Tadaa! Ich bin ausgezogen. Wusste wahrscheinlich schon jeder, aber irgendwie habe ich da noch nix zu gebloggt. Deshalb gibt's jetzt einen kleinen Dreiteiler: Ausziehen - Umziehen - Einziehen.
Wenn man als beginnender Student von zuhause auszieht um näher an der Uni zu sein (oder überhaupt zur Uni fahren zu können, je nachdem, wie weit weg die Uni ist), gibt es vermutlich ungefähr drei Varianten: Die, bei der man unglaublich viel Kram aussortiert, danach noch jede Menge einpackt und mitnimmt und quasi sein bisheriges Zimmer um eine Küche ergänzt und in eine eigene abgeschlossene Wohnung packt; die, bei der man seinen persönlichen Kram in den Kofferraum schmeißt, am Zielort auskippt und danach drei LKW-Ladungen Ikea-Möbel kauft; und die, bei der man ebenfalls nur wenigen persönlichen Kram mitnimmt und in eine fertig möblierte Studentenwohnung oder ein WG-Zimmer zieht.
Ich muss zu meiner Schande gestehen: Ich war noch nie wirklich bei Ikea. Ich habe dort einmal nach nem Bett gesucht und bin nicht fündig geworden, stand unter Zeitdruck und war unglaublich schlecht gelaunt, daher habe ich quasi nichts mitbekommen von der ganzen Möbelausstellung. Eine Freundin von mir wohnt in einer Ikea-WG, das ist schon ziemlich cool... aber es geht auch ohne. In meiner Wohnung stehen jedenfalls noch ziemlich viele Möbel, die ich vorher schon hatte, ergänzt um einiges was ich günstig oder umsonst bei Bekannten abstauben konnte. Ich habe also die Variante gewählt, bei der man ziemlich viel mitnimmt.
Mein altes Zimmer war immer und durchgehend ein Schlachtfeld und irgendwie war es, obwohl ich schon fünf Jahre dort wohnte, immer noch in einer Phase des Einziehens und Fertigwerdens (was ein Wort). Vermutlich wäre alles genauso gut geworden, wenn ich, statt gleich die Stadt zu wechseln, einfach mal richtig aufgeräumt hätte - so entrümpelte ich halt, indem ich alles entweder aussortierte oder in Kartons packte. Die Kartons konnte man dann praktischerweise direkt mitnehmen und die neue Wohnung damit zustellen. Ich flutete also Ebay und Amazon, packte Flohmarktkisten, die ich später mit in die neue Wohnung nahm, weil ich für Flohmärkte zu unmotiviert war, schmiss 20 Taschen Altpapier, 2 Kartons Abizeitungen und jede Menge Schrott weg, behielt trotzdem viel zu viel und sah mich irgendwann vor leeren Regalen.
Checklisten mochte ich immer schon und die diversen für meinen Umzug sagten: Verdammt. Du hast zwar ein Wohnzimmer und ein Schlafzimmer, aber so das Wahre ist das nicht. Außerdem sieht die Bude, in der du da demnächst wohnen willst, nicht so gut aus. Also den Kram, den wir grad mühselig aussortiert haben, durch neuen Ersetzen: Werkzeug kaufen gehen (Baumärkte! Unglaublich, was es alles gibt), mit Farben und Tapeten eindecken, Learning by Doing betreiben und Geld verschwenden, eine riesige Sauerei anrichten und am Ende eine leere, aber immerhin renovierte Wohnung haben. Dann: Möbel schnorren, Mutter losschicken und Kontakte spielen lassen, von einer Wohnungsauflösung profitieren, unglaublich viel nützlichen Kram wie Besteck, Töpfe, Handtücher und Bettwäsche geschenkt bekommen, zufällig umsonst an Küchenmöbel kommen und günstig eine gebrauchte Couch kaufen.
Wohnungseinrichtung vollständig, jetzt alle alten Möbel so vollstellen wie vorher? Dann hätte, nach ohnehin fünf nicht themenbezogenen Absätzen, die Überschrift gar keine Berechtigung mehr. Okay, mein PC steht noch auf dem coolen PC-Ecktisch, aber ansonsten ist hier tatsächlich einiges anders eingerichtet. Das CD-Regal hängt endlich an der Wand1, ebenso wie die verdammte Steckerleiste, der PC hat einen Platz, an den ich gescheit dran komme ohne mich total zu verrenken und irgendwie steht jetzt einfach der nutzlose Kram an nutzlosen Orten und nicht mehr da, wo man eigentlich gerne was hätte, was man auch braucht.
Alles, was vorher nicht so gut war, kam entweder weg oder wurde verändert. Zu meinem Ecktisch gehört so'n komischer Aktenhalter, den wir damals falschrum eingebaut haben und der (Tisch für den Transport nicht vollständig abgebaut) auch immer noch falschrum ist - aber mit nem Holzklotz drunter gibt der n prima Teiler ab, so dass ich jetzt zwei Fächer habe statt nem nutzlosen Raum. Der uralte Trafo aus meiner alten Schule ist jetzt mal entrostet und funktioniert vermutlich sogar. Der zweite, normale PC-Tisch ist bei dem Versuch, ihn am Stück die Treppe hochzutragen, einfach auseinander gefallen; perfekte Gelegenheit den nervigen PC-Einschubhalter unten beim Aufbau einfach wegzulassen (genauso wie die merkwürdige Druckerschublade) und den Tisch zum normalen Schreibtisch umzufunktionieren. Die uralte Papierschublade vom uralten Nadeldrucker hat ne neue Lackierung verpasst bekommen und ist jetzt ein Monitorständer.
Jetzt steht nur noch der Kram in der alten Wohnung, von dem ich nicht so recht weiß, ob ich ihn mitnehmen soll. Und um die neue Wohnung geht's im nächsten Beitrag. Fotos gibt's gesammelt am Ende!
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1 Ja, es hängt schief. Aber das ist Absicht, denn wenn man CD-Regale exakt gerade aufhängt, fallen CDs um, wenn das Fach nicht komplett vollgestellt ist. Meine lehnen sich aneinander an und bleiben stehen.
PS: Der Beitrag hat fast auf die Stunde genau ein halbes Jahr hier herum gelegen - so früh habe ich angefangen mir Notizen zu machen.