Windows 8, Erlebnisprotokoll I

Heute erschien endlich die Beta-Version von Windows 8, genannt Consumer Preview. Nachdem der Release Candidate mich schon begeistert hat, erhoffe ich von der Beta nun mehr Stabilität. Außerdem wurde an vielen Kleinigkeiten gefeilt, so dass das Gesamterlebnis nochmal deutlich besser sein dürfte. Am gewöhnungsbedürftigsten wird sicher die neue Metro-Oberfläche, die das Startmenü durch einen Bildschirm mit App-Kacheln ersetzt. Für Tablets ohne Frage cool - wie komfortable das am Netbook ist, wird sich zeigen.

  1. Das Herunterladen geht zügig. Das Image lässt sich auf eine SD-Karte bringen, aber mein Kartenleser unterstützt gar kein Booten von SD-Karte. Also DVD brennen und davon booten. Funktioniert.
  2. Das Setup erinnert mich irgendwie an Windows Server. Nicht mehr so quietschebunt wie Windows 7. Was tut dieser Fisch da, der aussieht wie Origami?
  3. Dieweil ich noch Bass übe, erscheint ein schlichtes, aber schickes Bootmenü, was mir Windows 8 oder mein bisheriges Windows 7 anbietet.
  4. Windows 8 startet automatisch, der Einrichtungsassistent fragt nach Computernamen und Hintergrundfarbe, danach wähle ich "anpassen", da beim Release Candidate an den Expresseinstellungen so einiges nicht so war wie ich es wollte.
  5. Die Maus ist unerträglich langsam eingestellt. Ich lasse automatische Updates aktiviert und deaktiviere die Smartscreen-Filter. Informationen an Microsoft übermitteln, um den App Store und ähnliche Dinge zu verbessern, möchte ich ebenfalls nicht. Die Fehlerberichterstattung lässt sich in der Beta nicht deaktivieren. Auch Apps dürfen nicht alles, was sie gerne möchten. Es folgen die Anmeldeinformationen und die erste Anmeldung.
  6. Die Metro-Oberfläche springt mir entgegen und präsentiert eine ganze Menge Anwendungen. Ich lasse erstmal den Desktop anzeigen, um Treiber zu installieren. Dabei wird mir klar, dass das Lenovo-Tool zur Unterdrückung von falschen Mausbewegungen auf dem Touchpad bei Benutzung des Trackpoints ganze Arbeit geleistet hat - jetzt, wo es nicht da ist, springt die Maus ständig woanders hin.
  7. AMD hat bereits einen Beta-Treiber für meine APU herausgebracht und Windows fragt jetzt selbst, ob eine neue Anwendung (in diesem Fall ein Browser) als neuer Standard festgelegt werden soll. Der neue Dateikopierdialog ist schick.
  8. Ich habe durch Ausprobieren bereits drei Apps am Hals. Wie man die ordnungsgemäß beendet, weiß ich immer noch nicht, aber der neue Taskmanager (sehr übersichtliches Teil!) nimmt mir das vorerst ab. Die Metro-Oberfläche habe ich auch schonmal aufgeräumt.
  9. Ich boote Windows 7, um am dortigen Chrome die Synchronisierung anzuschalten, für die ich mich grad entschied, um am Windows 8-Chrome meine Lesezeichen zu bekommen. (Herrje, da ist ja noch eine uralte Version meiner Lesezeichen im Google-Konto gewesen.)
