Musik-Neuentdeckungen 7/2014

Wie jeden Monat stelle ich hier die Lieder vor, die ich neu entdeckt habe - weil ich sie zu schätzen gelernt habe, weil sie nach langer Zeit wieder aufgetaucht sind oder weil sie einfach neu sind. Radio, Konzerte, Festivals und Empfehlungen von Freunden und Bloggern bringen immer wieder frischen Wind in meine Sammlung und die hier ausgewählten Titel, oft auch andere Titel der Band, möchte ich als Empfehlung an euch weitergeben. Aufgrund der schwierigen Lage in Deutschland gibt es meistens keine Links, aber über Google, Spotify & Co findet sich alles.

Im Juli war viel los, aber musikalische Neuentdeckungen gab es kaum.

Clara Moto - Holy
Das Festival "Nachtdigital" vergibt leider keine Akkreditierung, so kann ich nicht daran teilnehmen, aber das Line-Up ist natürlich trotzdem hörenswert. Clara Moto hat es mir besonders angetan. Relativ ruhige elektronische Musik, die zum Entspannen und Träumen einlädt.
Red Hot Chili Peppers - Higher Ground
"What Hits!?" ist eine CD mit sehr alten Songs der Red Hot Chili Peppers, von denen ich bis auf einen keinen je gehört hatte, nichtmal vom Titel. In den ersten Jahren waren RHCP nicht sehr erfolgreich und auch stilistisch weit weg von dem, was sie heute ausmacht. Trotzdem kann man die ganze Zusammenstellung sehr gut anhören.

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Musik-Neuentdeckungen 6/2014

Wie jeden Monat stelle ich hier die Lieder vor, die ich neu entdeckt habe - weil ich sie zu schätzen gelernt habe, weil sie nach langer Zeit wieder aufgetaucht sind oder weil sie einfach neu sind. Radio, Konzerte, Festivals und Empfehlungen von Freunden und Bloggern bringen immer wieder frischen Wind in meine Sammlung und die hier ausgewählten Titel, oft auch andere Titel der Band, möchte ich als Empfehlung an euch weitergeben. Aufgrund der schwierigen Lage in Deutschland gibt es meistens keine Links, aber über Google, Spotify & Co findet sich alles.

Procol Harum - A Whiter Shade of Pale
Ein Klassiker, der mir immer wieder mal begegnet und der mich immer an meine Kindheit erinnert, auch wenn mir die Verbindung nicht einfallen will.
The Smiths - How Soon Is Now?
2003 hörte ich den Song zum ersten Mal in der Version von t.A.T.u., später dann in der Version von Love Spit Love als Titelsong von Charmed und erst heute fand ich heraus, dass der Song im Original von The Smiths ist. Die drei Versionen unterscheiden sich dramatisch, aber alle gefallen mir auf ihre Weise - die eher klassische Originalversion, die aggressivere Love Spit Love-Variante und ja, auch das durch den typischen Stil des Duos eher psychotisch wirkende t.A.T.u.-Cover.
The Asteroids Galaxy Tour - Around The Bend
Mein werter Festivalhopper-Kollege Klimm Bimm übertrifft textlich alles, was ich bisher an Festivalberichten gelesen habe, um Längen, und trifft bei der Konzertauswahl auch recht gut das, was ich mir auch angeschaut hätte. Der Artikel zum Samstag zum Beispiel hat mich neugierig gemacht, wer denn eigentlich The Asteroids Galaxy Tour sind, und die Antwort haute mich dann spontan aus den Latschen. In keine Schublade passend ist die Musik nur eins, was man gemeinhin kennt: tanzbar! Auf jeden Fall im Auge behalten!

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539 Tage

Das Projekt 55 in 777, angelehnt an das Day Zero Project, soll über einen großen Zeitraum kleine und große Erfolge sichtbar machen. Dafür habe ich eine Liste mit 55 großen und kleinen messbaren Dingen erstellt und verfolge diese nun 777 Tage lang. So sah diese Liste am Anfang aus. Der Übersichtlichkeit halber habe ich Kommentare zu bereits im letzten Check abgeschlossenen Punkten entfernt.

