Alle Artikel zu #gedanken


Solargedanken

Manchmal nehmen Gedanken ja einen merkwürdigen Lauf. Und wenn man dann am Ende eines Gedankenganges anfängt zu recherchieren und dabei bei Wikipedia landet, wo ja jeder Artikel zu drei bis hundert neuen Artikeln führt, die man auch interessant findet, kann so ein kleines Gedankenspiel schonmal ganz schön ausarten...

Ich habe immer noch Ärger mit dem Anbieterwechsel meiner Strom- und Gasprovider. Inzwischen hat der Netzbetreiber das Netz freigegeben, meine alten Anbieter kriegen es aber nicht auf die Reihe, meine Schlussrechnungen zu erstellen, und die neuen buchen irgendwie auch nichts ab. Mir kam gerade ein mögliches Telefonat in den Sinn, in dessen Folge ich die neuen Verträge wieder kündige und ohne Heizung lebe. Blödsinnige Idee, aber führte zu dem Gedanken, dass es eigentlich cool wäre, wenn ich mehr Strom aus Solarenergie beziehen würde, denn Strom ist sowieso teuer. Also mal ein bisschen recherchiert, was es eigentlich so gibt an Solarkleintechnik; Ladegeräte für MP3-Player und Handys kannte ich ja schon, so in der Dimension eines Notebooks wäre das ganz nett.

Okay, Heise hat da auch mal was getestet, verschiedene Shops bieten sowas an, aber wenn man bedenkt, dass man das Notebook meist nicht gleichzeitig betreiben und den Akku laden kann und so eine Akkulaufzeit nicht für einen Tag reicht, man zum Laden des Solarakkus aber einen Tag benötigt, ist das doch alles höchstens dann nützlich, wenn man darauf angewiesen ist, ohne Steckdose auszukommen. Kleines Beispiel: Das von Heise getestete Gerät würde sich, gemessen an der Ersparnis an Strom aus der Steckdose, nach 263 Jahren wirtschaftlich rentieren.

Aber einer der Shops bietet auch Solarzellen für Boote, Campingwagen und sowas an. Das hört sich interessanter an, macht aber auch gleich deutlich, dass die Installation dann nicht mehr so einfach ist. Also die Recherche etwas ausdehnen und mal bei Wikipedia surfen und schauen, ob sich dort was findet, wie eigentlich die großen Solarzellen für den Hausstrom funktionieren.

Direkt fündig geworden bin ich da erstmal nicht und inzwischen bin ich auch völlig vom Thema ab. Dafür weiß ich jetzt aber, dass Deutschland unter den EU-Ländern das mit Abstand führende Land in installierten Solaranlagen ist (mehr als doppelt so viel Nennleistung wie der Zweitplatzierte Spanien), diese Anlagen aber einen Wirkungsgrad von etwas unter zehn Prozent haben und auch gar nicht so oft laufen.

Ich lernte außerdem, dass es eine ganze Menge Techniken gibt, die Häuser energieeffizienter machen, und dass man sich nicht nur Solarzellen aufs Dach pappen, sondern z.B. auch ganz anders bauen kann, um Sonnenwärme besser zu nutzen. Auch interessant (aber ein bisschen schlecht vorstellbar und aus einem nicht ausreichend belegten Artikel): Selbst bei dichteren Häusern wird bei Windstärke 5 (da fangen wir an, zu spüren, dass Wind weht) alleine durch Undichtigkeiten im Haus bis zu 1,5 mal pro Stunde die gesamte Innenluft ausgetauscht. Die 1,5 nennen sich dabei dann Luftwechselrate. Mehr dazu im ersten verlinkten Artikel dieses Absatzes, da geht es auch darum, wieviel Luftwechsel hygienisch sinnvoll ist und viele andere Dinge.

