Mist, jetzt ist auch noch der Beitrag vom Cocktailshopping zwischen die Kirchentagsbeiträge gerutscht, dabei waren die eh schon viel auseinandergerissener als ich das beabsichtigt hatte. Ich bastle da grad an was praktischem, aber hier erstmal der Link zu dem Beitrag mit der Übersicht: Kirchentag beeindruckt
Kirchentag ist organisiert
Klar, als Großveranstaltung braucht der Kirchentag ein Team von Leuten, die alles organisieren. Trotzdem ist es immer wieder eine Meisterleistung, was die wenigen angestellten und vielen (vielen!!) ehrenamtlichen Helfer auf die Beine stellen. Heute mal chronologisch wie ich es erlebt hab.
Ein paar Wochen vor dem Kirchentag: Das Programmheft wird geliefert, zusammen mit vielen anderen Informationen, Änderungen zum Programmheft, einem Stadtplan, Liederbuch usw. Das Programmheft umfasst 720 Seiten und enthält alle Programmpunkte jeglicher Art geordnet nach Tagen und nach Themenschwerpunkt (also zwei Listen). Auf dem Stadtplan sind alle Veranstaltungsorte eingezeichnet, außerdem gibt es gesonderte Karten für das U-Bahn-Netz, die Innenstadt und das Messegelände. Es dauert, bis man sein persönliches Programm zusammen gestellt hat - aber das liegt nur daran, dass so viel angeboten wird.
Anreisetag: Wir fahren mit einem Sonderzug, der von einem Bistum organisiert wurde, einem von vielen; auch der Kirchentag selbst und die Deutsche Bahn haben Züge organisiert. Es gibt spezielle vergünstigte Tickets für die An- und Abreise. Am Hauptbahnhof erwarten uns schon die ersten Helfer, die Schals verkaufen und Schilder halten, die zur Innenstadt, zur Gepäckaufgabe1 und zur Theresienwiese führen. Unsere Unterkunftsbeschreibung sagt uns, mit welcher U-Bahn wir bis wohin fahren sollen, also dahin und aus der U-Bahn raus - es grinsen uns Schilder an mit dem Namen unserer Unterkunft, draußen direkt vor der U-Bahn-Station sind Pfeile auf den Boden gemalt, der gesamte Weg ist auf diese Weise bis vor die Tür ausgeschildert. So sicher habe ich noch nie etwas gefunden.
Während dem Kirchentag: Eigentlich sind immer überall Helfer zu finden, die irgendwas tun (Schilder halten, Schals verkaufen, Zeitungen verteilen, Leute lotsen) und den Weg kennen. Zu Veranstaltungsorten, wo ein hohes Menschenaufkommen ist, sind mehrere Anreisewege eingerichtet worden; bestes Beispiel ist die Messe - Direktverbindung mit der U-Bahn2, von dort, wo die S-Bahn (die nicht direkt zur Messe fährt) hält, Shuttlebusse, und ein ausgeschilderter Fuß- und Fahrradweg (Fahrräder kann man direkt dort leihen). Auf dem Plan sind auch Busse und Straßenbahnen eingezeichnet, damit man nicht immer in die manchmal doch recht volle U-Bahn muss; allgemein ist die U-Bahn aber ein tolles Verkehrsmittel, weil wirklich reichlich Züge gestellt werden - und Zug bedeutet in München zumindest beim ÖKT wirklich Zug und nicht bloß "kleine U-Bahn". Das Verkehrssystem in München hat aber eh viel dazu beigetragen den Kirchentag angenehmer zu machen, alleine die Tatsache, dass S-Bahnen, wenn sie unterirdisch halten, auf beiden Seiten die Türen öffnen, so dass man auf einer Seite ein- und auf der anderen aussteigen kann, ist genial.
