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Notebooklüfter zu laut? Nicht mit dem Staubsauger ran.

Mein Notebook, dass ich gebraucht gekauft hatte, drehte immer wieder mal den Lüfter sehr weit auf, was natürlich entsprechend Krach produzierte. Da es unter verschiedenen Betriebssystemen unterschiedlich heftig war, schob ich es zunächst auf Treiberprobleme, aber irgendwann schaltete sich der Laptop mitten im Betrieb ab und ich merkte, dass er auch völlig überhitzt war. Bodenabdeckung abgeschraubt - die Heatpipes zur Ableitung der Hitze vom Lüfter waren so heiß, dass man sie nicht berühren konnte ohne sich zu verbrennen.

Ich entfernte die Abdeckung des Lüfters und siehe da - die Lüftungsschlitze waren vollkommen zugesetzt.

Total verdreckter Notebooklüfter Medion-Laptop.JPG

Also die Schrauben des Lüfters lösen, herausnehmen (vorsichtig mit dem Kabel zum Mainboard) und die Lüftungsschlitze wieder frei bekommen. Von außen mit einem Staubsauger absaugen bringt gar nichts, selbst mein sehr starker Sauger hatte einfach keinen Effekt, auch nicht von innen. Mit einem Phasenprüfer (dünner Schraubendreher) ließen sich die Lamellen einzeln vom Dreck befreien. Dabei darf natürlich nichts verkratzt werden. Den abgelösten Staub entfernte dann doch der Staubsauger. Alles wieder zusammengesetzt und siehe da - seitdem habe ich keine Probleme mit lautem Lüfterdrehen mehr, die Hitze wird wohl wieder anständig abgeleitet.

Aufschrauben und reinschauen hilft also mehr als nur prophylaktisch mit dem Staubsauger irgendwo herum zu saugen. Da sich der Staub innen sammelt, verschlimmert das Saugen das Problem möglicherweise sogar nur, indem der Staub in den Lamellen verteilt wird statt sich geordnet am inneren Ende zu sammeln, wo ich ihn mit ein paar Minuten Arbeit entfernen konnte.



Tastaturlayouts für eigene Zwecke anpassen unter Linux

Einer der Gründe, warum ich inzwischen seit mehreren Jahren nur noch Linux verwende, ist die gute Anpassbarkeit in jedem Detail. Nichts, was jeder braucht oder auch nur jeder nützlich finden würde, aber mir gefällt es. Vielleicht eine typische Eigenart von Programmierern - alles, was durch Anpassungen effizienter oder nützlicher werden könnte, soll es auch werden.

tastatur_kyrillisch.jpgZurzeit schreibe ich zum Beispiel oft Leadsheets für meine Band, dafür brauche ich immer wieder die Vorzeichen-Symbole ♭ und ♯. Natürlich kann man auch einfach b und # schreiben, das sieht dann aber doof aus: A♭ oder A♯ vs Ab oder A#. Vor allem wenn es As-Moll ist: Abm. Und man kann die Spezialsymbole zwar einfügen, obwohl sie auf der Tastatur fehlen, aber nur per Unicode-Spezialbefehl, in meinem Fall Strg + Shift + U, dann die Unicode-Folge (U266D bzw. U266F) und dann Leerzeichen. Dann hat man zwar A♭m, aber auf Dauer auch eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.

Aber genug des Vorgeplänkels. Unter Linux kann man, sofern die verwendete Linux-Variante den X-Server verwendet (und das tun zumindest die gängigen alle), sein Tastaturlayout einfach anpassen. Ich habe das bereits früher mal gemacht, um die Belegung der internen Funktionstasten meines Notebooks zu ändern, aber dazu später. Ich wollte also gerne das ♭ erzeugen, indem ich die B-Taste mit Alt Gr zusammen verwende, und das ♯ entsprechend bei Alt Gr und #. Die Standard-Tastaturlayouts von Linux Mint haben auf der Alt Gr-Ebene schon irgendwelche anderen Sonderzeichen, auf die ich aber gut verzichten kann.