  10. Das Herunterfahren ist jetzt nicht mehr im "Start"menü, dafür aber etwas versteckt in der neuen Einstellungs-Seitenleiste. Windows 8 stört sich mal wieder selbst am Herunterfahren. Windows 7 startet nur noch widerwillig und außerdem bootet immer erst ein bisschen Windows 8, bevor man mit der Betriebssystemauswahl konfrontiert wird.
  11. Das Hinzufügen von Symbolen zur Startoberfläche ist noch nicht in die neuen Explorer-Ribbons integriert. Überhaupt ist das Anpassen der Metro-Oberfläche immer noch hakelig. Umbenennen geht nur über die Datei im Startmenü-Ordner, der immer noch der alte ist, nur dass er jetzt auf Metro umgemünzt wird. Shortcuts fehlen, so dass auch das bisherige Aufräumen sehr umständlich war, weil man die Maus sehr viel hin und her schieben muss.
  12. Miranda und Chrome laufen (Chrome synchronisiert sich nicht, aber das hat nichts mit Windows zu tun, sondern damit, dass die Google-Synchronisation lutscht). Durch die Installation von Winamp werden direkt wieder unnütze Icons auf meine Startoberfläche gekippt. Das Rauszoomen aus selbiger geht übrigens nicht stufenlos, sondern nur ganz oder gar nicht - und zwar immer richtig weit, auch, wenn das gar nicht erforderlich wäre, um alle Symbole anzuzeigen.
  13. Ich mache meinen ersten Fehler: Ich starte SkyDrive. Es lässt sich nicht richtig starten, weil ich noch kein Hotmail-Microsoft-Konto für Windows verwende, aber ein Klick auf "SkyDrive beenden" beendet es auch nicht. Im Taskmanager taucht es aber auch nicht auf. Apropos: Der zeigt mir gerade, dass die Anwendungen mit der höchsten CPU-Auslastung der Windows-Fenstermanager und der Taskmanager sind (zusammen 12%).
  14. Der Explorer ist das erste Mal abgestürzt (beim Versuch, eine MP3-Datei wiederzugeben). Ich hätte Uhrzeiten statt Nummern nehmen sollen.
  15. Beim zweiten Versuch klappt es. Der Windows Media Player drängelt sich vor, aber nachdem ich den weg gedrückt und beim aufklappenden Fenster Winamp als Standard ausgewählt habe, startet Winamp auch sofort mit der Wiedergabe.
  16. Wenn man in einer der Bildschirmecken verweilt, ploppt jetzt immer was auf (och nööö). Links die Appleiste und rechts die Einstellungsleiste. Genauer gesagt: Zur Leiste wird es erst, wenn man am Bildschirmrand entlang fährt, ansonsten ist es oben links (irgend)eine / die aktive (?) App, unten links ein Link zum Start-Metro-Schirm, oben rechts die Einstellungsleiste in transparent und unten rechts weiß die Ecke noch nicht so recht, was es wird: Auf der Uhr mittig ist es nichts, auf der Uhr ziemlich rechts ist es die Einstellungsleiste in transparent und rechts neben der Uhr werden die Fenster ausgeblendet und der Desktop gezeigt wie bei Windows 7.
  17. Winamp läuft, ich übe weiter Bass und beende meinen Test für heute.

