Alle Artikel zu #gedanken


Entrückte Klänge

Ich habe Musikvideos irgendwie nie gemocht. MTV, Viva und wie sie alle heißen habe ich nie gesehen und das nicht nur, weil ich allgemein extrem wenig fernsehe. Auch bei Youtube läuft Musik fast immer im Hintergrund, vor allem dann, wenn der Sänger im Video auftritt. Mir kommt das immer total befremdlich vor - der läuft da lang und bewegt die Lippen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass er singt. Da fehlt eine Assoziation, und es ist nicht der Effekt von schlechter Synchronisation wie bei billigen Filmen. Liegt das daran, dass die eingespielte Musik aus dem Studio kommt und nicht aus der Szene, die im Video gezeigt wird? Ist unser Gehirn so gut? Und: Geht euch das auch so?

Angefangen hat das bei "Nur ein Wort" von Wir sind Helden1. Das Video könnte dem ein oder anderen bekannt sein, es besteht im Wesentlichen daraus, dass einige der Helden Pappschilder zeigen und auf den Boden fallen lassen, die Stücke des Liedtextes zeigen. Ist die Sängerin dabei, bewegt sie auch den Mund, aber schon aufgrund der Kompression wirkt das völlig zusammenhanglos und der Klang hört sich definitiv nicht wie aus irgendeiner Gasse an.

Youtube schlägt mir "Perfekte Welle" von Juli vor, das Video ist völlig anders, aber auch hier taucht die Sängerin auf, in verschiedenen Szenen und singend. Passt absolut nicht, finde ich.

Wenn man schon das Lied mehr mit dem Video verbinden möchte als eben dadurch dass es abgespielt wird, kann man doch eine Methode wählen, bei der gar kein Zusammenhang zwischen dem Klang und dem, was man sieht, fehlen kann. Beispiel: "We are alive" von Paul van Dyk2. Menschen sitzen auf einem riesigen Sofa und hören Musik. Paul van Dyk sitzt auch dort, tut aber nicht wirklich was, und die Sängerin kommt nicht vor (denke ich mal, ich weiß nämlich nicht wer's ist). Eine andere Möglichkeit sind Zusammenschnitte z.B. von Liveauftritten der Band. Sehr cool finde ich auch "Beatbox" von The Sounds3; hier merkt man, dass das Lied für das Video verändert wurde. Das Video startet mit einem etwa eine Minute langen Intro, in dem die Sängerin von ihren Bandmitgliedern verfolgt wird; das Lied setzt ein als sie einen Abzweig nimmt und wird direkt wieder auf stumm gesetzt (nicht unterbrochen!), als sie von einer Klippe springt. Mit dem Eintauchen ins Wasser geht das Lied weiter, zunächst mit einem Effekt, der den Ton dumpf werden lässt, dann normal. Später wird dann die Sängerin singend unter Wasser gezeigt, der Ton aber ohne Veränderung eingespielt, was wieder den von mir kritisierten Effekt erzeugt und eigentlich unnötig wäre.

Die dritte Variante sind dann Videos, die mit dem Lied gar nichts mehr zu tun haben. Hierzu möge sich bitte jeder, der es noch nicht kennt, das alternative Pretty Monkey Studio-Video zu "Fireflies" von Owl City ansehen4. Das Video ist komplett eigenständig und stellt den Zusammenhang zum Lied über den Text her. Meine absolute Lieblingsvariante, aber sehr selten zu finden. Versteht einer das Ende?

Oh, und es gibt noch Variante vier. Ich denke, über die müssen wir nicht streiten, da sie niemand mögen wird: Videos, die "in deinem Land" nicht verfügbar sind. -.-

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Youtube-Videos:
1 Wir sind Helden - Nur ein Wort
2 Paul van Dyk - We are alive
3 The Sounds - Beatbox
3 Owl City - Fireflies



Die andere Seite der Straße

Ich sitze im Auto. Die Straße ist leer. Alles ist in orangefarbenes getaucht, es kommt von den Gaslampen, die auch hier in Gelsenkirchen oft verwendet werden. Immer wenn ich die Dinger sehe muss ich an einen Blogartikel von Chris denken, indem er beschreibt, wie dieses Licht alle Farben zu orange monotonisiert. Woran man sich doch so alles erinnert... eigentlich bleiben einem doch viele Gedanken erhalten, wenn man sie mit irgendwas verbindet. Manchmal denke ich sogar ganz bewusst: Wenn du das jetzt mit dem und dem verbindest, wirst du dich in nächster Zeit ständig daran erinnern. Meistens ist es dann auch so.

Vor mir ist ein Bahnübergang, die Schranken sind geschlossen. Motor aus, hinter mir einige Autos, alle halten Abstand. Ein Lieferwagen einer Bäckerei ist unterwegs, die Geschäfte bereiten sich vor zu öffnen. Die meisten Ampeln sind noch aus. Irgendwo steht ein Bogestra-Service herum, wahrscheinlich nutzen sie die verkehrsfreie Zeit um die Schienen und Haltestellen ein bisschen in Ordnung zu halten. Ob man an den Leitlinien der Fahrspuren Slalom fahren könnte wie um die Pilonen beim Fahrsicherheitstraining? Ich traue mich dann doch nicht das auszuprobieren, vor mir fährt ein einsames Auto, der erschreckt sich sonst sicher. Überhaupt, die Leitlinien sind weiß. Das Natriumlicht hat sich hier nicht durchgesetzt.