Die Tastaturlayouts sind unter /usr/share/X11/xkb/symbols gespeichert. Nicht jede mögliche Variante hat eine eigene Datei, nur die grundlegenden Layouts. Ich verwende zum Beispiel das Layout de in der Variante deadgraveacute - also die deutsche Belegung, bei der nur die Akzente Grave und Acute standardmäßig einen Buchstaben erwarten é è, das Circumflex ^ bekomme ich direkt. Die dafür zuständige Datei ist de.

In dieser Datei gibt es drei wesentliche Bestandteile:

xkb_symbols "deadgraveacute"
Dadurch wird die Variante gekennzeichnet. Es gibt immer eine Variante "basic" und dann abgewandelte Varianten. Tastenbelegungen können in mehreren Varianten vorkommen, es gilt, die richtige(n) zu ändern.
include "latin(type4)"
Damit nicht so viele Dopplungen auftauchen, können Layouts und Varianten eingebunden werden. Diese Zeile bindet das Layout latin ein, das sich in einer anderen Datei befindet, und zwar in der dort notierten Variante type4. Die Variante ist beim Einbinden optional. In meinem Fall befand sich die Tastenbelegung, die ich ändern wollte, gar nicht in der Datei de, sondern bereits in der Datei latin.
key { [ b, B, U266D, leftsinglequotemark ] };
In diesen Zeilen wird die tatsächliche Belegung der Tasten definiert. Der Name der Taste steht am Anfang in spitzen Klammern, die Namen richten sich dabei typischerweise nach der Standardbelegung im US-Layout. Hier bezeichnet AB05 die fünfte Taste1 auf der zweiten alphanumerischen Tastenreihe von unten. Es folgt dann wie oben zu sehen die Angabe der Belegung in der Reihenfolge Taste, Taste mit Umschalt, Taste mit Alt Gr und Taste mit Modifikatortaste für Ebene 4. Letztere kann unter Linux frei gewählt werden, bei mir ist es die Feststelltaste, die ich sonst nicht benutzen würde, bei manchen muss man dafür sowohl Umschalt als auch Alt Gr drücken. U266D steht für das Unicode-Zeichen 266D - das ist ♭.

Wenn alle beteiligten Layouts und Varianten nach Belieben angepasst wurden, muss das geänderte Layout noch übernommen werden. Dazu löscht man die Caches:
sudo rm /var/lib/xkb/*.xkm

Anschließend entweder einmal das Layout wechseln und zurückwechseln oder neu anmelden. Die neue Tastenbelegung sollte nun funktionieren. Per Skript aktiviert man mein Beispiel dann so:
setxkbmap de -variant deadgraveacute

Nun noch zu dem eingangs erwähnten Sonderfall mit der Notebooktastatur und der externen Tastatur. Bei meiner Notebooktastatur sind die Tasten Pos1 und Ende nur in Kombination mit der typischen Fn-Taste erreichbar. Das hat mich genervt. Praktischerweise ist das aber eine Hardware-Funktion, die Tastatur sendet in Kombination mit der Fn-Taste einen anderen Tastencode, so dass ich die Belegung mit der gleichen Methode wie oben einfach tauschen konnte.

Dadurch habe ich allerdings auch die normalen Tasten meiner externen Tastatur umbelegt. setxkbmap akzeptiert zwar die Angabe eines Gerätes, auf dass sich die Belegung beziehen soll (mit ID von xinput):
setxkbmap -device 3 de

aber in meinem Fall werden die Tastaturen zu merkwürdigen Virtual Keyboards zusammengefasst, da habe ich noch nicht raus, wie ich es schaffe, beide Tastaturen gleichzeitig mit dem korrekten Layout zu belegen. Bis ich das herausfinde, begnüge ich mich damit, die Belegung zusammen mit dem Monitor zu wechseln, dafür habe ich eh ein Skript auf eine Tastenkombination gelegt.
xrandr --output HDMI-0 --auto && xrandr --output LVDS-0 --off && xrandr --output VGA-0 --off setxkbmap -device 3 de -variant deadgraveacute

Damit habe ich immerhin an der Tastatur, die ich typischerweise zusammen mit dem entsprechenden Monitor verwende, die dafür passende Belegung. Und nun auch mit den Sonderzeichen, die ich gerne einfach eingeben können möchte.

