Alles Gute zum 9. Geburtstag

Am vergangenen Wochenende ist mein Blog neun Jahre alt geworden. Dies ist der 1074. Artikel, der hier veröffentlicht wird. Acht der neun Jahre habe ich ihn mit der Blogsoftware Habari betrieben, die ich viele Jahre lang auch selber mitentwickelt habe. Aber das Entwicklerteam war klein und inzwischen haben alle, die die Entwicklung wesentlich voran getrieben haben, wichtigere Projekte in ihrem Leben, zum Schluss war nur noch ich übrig und natürlich stemmt man so ein Projekt nicht alleine, schon gar nicht, wenn es eigentlich nicht das eigene ist.

Nun läuft Konzertheld.de also als statische Website, generiert von Pelican. Ich schreibe meine Artikel in einfachen Textdateien, was mir völlig ausreicht. Bilder einzufügen ist nicht komfortabel, das war es aber nie so wirklich. Eine Kommentarfunktion gibt es nicht mehr - für einen Blog untypisch und vor einigen Jahren wäre das völlig undenkbar gewesen. Ich habe aber immer schon das meiste Feedback persönlich erhalten und über die Social-Links oben und unten erreicht ihr mich nach wie vor problemlos.

Bereits vorhandene Kommentare werden zu gegebener Zeit noch nachträglich ergänzt und dann einfach statisch dargestellt. Einige Links sind sicherlich nun defekt, einige Bilder werden nicht mehr angezeigt, aber das Wichtigste ist: Erstaunlich viel funktioniert bereits. Also viel Spaß mit dem neuen Konzertheld.de, schneller als je zuvor, völlig unanfällig für Fehler und hoffentlich bald wieder besser gefüllt mit aktuellen Texten. Bis dahin könnt ihr euch seitenweise chronologisch durch die Artikel hangeln (ganz unten kann man blättern) oder von einem Artikel ausgehend ähnliche Artikel anzeigen lassen mit Tags wie z.B. Gedanken.



Musik-Neuentdeckungen 6/2017 & 7/2017

Wie jeden Monat stelle ich hier die Lieder vor, die ich neu entdeckt habe - weil ich sie zu schätzen gelernt habe, weil sie nach langer Zeit wieder aufgetaucht sind oder weil sie einfach neu sind. Radio, Konzerte, Festivals und Empfehlungen von Freunden und Bloggern bringen immer wieder frischen Wind in meine Sammlung und die hier ausgewählten Titel, oft auch andere Titel der Band, möchte ich als Empfehlung an euch weitergeben. Aufgrund der schwierigen Lage in Deutschland gibt es meistens keine Links, aber über Google, Spotify & Co findet sich alles. Und diesmal gibt es eine Menge zu finden!