Die Solarladegeräte sind jetzt schon wieder fünf Browser-Tabs entfernt. Als Abschluss dieses kleinen Gedankenausflugs noch ein paar Links zu weiteren interessanten Artikeln (alle Wikipedia):

Solartechnik-Übersicht
Beaufort-Skala (Windstärkeskala)
Wärmeübertrager



Geschenke

Gerade höre ich mal wieder Good life von One Republic. Nicht, weil es zum siebenmillionsten Mal im Radio läuft, sondern weil es für unsere nächste Liederwahl für die Show im Juni vorgeschlagen wurde und ich gerade Samples schneide, damit wir vor der Wahl in jedes Lied mal reinhören können. One Republic finde ich nicht schlecht, aber viele Lieder ein bisschen langweilig. Aber darauf wollte ich gar nicht hinaus. Mir ist dazu nämlich wieder eingefallen, dass ich mal einem Freund eine CD von denen aus London mitgebracht habe.

Mit Reisegeschenken halte ich das ja so, dass ich generell nix mitbringe, es sei denn, es läuft mir zufällig was passendes über den Weg, mir ist gerade danach und es ist nicht irrsinnig teuer. Trotzdem habe ich darüber nachgedacht, ob sich wohl jemand gekränkt fühlt, wenn ich genau dieser Person was mitbringe und niemandem sonst (was ja, aus meiner Sicht, nichts bedeutet).

Und genau das nervt mich an Geschenken. Man macht damit nicht nur jemandem ne Freude, sondern stellt ihn irgendwie auf ein höheres Niveau. Man wählt quasi einzelne Personen expliizit aus. Ganz schlimm ist das beim Großteil meiner Familie an Weihnachten - da nach dem Verfahren vorzugehen, was ich oben beschrieben habe, wäre fatal. Die Situation ist da aber auch etwas anders.

Weihnachten ist immer gut, wenn man über den Konsum schimpfen möchte, aber auch für die, die das Fest eher christlich sehen, ist es wohl unbestreitbar ein wichtiges Familienfest und auch bei meiner Familie gehören da Geschenke zu. Einigen Personen möchte ich gerne was schenken und versuche dann durchaus auch, kreativ zu sein. Ich würde das zwar lieber machen, wenn ich gerade kreativ bin oder was gefunden habe, aber an Weihnachten passt es eben. Mein Onkel und ich haben das ganz simpel gelöst, er kriegt ne Schachtel Pralinen und ich Geld, das passt immer, da müssen wir uns keine großen Gedanken machen. Bei einigen nervt die Schenkerei aber, vor allem dann, wenn man eingeladen ist und dann erwartet wird dass man mit Geschenken für alle aufkreuzt.

Würde man da auswählen, gäbe es vermutlich entweder Rache, sprich keine Geschenke mehr (hat ein bisschen was von Ebay...), oder Familienstreit. Wobei ich nicht sicher bin, ob das in meiner Familie alle so sehen. Müsste man eigentlich mal ansprechen.

Eins steht aber fest... Geschenke zu Zeiten, wo sie nicht erwartet werden, kommen immer gut an. Weil sie aus ehrlichen Gründen geschenkt werden. hahahah



[T-12] A song that is a guilty pleasure

Manche Leute meinen ja, man müsse sich schämen, wenn man eine bestimmte Band, einen bestimmten Interpreten oder eine bestimmte Musikrichtung hört. Ich finde das ist Unfug. Und da mir sehr schnell eingefallen ist, für welchen Song, den ich mag, mich manch einer bestimmt schief angucken würde, möchte ich noch was anderes loswerden.

Fast ebenso für Unfug halte ich es nämlich, zu bedauern oder sich gar aufzuregen, wenn Bands, die man schon eine Weile kennt und mag, plötzlich im Fernsehen und im Radio auftauchen. Man mag sich dann zwar fragen, wieso, und wer die entdeckt hat, und warum jetzt erst, aber ich sehe da keinen Grund sich zu ärgern. Wenn die Band nicht dem Kommerz verfällt, wird sie weiterhin ihre Musik machen. Vielleicht verschwinden sie dann sogar wieder aus dem Mainstream. Und falls sie ihre Musikrichtung ändern oder dem Mainstream anpassen, nunja, dann ist das schade, aber dann wäre ich auf die Band sauer, nicht auf die Medien (jedenfalls nicht mehr als sonst).