Nach dem Kirchentag: Nach dem großen Abschlussgottesdienst wurde die Innenstadt noch gesperrt gelassen, damit die Menschenmassen sicher zum Bahnhof strömen konnten. An der Gepäckaufgabe wurden die Wege für rein- und rauslaufen getrennt, unterstützt von Helfern, die Gepäckausgabe selbst funktionierte unglaublich schnell und so war das einzig Unbequeme dann mit dem ganzen Kram zum Zug zu laufen. Wohl denen, die dann Papphocker hatten und so am Bahnhof ne Sitzgelegenheit hatten.
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1 Eine für den Kirchentag extra eingerichtete Gepäckaufgabe wohlgemerkt, die normale der Bahn wäre vermutlich leicht überfordert...
2 Natürlich mit Sonderzügen ausgestattet - ich liebe diese Durchsagen der nie genervten Stationsansagemenschen (wie nennt man die eigentlich? Sprecher? Ansager?) - "Keine Panik, jeder kommt rein, das Teil ist 110m lang und fasst $viele Menschen, einfach alle Türen benutzen, der Zug ist nur für euch..."
Cocktailshopping
Mancher Beitrag reift hier im Backend als Entwurf so vor sich hin, diese kleine Reihe wird den Juli-Abschluss machen - 5 Monate nach der Idee. Zu meinem Geburtstag dieses Jahr wollte ich unbedingt eine Cocktailparty schmeißen und hab mich mal ins Unbekannte gestürzt. Die gemachten Erfahrungen sollten für fünf Posts reichen, als erstes geht es um den Einkauf.
Ich war absolut gar nicht vorbereitet, zu allen Zutaten kam also auch noch eine Grundausstattung. Allein die Gläser hab ich weg gelassen. Im Handel findet man zig Cocktailsets mit 97 mysteriösen Geräten, dabei kann man alleine mit einem Cocktailshaker (besser zwei) schon viel reißen. Meine sind aus Stahl, das funktioniert super, wenn man kalte Cocktails drin hat werden die sicher auch so schnell nicht warm und der Shaker selbst kühlt unheimlich schnell ab. Sorgt aber natürlich auch für kalte Hände. Auch doof: Je nachdem, wie die Teile zusammengebaut werden, muss man die Verschlüsse trocken halten; bei mir werden drei Teile aufeinander gesteckt, sind die Übergänge nicht trocken, rutscht es oder ist zumindest dermaßen undicht dass beim Schütteln der Inhalt im Raum verteilt wird. Zum Shaker habe ich noch einen Stößel gekauft für Limetten, der ist aber aus Holz, verfärbt sich direkt und saut total ein, wir haben die Limetten von Hand ausgedrückt, das ging auch gut.
Bei Säften funktioniert Direktsaft besser als normaler, ist aber teilweise etwas teurer. Das eigentlich teure an den Säften ist aber die Tatsache dass man viel "exotisches" Zeug kauft. Ist aber alles nicht so tragisch, solange es keine Konzentrat-Plörre ist, O-Saft habe ich z.B. ganz billigen genommen. Wichtiger ist, dass man nicht von billigem Alkohol nen dicken Kopf kriegt. Sirup ist immer teuer, Unterschiede kann ich da nicht beschreiben, da ich einfach irgendwas genommen habe.
Manche Zutaten, z.B. Blue Curacao, gibt es mit und ohne Alkohol - ich empfehle den ohne, weil man den auch für alkoholfreie Cocktails verwenden kann. Kommt aber natürlich auf den Verwendungszweck an.
Kirchentag diskutiert
Im letzten Beitrag zum Kirchentag hatte ich schon die vielen Podiumsdiskussionen und ähnliche Veranstaltungen angesprochen. Tatsächlich gibt es auf jedem Kirchentag ein breites Themenspektrum mit Diskussionspotenzial. Auf dem Messegelände der Veranstaltungsstadt und überall verteilt in Kirchen und anderen öffentlichen Gebäuden finden sich Politiker, Wissenschaftler, Forscher, Wirtschaftler und andere Meinungsvertreter zusammen, um die verschiedensten Themen zu diskutieren.