Kurt Vile - Pretty Pimpin
Vorschlag der Sängerin meiner Band, ein gutes Beispiel für eine Art von Musik, die wir beide gerne hören.
Dandelion - Weird-Out
Vorschlag des Gitarristen meiner Band, ein gutes Beispiel für Musik, die wir alle drei gerne hören. ;)
Spring Kings - Who Are You (Lucifer Soundtrack)
Der Lucifer-Soundtrack ist ja dafür bekannt, sehr badass zu sein, und das ist dieser Song definitiv. Nicht zu komplexer Alternative Rock-Song, der schön auf die Kacke haut.
Gregg Mandel - He Could Be The Devil (feat. Paul Otten) (Lucifer Soundtrack)
Und hier noch einer von der Sorte.
Milck - Sweet Revenge (Lucifer Soundtrack)
Und dann dieses Werk hier, sogar aus der gleichen Folge wie das obige. Fetter Gitarrensound, obwohl die Gitarre kaum spielt, alles rummst irgendwie ordentlich und dann diese Stimme. Großartig. Könnte von The Kills sein.
The Kills - Heart Of A Dog
Apropos. Die habe ich diesen Monat ja gesehen und irgendwie habe ich deren neues Album bis dahin noch gar nicht richtig gehört. Dabei ist es gut! Nicht so gut wie das Konzert allerdings. Die Coolness und Sexyness der (auch dieses) Songs kamen live noch viel besser raus.
The Sounds - The Darkness
The Sounds bringen wieder ein neues Album heraus und whoop whoop, es klingt wieder mehr wie ihre alten Alben! Ich hatte die Band einige Zeit aus den Augen verloren, weil mir ihr Stil zuletzt nicht mehr gefiel, aber früher mochte ich sie sehr gerne, auch weil ihre Liveshows immer großartig waren. Die neue Single The Darkness klingt etwas ruhiger, aber schon auch wie The Sounds am Anfang.
Nickelback - Coin For The Ferryman (neues Album)
Nickelback haben vor einer Weile ihr neues Album Feed The Machine veröffentlicht und es ist großartig! Harter, rockiger Nickelback-Sound, wie man es gewohnt ist, und doch genug Abwechslung, um es nicht unter "joa, Nickelback" abzustempeln und wegzulegen. Coin For The Ferryman zum Beispiel gefällt mir wegen des nichtlinearen Ablaufs.
The Hundred In The Hands - Love In The Black Stack
Auch The Hundred In The Hands haben ein neues Album veröffentlicht, bisher nur digital, aber... es ist so gut! Ich empfehle ausnahmsweise mal, einfach reinzuhören, von vorne oder mittendrin, wer den Sound der Band generell mag, wird jeden Track mögen. Ich liebe es einfach, was sie mit Synthesizern, dem sphärischen Gesang und allerlei Geräusch-Samples anstellen.
Husky Loops - Tempo
Husky Loops waren Vorband für The Kills und wenngleich es sich mir nicht gleich erschloss, wieso, wurde es doch schnell klar: Sie machen ebenfalls geniale Dinge mit Gitarren. Live ungefähr tausendmal besser als auf Spotify. Ich stand etwa alle zwei Minuten nur dort und glotzte und fragte mich, was zur Hölle die da eigentlich machen. Sehr, sehr großartig. Die Band ist offenbar noch ganz neu, aber ihre ersten eigenen Konzerte in England waren wohl bereits ein voller Erfolg. Zu Recht!


Pläne bis Sommersemesterende - Zwischenstand

Etwas besorgt sah ich gerade, dass ich meine Pläne für das Semester tatsächlich veröffentlicht hatte, und nachdem bisher alle diese Projekte grandios gescheitert waren, ahnte ich schon schlimmes. Aber nein: Es sieht diesmal recht gut aus.

Radtour nach Berlin
Ist geplant und hat einen Termin.
Umziehen
Abgeschlossen!
Soundcloud-Account der Band füllen
Wir haben zwei Songs online gestellt, ihr könnt sie hier anhören: Meine Band Helicopters At Twilight auf Soundcloud
Mit der Band auftreten
Bisher leider nicht.
Probenraum-Akustik und -Aufnahmen verbessern
Wir haben mehr und bessere Mikrofone und einen Schallabsorber, immerhin.
Türen für den Spülenschrank bauen
Scheitert zurzeit noch am Geld.
Fräsen lernen
Wie gehabt: Okay, vielleicht erstmal mehr Stichsägenkram üben. Aber auf Dauer wäre eine Fräse sicher auch praktisch und das kann auch nicht jeder = cool.
Wirklich dichtes Rollo bauen
Der Plan war, aus fertigen Rollos etwas selbst zu bauen, aber Rollos sind, egal welche, immer erstaunlich teuer.
35mm-Film entwickeln
Immer noch: Equipment ist da. Die neue Wohnung hat sogar ein Bad ohne Fenster. Auf geht's.
An einer Gerichtsverhandlung teilnehmen
Dafür werde ich sicher im September noch Zeit finden.


Blogstatus

Dem aufmerksamen oder technikaffinen Leser wird aufgefallen sein, dass es hier an einigen Stellen hakt, nicht nur in Bezug auf wenige neue Posts. Mein größtes Problem mit diesem Blog ist schon seit geraumer Zeit, dass ich Dutzende Spamkommentare bekomme, die der Spamfilter nicht fängt, aber quasi keine normalen Kommentare. (Gruß an Tabea an dieser Stelle.)

Das ist frustrierend und nervig, und ich habe daher versucht, wieder ein Captcha-Plugin zu installieren, bin aber gescheitert bzw. hatte keine Lust, so lange zu fummeln, bis es funktioniert. Habari, die Blogengine, die ich verwende, liebe und selbst mit aufgebaut habe, wird leider nicht mehr weiter entwickelt, und so macht es wenig Sinn und auch wenig Spaß, noch Programmcode dafür zu schreiben.