Und wenn ich es noch mit Kopfschütteln betrachte, wenn sich mal wieder jemand aufregt, dass mal wieder eine bis dato unbekannte Band auf MTV Viva läuft, habe ich absolut kein Verständnis dafür, wenn aufgrund von Medienpräsenz plötzlich andere Fans niedergemacht werden. Besonders häufig kommt das zum Beispiel bei Paramore vor, die eine Weile nicht soo bekannt waren und dann "Decode" für einen Twilight-Filmsoundtrack schrieben. Na und? Ist doch cool. Der Song ist gar nicht mal so typisch für die Band, finde ich. Und wenn Paramore dadurch jetzt mehr Fans haben, ist das doch gut. Diejenigen, die sagen, dass sie Paramore toll finden, aber nur Decode kennen, denken bestimmt auch, sie würden Liquido kennen, weil sie "Narcotic" schonmal gehört haben. Oder die Ärzte, weil sie mal "Junge" gehört haben. Lacht sie doch aus. Und freut euch, dass ihr Paramore schon kanntet, als sie noch keine Soundtracks schrieben. Oder dass ihr Jasper auf Youtube entdecktet, als er noch kein Album hatte. Oder All-American Rejects, von denen plötzlich "Gives you hell" im Radio lief. Oder, oder, oder...

So. Zurück zu Musik, die von vielen verachtet wird. Schimpft doch auf Lady Gaga. Ich mag Bad Romance.



Tschüss, Twitter!

Vor etwa 2 Jahren machte ich mich daran, einen Artikel zu schreiben, indem ich beschrieb, was Twitter ist und warum ich es für nützlich halte. Ich wollte mich auf ein Jahrespraktikum bei einem christlichen Zeitschriftenverlag bewerben, dafür sollte man Artikel vorlegen, die man bereits geschrieben hatte. Der Twitter-Artikel sollte dafür dienen und entsprechend gut sein - veröffentlicht habe ich ihn nie, auf die Stelle habe ich mich letztlich nie beworben.

Seit dem Wochenende bin ich nicht mehr bei Twitter angemeldet. Mein Account ist nicht mehr zugänglich und meine Tweets erscheinen in keiner Timeline mehr. Ich war Twitter überdrüssig geworden. Ich folgte zwischendurch etwa 100 Leuten und las deren Nachrichten, verfolgte Freunde, Bekannte, Fremde, Nachrichtendienste und Politiker. Dann begann mich Twitter zu nerven, weil minütlich Dutzende Nachrichten eintrafen. Ich entfernte einen Großteil der Leute, so dass ich ihne Nachrichten nicht mehr bekam.

Der entstandene Zustand der Ruhe war so angenehm, dass ich die Liste, in der ich die Kontakte, denen ich ehemals folgte, löschte. Stattdessen folgte ich einigen ausgewählten Leuten, zu denen ich in irgendeiner Art eine Verbindung hatte. Aber irgendwann wurde das auch nervig und ohne Nachrichtendienste und Politiker war der Informationsnutzen gering. Obendrein hatte ich nie wirklich viele menschliche Follower (sprich Leute die meine Nachrichten lesen), so dass auch der Nutzen durch abfragbares Wissen der anderen gering war.

Klar, in den zwei Jahren war Twitter nicht vollkommen nutzlos. Insbesondere für kurze Kommunikation war es geeignet. Absprachen für Termine, kurze Wortwechsel zu irgendwas aktuellem, wie die Kommentare zu Statusmeldungen auf Facebook, nur in maximal 140 Zeichen pro Nachricht. Über einige interessante Menschen habe ich ein bisschen was erfahren in der Zeit. Ein- oder zweimal wurden ICQ-Nummern ausgetauscht, einmal half mir eine Userin bei einer Übersetzung.Aber irgendwie war ich hauptsächlich per Sofortupdate in 40 Leben eingebunden, und das nervte mit der Zeit, denn die vielen kleinen Details interessierten mich gar nicht.