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Foto von Kecko auf Flickr, lizensiert unter CC-BY-ND 2.0

  1. Auf der amerikanischen Tastatur gibt es die Taste mit den größer- und kleiner-Zeichen nicht.


Deuter Aircontact und DSLR-Ausrüstung

Ergänzend zum Testbericht, der im Kauf eines Deuter Aircontact 65+10 endete, möchte ich noch zeigen, wie ich an eben dem Rucksack mein Kamera-Equipment angebracht habe. Leider gibt es nahezu keine Trekkingrucksäcke, die eine Unterbringungsmöglichkeit für eine professionelle Fotoausrüstung bieten, und schon gar keine, bei denen man auch noch schnell auf die Kamera zugreifen kann, wenn man sie mal braucht. Und wer nicht gerade explizit reist, um zu fotografieren, will nicht bei jedem Motiv anhalten, den Rucksack abnehmen, die Kamera rauskramen und danach alles wieder einpacken, vom Stativ mal ganz zu schweigen.

Während das Stativ nach einigen Versuchen gleich auf mehrere Arten montiert werden kann, lässt sich die Kamera-Problematik leider nur durch eine separate Tasche realisieren. Ich habe dafür meine Mantona Premium verwendet, die mir schon länger gute Dienste leistet und durch den abnehmbaren Schultergurt auch recht gut mit Karabinerhaken verwendet werden kann.

Die naheliegendste Variante ist, die Tasche an den Hüftgurt zu hängen. Dafür habe ich zwei alte Schnürsenkel seitlich an den Gurt geknotet und mir so ein paar Ösen geschaffen, in die die Tasche mit Karabinern eingehängt werden kann. (Nebenbei lernte ich, was ein doppelter Achter ist und dass er mir für dieses Vorhaben nichts nützt.) Dadurch habe ich quasi kein zusätzliches Gewicht und die Tasche hängt in einer angenehmen Position vor der Hüfte.

Nachteilig ist dabei natürlich, dass der Deckel bei dieser Montage zum Körper hin öffnet, andersherum wäre aber auch nicht besser. Eine Alternative wäre zum Beispiel, die Tasche an den Ösen an der Brustgurtverstellung einzuhängen, was auch den Rucksack schonen würde. Damit hinge die Tasche höhenverstellbar vor dem Bauch.

Bild des PrusikknotensUmsetzen lässt sich das besonders komfortabel, wenn man gleich vier Schnüre verbastelt, nämlich auf jeder Seite eine lange Schnur, die an besagter Öse befestigt wird und nach unten hängt, und eine zweite, die quer dazu geklemmt wird. Die zweite Schnur kann dabei ruhig kurz sein - sie dient nur dazu, anschließend den Karabiner mit der Tasche einzuhängen, der dann in der Höhe verstellt werden kann. Das funktioniert natürlich nur, wenn man einen geeigneten Knoten verwendet - die Knotenkunde bei WikiBooks hilft weiter. Das Bild zeigt den Prusikknoten, mit dem ich meine Schnürsenkel verbunden habe.

Bei der Reise hat sich dann allerdings herausgestellt, dass (mich) das Geschaukel der Tasche in beiden Fällen schnell nervt. Daher habe ich die ganzen Ideen wieder verworfen und einen ganz anderen Ansatz gewählt und die Tasche einfach zusätzlich zum Rucksack umgehängt. Das hätte ich die ganze Zeit schon tun können, mit dem normalen Gurt rutscht die Tasche aber immer herunter. Das Schulterpolster soll normalerweise das Tragen der Fototasche angenehmer machen, liegt nun aber auf dem Trekkingrucksack auf und rutscht daher. Abhilfe schaffte dann ein vor Ort improvisierter alternativer Schulter"gurt" aus den schon vielfach genannten Schnürsenkeln. Dadurch konnte ich die Länge selbst wählen und es gab genug Reibung, um ein Rutschen der Tasche vom Rucksack effektiv zu verhindern. Um die Kameratasche einzeln zu tragen, ist das natürlich total unbequem.

Fehlt noch das Stativ. Die Basis des eben erklärten Prusikknotens ist der Ankerstich, den viele sicher schon kennen und nur nicht benennen können - es ist der Knoten, mit dem man beispielsweise ein Schlüsselband an einer Gürtelschlaufe befestigen kann. Man führt dabei eine Schlinge um einen zu klemmenden Gegenstand oder wie beim Prusikknoten um ein Seil und dann wieder durch die Schlinge selbst. Damit habe ich versuchsweise mal das Stativ auf den Rucksackdeckel geschnallt.