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Projekt Hörsturz 64

Auf geht's. {ph}, die 64. Runde.

{rating70} Antlered Man - Surrounded By White Men (von Michael)
Oah, was für ein geiles Riff bzw. vor allem was für ein geiler Sound. Der Sänger passt da auch zu und obwohl das Ganze sehr düster ist und ziemlich dröhnt, ist es echt nicht schlecht. Kommt selten vor, dass ich mich mit Musik so weit weg von der Massenkompatibilität anfreunden kann.

{rating50} Of Montreal - Spiteful Intervention (von Kristin)
Kaum weniger ausgefallen, aber musikalisch ganz anders orientiert geht's weiter. Doch plötzlich kriegt der Sänger so einen leicht melancholischen Schlag und danach mutiert das ganze Ding zum Popsong. Schade, das hätte was werden können.

{rating50} The Asteroids Galaxy Tour - Heart Attack (von Nummer Neun)
Das Video hat mich ein bisschen verwirrt, aber an dem "Heaaaaooort Attack" hab ich's dann doch erkannt. In der Radio-Version klingt ihre Stimme besser, oder? Gleiche Wertung wie vorhin, aber aus ganz anderen Gründen. Das gerade waren am Anfang eher 8 Sterne und nach dem ersten Drittel Ende dann eher 4, während das hier von Anfang an nicht der Brüller, aber auch nicht richtig schlecht ist.

{rating80} The Stowaways - Stay (von Christinaaaa
Pop mit einem Hauch Indie und das Niveau geht wieder deutlich hoch. Musikalisch solide und mainstreamtauglich, der Sänger reißt es ausnahmsweise mal noch etwas weiter hoch statt wie sonst so oft für den Absturz zu sorgen.

{rating80} Effter - Jail (von Konna)
Die Runde ist heute ja mal sehr durchwachsen... der Song hier ist stimmungsmäßig etwa so düster wie der erste, aber viel sparsamer mit der Instrumentierung - was nicht negativ gemeint ist, denn auch so wirkt es sehr gut. Außerdem kann man in ruhige Szenarien natürlich sehr gut harte verzerrte Gitarren werfen und ich weiß nicht, ob es an meiner Laune liegt, aber auch das sagt mir sehr zu. Guter Song.

{rating90} Skrillex - Bangarang (von Mars)
Skrillex ist super... Dubstep ist gerade unglaublich im Trend und bei mir hat es endgültig dafür gesorgt, dass ich "Elektro" im selben Atemzug mit Rock nenne, wenn man nach meinem Musikgeschmack fragt. Dieses Stück hier gehört zu denen, die mir besser gefallen. Ein Stern mehr trotz weniger lobender Worte, weil die Punktlandung in meinem Musikgeschmack halt immer noch am meisten zählt.

{rating60} Mark Lanegan Band - The Gravedigger's Song (von LemonHead)
Mehr geile Gitarrensounds. Diese Runde gleicht ja alle Abstürze der letzten Wochen aus. Der Montag war eh schon gut, gute Musik setzt noch eins drauf. Allerdings deutlich weniger Abwechslung und Anspruch als die bisherigen gitarrenlastigen Songs. Nicht schlecht, aber auch nicht mehr hurra.

{rating100} The Kills - Love is a Deserter (von Konzertheld)
Manchmal gibt es die Bands, die mich wirklich total flashen. Das war bei The Kills sogar zweimal der Fall, zum ersten Mal, als das neue Album rauskam und ich "Heart is a Beating Drum" hörte, und zum zweiten Mal, als ich "Cheap and Cheerful" und damit die älteren Songs entdeckte. Unglaublich gutes Zeug. Vielleicht die beste Musik, die ich höre.

{rating40} Nero - Must Be The Feeling (Delta Heavy Remix) (von Maxx)
Uh, Elektro. Uh, schiefe Klänge, hm. He, eine billige Stimme. Okay, schade, da ist von dem guten Intro schon in der ersten Strophe quasi nix mehr übrig. Und dieser für Dubstep so typische Effekt klingt ohne den Dubstep irgendwie nur noch nach nem 14jährigen, der sich mit der illegal heruntergeladenen Software nachmittags fix was zusammen samplet. Im Gegensatz zu Beety bin ich aber neugierig, wie sich das im Original anhört.

{rating80} Le Loup - Pla­nes Like Vultures (von beetFreeQ)
A-capella-Intro, langsam einsetzende und sich stetig steigernde Instrumentierung und ein Mantra, was am Anfang sehr präsent ist und dann immer mehr zum Hintergrund wird. Großartig.


{rating60} Kimbra - Settle Down (von David)
Hmhm, mit der Zugabe kann ich nicht so recht was anfangen... nicht schlecht... aber nicht meine Welt.

Total überdurchschnittliche Runde. 7 Punkte im Schnitt sind auch recht repräsentativ. Hat Spaß gemacht. hahahah Und da Auletta bisher anscheinend noch nicht dabei war, empfehle ich die hier mit. Repräsentativ Make Love Work, weil es das auch online frei verfügbar gibt; mein Wunschkandidat war allerdings "Feuer".