Ich wollte nicht mehr jede kleine Meldung zu was auch immer bekommen. Nicht über Dinge, die Apple neu rausbringt, nicht über das Wetter in Städten, die zwischen 10 und 800 Kilometer weit entfernt sind. Wollte keine Nachrichten mehr lesen, die ich nicht verstehe, weil ich die betroffene Thematik nicht kenne, weil ich die Person, von der die Nachricht stammt, eigentlich kaum kenne. Ganz besonders nervig waren Massen an Meldungen von anderen Diensten, die über neue Blogposts, gehörte Songs oder den aktuellen Aufenthaltsort eines Users informierten.

Ich hatte es satt, jeden Tag 200 Meldungen zu bekommen, die ständig meine Aufmerksamkeit forderten, obwohl nur 20% davon interessant waren. Ich wollte keine Zeit mehr aufbringen für etwas, was viele Nerven erfordert und eine nicht unerhebliche Menge Zeit frisst, dafür aber wenig Unterhaltung, noch weniger Information und nicht viel mehr sozialen Kontakt bringt.

Viele Personen, denen ich folgte, bloggen, von anderen habe ich andere Kontaktdaten und manche kenne ich persönlich (vor allem die, die ich selber zu Twitter motivierte). Und bei den meisten steht es mir ja frei, ihre Tweets zu lesen, da sie ihr Profil öffentlich anzeigen lassen. In der Hinsicht also auch kein Verlust. So schmiss ich meinen Account hin, freute mich, dass der Username weiterhin gesperrt bleibt, und verbannte mein Twitter-Plugin aus meinem Browser.

Und seit ich nicht mehr dabei bin, merke ich erstmal, wie gut die Entscheidung war. Keine ständig steigende Zahl von ungelesenen Kurznachrichten mehr, die mich nervt. Auch kein Gefühl, etwas zu verpassen, wenn ich mir die aktuelle Zahl neuer Nachrichten nicht anzeigen lasse und sie nicht direkt lese. Dafür aber noch ein paar Reste von formulierten Gedanken, die ich twittern könnte, Dinge, die mir passieren oder in den Sinn kommen, die ich twittern würde - Twitter war schon so normal, dass ich in Gedanken schon mit allen geteilt hatte was gerade aktuell war. Dieses ständige daran-denken, was man mit anderen teilen könnte, nervt. Es verschwindet zum Glück langsam und irgendwie bin ich ziemlich froh darüber, denn am Anfang meiner Twitterzeit habe ich noch bei jedem Tweet darüber nachgedacht, ob ich das öffentlich machen möchte, später längst nicht mehr. Jetzt ist Schluss. Unwiderruflich, wie Twitter mich so schön belehrte.



Intros & Takte

Bestimmt kennt ihr das, wenn ihr Songs an einem ganz kurzen Ausschnitt erkennt. Bei mir ist das vor allem am Anfang so, an anderen Stellen nicht so häufig. Aber auch da gibt es natürlich markante Stellen, und diesmal denke ich an so Dinge wie Michael Jacksons Lachen bei Thriller. Am Anfang funktioniert es aber meistens auch ganz gut, wenn "nur" Instrumente oder Gesang anfangen.

Gerade bei Radioversionen von Songs ist der Anfang ja oft anders. Ich finde das schade - manche Dinge sind so prägend, dass sie eigentlich zum Song dazu gehören. Das Husten am Anfang von Wonderwall zum Beispiel. Oder, nicht so legendär, aber auch wichtig, die Rückkopplung und das Fluchen am Anfang von "Coming Home" von Sasha. "Narcotic" von Liquido hat auf der Single ein viel längeres Intro, noch vor dem berühmten Keyboardsound1. Bei "Denkmal" von Wir sind Helden wurde die Computerstimme weg geschnitten, die eine SMS vorliest. Die Helden verwenden den Sound auf ihrer aktuellen Tour sogar live. Und wenn ich es richtig im Kopf habe, hat man "crushcrushcrush" von Paramore seines Schlagzeugintros beraubt.