Dort sind vier Ösen angebracht, an denen man auch Gepäckspanner einhaken könnte. Für vergleichsweise dünne Gegenstände wie das Stativ wären diese Spanner aber total überdimensioniert. So habe ich einfach zwei weitere Schnüre zu Schlingen verknotet (was dann Sackstich heißt - danke WikiBooks), durch jeweils zwei gegenüberliegende Ösen geführt und mit dem oben beschriebenen Ankerstich zugezogen. Das Stativ wird so wunderbar zwischen den Schnüren und dem Rucksackdeckel festgeklemmt. Der Knoten zieht sich fest, wenn man ihn gleichmäßig belastet - so wie es passiert, wenn das Stativ beim Transport gegen die Schnüre drückt. Zieht man von Hand nur an einem Ende der Schlinge, löst sich der Knoten sofort und man hat mit einem Handgriff das Stativ komplett gelöst. Das geht sogar schneller als früher bei meinem Fotorucksack, der eine Stativhalterung mit Gummis hatte.

Mit ausreichend langen Schnüren lässt sich die gleiche Methode auch auf der Längsseite des Rucksacks verwenden; das Stativ wird dann so montiert wie bei manchen Fotorucksäcken. Um ein Rutschen nach unten zu verhindern, kann man dann z.B. eine dritte Schnur als Sicherung direkt an das Stativ knoten und nach oben spannen. Allerdings erreicht man mit der Knotentechnik eine so hohe Festigkeit, dass das Stativ bei mir schon mit nur einer Schnur nicht mehr rutscht - mit zwei sollte es dann auch unterwegs halten. Rückenschonender ist allerdings die Position auf dem Deckel. Der Deuter Aircontact bietet außerdem seitlich Fächer für Wasserflaschen, die auch über Kompressionsriemen verfügen, so dass man das Stativ auch dort verstauen kann, wenn man nur eine Flasche dabei hat. Das war letztlich die Variante, für die ich mich entschieden habe, als der Rucksack im Flugzeug nach Island transportiert wurde.

Man sieht nun vermutlich schon, wieviele Möglichkeiten man hat, auch sperriges Gepäck auf praktische Weise zu verstauen, wenn man etwas Kreativität mitbringt. Die Knotenkunde hat mir dabei sehr geholfen; auf die Idee, Kletterknoten zu verwenden, wäre ich nie gekommen, wenn ich nicht letztes Jahr gesehen hätte, wie ganze Baumhäuser gebaut und befestigt werden nur unter Verwendung von Seilen und entsprechenden Knoten. Aber das ist wieder ein anderes Thema.



Fahrrad flott trotz leerem Konto

Als ich mal einige Monate Nachtschicht gearbeitet habe, entdeckte ich meine Liebe zum Fahrradfahren wieder. In der Nähe der Westfalenhallen in Dortmund, wo ich damals oft war, gab es eine Mietstation für Leihräder. Nur wenig später wollte ich auch wieder außerhalb der Stadt fahren und im Alltag und so erstand ich ein gebrauchtes Rad über eine Kleinanzeigenbörse. Man kann darüber streiten, ob das eine gute Idee war, Fakt ist: Das Rad ist robust und der Grundrahmen übersteht echt einiges, und in Chemnitz bin ich über die Vollfederung jeden Tag froh.

In den 1,5 Jahren, die das Rad nun mein ist, habe ich geschätzt um die 2000km abgerissen und einige Erfahrungen möchte ich nun einfach mal unsortiert weitergeben. Empfehlenswerte Technik, die ich gekauft habe und immer noch verwende, verlinke ich einfach mal schamlos; solltet ihr über einen dieser Links etwas kaufen, kommt mir eine kleine Provision zugute - für euch ändert sich nichts.