Gesamtstand: 14/48
Letzter Tag: 20. Februar 2015

Sport / Ernährung

  1. 100 Liegestützen schaffen (?/100)
  2. 200 Sit-Ups schaffen (37/200)
  3. :check: 500 Kilometer mit dem Fahrrad zurück legen
  4. 2 Wochen vegan leben (0/2)
  5. 10 Gerichte aus 10 verschiedenen Ländern kochen (2/10)
    Pizza nach italienischer Art (die tatsächlich anders ist als die deutsche); Tofu nach vietnamesischem Rezept. Gar nicht so einfach, typische Nationalgerichte enthalten meistens Fleisch!
  6. Zu Weihnachten mindestens 10x backen (5/10)
  7. :check: Marmelade selber machen
  8. :check: Pudding selber machen

Digital

  1. Alle 77 Tage ein Update dieser Liste posten (6.5/10)
  2. 100 Artikel schreiben, die nicht Teil einer Serie sind (94/100)
  3. Mein gesammeltes Videomaterial von TEN SING zusammenschneiden (0/3)
  4. :check: 15 Beiträge zu Habari leisten (veröffentlichte Plugins oder Themes oder Core-Bugfixes)
  5. Eine Woche offline gehen (3/7)
    Beim Jugendcamp war ich immerhin schonmal drei Tage offline, bei der Interrail-Reise wird es sich sicher auch noch länger ergeben.
  6. 1000 Posts erreichen (980/1000)

Foto / Musik

  1. Portfolio mit min. 20 Fotos pro Kategorie füllen (24/60)
  2. 100 Songs am Schlagzeug vollständig spielen können (31/100)
  3. 50 Songs am Bass spielen können (10/50)
  4. 10 Songs an der Gitarre spielen können (0/10)
  5. :check: Weiterhin min. 1x im Jahr auf ein Konzert im Ausland gehen (2/2)
    Ich sah Krauka, eine dänische Folkband, in Island auf einem Wikingerfestival.
  6. Einen Film selber entwickeln
  7. Einen "Lost Place" besuchen
  8. Beide CD-Regale füllen (133/174)

Reisen

  1. :check: Beim Kirchentag in Hamburg dabei sein
  2. Beim Rothaarigentag in Breda dabei sein
  3. :check: Beim YMCA-Festival in Prag als Volunteer dabei sein
  4. Eine Interrail-Reise machen
  5. :check: In einem Nachtzug schlafen
  6. Eine Reise nur mit Couchsurfing bestreiten
  7. Eine Reise mit mindestens einer Übernachtung nur mit dem Fahrrad bestreiten
  8. :check: Eine Deutschland-Rundreise machen
  9. Nochmal nach Brighton reisen
  10. Beim Kirchentag in Stuttgart dabei sein

Freizeit allgemein

  1. :check: Erdbeeren pflücken gehen - war ich nicht mehr seit ich Kind war!
  2. :check: Geocachen gehen
  3. Die Herr der Ringe-Trilogie lesen (0/3)
  4. 5 Bildungslücken bei Filmen schließen (3/5)
    Gesehen: Die fabelhafte Welt der Amélie, Pulp Fiction, Täglich grüßt das Murmeltier
  5. 5 Träume aufschreiben (3/5)
  6. :check: An einer Demo teilnehmen

Bildung

  1. Jede Woche einen zufälligen Wikipedia-Artikel lesen (0/111)
  2. Jeden Monat einen zufälligen englischen Wikipedia-Artikel lesen (0/26)
  3. Grundkenntnisse in einer vierten Sprache erwerben (0/3 - A1, A2, B1)
  4. Begrüßung und Verabschiedung in 10 Fremdsprachen lernen (4/10)

Organisation

  1. Regelmäßig (wöchentlich) den Finanzplaner in Ordnung bringen (77/111)
  2. Weihnachtsgeschenke spätestens Nikolaus zusammen haben (0/2)
  3. Jahresrückblick spätestens am 28.12. fertig haben (1/2)
  4. :check: Keller aufräumen

Menschen

  1. :check: Nachbarn ansprechen
  2. Alle TEN SING-Gruppen im Westbund besuchen (12/34)

Aber nicht alle Dinge sind messbar. In den vergangenen 77 Tagen...

