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Auf Kopfdruck: Aufgebracht und aufgewühlt

Die Person ist studierend. Wem wünscht man sowas? Angestarrt von Dutzenden Augenpaaren, ein Referat, der Vortragende findet einfach nicht die richtigen Worte. Es wird getuschelt, gelacht, Interesse am Thema bringen die Zuhörer nicht mit und was das Thema eigentlich ist, wird auch nicht klar. Referate setzen so manchen enorm unter Druck, selbst eine Professorin nannte Vorträge "die schlimmstmögliche Prüfungsleistung". Näher am Alltag hätte sich die studentische Theatergruppe Turmbau 62 nicht bewegen können.

Was ist Druck? Was setzt uns unter Druck? Wieso fühlen wir uns nie richtig frei? Ist es nicht schön, Urlaub in den Bergen zu machen, die frische Luft, die grasenden Kühe, du ganz allein, Raum für all die Gedanken - die von Zuhause mitgebrachten Gedanken! Die Steuererklärung, die Rentenvorsorge, die Anzahl der Likes auf Facebook. Was macht uns frei davon?

Mit nichts als sich selbst, etwas Musik und ein paar Luftballons nehmen uns die Darsteller mit in Szenen, die so nah am Leben sind, dass wir auf den Stühlen fast genauso schwitzen wie die Schauspieler im Scheinwerferlicht. Sprechchöre und eindringliche Mantras erlauben kein Entkommen. Jeder findet sich irgendwo wieder - selbst die, die glauben, vor dem Druck fliehen zu können, prallen hart auf, wenn sie aus dem Urlaub in ihre plötzlich so spießige Umgebung zurückkehren. Und auch wer sich bewusst frei macht, stellt Ansprüche an sich selbst: Auch die eigene Persönlichkeit übt Druck aus. Es ist zuweilen ein sehr düsteres Bild, dass von unserem studentischen Alltag gemalt wird, und doch versinken wir nie zu tief im Druck.

Wie gehen wir mit Druck um? Können wir ihn akzeptieren, ist er sogar nützlich? Mit beeindruckendem schauspielerischen Talent und enormer Motivation werden wir mit allerlei Fragen konfrontiert, die teils schon mit Antworten kommen, teils Raum für Selbstreflektion lassen. Entspannt ist ein Besuch in Auf Kopfdruck nicht, wohl aber faszinierend, unterhaltsam und sogar lehrreich.

Am Donnerstag, 21. Mai 2015, gibt es noch eine weitere Aufführung im Weltecho Chemnitz. Karten kosten 5€ bzw. ermäßigt für Schüler und Studenten 3€ und sind nur an der Abendkasse erhältlich. Die besten Plätze sind in der ersten Reihe direkt am Geschehen, pünktlich zum Einlass um 19:30 Uhr da sein lohnt sich also (Beginn 20 Uhr). Glasklare Empfehlung!



Bits, Bytes und Baumwolle

Diese Welt ist viel zu sehr von Geld abhängig.

Vorhin war ich einkaufen. Nein, falsch - ich ging in einen Supermarkt, packte Ware in meinen Wagen, ging zur Kasse und brachte die Ware anschließend zurück in die Regale. Die Kasse akzeptiert keine Kreditkarten.

Während die Miete bereits abgebucht und mein Konto dadurch im Minus ist, kam die eingehende Zahlung bisher nicht an. Der übliche Engpass am Monatsanfang eben. Kein Problem, dafür hat man ja die Kreditkarte, mit der man immer erstmal bezahlen und später über die Deckung nachdenken kann. War in diesem Fall leider nix.

Und warum bietet Netto keine Kreditkartenzahlung an? Weil es Geld kostet. Weil man dafür teurere Lesegeräte braucht und dann auch noch Gebühren bezahlen muss, die höher sind als die für die EC-Zahlung mit PIN-Eingabe. Und warum spart Netto bei sowas, Edeka aber nicht? Weil Netto ein Discounter ist (naja). Die wollen ihre Ware billig verkaufen und trotzdem Mercedes fahren. Und die Leute kaufen's, denn billig ist geil. Außerdem sind wir alle pleite und auf billige Ware angewiesen, denn - wir müssen ja die Miete bezahlen.

Die Manager von Netto wollen gerne Mercedes fahren dürfen, weil sie Verantwortung für viele Menschen tragen. Wenn der Manager einen Fehler macht, kostet das viele Menschen ihren Job. Wenn die Kassiererin den Pfandbon klaut (Miete!), wird sie gefeuert. Ups.

Die Makler und Immobilienbesitzer, die jetzt ihre Miete haben, wollen auch gerne Mercedes fahren und Urlaub auf den Bahamas machen, denn... ja, warum sollte man sonst so einen nervigen Job machen. Dafür kann man dann mit den Interessenten auch im offenen Cabrio durch die Stadt heizen, die kalte Herbstluft mit der Heizung wegblasen und sie dabei vollquatschen, um noch Sympathiepunkte zu gewinnen (die Konkurrenz!).

