Alle Artikel zu #köln


Wieder zuhause - Neues Album & Konzert von Wir sind Helden

Nachdem ich im Forum und an anderen Stellen jede Menge Negatives abgelassen habe über die neueste Wir sind Helden-Tour, muss ich das doch mal ins korrekte Licht rücken. Es war nämlich keineswegs schlecht, das Helden-Konzert im E-Werk in Köln. Es war einfach nur sehr viel anders als gewohnt - und dass die Helden es noch drauf haben, haben sie beim Open Flair ja mehr als deutlich bewiesen.

Nach zweijähriger Tourpause und darin enthalten auch langer Studioabstinenz haben die Helden ihr viertes Album herausgebracht. Judith, die Sängerin, sagte mal, dass sie sich wünscht, dass es "das schöne Album" genannt wird - ich denke, es hat gute Chancen diesen Titel zu bekommen; "das laute Album" oder "das Party-Album" wird es jedenfalls sicherlich nicht. Sehr viele ruhige Titel sind darunter, selbst die abgedrehteren oder lauteren hauen lange nicht so auf den Putz wie "Denkmal" oder "Endlich ein Grund zur Panik". Dafür gibt es zum Beispiel die witzige Ballade von Wolfgang und Brigitte und den sich endlos steigernden Rocksong "Im Auge des Sturms". Einige neue Instrumente ersetzen den ein oder anderen Synthesizer-Klang, was auch live sehr zur Begeisterung des Publikums diente - nicht nur Judiths Ukulelen, derer sie offensichtlich einige verschleißt.

Das Konzert hatte also durch einen recht hohen Anteil an neuen Songs (8 von 22, davon 6 Zugaben) und auch den eher verhaltenen Opener eine ganz andere Atmosphäre, könnte ich jetzt behaupten. Mittlerweile denke ich aber schon fast, dass auch das Publikum daran beteiligt war, und zwar nicht unwesentlich. Bei mir in der Ecke war zum Glück noch einigermaßen was los, aber insgesamt hätte mehr Bewegung im Publikum sein können - schließlich gab es ja noch die 14 anderen Songs, unter denen z.B. auch Denkmal, Von hier an blind und Nur ein Wort waren, die ja nun zu den bekanntesten Titeln zählen dürften.

Nebenbei: Wo sind die Feuerzeuge abgeblieben?! Als Nichtraucher hatte ich früher nie eins dabei, nun habe ich extra eins eingesteckt und was war - als ich es am Ende zu den Balladen rausholte war ich einer von drei im vorderen Drittel. Pff.

Okay, ich verfalle wieder ins Motzen, aber ich sagte ja, dass es kein schlechtes Konzert war. Es war anders - vielleicht unnötigerweise, aber wie dem auch sei, es hat trotzdem Spaß gemacht. Die Qualität der Lieder leidet ja nicht, wenn die Band keine schlechte Performance hinlegt - und das war nun wirklich nicht der Fall. Ich bin immer noch begeistert, welche genialen Texte wieder dabei sind. "Alles" kann ich sehr empfehlen vom neuesten Album "Bring mich nach Hause", mein Liebling ist das bereits genannte "Im Auge des Sturms", bei dem ich mich wahnsinnig gefreut habe als es live gespielt wurde, ebenso wie über "23:55 - Alles auf Anfang", das einfach Spaß macht. Die gesamte Setlist ist im Helden-Forum, falls sich da jemand für interessiert.

Erwähnenswert ist eine Aktion aus dem Schlussteil des Hauptteils... Judith meinte irgendwann etwas in der Art wie so, jetzt kommen dann die B-Seiten und spielte ein mir völlig unbekanntes, aber sehr cooles Lied. Irgendwo vorne feierte die Ur-Helden-Fan-Forum-Fraktion wie blöde - es war Streichelzoo, ein uralter Song aus der Zeit vor dem ersten Album (Zitat Judith: "Was hat sich diese junge Band damals bloß dabei gedacht?"). Publikum verwirrt, sehr gut - als nächstes gab's dann "Guten Tag". :D

Übrigens hatten die Helden auch diesmal wie beim Open Flair eher wenig ausgefallene, dafür aber sehr effektvoll eingesetzte Lichttechnik dabei, die in Kombination mit der Bühnendeko alles wunderbar in Szene gesetzt hat. Man schaue sich dazu Videos bei Youtube an, ich fand's ziemlich toll.

Toll war auch, dass zwischen der Vorband (die ich bisher nicht erwähnte, weil ich mich nicht wirklich daran erinnere, war jetzt nicht so spannend) und den Helden selbst keine wahnsinnig große Umbaupause entstand, weil vieles schon aufgebaut und abgedeckt bzw. der hintere Bühnenbereich abgeteilt war. Sehr gut.