Das Nervigste daran ist aber, dass Songs im Radio oft schon gestartet werden, bevor der Moderator zu Ende gelabert hat. Dann ist der Anfang nicht nur anders, sondern plätschert sogar nur im Hintergrund vor sich hin, während man selbst schon am ersten Ton erkannt hat dass man gleich gerne durch die Wohnung tanzen möchte (wenn der Sender zum eigenen Musikgeschmack passt). Da werfe ich dann doch lieber meine gesamte Musikbibliothek in die Playlist, schalte auf Zufall und freue mich bei jedem neuen ersten Takt. Oder ich mische die Musik auf meinem MP3-Player und trommele auf Bahnsitzen herum. Blood Red Shoes sind da sehr typisch für. Oder hierzu oder mit Doublebase, die gar keine ist. Nur an Misery Business, das übrigens auch ein sehr geiles Intro hat, aus dem man coole Dinge machen kann, scheitere ich immer, weil ich den merkwürdigen Schlagzeugpart nicht checke.

Nunja. Musik ist Party. Habt auch ein bisschen gute Laune und schaut euch ein paar der Links an. Lohnt sich, es sei denn ihr seid Hopper. Aber dann werdet ihr an diesem Blog eh verzweifeln. hahahah

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1 Übrigens, SO soll ein Publikum bei Konzerten abgehen: Narcotic live - nicht das krasseste, was ich je gesehen habe, aber ich wäre gerne dabei gewesen.



Überdachtes Verhalten

Vor einiger Zeit bekam ich die Krise von dem ganzen (Social) Web-Zeugs, mit dem ich mich so abgegeben habe. Das fiel zusammen mit einer Frustration von den ganzen negativen Nachrichten. Ich entfernte alle Nachrichtenfeeds aus Google Reader und entfolgte ca. drei Viertel der Leute, denen ich bis dahin auf Twitter folgte (speicherte sie in einer nicht öffentlichen Liste, das geht auch wenn man ihnen nicht folgt).

Ich weiß gar nicht mehr genau, wann das war, aber es ist schon einige Zeit her. Letzten Monat war ich auf dem Westbundseminar (da wo ich diesen irre langen Artikel drüber geschrieben habe) und kam mit einer Wahnsinnsmenge Motivation zurück. Das brachte etwas Ordnung in mein Leben und gab dem Frust den Rest. Seitdem lese ich wieder mehr online.

Vermisst habe ich allerdings nichts. Letztens las ich probehalber mal wieder Nachrichten und bekam die Krise von der schlechten Qualität. Ihr dürft mir gerne Websites empfehlen, ich hätte gerne was für Lokalnachrichten Herne/Gelsenkirchen/Bochum und was für Weltgeschehen/Politik/Breaking News. Für Kultur und Lifestyle habe ich schon die TAZ und Twitter. Ein Feed ist Voraussetzung (Lokalradiowebsites fallen also weg). Wissenschaft&Technik ist optional, da hatte ich bisher heise und Golem, ist mir aber eigentlich zu viel.

Bei Twitter hingegen folge ich inzwischen wieder mehr Leuten, die aber nach etwas abgewandelten Kriterien ausgewählt sind. Durch das Entrümpeln ist mir klar geworden wieviel uninteressantes Zeug ich eigentlich in meiner Timeline hatte. Ich folge Leuten jetzt nur noch,

  • wenn ich sie persönlich kenne und sie Dinge twittern, die sie mir nicht eh erzählen,
  • wenn ich sie über das Internet kenne und wir so Kontakt halten,
  • wenn ich sie noch nicht wirklich kenne, das aber eventuell ändern möchte,
  • wenn sie (überwiegend) thematisch twittern und mich die Tweets dazu interessieren oder
  • wenn der Spaßfaktor der Tweets für mich überdurchschnittlich hoch ist.