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Irrungen und Wirrungen

Da postet jemand ein Zitat aus einem Buch von Sarah Kuttner auf Facebook und man bemerkt den Namen, weil ein Charakter bei House so heißt. Dann recherchiert man in nem ganz anderen Zusammenhang etwas auf Wikipedia und stellt fest, dass Sarah Kuttner zum Entstehen der Band MIA. beigetragen hat.

Da twittert das Hurricane-Festival etwas zur Band Justice bzw. zu deren aktuellem Album "Audio Video Disco" und dann läuft der gleichnamige Song abends bei 1LIVE Plan B und man stellt fest, dass man sich die möglicherweise ansehen sollte, wenn man beim Festival ist.

Da recherchiert man bei Wikipedia, welche berühmten Persönlichkeiten aus nahe gelegenen Städten kommen und stellt dabei nicht nur fest, dass unter anderen Alphaville und Mr. Irish Bastard aus Münster sind, sondern auch aus Gelsenkirchen durchaus (mir) bekannte Personen kommen, darunter Martin Wuttke (Tatort-Kommissar Andreas Keppler). Den verwechselte ich zunächst kurz mit Frank Steier (Tatort Frankfurt) - und den wiederum entdeckte ich kurz darauf bei den in Herne geborenen Persönlichkeiten. Keppler übrigens ermittelt mit Eva Saalfeld, gespielt von Simone Thomalla - die auch mal in Gelsenkirchen lebte, als sie mit Rudi Assauer verheiratet war (dessen damaliger Wohnsitz ganz in der Nähe der Haltestelle zu meiner alten Schule steht).

Und dann gibt's da noch Auletta, die Band, die ich dreimal nicht gesehen habe. Drei Gelegenheiten auf Festivals 2009 und 2010 und irgendwas kam immer dazwischen, aber 2011 bei Bochum Total war ich dann da und sie waren sogar gut. Nun sprach mich gestern D. darauf an ob ich die kennen würde, er hätte sich da grad mit Alben eingedeckt. Und heute? War ich bei TEN SING Dülken zur Probe zu Besuch und... sie haben Make Love Work von Auletta im Repertoire. Und nun habe ich einen Ohrwurm und beschlossen, mir die auch mal näher anzuschauen, statt sie nur unter "nette Bands" zu verschubladen.

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52 Songs: Gewitter

Haha, Beety hat als Thema für diese Woche Gewitter vorgeschlagen und nachdem es angekündigt wurde, wusste ich sofort, was ich nehme. Der Song selbst hat recht wenig mit Gewitter zu tun, aber die Darbietung des Chores ist grandios... seht selbst. Perpetuum Jazzile - Africa (Toto Cover)

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Von wegen Generation Internet

Möglicherweise werde ich alt. Diejenigen, die tatsächlich schon alt sind, schreiben meiner Generation gerne zu, wir seien die Generation Internet, die erste Generation, die mit dem Internet groß geworden ist. Aber was heißt das schon? Ich bin meinen Eltern in Sachen Technik zwar um Längen voraus, aber mit dem Internet aufgewachsen bin ich nicht.

Als ich das erste Mal von meiner Wohnung aus ins Internet ging, war ich 14. Ein Freund war gerade auf DSL umgestiegen und lieh mir sein Modem aus. Ich lernte web.de kennen und ICQ. Meine Erlebnisse im Internet waren allerdings anfangs sehr beschränkt - auf eine Stunde pro Woche. Die Erlaubnis, die gemeinschaftlich genutzte Playstation zu nutzen, bewegte sich in einem ähnlichen Rahmen (Fernseher oder PC in meinem Zimmer gab es nicht).