Das Drumherum wird vermutlich inzwischen langweilig... vor dem Konzert traf ich angenehmerweise ein paar Leute an der Bushaltestelle; zusammen haben wir das E-Werk dann sogar gefunden. Nach dem Konzert traf ich zwei die ich schon kannte und wurde sogar netterweise zum Bahnhof gefahren (Deutz - weil das Navi den Bahnhof Mülheim ums Verrecken nicht finden wollte Oo ). Leider hatte der Zug dann eine Stunde Verspätung und ich fuhr einen Umweg, der mich etwas schneller als Ziel brachte. Von Halloween habe ich nicht viel mitbekommen, ein paar Leute waren kostümiert, ein paar mehr angetrunken und zweimal hieß es "Notarzteinsatz". Mein zweiter Zug endete unplanmäßig an dem Bahnhof wo ich raus musste... am Ende war ich dann irgendwann heil zuhause und total müde. Gelohnt hat es sich trotzdem - das Konzert war Geld und Aufwand wert. Nur noch zwei weitere Male auf Konzerte dieser Tour gehen werde ich wohl nicht.



PAAARAMOOOOORE!

Hach ja... mein vorletztes Konzert 2009. Erfüllung eines Traums, Paramore live hahahah Nach der Enttäuschung vom dritten Album (ich find's nicht schlecht - aber es ist irgendwie nichts besonderes) war ich natürlich gespannt auf das Konzert... und naja... es war nicht das Beste dieses Jahr, aber auch nicht schlecht hahahah

Wir waren zu siebt, aber wie das so ist, verliert man sich schnell wenn's erstmal angefangen hat... ich hatte eigentlich einen guten Platz, relativ mittig direkt vorm Mischpult, sprich hinter mir waren keine Menschen, sondern ne Wand. Ziemlich cool, denn die Wand schubst einen nicht wenn man dagegen springt. Weniger cool war, dass direkt vor mir natürlich Menschen waren - Menschen mit Kameras -.- Das kann ich ja gar nicht ab, wenn gefilmt wird, und noch weniger, wenn über den Köpfen gefilmt wird, denn dann können selbst so 1,90m-Menschen wie ich nicht mehr so gut sehen. Ein paar Reihen weiter vorne war Party, aber mein Platz war zu gut und die Menge zu dicht als dass ich da weg gekommen wäre. Naja. Musste ich halt mit wenig Platz und die vor mir mit viel Geschubse leben. Bis zu den Zugaben. Mit dem Einsetzen des Intros von Misery Business (übrigens die Albumversion, nicht die von der Live-CD aus Chicago) hat das Publikum die Musik vermutlich übertönt und als es richtig losging ist die Halle quasi explodiert. Ich war glaub ich auf einen Schlag 20 Meter weiter vorne.

Für zwei aus dem Publikum gab's dazu noch ein unvergessliches Erlebnis... vor dem Konzert gab's ein Meet & Greet, bei dem ein Fan gefragt hat ob er bei Misery Business mitspielen darf... und whoa... er durfte. So gab's dann vor dem Solo von Misery Business zwei Fans auf der Bühne, den E-Gitarristen und eine, die singen durfte. Zitat Hayley (Sängerin Paramore): "This is going to be so awesome." Oh ja!

Ansonsten lohnt es sich noch zu erwähnen, dass es drei (!!!) Vorbands gab, nämlich Now now every children, Paper Route und You me at six - letzte waren nach der Lautstärke des Publikums zu urteilen wohl die bekanntesten. Alles Rockbands, NNEC eher Richtung Gothic*, die anderen halt Rock. You me at six haben Poker Face als harten Rocksong gecovert :D

Paramore sind ne junge Band, kaum bis gar nicht älter als ich, so war natürlich auch Twitter im Spiel, live von der Bühne mit Foto von Hayleys Handy ^^ Übrigens einer der Hauptgründe warum ich Twitter nutze...

Die Halle war übrigens normal bis mäßig enttäuschend, auch hier gab's keine Sprite (mehr?) -.- stirbt die grad aus oder wieso hab ich schon ewig keine mehr bekommen auf Konzerten? Is doch Mist für Autofahrer mit Koffeinallergie. Naja, wozu gibt's Burger King... insgesamt war's definitiv ein netter Abend mit vier sehenswerten Konzerten hahahah

*PS: Keine Gewähr für angegebene Musikrichtungen, bei Youtube anhören dürfte zuverlässiger sein als meine Beschreibungen... ;)



Get down baby, gonna make you freak!

Es ist wieder Partytime! Moby in Köln und ich dabei. Live Music Hall, gut 2000 Leute, die Ankündigung verspricht eine Menge Spaß. Die Tickets sind günstig, also zugeschlagen. Nachteil: Es ist halt Köln, und von Köln-Ehrenfeld, wo die LMH steht, kommt man mit den öffentlichen nicht mal am Wochenende ordentlich weg, jedenfalls nicht bis Gelsenkirchen. Also ins Auto gesetzt und auf geht's, um die A3 rum, die ist gerade in Köln-Zentrum gesperrt.

