beat! erwarten würde, suchte ich mir also einen guten Platz zum Fotografieren und wartete ab, was passieren würde.

Viel passierte erstmal nicht. Aufbau und Soundcheck, wie man das so kennt, irgendwann fing das Konzert an, aber es war heiß und immer noch nicht viel los, also bestand der wesentliche Unterschied darin, dass jetzt alle standen, statt auf dem Boden zu sitzen. Gestört hat die Band das nicht, so wurde es ein sehr entspanntes, aber trotzdem hörenswertes Konzert. Etwa eine Stunde lang gab es diverse Songs, auch dabei "Fireworks" und "We are waves", und etwa nach der Hälfte entstanden ganz vorne ein sich bewegender Fanblock und ein kleiner Moshpit. Die Securitys waren genauso entspannt wie Band und Publikum, so stellte ich denen meine Kamera vor die Füße und feierte das Ende des Konzertes mit. Ein guter Auftakt für einen guten Abend.

Das direkt an der Bühne gelegene Burger King bot in der Pause auch das nächstgelegene Klo, entsprechend voll war es dort. Am Ende der Umbauarbeiten hatte sich auch der Publikumsbereich gut gefüllt, also schnell wieder rein in den Front of Stage-Bereich, denn Madsen sind live immer ein geniales Erlebnis, sowohl auf als auch vor der Bühne. Erwartungsgemäß wurden uns dann auch Hits und Gags um die Ohren gehauen und der diesmal von Anfang an vorhandene Moshpit wurde mit jedem Lied größer, bis ich hinterher die Standfestigkeit der Wellenbrecher testen "durfte" und wir wirklich alle nur noch zusammengedrückt wurden. Einmal gab es sogar eine Wall of Death.

In den Momenten, in denen man frei atmen konnte, entschädigte das Konzert mit Hits wie "Nachtbaden", "Perfektion", "Mein Herz bleibt hier" und "Du schreibst Geschichte". Sänger und Schlagzeuger tauschten ihre Rollen für einen halben Song und die gesamte Band bewies mal wieder, dass ihre Stärke eindeutig bei den Liveauftritten liegt. Übrigens haben Madsen anscheinend seit einiger Zeit eine neue Keyboarderin - oder ich habe die Band einfach zu lange nicht live gesehen.

Nachdem beat!beat!beat! noch sehr entspannt waren, war das Madsen-Konzert definitiv anstrengend und nicht mehr entspannt und ich war genau wie die anderen um mich rum ziemlich froh, aus dem FOS-Bereich flüchten zu können. Etwas weiter hinten ließ ich mich dann von einer aus einem Fan und ein paar Mitgeschleiften bestehenden Gruppe aufklären, wer die Guano Apes eigentlich sind, dass die ziemlich gut sein sollen und dass sie gerade mit alten und neuen Songs auf Tour sind. Auf der Bühne konnte man dieweil schon beobachten, wie riesige Stellwände positioniert wurden und die Lichttechniker ihre Scheinwerfer programmierten. Ganz klar: Guano Apes sind ein bis zwei Nummern größer.

Mit Konzertbeginn wurde dann der volle technische Glanz sichtbar - es war inzwischen dunkel, von den Stellwänden wurden die Folien abgerissen, so dass in riesigen Buchstaben APES sichtbar wurde und die Lichttechnik fuhr ihr volles Programm auf. Bereits als zweiten Song gab es die aktuelle Single "Oh what a night" und ab da war klar: Das wird ein würdiger Abschluss. Direkt hinter dem Wellenbrecher war es wieder deutlich entspannter, die Menschen waren ausgesprochen gut drauf und es gab genug Freiraum, sich nach Lust und Laune zu bewegen. Der Friesenplatz war auch wirklich groß genug, wenn auch nicht überdimensioniert, für die Menschenmenge.

Außer "Oh what a night" gab es auch Songs wie "Open your eyes" und das "Big in Japan"-Cover. Die Sängerin war ständig woanders und voll bei der Sache, auch die Band war überraschend gut. Einmal hat der Bassist (der die meiste Zeit auf einem Case stand) eine Flasche ins Publikum geworfen, ich glaube, so weit habe ich noch nie eine Flasche fliegen sehen. Ich hatte wirklich nicht den Eindruck, dass das Comeback vor zwei Jahren nur wegen des Geldes war. Stilistisch hat mich das Konzert an Die Happy erinnert - nur zwei Nummern größer. Für mich jedenfalls ein überraschend guter Auftritt - den Publikumsbeobachtungen nach kam es auch bei den Fans gut an, auch wenn vorne nicht so viel los war wie bei Madsen. Aber Madsen könnten auch ein ganzes Konzert nur Dieter Bohlen-Cover spielen und es würden trotzdem alle abfeiern. Bei den Guano Apes haben das zumindest bei den beiden Zugaben auch die hinteren Reihen getan.