  • Meine erste Fahrradreise ging in den Norden, und zwar im Winter. Also schaffte ich mir Winterreifen an, um gegen Eis und Schnee gerüstet zu sein. Spikereifen vorne und Universal-Geländereifen hinten. Spikereifen erhöhen die Reibung massiv, daher habe ich darauf verzichtet, zwei davon einzusetzen. Im Norden habe ich keinen Nutzen davon gehabt, aber später im Winter auf vereisten Brücken in der Stadt war ich mehr als einmal froh, noch bremsen und lenken zu können.
  • Reifenwechsel am Fahrrad ist kein Hexenwerk, auch wenn ich kräftig geflucht und am Anfang wirklich lange gebraucht habe. Besonders nervig war dabei, dass Bike24 meine Reifen in einen zu kleinen Karton gequetscht hat, so dass ich sie alleine drei, vier Mal aufziehen musste, bis sie ihre vorgesehen Form annahmen. Geduld und Spülmittel zum Gleiten auf der Felge helfen, ebenso eine gute Pumpe und Reifenheber.
  • Ein Reinfall war hingegen die Fahrradhalterung für mein Tablet. Da ist die Auswahl eh nicht gerade groß und die einzige, die für mein Tablet und meinen Lenker passend schien, versagte trotzdem direkt beim innerstädtischen Test nach wenigen Metern. Das Tablet flog nach vorn und überlebte (die Spikereifen waren da schon wieder runter...), die Halterung hat's direkt zerlegt. Seitdem liegt das Tablet bei Bedarf im Lenkerkorb.
  • Einen klassischen Felgendynamo will heutzutage niemand mehr und neuerdings sind Akkulampen ja sogar gesetzlich zulässig, wenn auch noch nicht eindeutig genug. Aber Grauzone ist besser als verboten. Meine sind jedenfalls ganz wunderbar, ich bin schon mehrfach angesprochen worden, wo die denn her seien. Ein Handgriff und sie sind dran, ein Handgriff und sie sind wieder ab und damit vor Diebstahl sicher. Man sollte allerdings direkt Akkus dazu kaufen und keine Batterien verwenden, denn auch wenn die Lampen sehr lange mit einer Ladung auskommen, gehen Batterien schnell ins Geld.
  • Nicht nur die Beleuchtung und die Reifen, auch die meisten anderen Teile meines Drahtesels sind inzwischen ausgetauscht worden. Völlig problemlos wechseln kann man zum Beispiel die Bremsen - brauchbare Felgenbremsen gibt es schon für unter 10€ (z.B. Shimano Acera) und den teilweise verbauten Billigbremsen sind selbst die deutlich überlegen. Ansonsten auf jeden Fall daran denken, die Bremsbeläge zu erneuern, wenn sie abgefahren sind! Für beides braucht man bei den einfachen Felgenbremsen nicht mehr als einen 5er Inbusschlüssel oder einen 10er Ringschlüssel (meistens ersteres), beides gibt's im Baumarkt für unter 5€.
  • Auch überraschend einfach sind Arbeiten an Gabel, Lenker und Steuersatz. Das dafür nötige Werkzeug kostet ein paar Euro mehr, kann aber sicher bei einem Bekannten mit gut sortiertem Werkzeugkoffer geliehen werden. Meine Gabel musste ich wechseln, weil die Schraube der Bremsaufnahme gebrochen und die Bremsaufnahme somit unbrauchbar geworden war (ich konnte keine Vorderradbremse mehr montieren). Sehr ärgerlich und vor allem die bisher teuerste Reparatur. Dafür weiß ich nun, wie die Lenkung montiert ist - wenn also z.B. mal Spiel in der Lenkung ist, nicht abschrecken lassen, im Internet finden sich eine Menge gute Anleitungen und in verschiedenen Foren, z.B. radforum.de, wird auch Anfänger-Schraubern gerne geholfen.