Dabei kann eine niedrige Postingfrequenz auch bei eher weniger passendem Kriterium dazu führen dass ich trotzdem mal folge, denn der Hauptgrund für die Kriterien da oben ist, dass ich keine Timeline mehr will, in der im Minutentakt neue Nachrichten auftauchen. Es mag Leute geben, die damit klar kommen und die das mögen - ich dachte anfangs, ich würde dazu gehören, aber dem ist nicht so. Es nervt mich. Ich komme damit nicht klar. Ich komme nicht damit klar, mich einzuloggen und die verpassten Tweets einfach zu verwerfen, weil es zu viele sind um sie nachzulesen.

Twitter ist zwar ein Kurznachrichtendienst und eine Microbloggingplattform, aber auch ein soziales Netzwerk, und der letzte Punkt überwiegt für mich dabei. Ich möchte keinen Beiträge generierenden Accounts folgen. Ich möchte wissen, wer dahinter steckt, und wenn ich das weiß, möchte ich auch alle Tweets lesen, weil's mich dann interessiert. Und im Zweifel fliegt zugunsten der relevanten Tweets dann mal ein Account raus, wenn er meine Timeline flutet - weil ich die Masse an Informationen, die mir die ganzen Dienste, bei denen ich angemeldet bin, nicht mehr sehen will.

Wegen der Informationsmasse habe ich übrigens nicht nur die Nachrichten, sondern auch die Blogs im Feedreader mal wieder reduziert. Wenn Artikel von Google rausgekickt werden, weil sie so alt sind, hätte ich sie vermutlich eh nie gelesen. Also weg damit. Platz schaffen für Relevantes. Die Tage haben nur 24 Stunden und die kann ich nicht alle online verbringen.



Start in Phase 2

Mitte dieses Monats hat mein drittes Semester angefangen... ich schmiss die erste Woche zu gunsten des TEN SING Westbundseminars, über das ich hier in Kürze auch noch berichten werde, danach ging's los. Aus irgendwelchen Gründen hatte ich noch den alten Stundenplan1 und landete erstmal nicht in den Vorlesungen, zu denen ich wollte. Aber das ist gar nicht das, worüber ich schreiben wollte.

Ich verbrachte mein erstes Semester damit zu glauben, alles wäre einfach und ich könnte ja vieles schon von der Schule aus. Die Fahrerei von Gelsenkirchen nach Bochum nervte, eine Stunde hin und eine weitere zurück zu fahren um eine einzelne, obendrein langweilige, Vorlesung zu sehen, war einfach kein Vergnügen. Also verbrachte ich das zweite Semester damit, umzuziehen. Ich war unglaublich langsam dabei, warum, weiß ich bis heute nicht, und am Ende war wieder Klausurphase und das Semester schon quasi wieder vorbei.

In meinem Sportverein gab es eine Menge ernste Probleme, die einige Änderungen nach sich zogen. Zu den Änderungen gehört unter anderem, dass mein Judotraining in einer anderen Halle stattfindet, die nicht so günstig zu den öffentlichen Verkehrsmitteln liegt wie die alte. Daraus ergab sich, dass ich jetzt immer das Auto meiner Mutter leihe um zum Training zu fahren und danach dort zum Essen bleibe. Eigentlich eine schöne Sache. Zum Badminton fahre ich durch den Umzug jetzt sogar weniger lange als vorher (zumindest hin), weil ich nur von Bahnhof zu Bahnhof fahren muss statt durch die Stadt - 8 statt 12 Minuten Fahrt. Die Wahl, nach Herne zu ziehen statt noch näher zur Uni Richtung Bochum, war also durchaus gut.