Negativ aufgefallen ist mir, dass immer wieder Samples per Playback eingespielt wurden - damit will ich gar nicht unterstellen, dass nicht live gespielt wurde, aber manches hätte man einfach auch noch live einspielen können statt Samples zu nutzen. Außerdem haben Guano Apes, genau wie Madsen und beat!beat!beat! vorher, nur etwa eine Stunde gespielt, wodurch die gesamte Veranstaltung etwa zwanzig Minuten eher endete als geplant. Keine Ahnung, was dahinter steckte, schade war es schon. Aber was soll's, für eine Gratisveranstaltung war das verdammt gut und die Fahrt nach Köln auf jeden Fall wert. Also nächstes Jahr die Augen offen halten, wer zur Gamescom nach Köln kommt! hahahah



Kopiergeschützt! TEN SING Köln

Freier Eintritt für Weitgereiste und Kopierschutz, das mag wie ein Widerspruch klingen - aber "Kopiergeschützt!" bezog sich am 1. Juli nicht auf das in Köln gezeigte Ergebnis, sondern eher auf das dafür verwendete Material...

Der Regisseur Torben präsentiert sein Meisterwerk - Ash und Dennis wollten eigentlich nur entspannt rumhängen, als sie dazu gezwungen werden, den Trans...irgendwas zu finden. Dafür werden sie in eine Unterwasserstadt verschleppt, in der sich größenwahnsinnige, betrunkene Piraten, Tarzan und Julia, www.steine-sind-voll-goil.de, Wale und merkwürdige Lagerfeuerliedlieder singende Menschen herumtreiben. Nachdem sich die beiden mit Julias Hilfe gegen wilde Pokémon durchsetzen konnten, werden allerdings die Plagiatsvorwürfe lauter...

TEN SING Köln war sehr durch das Theater geprägt, welches schon alleine durch den Hauptfilm für viele Lacher sorgte. Die Krönung waren aber die zahlreichen Werbespots. Bei Vanish gibt es in jeder siebten Packung jetzt einen Teleportstein. Und wer eher auf den persönlichen Stein steht, bekommt den bei www.steine-sind-voll-goil.de schon ab 3€. Auch zum Erschlagen von MitmenschenProblemen geeignet. :D

Da im Anschluss an die recht langen Theaterszenen meistens der Tanz folgte, ergab sich schon fast der Eindruck, dass eher das Theater von Liedern unterbrochen wurde als umgekehrt wie sonst oft. Wenn es dann was zu Hören gab, gab es damit aber auch immer was zum Tanzen oder Feiern. Eröffnet wurde mit New Divide (Linkin Park), außerdem gab es Hits wie Raise your Glass (P!nk), Viva la Vida (Coldplay) und Thanks for the memories (Fallout Boy). Leider gab es immer wieder Schwierigkeiten, das Tempo zwischen Band und Solisten/Chor zu koordinieren, aber meistens hat es sich dann recht schnell eingespielt.

Gelungen war dafür die Massentanzaktion, bei der wir als Publikum einige einfache Tanzschritte gezeigt bekamen und dann zusammen mit der Gruppe zu "Everybody (Backstreet's back)" tanzen konnten. Hat natürlich nicht bei jedem so perfekt geklappt, war aber insgesamt echt cool. hahahah

Überhaupt war im Publikum gut was los - etliche TEN SING-Gruppen waren angereist, einige mit vielen Leuten, so dass die vom Sitzbereich abgelegene "Party Zone" gut gefüllt war und auch reichlich Party gemacht hat. Das ist das Schöne bei TEN SING - klappt auf der Bühne nicht alles und es sind aber andere Gruppen da, ist die Stimmung trotzdem super und dann läuft's auch direkt wieder.

90 Minuten ohne Pause sind es geworden, nach denen wir müde, glücklich und wild nach Sauerstoff waren. Übrigens war TS Köln ein schönes Beispiel dafür, wie man mit wenig Technik viel reißen kann. Was ich mir unbedingt merken muss: Flutlichtscheinwerfer von unten als Frontbeleuchtung. Primitiv, aber effektiv, und zum Fotografieren ein Traum, weil es einfach durchgehend schön hell ist und das Effektlicht trotzdem noch durchkommt.