Ein großes Thema war die Verlässlichkeit der Kirche - die Missbrauchsskandale waren gerade brandaktuell und Margot Käßmann wurde mit Alkohol am Steuer erwischt. Ich hörte von einer öffentlichen Entschuldigung und von Stimmen, die sie ins Amt zurück fordern. Selber war ich aber eher im Bereich Technik & Umwelt unterwegs.
Eine interessante kleine Veranstaltung zum Thema Virtualität ist eine von denen, die ich mir vollständig angesehen habe. Es ging dort darum, was Virtualität überhaupt bedeutet und welche Konsequenzen das hat - Potenzial, z.B. wieder mal auf "Killerspielen" rumzuhacken, dem war aber gar nicht so. Beispiel für virtuelle Handlungen war unter anderen das ganz reale Militär - schließlich werden dort Drohnen eingesetzt, die irgendwo im Kriegsgebiet sind und von weit weg über einen PC gesteuert werden. Hier fehlt der direkte Kontakt zum Geschehen. Das war aber vor der Zeit der PCs nicht anders - Artillerieschützen sehen ihr Ziel auch nicht, auch hier waren und sind Außenposten erforderlich um Erfolg oder Nichterfolg zu vermelden.
Bei Mitmenschen gehen wir davon aus, dass sie wirklich empfinden, bei Computerfiguren nicht - ein wesentliches Merkmal von virtuellen Dingen, das nicht so weit als normal gelten darf, dass man es in den Alltag überträgt und reale Menschen wie virtuelle behandelt. Virtuelle Dinge sind reversibel - reale nicht immer.
Jeden Gedanken und jedes Thema hier auszuführen würde den Rahmen eines Blogbeitrags mit Sicherheit sprengen, daher an dieser Stelle mal ein Sprung und ein kurzer Anriss zu einer weiteren Veranstaltung zum Thema alternative Energieversorgungen - diesmal in einer Messehalle, sehr gut besucht, Vertreter waren u.a. ein Sprecher der RWE und ein energiepolitischer Sprecher des Bundestags.
Es drehte sich immer wieder um Solarenergie. Solarkraftwerke in der Wüste wurden diskutiert und im Endeffekt als übertrieben gewertet, da zu weit weg, zu aufwändig und schlicht nicht nötig, da wir hier über genug Solarenergie verfügen. Ein großes Problem ist wohl die Speicherung - klassische Kraftwerke laufen ständig und versorgen das Netz mit dem benötigten Strom. Solarkraftwerke können nachts nicht laufen und müssen daher die tagsüber gewonnene Energie speichern - das ist aber bisher nur in kleinen Maßstäben möglich. Eine sehr dezentrale Energieversorgung wäre eine Möglichkeit - das würde aber 1. bedeuten, dass die großen Konzerne nicht mehr so leicht ein Atomkraftwerk mit Lizenz zum Gelddrucken bauen können, 2. bedeuten, dass man in viel mehr Gegenden mal eben ein kleines Solarkraftwerk rumstehen hat, oder 3. bedeuten dass viel mehr Gebäude Solartechnik installieren müssen. Interessant beim Thema Solarkraft: Die Zuschüsse zum Bau von Solaranlagen wurden gekürzt, weil die Anlagen inzwischen einen ausreichend hohen Gewinn erzielen. Die taz berichtete im Mai außerdem, dass zwar die Fördermittel zur Vergütung von über Solartechnik eingespeistem Strom gekürzt werden, aber dennoch bereits so viele Anlagen installiert sind, dass die an einem sonnigen Sommertag erzeugbare Leistung (8000MW) mehr als 10% des Bundesbedarfs decken könnte.