  • ...fing ich an, mein Obst und Gemüse überwiegend von einem Demeter-Hof aus Sachsen zu beziehen,
  • ...konnte ich bei einer Exkursion einen Braunkohle-Tagebau besichtigen,
  • ...erlebte ich viele beeindruckende Dinge in Island, darunter...
  • ...alleine wandern und zelten,
  • ...fuhren wir mit TEN SING RheinRuhr zum Jugendcamp und traten dort auf.

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Home, sweet home

Endlich wieder zurück in Chemnitz. Nach dreieinhalb Wochen Reisen bin ich froh, wieder zu Hause zu sein. Und ein Zuhause ist Chemnitz inzwischen wirklich geworden - denn Zuhause ist da, wo man nette Menschen kennt. Denen man Kuchen backen kann, weil sie die Wohnung gehütet haben, und die einen auf den neuesten Stand bringen, was in der Uni so passiert ist. Und die schonmal Estrichpreise recherchieren, während im Haus der Keller wegschimmelt.

Vermisst habe ich auch das Radfahren und Schlagzeug spielen. Der Chemnitztalradweg ist endlich wieder vollständig freigegeben und die Baustelle in meiner Straße weg, dafür gibt es drei neue auf der Strecke. Auch Chemnitz hat enormen Sanierungsbedarf. Im Gegensatz zu Reykjavik muss man hier aber keine Sprengarbeiten ertragen, wenn mal wieder gebaut wird, denn Kopfsteinpflaster ist zwar nervig, aber längst keine so große Herausforderung wie Lavagestein.

Zuhause ist für mich natürlich auch im Westen. Vor und nach den zwei Wochen Island habe ich meiner Heimatstadt Gelsenkirchen einen Besuch abgestattet und miterlebt, wie meine Schwester im Rahmen ihrer Polizeiausbildung vereidigt wurde. Außerdem probten wir mit TEN SING RheinRuhr ein Wochenende lang und fuhren zum evangelischen Jugendcamp, wo wir außer zwei Auftritten auch drei kleine Workshops anboten. Auch TEN SING heißt immer tolle Menschen treffen und mit ihnen eine gute Zeit verbringen.

Erholsam war meine Reise nicht, auch wenn ich immer von "Urlaub" gesprochen habe. Island besteht nicht nur aus malerischen Landschaften, sondern auch aus viel Brachland, durch das man sich per Anhalter oder zu Fuß kämpfen muss, um einige der wohl beeindruckendsten Plätze der Erde zu erreichen. Gelohnt hat es sich allemal. Einigen der spektakulärsten Orte werde ich noch einen eigenen Artikel widmen, aber auch die kleineren Ereignisse wie das Bogenschießen mit meiner Gastgeberin oder der Besuch auf dem Wikingermarkt haben Erwähnung verdient. Auf letzterem sind mir wiederum nette Leute begegnet, mit denen ich später meinen letzten Abend in einer Reykjaviker Kneipe verbracht habe.

Überhaupt, Reykjavik. Obwohl es als Stadt nicht besonders spannend ist, gibt es zahlreiche schöne Orte, die ich durch Geocaching gefunden habe. Ohne Fahrrad war das zwar teilweise etwas mühselig, dafür war es aber ein netter Zeitvertreib an Tagen, an denen es sich nicht gelohnt hätte, weiter raus zu fahren. Es gab zwar ursprünglich mal den Plan, mit Zelt, Trekkingrucksack und Daumen tagelang durch die Gegend zu ziehen, aber nach einer Nacht in jemandes Garten und einem darauf folgenden stundenlangen Misserfolg bei der Suche nach Anhaltern hatte ich mir die Füße wund gelaufen und die Motivation zum Wandern verloren. So habe ich zwar vermutlich weniger gesehen als möglich gewesen wäre, aber vollgepackte Zeitpläne waren noch nie mein Ding.