Aber Makler sind super, denn sie wissen, was wir wollen, und können uns deshalb schnell passende Wohnungen vermitteln (oder auch nicht). Und was wäre die Welt ohne große Supermarktketten, die gemanaget werden müssen, da könnten ja die ganzen linksalternativen nicht mehr containern gehen, weil wieder mal überschüssige Ware in den Müll geworfen wurde.

Und weil die Welt so super ist, gibt es heute eben Spagetti zum Frühstück. Und in der Vorlesung überlege ich mir, wie ich an Ersatzteile für's Fahrrad komme. Immerhin hat die Chemnitzer Uni eine Fahrradselbsthilfewerkstatt, in der man kostenlos Werkzeug und tatkräftige Unterstützung bekommen kann. Und das ohne Studiengebühren!



Gruß aus Sachsen

straße1.jpgGerade …



Mit Limit genießen

Unsere heutige Welt wirbt ständig mit irgendwelchen Dingen, die grenzenlos sein sollen, ohne Limit, unendlich verfügbar. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass wir besser genießen können, wenn wir darin beschränkt sind. Das nahende Ende lässt uns auskosten, was noch bleibt.

Lange Zeit bin ich keinem geregelten Leben nachgegangen in dem Sinne, wie es von Leuten meines Alters erwartet wird. Kurzzeitig hatte ich mal einen Vollzeitjob, dann wieder nur auftragsbasiert. Auch das Studium stellte sich schnell als eine schlechte Wahl heraus und ich ersetzte Vorlesungen durch Freizeit. So konnte ich immer all meinen Freizeitaktivitäten nachgehen und obendrein noch lange schlafen, Nächte durchmachen, tagelang "nichts" tun.

Ab Oktober werde ich studieren. Ein Fach, über das ich mich gründlicher informiert habe als je zuvor, und bei dem ich mir sicher bin, dass es mich genug interessiert, um das Studium von Anfang an voll durchzuziehen. In einer fremden Stadt, in der ich zumindest anfangs auch kaum eine andere Wahl haben werde, als meine Zeit für das Studium zu nutzen.

Plötzlich wirkt der Kalender viel voller. Es sind genauso viele Termine wie vorher und es ist immer noch ein hoher Anteil an Freizeitaktivitäten unter den "Terminen", aber meine Zeit fühlt sich jetzt besser genutzt an. Weil wieder ein Ziel da ist. Es ist die Phase, die viele Leute schon nach dem Abi haben: Ein paar Monate frei, Zeit für alles worauf man Lust hat, dann wieder ein geregeltes Leben.

Das ist eine schöne Aussicht. Es gibt Zeiten, da fällt mir hier die Decke auf den Kopf. Wenn ich den ganzen Tag lang die Nachbarn hören muss zum Beispiel. Oder wenn einfach gerade nichts zu tun ist. Oder wenn mein kaputter Schlafrhythmus Konsequenzen fordert. Viel Freizeit ist schön, eine Zeit lang. Nun freue ich mich darauf, die verbleibende Zeit mit allerlei Reisen, Besuchen bei Freunden und Konzerten zu füllen und mich dann, nach dem Umzug, wieder an einen geregelten Tagesablauf zu gewöhnen.

Nach ein paar Wochen wird es normal sein, morgens früh aufzustehen und um Mitternacht ins Bett zu gehen. Statt über die Stille der Nacht werde ich mich über Sonnenaufgänge und frische Luft (oder Nebel) am Morgen freuen. Und statt wegen Unterforderung zwei Tage am Stück wach zu bleiben, werde ich endlich wieder abends ausgelastet sein. Nach so langer Zeit mit Freizeitüberschuss werde ich das genießen können.



Kreativität statt Wahnsinn

Kühlschrank leer, Portemonnaie auch, keine Vorräte mehr und nur noch ein paar klägliche Reste. Aber leer ist nicht gleich leer...

Die Schokoraspel, die beim Backen über geblieben sind, geben einen brauchbaren Obstersatz im Müsli ab. Müsli ist sowieso super, kann man quasi alles reinschmeißen, mit Milch, Jogurt oder trocken essen und satt macht es auch. Ist nur leider nicht warm (hab's jedenfalls noch nie mit warmer Milch probiert).

Für den Salat für's Grillen hatte ich zuviel Schinken in dicken Scheiben gekauft. Spätzle waren auch noch da, also habe ich die gekocht, den Schinken gewürfelt und angebraten, Käse dazu gegeben (der billige Aufschnitt-Gouda tut's erstaunlich gut für den Zweck) und das mit Milch und Mehlschwitze zu ner Soße gemacht. Hat erstaunlich gut funktioniert und geschmeckt. Sollte man aber kräftig würzen.