Die chaotische Straßenführung und das merkwürdige Verhalten anderer Autofahrer sind ja nach Düsseldorf schon gar nicht mehr erwähnenswert, und nachdem mir letztens sogar in Gelsenkirchen eine begegnet ist, die beim Wendemanöver mitten auf der Straße quer angehalten hat um sich zu schminken, schockt mich nix mehr. Das Navi lotst mich auch bis zur Halle - dummerweise ist die Parkplatzsituation dort nicht besser als in jeder Innenstadt. Im Gegensatz zu Düsseldorf wird hier sogar im Parkverbot geparkt. Die Straße wo die Live Music Hall ist ist viel zu klein für so eine Location. Im Umkreis von einem Kilometer verliere ich Zeit und Nerven, bis ich ein Parkhaus finde. Der Fußweg mit dem Navi ohne Navi, da das Navi immer meint, ich solle in 140 Metern wenden, dauert gefühlte zwei Stunden und ich bin ohne MP3-Player unterwegs. Zurück am Parkhaus und total verzweifelt retten mich zwei Leute mit einem vagen "müsste da runter sein und dann links oder rechts", aus der Navi-Strecke erkenne ich die richtige Seitenstraße, den Plus-Markt hab ich auch schonmal gesehen. Yeah, die Halle gefunden, es stehen immer noch Leute draußen, schon als ich mit dem Auto 20 Minuten nach Beginn ankam waren noch welche draußen.

Die Live Music Hall ist interessant aufgebaut, eigentlich ist es gar nicht eine Halle, sondern ein Geläde mit mehreren Gebäuden. Garderobe, Toiletten, Einlass mit Kasse und Halle sind separat. Getränkestände gibt es drinnen und draußen. Am Eingang ein Schild: "Achtung: Wir weisen Sie darauf hin dass bei dieser Veranstaltung Stroboskoplicht verwendet wird!". Ich stürze mich mit umgebundener Jacke hinein, will keine Sekunde verpassen. Das Konzert hat noch gar nicht angefangen, offensichtlich gab es Verzögerungen, eine Vorband oder beides. Es ist brechend voll, ich will mich weiter nach vorne quetschen, muss aber warten bis einige große breitschultrige Menschen das tun um mich denen anzuschließen. Weit schaffen die es aber auch nicht, aber immerhin sind wir nicht mehr hinten, wo es von draußen zieht.

Sekunden nachdem ich in der Halle bin eröffnet Moby das Konzert mit Shot in the back of the head. Die Menge tobt, ein ruhiges Lied, was sich aber als Opener prima eignet, zumal es instrumental ist. Wenige Lieder später Bodyrock, DAS Konzertlied überhaupt (Hurricane: "I love to see people jumping up and down. This is a good song to make 50,000 people jump up and down."), ich stecke in der Menge fest, bin frustriert, quetsche mich hinter die breiten Menschen die sich kurz danach durch die Menge schieben und offensichtlich auch keinen Bock hatten so weit hinten zu bleiben. Wir enden etwa in der Mitte, rechts zwischen Bierstand und Mischpult - dahinter wäre doof, dort steht ein Pfeiler, sehr unpraktisch für eine Konzerthalle.

Der Hauptteil des Konzertes ist geprägt von ruhigen Liedern von Mobys neuem Album, gespickt mit Krachern zum Feiern, die Stimmung ist an sich fantastisch, nervig sind nur die vielen Leute, die immer wieder nach draußen strömen - und leider wieder zurück, sonst würde es wenigstens etwas mehr Platz geben. Der typische Konzertbesucher ist Anfang 30, kann noch gut feiern und springen, säuft aber auch mal zu viel und schubst beim Durchdrängeln, knutscht dafür aber nicht dauernd rum. (Yes! Kein knutschendes Päärchen im Blickfeld!) Einer hat sich mit dem Bier vertan und torkelt durch die Menge, wird rumgeschubst und stürzt fast, irgendwie hat er es dann nach draußen geschafft, verfolgt von bösen Blicken. Ein Teil des Publikums geht zu jedem Lied übelst ab, ein anderer eigentlich nie wirklich. Spätestens am Ende, als die letzten drei Lieder den Abschluss des normalen Teils bildeten, ging aber jeder ab. Es gab Raining Again, We Are All Made Of Stars und Lift Me Up ohne Unterbrechung am Stück. Der Zugabe-Geschrei-Lärm war so laut, dass es vielleicht eine halbe Minute dauerte, bis alle wieder rauskamen...