TEN SING Kölns Show KOPIERGESCHÜTZT! war nicht die perfekte Show, hat aber jede Menge Spaß gemacht und vielen Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, ihre Kreativität auszuleben und auf einer Bühne eine selbst erarbeitete abendfüllende Show zu präsentieren. Als Publikum hatten wir die Gelegenheit kräftig zu feiern ohne uns dafür betrinken zu müssen und haben nebenbei noch viele tolle Menschen getroffen und einige neue kennen gelernt. Wenn das kein gelungener Abend ist, weiß ich auch nicht. hahahah



Musicstore. NOT.

Die längeren Artikel dauern noch etwas, aber ich hab ja noch gar nicht erzählt, dass ich letztens in Köln war. Wollte mir nämlich ein neues Basedrumpedal kaufen und das wegen des Preises von gut hundert Euro erstmal anspielen. Und da der Musicstore schon das ganze Jahr damit wirbt, dass er ja jetzt ein neues Gebäude hat und alles größer und geiler sein soll, wollte ich da mal hin. Wurde ja inzwischen auch eröffnet, der riesige Klotz der neue Store.

Also auf die Website, Wegbeschreibung angeguckt, alles super, vom Hauptbahnhof Köln zu Fuß zu erreichen, besser geht's kaum (außer, der Musicstore wäre in Bochum). Da bin ich dann also hingelaufen und was erwartet mich?

SALE.

Leere Fenster, dunkle Räume, verlassene Gebäude, Schilder, die Räumungsverkauf bewerben und auf den neuen Store hinweisen. Häh? Glücklicherweise hatte ich mobiles Internet dabei, also online gegangen, nachgeschaut - die Wegbeschreibung führte noch zur alten Adresse (tut sie übrigens immer noch)!

Mit Google Maps und irgendeiner Fahrplanauskunft habe ich mich dann vom Hauptbahnhof nach Köln-Kalk durchgeschlagen (Zug nach Messe/Deutz, dann Straßenbahn), ein gutes Stück laufen musste ich dann auch noch in der Mittagshitze eines wunderschönen Tages, den andere im Freibad verbrachten. Immerhin kam ich dabei bei Aldi vorbei und konnte mein Handyguthaben wiederbeleben.

Der Store selbst war dann... naja, schon ganz nett. Nicht so wie ich's mir vorgestellt hatte. Diverse Stockwerke mit den verschiedenen Abteilungen, im Erdgeschoss Gitarren, Drums im zweiten Stock. Mein Pedal war gerade nicht zum Ausprobieren da, aus dem Lager holen ging nicht. Schlagzeugsets ausprobieren ist auch nicht einfach so, die meisten sind nur zu Ausstellungszwecken (sprich zum Protzen mit den Modellen, die im fünfstelligen Eurobereich liegen) und dürfen nicht angefasst werden.

Abgesehen davon, dass der Musicstore irgendwie noch nicht so richtig umgezogen ist, haben die Mitarbeiter auch schön gefailt. Ich hatte meine gebrauchten Sticks dabei, die es zum Schlagzeug dazu gab, der Markenname war abgenutzt, ich bat also darum, dass man mir ähnliche empfiehlt. Ich mag die Sticks, weil sie so dünn und leicht sind. Empfohlen wurden mir etwas dickere mit dem Kommentar, noch eine Nummer dicker sei eigentlich besser, die habe man aber gerade nicht da (ach). Das Beste ist aber: Später (beim Kirchentag übrigens) fand ich zufällig den Hersteller meiner Sticks anhand des Logos heraus. Es ist - Trommelwirbel - Meinl, die ehemalige Musicstore-Eigenmarke. Super, Musicstore-Mitarbeiter, dass ihr das nicht erkannt habt.

Die Sticks, die mir dann empfohlen wurden, konnte ich nicht kaufen, weil ich kein Bargeld hatte und man Kartenzahlungen dort erst ab 5€ akzeptiert. So zog ich also mäßig zufrieden ohne Ware von dannen. Immerhin konnte ich einige Pedale testen, damit zwei in Frage gekommene Modelle klar ausschließen und die beiden anderen Modelle aus der Reihe meines favorisierten Pedals testen. Hab's dann letztlich auch gekauft - gebraucht von privat.