Um dem Spam-Problem Herr zu werden, habe ich Kommentare nun deaktiviert. Problematisch ist, dass das Kommentarformular bei alten Posts trotzdem angezeigt wird, Kommentare werden aber generell abgelehnt. Es wird wohl Zeit, dass ich auf ein anderes System umsteige, und möglicherweise wird es dann eins, in dem Kommentare gar nicht erst vorgesehen sind. Ich bekomme ohnehin immer schon das meiste Feedback in persönlicher Form.

Bis dahin wird es hier wohl noch eine Weile ruhig bleiben, denn ich habe zwar Ideen und auch Motivation für mehr Artikel, aber wenig Zeit und mit dem aktuellen System macht es auch wenig Spaß, diesen Blog zu betreiben.



Warum ich nichts mehr über Facebook organisiere

Ich habe zwar trotz großer Ankündigung meinen Facebook-Account nicht gelöscht, wohl aber neben etlichen flüchtigen Bekanntschaften auch alle meine Gruppen gelöscht. Ich möchte euch erläutern warum und auch dazu ermutigen, den selben Weg zu gehen.

Verbreitung von Informationen

Viele Gruppen existieren bloß, damit eine kleine Personengruppe eine große Personengruppe über Dinge informieren kann. Eine Gruppe ist dafür definitiv der sinnloseste Weg. Wenn man schon Facebook nutzen möchte, kann man einfach eine Gruppenunterhaltung erstellen. Wenn man es etwas klarer trennen möchte, wer informiert und wer informiert wird, ist ein Mailverteiler auch 2017 noch eine gute Lösung. Und für kurze Informationshappen könnte man auch eine WhatsApp-Gruppe oder eher einen WhatsApp-Broadcast verwenden. Alle diese Möglichkeiten bieten eine bessere Darstellung von mehreren aufeinander folgenden Informationen als Facebook-Gruppen.

Nun könnte man argumentieren, dass die Gruppen mit ihrer Kommentarfunktion aber doch praktisch seien, falls Rückfragen auftreten. Das ist aus zwei Gründen nicht so: Erstens, Rückfragen treten vor allem dann auf, wenn die Aussage von vornherein nicht informativ genug war. Gruppen bieten aber keine vernünftige Darstellung für lange Infotexte und stehen daher schon vom Konzept her einem vernünftigen Informationsfluss entgegen. Zweitens, erfahrungsgemäß sind Kommentare auf Facebook eher chaotisch, daher ist eine individuelle Rücksprache effizienter. Außerdem bringen Kommentare die Reihenfolge der Originalposts durcheinander, da Facebook alles nach letzter Änderung sortiert, was nicht hilfreich ist.

Organisation und Absprachen

Kaum eine Plattform ist für Absprachen so schlecht geeignet wie Facebook, Gruppen ganz besonders. Für kurzfristige Absprachen wie Termine sind Gruppen zu überdimensioniert, für mittlere Absprachen wie "wer bringt welchen Salat mit zur Party" schon zu chaotisch. Wird es noch etwas größer (es muss ja auch noch Musik her, und Getränke, und eine Location), verliert man sofort den Überblick, da es keinerlei Sortierungs- oder Markierungsfunktionen gibt. Für die Grillparty muss es vielleicht nicht gleich ein großes Organisationstool wie Trello sein, aber zumindest ein Kommunikationstool wie Slack mit der Möglichkeit, verschiedene Unterhaltungen zu verschiedenen Themen zu führen, sollte drin sein. Oder lieber ganz simpel - ein einfacher Chat in einem beliebigen Messenger und eine Person bestimmen, die alle wichtigen Dinge separat mitschreibt. Sobald es größer wird als die Grillparty, sollte definitiv ein dafür ausgelegtes Organisationstool genutzt werden, beispielsweise Trello, weil dann Themen klar strukturiert und einzelne Informationen und Diskussionen zu Themen zugeordnet werden können, ohne dass irgendwas untergeht.

Marktplatz, Mitfahrgelegenheiten & Co.