Eine der ersten Erfahrungen, an die ich mich erinnern kann, war, dass ich den PC zerlegt habe, mir fein säuberlich handschriftliche Notizen machte welches Kabel wo eingesteckt war und ihn hinterher wieder zusammen baute, ohne ihn dabei zu zerstören. Das war die Folge etlicher Hardware-Bücher, die ich aus der Bücherei angeschleppt hatte... einige Jahre später baute ich mit diesem fundierten Wissen meinen ersten eigenen PC (klappte auch schon beim zweiten Versuch).

Überhaupt, von wegen mit Technik aufwachsen. Noch im September 2007 wurde ich von einer Zeitung zu einem Interview eingeladen, in dem diskutiert wurde, ob man unbedingt ein Handy haben müsste. Ich war dabei der Vertreter der Position, dass man auch ganz gut ohne auskommt. Bis das Interview stattfand, hatte ich dann zwar doch selbst eins, aber bis heute nicht geändert hat sich, dass ich damit nur telefonieren und SMS verschicken kann (theoretisch auch Musik hören und fotografieren, aber beides dermaßen schlecht, dass es kaum erwähnenswert ist).

Jetzt erzähl' das heute mal einer einem typischen 14 Jahre alten Kind. Das hat dann schon sein zweites Smartphone (Vertrag möglicherweise von den Eltern finanziert), seit vier Jahren DSL und einen eigenen PC oder ein Notebook und natürlich einen Fernseher im eigenen Zimmer stehen, ausgestattet mit diversem Multimediakrempel. Dieses Kind wird in Sekunden alles mögliche per Internet mit seinem Smartphone angestellt haben, bevor ich überhaupt heraus gefunden habe, wie man den Browser startet. Durch das Dauer-Onlinesein ist natürlich auch Facebook immer auf dem Laufenden, ob der Unterricht gerade langweilig ist.

Wenn ich heute erzählen würde, wie mein Leben in dem Alter aussah, würde man mich fragen, ob meine Eltern internetfeindlich, altmodisch oder besonders streng waren. Möglicherweise waren sie etwas überdurchschnittlich restriktiv, aber ich würde nicht sagen, dass mir das irgendwie geschadet hat. Mal ganz abgesehen davon, dass PC-Technik und Internet "damals" einfach noch wesentlich teurer waren als heute, die paar Stunden Modem-Internet kosteten teilweise soviel wie heute eine Monatsgebühr für eine DSL-Flatrate.

Jeder kann mit dem besonders gut umgehen, mit dem er aufgewachsen ist. Mit Smartphones kann ich mich bis heute nicht anfreunden, dafür weiß ich, wie man Windows 95 repariert, falls es nicht bootet, und ich kann mit Disketten umgehen (und MS-DOS davon starten). Da sind unsere Eltern doch gar nicht anders. Mein Vater wirft bei neuestem Hightech mit Abkürzungen um sich und findet alles geil, ohne zu wissen, was es ist, aber dafür kriegt er den Videorekorder wieder hin, wenn der mal wieder die Kassette gefressen hat, während die 14jährigen von heute sich fragen würden, wieso die DVD rechteckig und so dick wie zwei DVD-Hüllen ist. Und noch eine Generation älter sind die Leute froh, wenn sie telefonieren können und vielleicht noch ein Handy bedienen, aber dafür ist mein Großonkel mit über 70 in der Lage, Stromleitungen in seinem Haus selbst zu verlegen.

Sollen doch alle diskutieren und streiten über Sinn und Unsinn moderner Technik und darüber, ob es klug ist, Kindern sowas in die Hand zu drücken, gerade dann, wenn man selbst nicht damit umgehen kann. Aber das mit der Generation Internet ist Schwachsinn und nichts weiter als die Feststellung, dass Menschen dann mit etwas besonders gut umgehen können, wenn sie es immer schon benutzen als wäre es das normalste der Welt. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und Neues ist immer schwer zu begreifen und fremd, sei es Farbfernsehen, Digitalfotografie, Mobiltelefonie, Breitbandinternet oder mobiles Internet.