In einem Land, in dem im Sommer die Sonne nicht untergeht, kann man aber sowieso schnell an Reizüberflutung leiden. So waren die zwei Wochen auch völlig ausreichend, um meinen Bedarf an Erlebnissen für lange Zeit zu stillen. Auch das ist ein Grund, warum ich nun gerne wieder längere Zeit in Chemnitz verbringe - ein geregelter unaufgeregter Alltag hat eben auch seine Vorzüge.

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Musik-Neuentdeckungen 5/2014

Wie jeden Monat stelle ich hier die Lieder vor, die ich neu entdeckt habe - weil ich sie zu schätzen gelernt habe, weil sie nach langer Zeit wieder aufgetaucht sind oder weil sie einfach neu sind. Radio, Konzerte, Festivals und Empfehlungen von Freunden und Bloggern bringen immer wieder frischen Wind in meine Sammlung und die hier ausgewählten Titel, oft auch andere Titel der Band, möchte ich als Empfehlung an euch weitergeben. Aufgrund der schwierigen Lage in Deutschland gibt es meistens keine Links, aber über Google, Spotify & Co findet sich alles.

Supershirt - Kiez und Kneipe
Ein Gentrifizierungs-Märchen von Supershirt, der Bass knallt, der Refrain ist episch, der Text grandios, ich freu mich auf das nächste Konzert. hahahah
Marteria - Endboss
Da geht man einmal in der Mensa feiern und schon springt man von Level zu Level zu Level bis der Endboss kommt. Ich sollte an meiner Toleranz gegenüber Hip-Hop arbeiten und mir ein Level-Pack für die Musiksammlung gönnen.
Kanye West - Black Skinhead
Man kann ja von der Musikrichtung und dem Gesangsstil und allem halten, was man will... aber der Bass... DER BASS!!! Gott, ich liebe verzerrte Bässe.

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Sachsen vs Ruhrgebiet

Vermutlich eine der häufigsten Geschichten, die ich erzähle, wenn ich neue Leute kennen lerne, ist die von meinen diversen Umzügen und Wohnorten. Meine aktuelle Wohnung in Chemnitz ist meine sechste und damit die dritte, in der ich alleine wohne. Allerdings habe ich sowohl mit meinen Eltern als auch alleine bisher immer im Ruhrgebiet gewohnt; lange in Gelsenkirchen, dann zwei Jahre in Herne und dann noch ein Jahr in Dortmund.

Vielleicht kommt es daher, dass mich die Wohn- und Lebensumstände in verschiedenen Regionen Deutschlands so interessieren. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich schon seit vielen Jahren Kontakte nach Norddeutschland und Hessen habe, wo ganz andere Städtestrukturen vorhanden sind als im Ruhrgebiet - so wie fast überall, denn das Ruhrgebiet ist in seiner Städtedichte einzigartig in Europa. Daher ist es auch nicht allzu verwunderlich, wenn ich gefragt werde, ob das denn bei Köln sei, wo ich herkomme, das sei ja alles direkt beieinander im Ruhrgebiet.1

In Dortmund war das Leben sehr einfach. Ich wohnte fast am Hauptbahnhof und konnte wirklich alles zu Fuß erreichen - große Supermärkte, Ärzte, alles andere wo man etwas kaufen kann (einschließlich Rotlichtbezirk), Clubs, Konzerthallen und den Bahnhof natürlich. So ist es natürlich nicht in jedem Teil des Ruhrgebiets, denn nicht jede Stadt ist gleich groß. Aber durch die starke Ballung hat man doch immer eine vergleichsweise große Auswahl, egal worum es geht. In Chemnitz schließen die Geschäfte spätestens um 22 Uhr, die Kneipen auch am Wochenende um 1 Uhr und als ich mal ein paar Holzplattenzuschnitte für meine Küche brauchte, war ich drei Stunden unterwegs.