Einiges war an diesem Konzert interessant. Moby hat den großen Vorteil auf unheimlich viele Lieder zurückgreifen zu können. So hat er quasi sein ganzes Best Of - Album gespielt und dennoch mehrere Lieder von seinem neuesten und von älteren Alben. Selbst tritt er dennoch eher bescheiden auf ("Because Liz* never plays a solo, Kelli will now sing for you and Liz will play a solo and I'll stand here a bit and watch"). Er hat auch wenige Hauptstimmen, Kelli Scarr, die mit ihm tourt und vielleicht auch den Vorband-Auftritt hatte, singt viele seiner neuen Lieder und Joy, die schon beim Hurricane dabei war, hat die beeindruckende Gospel-Stimme, passend für Why Does My Heart oder Natural Blues. Die Besetzung, mit der Moby tourt, wechselt wohl überhaupt öfter mal - gerade die Sängerinnen sind auf älteren Aufnahmen nicht immer gleich.

Da ich Moby schon beim Hurricane gesehen hatte, kannte ich natürlich vieles, einige Anmoderationen waren gleich, viele Songs wurden "dedicated", Porcelain an das Publikum, Feeling So Real an DJ Westbam und alle Raver. Das war übrigens die letzte Zugabe, danach lief wahrscheinlich jedem der Schweiß überall runter, mir schon nach dem Party-Dreierpack vorher... Spaß pur. Vor Feeling So Real gab's noch eine normale Zugabe und dann die ultimative Zuschauerfrage: "You can have one more song or two more songs!" - unnötige Frage - "But I have to warn you. One of them can be 20 minutes long sometimes!" - mehr Geschrei - "So if for some reason you took acid tonight, be sure to have a friend with you!" - es folgt eine etwa 15minütige Version von Honey mit diversen Instrumentalsolos und einer Showeinlage, bei der Moby Gitarrenakkorde spielt und Joy das nachsingen lässt (vielleicht unvorbereitet, sie wirkte verwirrt, und da Moby manchmal wirklich spontan was neues einbaut, wer weiß), im Endeffekt baut er das Riff von Smoke On The Water daraus und es folgt wieder Honey :D

Nach diesem unglaublichen Konzert voller genialer Lieder war der Energiebedarf groß. Zum Glück habe ich das Parkhaus problemlos wiedergefunden, aber danach ging's los. Das nächstgelegene Burger King-Drive In hatte keine gescheite Zufahrt. Die Straßenführung war sehr widersprüchlich. Nach dem verzweifelten Versuch einen Parkplatz zu bekommen habe ich ein anderes angesteuert (Navis sind schon toll). Dort gibt's aber kein Drive In und keinen Parkplatz, wieder ist alles voll (inzwischen bin ich 5km weit weg!). Das Subway ist zwar "frisch eröffnet", aber für Autofahrer genauso wenig zu erreichen wie die BK-Filialen. Ich will nach hause flüchten und begegne folgender Kreuzung.

Eine von zwei Spuren nach links abbiegen blockiert - Verkehrschaos

Ich wollte links abbiegen, die Ampelphasen waren eh schon irre kurz, aber es staute sich trotzdem noch zurück. Auch die Straße auf die ich abbiegen wollte war brechend voll, irre viel Verkehr, die A3 war ja gesperrt und entsprechend die Innenstadt voll. Drei Ampelphasen und fünf Autos vor mir später bin ich links um die Kurve und hab gesehen dass eine von zwei Spuren versperrt war - daher der Rückstau. Und was ist das auf meiner Zeichnung rote Ding was da mitten auf der Kreuzung steht und alles blockiert? Ein LEERER, PARKENDER Polizeibully mit Warnblinkanlage!! Von wegen nichts toppt die Frau mit dem Schminktipp. Völlig entnervt bin ich dann zur Autobahn, eine Raststätte hat mich gerettet, auch dort gab's Burger King, bei der Bedienung hab ich mich erstmal ausgeheult ;) und dann ab nach hause. Müde, aber glücklich!

Setlist (wahrscheinlich unvollständig, unsortiert): Shot in the back of the head, Bodyrock, Disco Lies, Go, Porcelain, Natural Blues, Feeling so real, Raining Again Live Remix, Extreme Ways, One time we lived, Why does my heart, Lift me up, We are all made of stars, In my Heart, Honey Long Version, Pale Horses, Mistake (?), Wait for me, A seated Night, Cover (Lou Reed): Take a Walk on the wild Side

Lieder zum Stimmung nachfühlen (Youtube-Links, im Zweifel nach "Moby live" suchen):

Go

Porcelain

A Seated Night & Extreme Ways

Raining again - rechts am Bass müsste Kelli Scarr sein

Feeling so real, letzte Zugabe (okay, die Kompression ist übel, aber egal)