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Wie der Tofu versuchte, Curry zu sein

Im Test: Viana Tofu King / Currywurst-Imitat / 3,00€ - 3,50€

Tofuhaltiger Currywurst-Ersatz: die vegetarisch lebenden Berliner und Ruhrpottler werden's danken - vielleicht. Was man da auspackt, wenn man den authentisch eingeschweißten "Tofu King" aus dem Hause Viana öffnet (am Unterboden befindet sich sogar ein Piekser), sieht erst mal so aus, wie eine gemeine Supermarkt-Currywurst aussieht. Riecht vielleicht ein bisschen komisch.
Leider hält der erste Eindruck spätestens dann nicht mehr, wenn man die Gabel in den Mund steckt (mein Piekser fehlte...!) und auf dem Stück Currywurstimitat herumkaut. Zuerst einmal fällt auf, dass die Currysauce (die in Wirklichkeit allenfalls Tomatensauce ist) mit einem penetranten und abscheulichen Eigengeschmack glänzt. Offenbar wurde nicht nur jegliches Fleisch gegen Tofu, sondern auch der Curry- gegen Tofu-Geschmack getauscht. Im Biss ist die Tofu-Wurst dann auch höchstens mäßig: Auch Fleischprodukte können sich so fest und gummiartig anfühlen, wie die Kostprobe einer "Fleischwarenfabrik" mir vor einiger Zeit bewies. Jenes Meisterwerk der Metzgermeisterkunst war mir dann aber auch zu eklig, um es zu schlucken. Die Tofu-Wurst war zwar zu teuer, um sie auszuspucken - nochmal kaufen würde ich sie aber sicher nicht.

{rating4} Aussehen
Sieht halt aus, wie so eine Currywurst in einer Schale aus dem Supermarkt so aussieht. Nicht unbedingt lecker, aber authentisch.
{rating2} Konsistenz
Ziemlich fest und leicht gummiartig im Biss. Vielleicht am ehesten mit Schnittkäse zu vergleichen.
{rating1} Geschmack
Taumelt irgendwo zwischen "geschmacklos" und "fad" - da kommt der ekelhafte Geschmack der Sauce erst richtig zum Tragen. Ähnlichkeit mit dem Geschmack einer Currywurst besteht so oder so nicht, lecker ist es aber erst recht nicht.

Fazit: Selbst mit einer gehörigen Portion Curry nicht genießbar. :thumbsdown:

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52 Songs: Science Fiction

Das 33. Thema beim Projekt {52s}, an dem sich immer noch so viele Leute beteiligen, dass schon über eine Verlängerung bzw. Wiederholung nachgedacht wird. Zugegeben, es ist eine schöne Sache, zu verschiedensten Themen eine reichhaltige Sammlung an passenden Liedern zur Verfügung zu haben.

Diese Woche geht es jedenfalls um Science Fiction, ein Thema, mit dem ich selten bis nie in Berührung komme. Von der Musikrichtung her kommt da für mich nur elektronische Musik in Frage. Da gibt meine Sammlung einiges her und ein Song, der textlich in Richtung Science Fiction geht, ist Teitmaschine von Supershirt. Die ominöse Teitmaschine macht dich tight - aber tight ist nicht immer gut... auf jeden Fall ist der Song nicht nur übelst tanzbar, sondern auch sehr unterhaltsam. Und Supershirt kann ich sowieso generell empfehlen.