Auch Fortbewegung ist im Ruhrgebiet - objektiv betrachtet - recht einfach. Natürlich sind die S-Bahnen unzuverlässig und langsam, Busse fahren zu selten und kommen zu oft zu spät und die Vernetzung der Städte ist wirklich erbärmlich, wenn man das Potenzial bedenkt, das in diesem Ballungsraum steckt. Aber im Vergleich mit fast allen anderen Regionen ist es eben immer noch gut, vier Mal die Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Gelsenkirchen nach Dortmund fahren zu können. In Chemnitz kommt man einmal die Stunde nach Leipzig und zweimal die Stunde nach Dresden, aber nur von 5 Uhr bis Mitternacht, auch am Wochenende, und abends nicht durchgehend stündlich - ganz zu schweigen davon, dass es außer Leipzig und Dresden nichts gibt, wo man hier überhaupt hinfahren will. Dafür kann man hier gut Fahrrad fahren, wenn man mit den Bergen zurecht kommt.

Das mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kriegt im Ruhrgebiet allerdings schnell einen Knick, wenn wie letztes Jahr Bergschäden einen halben Bahnhof lahm legen. Die Spätfolgen des Kohlebergbaus sind immer noch spürbar - die Arbeitslosigkeit ist unfassbar hoch, Häuser haben Risse, Straßen sind schief. Natürlich nicht überall, aber eben auch nicht selten. Der desolate architektonische Zustand der Städte verbindet Ruhrgebiet und DDR vielleicht am Offensichtlichsten - aus unterschiedlichen Gründen, aber mit ähnlichen Folgen: Die Städte werden oft verschmäht. Dabei wird in Ost und West viel getan, um die Attraktivität wieder herzustellen; Zechen werden zu Kulturzentren, verfallene Kaufhäuser zu Museen.

Während das und besonders meine Heimatstadt Gelsenkirchen mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben, sind es in Chemnitz die Rentner, die überproportional in der Bevölkerung vertreten sind. Es ist schlicht unmöglich, einen Termin beim Hautarzt zu bekommen. Dafür ist es hier aber auch wesentlich ruhiger. Es gibt eigentlich keine Gegend in Chemnitz, die man absolut meiden sollte, nachts kann man blind über die Straße laufen. Ich habe noch keinen einzigen Junkie und quasi keine Obdachlosen gesehen, während mir in Dortmund beinahe täglich Drogen angeboten wurden.

Die Vergleiche lassen sich noch eine Weile fortführen. Der Schluss meiner Geschichte ist oft, dass ich gerne hier wohne und mir im Gegensatz zu den meisten anderen auch vorstellen kann, hier zu bleiben. Das ist kein Plan, aber es ist eben auch nicht mein Plan, nach dem Studium zurück zu gehen. Ich habe gerne im Ruhrgebiet gelebt, aber ich bin nicht scharf darauf, dorthin zurück zu gehen. Jede Gegend in Deutschland hat Vorzüge und Nachteile. Vielleicht bin ich in fünf Jahren die Nazis leid und ziehe ins linke Bochum. Oder es verschlägt mich in eine Region, in der ich noch nie war. Oder ich bleibe eben hier, wer weiß das schon.

  1. Köln liegt im Rheinland, ebenso wie Düsseldorf, und damit südlich vom Ruhrgebiet. Nicht zu verwechseln mit dem Niederrhein, der sich teilweise mit dem Ruhrgebiet überschneidet.