Bei den Podien ist es, gerade bei den gut besuchten, recht schwierig selbst mitzudiskutieren. Bei kleineren Veranstaltungen geht das noch, da moderieren die Vortragenden teilweise selbst, aber zumindest in der Messe wird das Publikum immer durch sogenannte "Anwälte des Publikums" vertreten, das heißt, die Zuschauer können ihre Fragen und Gedanken auf Zetteln notieren und nach vorne geben, die "Anwälte" versuchen dann, möglichst viele Fragen an die diskutierenden Gäste zu stellen. Leider ist immer sehr wenig Zeit für eine solche Veranstaltung vorhanden, so dass oft weder die von selbst laufende Diskussionsrunde noch die Fragen des Publikums vollständig abgearbeitet werden können. Es wäre sicher auch möglich, durch Ausweitung der Zeiten solcher Veranstaltungen zwei Wochen Kirchentag anzubieten...
Gelegenheit sich selbst zu informieren, zu unterhalten und zu diskutieren gibt es oft an den einzelnen Messeständen. Ich bin auf dem Kirchentag zum Organspendeausweis gekommen, außerdem sind immer zahlreiche Vertreter ethischer und religiöser Gruppierungen und Verbände sowie sozialer Einrichtungen vertreten, die gerne über ihre Arbeit informieren und Fragen beantworten. Meine Behauptung, zu jedem Aspekt des Kirchentages sei genug vorhanden, sich alleine damit fünf Tage zu beschäftigen, mag gewagt sein - es stimmt aber definitiv, dass man sich alleine auf der Messe die ganze Zeit aufhalten kann.
Blogroll erweitert.
Blog-Update: Andere Statistikmethode
Seit einiger Zeit läuft hier Piwik im Hintergrund, um Statistiken aufzuzeichnen. Irgendwann bei den letzten Updates wurde wohl auch eine Möglichkeit eingeführt, ohne JavaScript zu tracken (oder ich hab's vorher nicht gesehen), diese habe ich soeben umgesetzt. Die Website enthält jetzt keinerlei Zusätze wie JavaScript oder Blindbilder mehr, nur noch PHP-Code. Falls jemandem auffällt, dass die Seite jetzt schneller lädt, würde ich mich über einen entsprechenden Kommentar freuen.
Lanparty im Doppelpack
Hu, kleine Verzögerungen im Blog, diese Woche hatte es in sich, in vielerlei Hinsicht, bei mir wurden vor allem meine Gesundheit und meine Energiereserven gefragt, denn diese Woche hieß es gleich zweimal: PCs aufgebaut, Zocken bis zum Umfallen!
Bei den Leuten, mit denen ich so zocke, ist es irgendwie nicht besonders verbreitet, mehr als zwei Tage zu lanen, aber das hindert niemanden daran, mangels besseren Terminen beide anstehende LANs in eine Woche zu packen. So gab es Dienstag/Mittwoch die obligatorische Party in Beckhausen, wo wir jede Ferien sind, und Freitag/Samstag die erste bei mir zuhause in meiner eigenen Wohnung.
Im Vorfeld gab es eine Diskussion, weil die Lanpartys immer schlechter wurden, wir haben dann gegooglewavet und 100 Kommentare und Ideen gesammelt was verbessert werden müsste, und tada, natürlich wurde davon erstmal quasi nix umgesetzt. Die Stimmung am Dienstag war teilweise echt beschissen, wieder haben diverse Leute ihre Monitorplärrboxen angehabt und/oder Filme geguckt und die Tische standen in der selben sinnlosen Anordnung wie sonst. Immerhin haben wir es aber geschafft, nicht die ganze Zeit Call of Duty 4 zu zocken, es gab sogar eine Runde Empire Earth mit mehr als vier Mitspielern...
Im Endeffekt war es in Beckhausen trotzdem ganz lustig, zumal sich so langsam eine neue Stammrunde bildet, denn auch an der Besetzung der LANs müssen wir arbeiten. D. aka P. war neu dabei und C. haben wir für Freitag direkt mal ausgeladen, um den Anteil an Filmen und Egoshootern zu senken, denn die eindeutige Mehrheit sagte: Filme gehören nicht auf Lanpartys. Ursprünglich wollte ich komplett durchmachen und mich zwischendurch nach hause fahren lassen, bin dann aber doch eingepennt, habe länger geschlafen als geplant und den Rest des Tages gammelnd verbracht.