Das nächste Projekt wird der Wechsel der Kassette (hinteres Zahnradpaket der Schaltung) und der Kette. Diese nutzen sich gegenseitig mit der Zeit ab und müssen irgendwann einfach ausgetauscht werden, weil die Kette sich dehnt und dann beim Schalten nicht mehr so gut über die Zahnräder läuft bzw. weil die Kassette sich abnutzt und die Kette nicht mehr so gut greifen kann. Das äußert sich dann typischerweise darin, dass man den Schalthebel zweimal drehen muss, um einen Gang zu schalten. Nicht schlimm, aber nervig, und mit 24€ halten sich die Kosten auch noch im Rahmen. Mit der neuen Kassette habe ich dabei auch gleich meine Gänge ein bisschen variiert - je nach Anzahl der Zähne auf den Zahnrädern kann man beeinflussen, ob z.B. der erste Gang besonders leicht oder der höchste besonders effektiv ist. Am Montag geht's in die Selbsthilfewerkstatt der Uni und danach hoffentlich wieder raus auf die Radwege. hahahah



Evolution-Ordner aufräumen

Evolution könnte so ein schöner Mailclient für Linux-User sein, hätte es nicht die Angewohnheit, Mails zu zerfleddern, irgendwo hin zu schieben, wenn man es will, sie aber nicht zu verschieben, sondern bloß zu markieren, mysteriöse Ordner anzulegen...

Damit ist jetzt Schluss. Zu den beiden Einstellungen, die ich schon länger verwende, kamen nun in einer der letzten Versionen noch zwei neue Einstellungen, so dass man nun endlich seine Mails beisammen halten kann: Die virtuellen "Junk"- und "Trash"-Folder lassen sich nun deaktivieren.

Ich gehe hier mal davon aus, dass E-Mails per IMAP abgerufen werden und keine Sonderkonfigurationen mit Mailserver auf dem lokalen Rechner o.ä. verwendet werden.

Dann gibt es nämlich nur zwei Probleme zu lösen:

  • Entwürfe und verschickte Mails landen in einem lokalen Ordner statt auf dem Server
  • Spam-Mails und gelöschte Mails werden nur markiert und dann in Evolution in einem separaten Ordner angezeigt, aber nicht wirklich in einen separaten Ordner verschoben.

Dadurch guckt man schnell in die Röhre, wenn man seine Mails mal nicht mit Evolution abruft.

Alle vier Mailarten können in den "Standardeinstellungen" in den jeweiligen Kontoeinstellungen ein passendes Ziel bekommen. Entwürfe und Verschickte Mails werden dort einfach in einen anderen Ordner gesteckt. Für Junk ("unerwünschte Mails") und gelöschte Mails aktiviert man jeweils die Option "realen Ordner verwenden" und wählt auch dann einen Ordner auf dem Server. Damit die Fake-Ordner anschließend verschwinden, ist ein Neustart von Evolution erforderlich. Das ist der ganze Zauber. Fragt sich nur, wieso es so lange gedauert hat, bis die letztere Option eingebaut wurde.

Ich habe diese vier Ordner dann unterhalb meiner Inbox gelegt, während die Ordner, die ich manuell verwende, parallel zur Inbox liegen. Das Konto "Auf diesem Rechner" kann nun deaktiviert werden. So gestaltet sich mein Evolution plötzlich wunderbar aufgeräumt.

evolution-einstellungen.png

evolution-aufgeräumt.png



Mehr RAM nutzen

Eine der Stärken von Linux gegenüber Windows ist die effizientere RAM-Nutzung. Das System selbst benötigt schon nicht so viel, dadurch bleibt mehr für Programme und Dateien, und auch die Verteilung von Prozessen und Dateien auf echten (physikalischen) RAM und die Auslagerungspartition (Swap) funktioniert besser. Trotzdem kommt es vor, dass aktive Prozesse ausgelagert werden, obwohl noch genug physikalischer RAM zur Verfügung stehen würde. Dann wird z.B. das Browsen im Internet unglaublich langsam, weil die Tabs des Browsers nicht aus dem schnellen RAM, sondern von der Festplatte gelesen werden müssen. Bei mir unter Xubuntu passierte das besonders häufig nach dem Standby.

In dem Fall habe ich das System dann radikal angewiesen, den gesamten Swap in den physikalischen RAM zu räumen:

swapoff -a

Wenn man nicht sehr großzügig aufgestellt ist, sollte man direkt danach das Auslagern wieder erlauben:

swapon -a

Und damit in Zukunft generell nicht so schnell ausgelagert wird, kann man auch die Swappiness, die Tendenz des Systems, Daten auszulagern, einstellen. Auf den meisten Systemen kann man die getrost deutlich reduzieren, ausprobieren ist aber angesagt. Dazu editiert man die Datei /etc/sysctl.conf und setzt den Wert vm.swappiness auf irgendwas zwischen 0 und 100.