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Musik-Neuentdeckungen 4/2014

Wie jeden Monat stelle ich hier die Lieder vor, die ich neu entdeckt habe - weil ich sie zu schätzen gelernt habe, weil sie nach langer Zeit wieder aufgetaucht sind oder weil sie einfach neu sind. Radio, Konzerte, Festivals und Empfehlungen von Freunden und Bloggern bringen immer wieder frischen Wind in meine Sammlung und die hier ausgewählten Titel, oft auch andere Titel der Band, möchte ich als Empfehlung an euch weitergeben. Aufgrund der schwierigen Lage in Deutschland gibt es meistens keine Links, aber über Google, Spotify & Co findet sich alles.

Flux Pavillon - I can't stop
Eine der ursprünglichen Ideen hinter dieser Serie war zu zeigen, dass man auf den unterschiedlichsten Wegen neue Musik entdecken kann. Flux Pavillon habe ich total zusammenhanglos empfohlen bekommen und es wird wohl Zeit, dass ich mich mal mit verschiedenen Subgenres der elektronischen Musik befasse, damit nicht alles "Tekkno" oder "Dubstep" heißt.
The Dead Weather - Treat Me Like Your Mother (last.fm)
Wow. So weit ist mir der Unterkiefer dieses Jahr noch nicht runter geklappt. Eine Band aus Jack White von den White Stripes, Jack Lawrence von den Raconteurs, Dean Fertita von Queens of the Stone Age und fuck yeah, Alison Mosshart von The Kills... und trotzdem ist der Song noch viel genialer als erwartet. Heftigste Gitarrenaction. Einfach reinhören. Mir fehlen die Worte.
Grafton Primary - Records for the Righteous (last.fm)
Und noch mehr elektronische Musik - ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, Popmusik mit Wave-Einflüssen zu hören.
Earth To Andy - Still After You (Charmed)
Charmed ist nicht gerade die hochwertigste Serie und gerade der Soundtrack lässt manchmal zu wünschen übrig, aber dieser Song hat mal ausgezeichnet in die Folge mit der Profikillerin gepasst. Schön dramatische Verzerrer und eine dreckige Rockröhre. Großartig!

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Fahrrad flott trotz leerem Konto

Als ich mal einige Monate Nachtschicht gearbeitet habe, entdeckte ich meine Liebe zum Fahrradfahren wieder. In der Nähe der Westfalenhallen in Dortmund, wo ich damals oft war, gab es eine Mietstation für Leihräder. Nur wenig später wollte ich auch wieder außerhalb der Stadt fahren und im Alltag und so erstand ich ein gebrauchtes Rad über eine Kleinanzeigenbörse. Man kann darüber streiten, ob das eine gute Idee war, Fakt ist: Das Rad ist robust und der Grundrahmen übersteht echt einiges, und in Chemnitz bin ich über die Vollfederung jeden Tag froh.

In den 1,5 Jahren, die das Rad nun mein ist, habe ich geschätzt um die 2000km abgerissen und einige Erfahrungen möchte ich nun einfach mal unsortiert weitergeben. Empfehlenswerte Technik, die ich gekauft habe und immer noch verwende, verlinke ich einfach mal schamlos; solltet ihr über einen dieser Links etwas kaufen, kommt mir eine kleine Provision zugute - für euch ändert sich nichts.