Freitag war alles etwas anders. Irgendwie habe ich es geschafft in meiner Wohnung mehr als ausreichend Platz zu schaffen und mit den ersten, die kamen, auch die Tische gescheit hinzustellen. Es wurde noch eingekauft, aufgebaut und ein paar Spiele installiert, gegen 15:00 (geplanter Beginn 13:00) haben wir dann glaube ich sogar schon das erste Spiel gezockt - und es war nicht Call of Duty 4. Überhaupt hatte CoD einen noch geringeren Anteil als in Beckhausen, wobei der Anteil in Beckhausen auch deshalb so gering war, weil teilweise einfach gar nicht gespielt wurde. Gestern und heute kamen dann außerdem noch Empire Earth, Command & Conquer Generals Zero Hour und Warcraft 3 in 197 Variationen zum Einsatz. Herr der Ringe Schlacht um Mittelerde 2 hat leider wie üblich nicht funktioniert1.
Sehr gut gelaufen ist bei beiden LANs die Versorgung mit Lebensmitteln. Wir haben in Beckhausen Pizza bestellt, bei mir haben teilweise Leute sich was vom Imbiss geholt, teilweise haben wir Tiefkühlzeug im Ofen gemacht, Getränke wurden beide Male selbst mitgebracht, das war gut so. Vereinfachend wirkte dabei, dass bei mir drei Supermärkte, vier Schnellimbisse und zwei Bäcker im Umkreis von fünf Fußminuten sind.
Sehr gut waren auch die beiden großen Empire Earth-Spiele. Das Spiel ist zwar schon neun Jahre alt, aber nach wie vor faszinierend. Meiner Meinung nach das beste lanpartytaugliche Spiel was wir kennen. Läuft selbst bei voller Spielerzahl noch flüssig selbst auf sehr alten PCs und langsamem Netzwerk, hat ein irres Spektrum von Zeitaltern, so dass viele Spielarten möglich sind, und ist bei Bedarf noch erweiterbar durch den mitgelieferten Karteneditor. Man kann sogar speichern... doof ist nur, dass Windows Vista anscheinend Probleme damit hat, bei den beiden Vista-Nutzern auf unseren LANs funktioniert es nicht richtig (Grafikfehler).
Gut war die Stimmung am Freitag/Samstag. Es war deutlich ruhiger als Dienstag und irgendwie entspannter, auch wenn ich anfangs teilweise die Krise gekriegt habe, als sechs Leute meine Wohnung stürmten. Hat aber dann doch alles gut geklappt. Am Anfang flog einmal der FI-Schalter raus, aber mit ein paar lustigen Konstruktionen mit hängenden Steckdosen über dem Herd und Kühlschrankstromabzweigungen haben wir die PCs dann erfolgreich auf meine vier zur Verfügung stehenden Sicherungen verteilt2.
Zocken war dann bis heute morgen um 9, außer D., der fahren musste, hat vor 11 keiner geschlafen. Dann war Feierabend - 22 Stunden am Stück haben auch wirklich gereicht. Ein Lob an alle, die da waren: Ich habe vorhin kaum aufräumen müssen, die Müllmenge hält sich in sehr engen Grenzen und befindet sich größtenteils im Mülleimer. Danke!
Mir hat's Spaß gemacht - kann man in dieser Form wiederholen. Es ist gut, mal wieder zu den Strategiespielen zurück zu gehen, wie es vor einigen Jahren noch üblich war. Vieles hat sich geändert, viele Leute, mit denen ich damals gezockt habe, sind nun nicht mehr dabei, zu einigen habe ich sogar keinen Kontakt mehr, dafür weiß ich bei manchen "neuen" schon nicht mehr wo oder wie ich sie kennen gelernt habe - alles ändert sich, und wir machen kräftig mit.
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1 Total logisch, da es die gleiche Engine hat wie C&C, was funktioniert hat. EA Games halt. Bekannte Bugs inzwischen (Auftreten zufällig nach Laune der Engine): Spiel verliert einfach die Synchronisation, beim Bau des dritten Bauarbeiters explodieren alle Gebäude und man hat verloren, beim ersten Angriff auf die eigenen Einheiten verliert man sofort.