Alle diese Informationen stammen von help.ubuntu.com und können dort (in englischer Sprache) wesentlich detaillierter nachgelesen werden.



Ubuntu + Gnome 3: Standby beim Zuklappen des Laptop-Deckels

Seit gestern bin ich Linux-User. So wie es aussieht, diesmal dauerhaft, nicht nur für ein paar Tage - nach zwei harten Nächten läuft tatsächlich bereits fast alles so wie es soll.

Gehakt hat es beim Standby. Der funktionierte zwar super, aber nicht beim Zuklappen des Netbook-Deckels. Nach etwas Recherche zeigte sich: Seit Gnome 3 (genauer, glaube ich, 3.4) wird beim Zuklappen des Deckels kein Standby mehr ausgelöst, wenn ein externer Monitor angeschlossen ist. Ziemlich sinnfrei, wenn der externe Monitor der einzige ist, da dieser dann auf schwarz geschaltet wird - wird also während einer Beamer-Präsentation der Deckel zugeklappt, ist einem der Spott der Zuschauer trotzdem sicher.

Abhilfe schafft ein kleiner Griff in die ACPI-Konfiguration. Wir brauchen das Paket pm-utils, welches uns das Skript pm-suspend bereitstellt. Dann mit sudoedit die Datei /etc/acpi/lid.sh öffnen (vorher Sicherungskopie machen!) und im oberen Teil des großen if-Blocks diese beiden Zeilen auskommentieren:

export DISPLAY=":$displaynum"
. /usr/share/acpi-support/screenblank

und durch diese ersetzen.

pm-suspend

Die Konfiguration neu laden (sudo service acpid reload), fertig. Und größtenteils habe ich auch verstanden was man da tut: lid.sh wird ausgeführt, wenn der Deckel auf- oder zugeklappt wird (ausgelöst durch /etc/acpi/events/lidbtn). Da wir nur wollen, dass das Notebook in den Standby geht, wenn wir es zuklappen (sonst ist es unpraktisch...), schmeißen wir rigoros den Code raus, der ausgeführt wird, wenn das der Fall ist, und knallen ein Standby-Skript rein.

Und nun dürfen sich auch die erfreuen, die keine Ahnung haben, warum man sich mit sowas rumschlägt: Ich habe ein grünes Linux! Yay! hahahah

Green Linux



Administrative Freigaben und die UAC

Wie oft habe ich seit Windows Vista über die neue Benutzerkontensteuerung geflucht und wie oft habe ich sie deaktiviert, um die dämlichen Nachfragen und merkwürdigen Einschränkungen zu umgehen... von letzteren habe ich gerade wieder eine entdeckt.

Als lokaler Administrator, der man auf seinem heimischen PC ja meistens ist, kann man über das lokale Netzwerk sehr bequem auf Dateien zugreifen, indem man administrative Freigaben verwendet. Das sind die Laufwerksbuchstaben mit einem $ hintendran. So erspare ich mir seit weigen Zeiten, alle Ordner, die ich synchronisiere, einzeln freizugeben.

Seit einiger Zeit hat das nicht mehr funktioniert. Beim Zugriff auf administrative Freigaben wurde plötzlich nach einem Passwort gefragt und selbst bei Eingabe wurde mir der Zugriff verweigert. Den Rechnernamen als Domäne verwenden half auch nix. Was war - ich hatte an dem Rechner, auf den ich zugreifen wollte, mal wieder die UAC an, was dafür sorgt, dass lokalen Administratoren die Rechte an den administrativen Freigaben verweigert werden. Erklär mir da mal jemand den Sinn...

Jedenfalls gibt es einen kleinen Registryhack, der Abhilfe schafft. regedit.exe öffnen und in

HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Policies\System

einen neuen DWORD-Wert namens LocalAccountTokenFilterPolicy anlegen und diesem den Wert 1 verpassen. Rechner neustarten, danach geht's. Man muss sich allerdings (bei mir) immer noch explizit anmelden, auch wenn Benutzername und Kennwort auf beiden Rechnern identisch sind. Das kann allerdings auch an meinen sonstigen Einstellungen liegen.