  • Meine erste Fahrradreise ging in den Norden, und zwar im Winter. Also schaffte ich mir Winterreifen an, um gegen Eis und Schnee gerüstet zu sein. Spikereifen vorne und Universal-Geländereifen hinten. Spikereifen erhöhen die Reibung massiv, daher habe ich darauf verzichtet, zwei davon einzusetzen. Im Norden habe ich keinen Nutzen davon gehabt, aber später im Winter auf vereisten Brücken in der Stadt war ich mehr als einmal froh, noch bremsen und lenken zu können.
  • Reifenwechsel am Fahrrad ist kein Hexenwerk, auch wenn ich kräftig geflucht und am Anfang wirklich lange gebraucht habe. Besonders nervig war dabei, dass Bike24 meine Reifen in einen zu kleinen Karton gequetscht hat, so dass ich sie alleine drei, vier Mal aufziehen musste, bis sie ihre vorgesehen Form annahmen. Geduld und Spülmittel zum Gleiten auf der Felge helfen, ebenso eine gute Pumpe und Reifenheber.
  • Ein Reinfall war hingegen die Fahrradhalterung für mein Tablet. Da ist die Auswahl eh nicht gerade groß und die einzige, die für mein Tablet und meinen Lenker passend schien, versagte trotzdem direkt beim innerstädtischen Test nach wenigen Metern. Das Tablet flog nach vorn und überlebte (die Spikereifen waren da schon wieder runter...), die Halterung hat's direkt zerlegt. Seitdem liegt das Tablet bei Bedarf im Lenkerkorb.
  • Einen klassischen Felgendynamo will heutzutage niemand mehr und neuerdings sind Akkulampen ja sogar gesetzlich zulässig, wenn auch noch nicht eindeutig genug. Aber Grauzone ist besser als verboten. Meine sind jedenfalls ganz wunderbar, ich bin schon mehrfach angesprochen worden, wo die denn her seien. Ein Handgriff und sie sind dran, ein Handgriff und sie sind wieder ab und damit vor Diebstahl sicher. Man sollte allerdings direkt Akkus dazu kaufen und keine Batterien verwenden, denn auch wenn die Lampen sehr lange mit einer Ladung auskommen, gehen Batterien schnell ins Geld.
  • Nicht nur die Beleuchtung und die Reifen, auch die meisten anderen Teile meines Drahtesels sind inzwischen ausgetauscht worden. Völlig problemlos wechseln kann man zum Beispiel die Bremsen - brauchbare Felgenbremsen gibt es schon für unter 10€ (z.B. Shimano Acera) und den teilweise verbauten Billigbremsen sind selbst die deutlich überlegen. Ansonsten auf jeden Fall daran denken, die Bremsbeläge zu erneuern, wenn sie abgefahren sind! Für beides braucht man bei den einfachen Felgenbremsen nicht mehr als einen 5er Inbusschlüssel oder einen 10er Ringschlüssel (meistens ersteres), beides gibt's im Baumarkt für unter 5€.
  • Auch überraschend einfach sind Arbeiten an Gabel, Lenker und Steuersatz. Das dafür nötige Werkzeug kostet ein paar Euro mehr, kann aber sicher bei einem Bekannten mit gut sortiertem Werkzeugkoffer geliehen werden. Meine Gabel musste ich wechseln, weil die Schraube der Bremsaufnahme gebrochen und die Bremsaufnahme somit unbrauchbar geworden war (ich konnte keine Vorderradbremse mehr montieren). Sehr ärgerlich und vor allem die bisher teuerste Reparatur. Dafür weiß ich nun, wie die Lenkung montiert ist - wenn also z.B. mal Spiel in der Lenkung ist, nicht abschrecken lassen, im Internet finden sich eine Menge gute Anleitungen und in verschiedenen Foren, z.B. radforum.de, wird auch Anfänger-Schraubern gerne geholfen.

Das nächste Projekt wird der Wechsel der Kassette (hinteres Zahnradpaket der Schaltung) und der Kette. Diese nutzen sich gegenseitig mit der Zeit ab und müssen irgendwann einfach ausgetauscht werden, weil die Kette sich dehnt und dann beim Schalten nicht mehr so gut über die Zahnräder läuft bzw. weil die Kassette sich abnutzt und die Kette nicht mehr so gut greifen kann. Das äußert sich dann typischerweise darin, dass man den Schalthebel zweimal drehen muss, um einen Gang zu schalten. Nicht schlimm, aber nervig, und mit 24€ halten sich die Kosten auch noch im Rahmen. Mit der neuen Kassette habe ich dabei auch gleich meine Gänge ein bisschen variiert - je nach Anzahl der Zähne auf den Zahnrädern kann man beeinflussen, ob z.B. der erste Gang besonders leicht oder der höchste besonders effektiv ist. Am Montag geht's in die Selbsthilfewerkstatt der Uni und danach hoffentlich wieder raus auf die Radwege. hahahah

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