Inzwischen ist auch die Milch leer und kein Brot mehr da, dafür aber Reis und Gemüsebouillon, die es letztens mal gratis zum Einkauf dazu gab. Reis ist super, der gehört zu den Gerichten, wo aus ganz wenig ganz viel wird, außerdem macht er unglaublich satt. Außerdem kann man eine ganze Menge beim Kochen dazu geben und sich damit Beilagen sparen. Äpfel, Bananen und Porree hatte ich schon drin. Gurke war eine dumme Idee. Heute kommt der Reis statt in Wasser in die Bouillon, die in den Topf kommt, nachdem ich darin die letzte Zwiebel gebraten habe. Und morgen ist wieder Monatsanfang. hahahah

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PS: Sonntag sind Tauchsport in Gelsenkirchen bei den Bismarcker Rocktagen. Zwei Dinge dazu. Erstens ist Konzertheld.de bei Googlesuche nach "Bismarcker Rocktage" weiter oben platziert als die offizielle Seite dazu. :D Zweitens will ich, dass es dieses Jahr nicht Gelsenkirchens kleinste Musikveranstaltung wird, also kommt am Sonntag zum Consol-Gelände, denn Tauchsport rocken verdammt nochmal richtig gut! Auf der neuen Website von Tauchsport steht sicherlich auch rechtzeitig wann der Auftritt genau ist.



Studentenbude: Bilderrahmenersatz

Ich mache ja bei Konnas Blogseminar mit und in der aktuellen Sitzung geht es um Artikelserien. Die Aufgabe ist es, eine eigene Artikelserie zu starten und praktischerweise sind mir direkt mal drei Ideen gekommen. Mit dem Weekly Photo und zwölf2010 laufen ja schon zwei Fotoserien.

Diese hier nennt sich "Studentenbude" und wird eine lose Folge von Beiträgen sein, die ein bisschen meinen Auszug dokumentieren werden. Die Idee ist, Dinge vorzustellen, die praktisch sind, sich z.B. leicht selbst herstellen lassen und gekauftes ersetzen, sprich Dinge bei denen man mit wenig Geld viel ausrichten kann - was gibt es besseres für Studenten, die ja nie Geld haben... Nicht alles wird für jeden geeignet sein, einiges ist vielleicht etwas freakig, das ein oder andere sollte aber schon dabei sein. Wäre toll, wenn ich Feedback zu der Reihe bekommen würde! hahahah

Im Gegensatz zu den Fotoserien gibt es hier kein Intervall, in dem planmäßig Beiträge erscheinen, es ist eigentlich nur eine lose Sammlung von Beiträgen, die ich vielleicht eh geschrieben hätte, unter einem Oberthema - zu erreichen über das zugehörige Tag, welches auch als Feed genutzt werden kann.

Im ersten Beitrag geht es um Fotos. Hat der nicht gerade gesagt es ist diesmal was anderes? Jaja. (Nicht nur) durch die beiden Fotoserien sind bei mir etliche Fotos entstanden und da meine Wände kahl sind, seit ich aus der Zeit wo ich mir alles mit Pokemon-Postern vollgeknallt habe raus bin, sollten da jetzt mal ein paar Fotos hin. Auf Bilderrahmen stehe ich nicht so, die fallen mir gerne mal runter, über meinem Bett wäre das doof und außerdem sind die gar nicht mal billig, wenn sie gut aussehen sollen. Diese Erkenntnis fiel zusammen mit einer akuten Begeisterung für Magnete, da ich gerade den Supermagnete-Shop entdeckt hatte. Dort gibt es Magnete in allen denkbaren und vielen undenkbaren Formen und Stärken.

Früher, als Fotos noch entwickelt werden mussten (können kann man ja immer noch und ich will die Vorteile gar nicht abstreiten), war Fotopapier empfindlich und musste geschützt werden. Ich hab das nie kennen gelernt (ist manchmal schade) und war immer digital. Entsprechend wenig hochwertiges Fotopapier verwende ich, meins kann man auch durchaus so an die Wand pappen. Gibt aber Löcher -> doof. Jetzt kommen die Magnete ins Spiel und schon ist alles ganz einfach.

  1. Foto in gewünschter Größe und ggf. mit Rand oder gedrucktem Rahmen auf ausreichend dickes stabiles Papier drucken.
  2. 4 Nägel in die Wand schlagen, und zwar komplett und so, dass sie jeweils 0,5 bis 1,5cm Abstand von einer der 4 Ecken des Fotopapiers haben. Ggf. Fotopapier an die Wand halten und Ecken anzeichnen. Dann aber aufpassen, dass man nicht auf das Angezeichnete, sondern in etwas Abstand davon den Nagel reinkloppt...
  3. 4 Magnete nehmen, z.B. Würfel, und das Foto damit an die Nägel pappen. Gerade hängen tut's so übrigens genauso wenig von alleine wie beim klassischen Bilderrahmen. Fertig!

Nennt mich alle Freak wegen den Magneten, ich find das praktisch. Man sollte allerdings mit billigem Papier etwas experimentieren, welche Größe und welcher Rand sich eignet. Randlos ausgedruckte Fotos sehen bei mir zum Beispiel total bescheuert aus (meine Wand ist blau). Auf ner weißen Wand stell ich mir das total cool vor. Das Motiv auf dem Foto spielt auch eine wichtige Rolle. Hier mal eine Aufnahme, wie es bei mir aktuell aussieht, da ist eigentlich alles gemischt, was man richtig und falsch machen kann ;)

Fünf Fotos in A3 an meiner Wand