Handel ist die dritte Nutzungsart, die ich kennengelernt habe, und auch sie ergibt keinen Sinn. Absprachen zu Angeboten sollten individuell erfolgen, es hat keinen Nutzen für die anderen Gruppenmitglieder, verfolgen zu können, wie etwas an jemanden verkauft wird. Außerdem schieben Kommentare gerade die Angebote immer wieder nach oben, die vermutlich bereits für niemanden mehr zur Verfügung stehen. Zuletzt erreicht man mit einer Gruppe auch immer nur einen beschränkten Personenkreis, was sowohl beim Handel mit Waren als auch mit Mitfahrgelegenheiten und ähnlichem gilt. An den absurd langen Listen von Vorschriften für Gruppen wie "Verschenken und verkaufen in Chemnitz" sieht man, dass Gruppen eigentlich gar nicht geeignet sind. Handel sollte auf Plattformen ausgelagert werden, die darauf spezialisiert sind.

Zum Schluss ein Gedanke, der vielen gekommen sein wird: "Aber auf Facebook erreiche ich doch jeden!" Dazu nur: Wer auf Facebook als Kommunikationsplattform besteht, hat Pech gehabt. Facebook ist ein soziales Netzwerk, man kann sich dort mit anderen Menschen verknüpfen und mit diesen in Kontakt bleiben. Dafür ist es gut. Für alles andere nicht. Wer Informationen will, sollte seine E-Mails lesen. Wer etwas organisieren will, sollte sich überwinden, ein mächtiges Tool wie Trello auszuprobieren, er wird es nicht bereuen. Und ein Account bei BlaBlaCar oder Ebay Kleinanzeigen schadet auch niemandem - man erreicht dort eben nicht nur Freunde, Freunde von Freunden und Freunde von Freunden von Freunden, sondern auch Oma Schulze von 300 Kilometer weiter, die deine alten Gardinen kaufen möchte (die du deinen Facebook-Freunden niemals hättest andrehen können). Ihr müsst euch ja nicht gleich bei Facebook löschen - aber löst euch davon, dass es das Tool für alles ist.



Musik-Neuentdeckungen 5/2017

Wie jeden Monat stelle ich hier die Lieder vor, die ich neu entdeckt habe - weil ich sie zu schätzen gelernt habe, weil sie nach langer Zeit wieder aufgetaucht sind oder weil sie einfach neu sind. Radio, Konzerte, Festivals und Empfehlungen von Freunden und Bloggern bringen immer wieder frischen Wind in meine Sammlung und die hier ausgewählten Titel, oft auch andere Titel der Band, möchte ich als Empfehlung an euch weitergeben. Aufgrund der schwierigen Lage in Deutschland gibt es meistens keine Links, aber über Google, Spotify & Co findet sich alles.



Tschick

Autobahn irgendwo 100 oder 200 Kilometer südlich von Berlin. Vom Schrottplatz einen Schlauch besorgen, um Benzin für den Lada zu klauen. Das abgedrehte Mädel ein Stück mitnehmen. Prag, ein Schweinelaster. AT MK IS, 2016 bis 2066.

Raus aus der Mensa, Gedanken drehen endlich wieder frei. Stille in der Baustelle. Kühle Sommerluft. 50km/h die Straße mit dem Fahrrad runter. Ein guter Abend für 2,10€.

Ich schaue selten Filme, aber wenn, falle ich oft total in die Geschichte hinein. Oder drifte mit den Gedanken völlig ab. In jedem Fall bläst es das Hirn einmal durch, einmal ganz raus aus dem Alltag. Deswegen geht Kino auch alleine - jede Kommunikation wäre unerwünschte Ablenkung. Kino ist meiner Meinung nach auch die schlechteste Art von Date. Vermutlich ist das auch der Grund, warum ich stets den gesamten Abspann anschaue (abgesehen von potenziell coolen Outtakes / zusätzlichen Szenen) - um den Szenen und den Gedanken noch einmal nachzuhängen. Ein Kinosaal mit den typischen Sesseln tut's dabei genauso gut wie die Uni-Mensa-Bar, in der montags Filme zu studentischen Preisen gezeigt werden. Die ist zwar nicht so bequem, dafür aber frei von nervigen Menschen, die reden oder herumlaufen. Und nur drei Minuten mit dem Fahrrad entfernt.



Mike Shinoda zu Teens React to Linkin Park

Ich habe mich großartig amüsiert. Dies möge der Punkt am Ende der Debatte um den Musikstil von Linkin Park sein.