2 Eigentlich sind es fünf, aber eine ist für die Heizung. Memo: Nächstes Mal mehr Steckdosen und Verlängerungskabel da haben.
Kirchentag macht nachdenklich
Nochmal für's Gedächtnis: Kirchentag war dieses Jahr vom 12.-16. Mai in München. Zuletzt hatte ich berichtet, wieviel Spaß man dort haben kann - man kann aber natürlich auch eine Menge nachdenken und diskutieren. Mein Schwerpunkt lag beim Spaß - aber ein paar Beispiele möchte ich dennoch nennen.
Sehr im Kopf geblieben ist mir zum Beispiel die Erzählung eines KZ-Überlebenden. An einem der Messestände waren einige Papphocker aufgebaut, ein ehemaliger Gefangener von Dachau erzählte dort mehrere Stunden von seiner Gefangenschaft, wie er dort rausgeholt wurde von einer Kinderhilfsorganisation und wie sein Leben danach weiterging. Total spannend, auch, wenn ich (wie die meisten anderen) nicht die ganze Zeit dort war. Auch, wenn man dem Herrn nicht ansehen würde, dass er mal in einem Konzentrationslager gefangen war, hat er dort Dinge erlebt, die man sich nicht vorstellen kann, wenn man nur hört, dass da mal ein paar Menschen gefangen genommen und viele umgebracht wurden.
Der Kirchentag dieses Jahr war ein ökumenischer, der zweite erst, wenn ich mich richtig erinnere, war der erste 2005 in Berlin. Entsprechend gab es mehr Veranstaltungen als sonst zum Thema Ökumene - die größte davon dürfte die orthodoxe Brotvesper gewesen sein. Überhaupt wurde über die fünf Tage sehr klar, dass das Abendmahl einer der größten - und einer der wenigen überhaupt interessanten - Punkte ist, warum es bei den großen Kirchen noch evangelisch und katholisch gibt. Bei den beiden großen Gottesdiensten an Anfang und Ende des Kirchentages wurde auch kein Abendmahl ausgeteilt - die Katholiken hatten aber wohl vorher eine eigene Eucharistiefeier.
Der dritte Punkt, den ich hier mal beispielhaft nennen möchte, weil ich auch selbst dabei war, ist nicht ganz so tiefgründig, aber nicht weniger interessant. Im Zentrum Jugend gab es einen Stand der Aktion "wis(c)hMUT gegen Bildungsarmut, unfaire Arbeit, Jugendarmut"1 - der ist mir gerade wieder in Erinnerung gerufen worden, als ich Farbreste entfernt habe, denn von diesem Stand habe ich einen Putzlappen mitgebracht. Putzlappen? Hier ging es um Dinge, die einen erwarten, wenn man nicht mehr zur Schule geht und evtl. arbeitslos ist - mit etlichen Möglichkeiten zum Ausprobieren und Üben. Bügeln war unter anderem angesagt, Geschicklichkeitstests wie sie in Bewerbungstests2 vorkommen könnten und Formulare vom Arbeitsamt. Kann man sich drauf einlassen oder nicht, das Positive an diesem Stand war, dass eben genau das möglich war - einfach hingehen und ausprobieren und dann bleiben oder wieder gehen.
Wer auf den Kirchentag fahren möchte, um zum Nachdenken angeregt zu werden, sollte sich auf jeden Fall die verschiedenen Zentren ansehen (so wie hier eben das Zentrum Jugend) und im Programmheft die Podien studieren, die Auswahl ist groß und das Themenspektrum breit.
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1 Eine Aktion von: Kolpingjugend, Christliche Arbeiterjugend e.V. und arbeit-für-alle e.V.
2 Wie war noch gleich dieses tolle neue englische Wort? Assessment Center? Scheint so, die Rechtschreibprüfung akzeptiert es.
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