Während dem zweiten Semester war auch wieder Kirchentag und natürlich war es wieder genial (ich berichtete). Nachdem ich letztes Jahr ein bisschen frustriert war, weil ich TEN SING entdeckt hatte, aber direkt die Info bekam dass ich nicht geradae deren Hauptzielgruppe sei, entdeckte ich dieses Jahr, dass das so nicht richtig ist. Ich suchte nach einer Gruppe, deren Jahresshow noch nicht stattgefunden hatte, und landete in Hagen. In der Woche nach der Show gab's ne Schnupperprobe für Interessenten, dann waren Sommerferien und naja, ich bin immer noch dort hahahah

Jetzt in den Herbstferien war besagtes Seminar und neben knapp 600 Fotos habe ich von dort auch eine irrsinnige Menge Motivation und eine konkrete Fassung meiner Zukunftsplanung mitgebracht - und irgendwie habe ich das Gefühl, jetzt vollständig zu sein. Ich werde sicherlich weiterhin nicht jede Vorlesung in der Uni mögen und weiterhin feststellen müssen, dass nicht alles so toll ist, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber jetzt fehlt nichts mehr. Keine unfreiwillige lange Fahrerei mehr. Keine Unausgeglichenheit. Keine Konflikte, in die ich reingezogen werde, ohne es zu wollen. Wenn ich jetzt zur Uni fahre und zwischen den riesigen, hässlichen2 Betonklötzen lang laufe, Musik im Ohr, um mich herum jede Menge Menschen und momentan vielleicht im Regen oder angefochten von eisigem Wind, dann fühle ich mich nicht mehr wie jemand, dem irgendwas fehlt, weil er einfach mal drauflos gestartet ist, sondern wie jemand, der weiß was er tut und warum. Dann bin ich wieder so begeistert vom Unifeeling wie ganz am Anfang während der Vorkurszeit, begeistert von den Möglichkeiten, die die Uni bietet, und von den unglaublich vielen unterschiedlichen Menschen, von denen einige einfach tun, worauf sie gerade Bock haben, und von denen den meisten einfach scheißegal ist, was du tust. Und entgegen der Ängste einiger Erstis ist das kein Nachteil, sondern ein Vorteil, denn es geht einem niemand mehr auf die Nerven mit Erinnerungen (zumindest nicht von der Uni aus).

Ich bin gespannt, wie das dritte Semester wird und wie es dann weitergeht. Ich war zwar mal wieder etwas langsam, aber noch hat niemand eine Tür vor mir zugeschlagen, im Gegenteil, im Hintergrund sind die Fenster aufgegangen. Auf geht's.

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1 Man muss dazu sagen, dass man bei Elektrotechnik in Bochum nicht so viele Wahlmöglichkeiten hat was den Stundenplan angeht. Manchmal gibt es zu den Übungen mehrere Termine - das war's aber auch schon.

2 Mit einer Ausnahme: Das neue Gebäude, in das die Elektrotechniker jetzt umgezogen sind. Kein Betonhochbau mehr, sondern ein... naja... Betonflachbau, aber durchaus schick und modern. Dafür aber noch verwirrender als die anderen Gebäude und völlig anders aufgebaut.



Zahlen, Farben, Logs, Verwirrung

Ach wie cool. Da habe ich gerade was zur Statistik gebloggt und dann seh ich, dass ich hier noch einen Entwurf rumfliegen habe, der sich auch mit dem Thema befassen sollte. Na gut, dann nehme ich jetzt einfach mal alle Stichpunkte und schreibe meine Gedanken dazu auf:

  • Statistiken (Browser, Länder, Verweis auf Suchanfragen)
    Siehe Post von gestern.
  • Anzahl Posts und Kommentare
    Stimmt, das habe ich gar nicht erwähnt. Durchaus nicht völlig unproblematisch übrigens, denn in meinem Blogsystem gibt es Posts (Beiträge) und Entries (Einträge) - und von mir definiert noch Events. Die Beiträge fassen dabei alles zusammen, was als Inhalt veröffentlicht wurde, sprich mindestens einen Titel und ein Beschreibungsfeld (genutzt oder ungenutzt) hat. Darunter fallen auch statische Seiten und Blogroll-Links. Das System zählt von sich aus immer nur entweder alle Beiträge (also auch Links usw.) oder nur Einträge (also keine Events). Ich habe gebastelt und stellte fest: Ich habe die 500 bereits überschritten, es gibt (ohne diesen) 508 lesbare Artikel in diesem Blog. 317 Kommentare wurden abgegeben und 42 Entwürfe warten darauf, fertig gestellt zu werden (gleich nur noch 41).
  • Problematik JS (JavaScript) oder PHP loggen
    Mein Statistik-Tool bietet einen JavaScript-Code, um Besucher zu verfolgen, und eine PHP-Schnittstelle. Erstere machte das Laden der Seite spürbar langsamer, flog also raus; dadurch verlor ich leider die Möglichkeit Dinge wie die Bildschirmauflösung der Besucher zu loggen. Außerdem kriege ich seitdem weniger Informationen über Suchanfragen, die Besucher auf meinen Blog geführt haben - warum auch immer. Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, dass JavaScript den gesamten Verlauf des Tabs abfagt und loggt, sobald eine Suchanfrage auftaucht, PHP kann das nicht. Das würde erklären, wieso ich manchmal nicht nachvollziehen konnte, wie eine Suchanfrage auf meine Seite geführt hat - der Besucher war möglicherweise vorher noch woanders.
  • Problematik Bots filtern
    Hm ja. Das ist der Hauptgrund, warum ich mir nicht einfach selbst ein Statistikdings schreibe: Mir fehlen die Kenntnisse, Bots zu erkennen, und ich würde dann auch loggen, wenn Google meine Seite indiziert. Selbst mein jetziges Tool scheint da nicht vollständig ausgereift zu sein, ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass täglich drei bis vier Leute meine Seite aus China aufrufen oder über einen chinesischen Proxy.
  • Problematik Feedzugriffe messen
    Ein weiteres ärgerliches Problem. Einige Leute lesen Konzertheld.de nur über ihren Feedreader - davon kriege ich nix mit. Ich habe zwar den Tracking-Code der Statistik auch in dem Modul untergebracht, das den Feed ausgibt, aber anscheinend funktionieren Feeds nicht so einfach wie ich dachte und ich habe nur sehr selten aufgezeichnete Besucher vom Feed, obwohl ich weiß, dass einige Leute den regelmäßig lesen. Außerdem hilft das nicht wirklich - wenn z.B. Google Reader den Feed abruft, um einen aktuellen Cache zu erstellen, würde das bei mir einen Besucher eintragen. Oder aber eben nicht, weil Google gefiltert wird, dafür würden dann aber auch alle Zugriffe der Leser, die Google Reader nutzen, nicht geloggt.

Statistiken sind eine schwierige Sache. Noch schwieriger wird das Ganze, wenn man versucht, Blogs anhand dieser Statistiken zu vergleichen. Vor allem die Qualität der Botfilter ist sehr unterschiedlich und ein gewisses Grundrauschen hat man immer drin. Eigentlich müsste man den Blog mal zwei Wochen leer laufen lassen, nirgendwo kommentieren und auch sonstige Verweise auf den Blog vermeiden und sehen, wieviele Besucher dann noch aufgezeichnet werden - das sind dann vermutlich zu 90% Bots, die ausgefiltert werden sollten. Das wird aber kaum jemand machen. Dennoch sind die durch Statistik erzeugten Zahlen nicht uninteressant - immerhin kann man dadurch Veränderungen sehen, z.B. wie sehr die Besucherzahlen durch erhöhte Postingfrequenz steigen, wieviel es bringt woanders zu kommentieren usw. - insofern eine interessante Sache, die aber sehr mit Vorsicht zu genießen ist.