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Projekt Vegetarier... die ersten 7 Wochen

Es begann als Experiment... unter meinen Freunden und Bekannten gibt es viele Vegetarier und Veganer, so dass ich schon seit einer ganzen Weile ständig mit dem Thema Vegetarismus konfrontiert werde. Anfang Dezember war ich dann ein Wochenende lang bei einem Seminar in einem Kloster, wo es abgesehen von Wurstaufschnitt zum Frühstück nur vegetarisches Essen gab - wohlgemerkt das beste vegetarische Essen, was ich je aß. Dadurch motiviert, beschloss ich, mich die verbleibenden zwei Wochen bis Weihnachten vegetarisch zu ernähren. Konkret also: Kein Fleisch, keinen Fisch und keine aus toten Tieren produzierten Lebensmittel zu verzehren.1

Dann kam Heiligabend, ich war bei meiner Familie und es gab Fleisch zum Essen, aber plötzlich fühlte es sich falsch an, es zu essen. Vermisst hatte ich es zu dem Zeitpunkt nicht und so wurde das aus einer Laune heraus entstandene Experiment zur Anregung für weitere Überlegungen. Die wurden nochmal gefördert, als ich zwischen Weihnachten und Silvester das erste Mal bei Kentucky Fried Chicken war, dem ekligsten Fastfood-Lokal, in dem ich je war. Wenn es einen Ort gibt, an dem man dem Fleisch ansieht, dass es aus geshredderten und danach in Form gepressten, frittierten Küken besteht, ist es KFC.

Seit Silvester bin ich also nun dauerhaft Vegetarier. Ich habe eine Phase hinter mir, in der ich die Seiten mit den Fleischangeboten im Prospekt schnell wegblättern musste, eine Phase, in der mir Fleisch egal war, und jetzt bin ich seit längerem in dem Stadium, in dem ich gerne mal wieder Fleisch essen würde, es aber nicht tue, weil ich es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Und bis ich mir im Klaren darüber in, was mein Gewissen mir eigentlich sagt, und welche Art von fleischhaltiger Ernährung ich vertreten könnte, werde ich das auch durchziehen.

Es gibt da ja durchaus einige gute Argumente. Das größte ist wohl, dass Massentierhaltung niemals artgerecht sein kann und man daher kein Fleisch aus Massentierhaltung essen sollte. Da gibt es dann Menschen, die nur Wild essen, also in freier Natur geschossene Tiere. Eine Überlegung, die ich nachvollziehen kann, auch wenn ich über die Jagd sehr wenig weiß, zu wenig, um mich dem ohne weiteres anzuschließen.

Anfangs wollte ich auf Biofleisch umsteigen, was aus Kostengründen eine deutliche Reduzierung meines Fleischkonsums bedeutet hätte. Aber auch Biofleisch ist nicht immer das Beste, und es gibt durchaus Aussagen, die z.B. das komplette Verbot von Antibiotika für Biotierhaltung für schlecht halten, weil die Tiere dann mehr leiden, wenn sie krank sind. Auch nachvollziehbar für mich.

Ein weiterer Gedankengang ist, dass Vegetarismus eigentlich inkonsequent ist. Möchte man z.B. Massentierhaltung boykottieren, dürfte man auch keine Eier und keine Milchprodukte konsumieren, die stammen ja schließlich auch nicht von glücklichen Hühnern / Kühen.

Viele offene Fragen also. Ich werde mich wohl als erstes damit beschäftigen, ob vegetarische / vegane Ernährung gesund sein kann bzw. welcher Aufwand dafür betrieben werden muss. Die Sojamilch, die ich hier bekomme, bietet mir jedenfalls geschmacklich einen brauchbaren Ersatz für normale Milch und ist mit einer zu Kuhmlich äquivalenten Menge Calcium angereichert, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Und was das Bedürfnis nach Fleisch angeht... da hat sich mein werter Freund Benedikt XVI. (der aus verschiedenen Gründen auf eine Nennung seines echten Namens verzichtet) inspirieren lassen und diverse Fleischersatzprodukte getestet, die er hier in der nächsten Zeit vorstellen wird.

  1. Es gibt ja durchaus Menschen, die sich als Vegetarier bezeichnen, obwohl sie Fisch essen. Die Bezeichnung Vegetarier ist in dem Fall falsch, der korrekte Begriff wäre Pescetarier.

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