Ein Bäcker hat schon offen, ich versorge mich mit Frühstück. Das "schönen Tag noch" lohnt sich sogar mal richtig. Die Verkäuferin ist gut gelaunt. Wie machen die das so früh? Wie die Vögel, die zwitschern. Es riecht nach Sommerregen. Vielleicht einer der beliebtesten Gerüche der Welt.


Ich sitze im Auto. Die Straße ist leer. Dieses dämliche orangene Licht nervt. Alles sieht irgendwie gleich aus, nur die Benzinpreise nicht, die sehen immer hoch aus. Diesel kostet heute 1,25€. Der Bahnübergang ist zu, ein Zug ist aber nicht in Sicht.

Der Lieferwagen hinter mir würde sicher gerne schneller als das Limit fahren. Zack, schon fährt er genauso dicht auf wie es tagsüber jeder tut. Ich fahre spontan einmal um eine Verkehrsinsel rum. Der Fahrer guckt blöd, aber jetzt ist er wenigstens vor mir. Wieso ist die Ampel hier eigentlich rot? Fährt doch eh keiner. Die grüne Welle hat auch schonmal besser funktioniert. Der CD-Player spielt "...genauso blöd wie ich", der Typ vor mir fährt zwar ein bisschen blöde, aber nicht wie ich. Irgendwo steht eine Straßenbahn nutzlos rum.

Die Frau in der Bäckerei freut sich bestimmt schon darauf, den ganzen Tag die gleichen Floskeln zu verwenden. Es ist schwül draußen, das Atmen fällt schwer. Die Vögel lärmen schon. In wenigen Stunden kriegen sie sicher Gesellschaft von unseren Nachbarn.



Ich fahr dann mal nach hause.

Mein Schreibtisch nach dem Umzug

Da …



[reisen::ökt2010] Mitgebracht vom Kirchentag

Es geht los. Jetzt gibt's die Berichte vom Kirchentag :D Hat mal wieder ewig gedauert, aber naja, von London hab ich auch noch nicht gebloggt, das ist bald drei Monate her. Ändert nichts daran, wie toll es war. Jeden Tag diese Woche ein Bericht, beginnend heute, und wenn alles klappt, schließt direkt daran der Bericht zum Umzug an.

Auch wer nichts mit Kirche zu tun hat, sollte mal lesen, wie es auf dem Kirchentag so zugeht. Klar gibt es religiöse Themen und einen Eröffnungs- und Abschlussgottesdienst usw., aber letztlich kommt es doch darauf an, was man selbst unternimmt - und bei einem mehrere hundert Seiten langen Programmheft geht das Spektrum über Ethik, Politik, Gesellschaft, Kultur und eben Religion. Musik gibt es reichlich und in aller Form, Gruppenerleben ohne Grenzen, einzigartige gut gelaunte Menschenmassen und eine wahnsinnig gute Organisation.

An allen Ecken kann man Spaß haben, diskutieren, sich informieren und am Ende sieht das vielleicht so aus:

Mitbringsel vom Kirchentag

Schande über mein Haupt, der Schal ist nicht drauf.



Frühlingslan 2010

Osterferien, Schulferien. Traditionell findet eine Lanparty statt - dieses Jahr die erste seit längerem, die nicht von mir organisiert wurde, wo ich nur Teilnehmer bin. Trotzdem bleibt natürlich einiges wie es war, wir sind im selben Raum wie immer, ich komme zu spät und stelle fest, dass eh noch nix läuft, drei Stunden nach Beginn bin ich vom Einkaufen zurück (warum wurde das nicht vorher gemacht?) und kaum jemand zockt. Einer der abgesagt hat kommt doch und bringt jemanden mit der gar nicht eingeladen war, zwischendurch wird der Raum gestürmt von Leuten, die eigentlich erst am nächsten Tag kommen sollten. Ein paar Leute zocken Call of Duty, andere hören Musik oder gucken sich Fotos an. Am Rand bildet sich ein Zweiergrüppchen mit Warcraft 3. Mein Leihnotebook ersetzt mein eigenes mehr als ausreichend und macht 50 fps bei 1920x1200 und 4x Antialiasing (wer den Satz nicht versteht, muss sich keine Sorgen machen...).

Das Durchschnittsalter ist erneut gesunken, diesmal sind schon drei Leute unter 16 und drei weitere unter 18 - von neun Teilnehmern insgesamt. Überlegungen kommen auf, ein Mindestalter einzuführen. Es wird gegrillt und Zeug verheizt, Brötchen lassen sich auf dem Grill besser backen als im Backofen, die Pizzen haben letztes Mal ne Stunde exkl. Vorheizen gebraucht. Fotos entstehen und gezockt wird eine ganze Weile kaum noch. Erst nachts kommt wieder Stimmung auf, gute Musik läuft, es wird rumgepogt, eine Softair mittels Judo entwendet und bis etwa 5 Uhr nachts noch wieder CoD4 gezockt. Danach ein Film, ich packe meine Sachen.

Nachlese. Von der Kamera mit dem augenzerstörenden externen Blitz sind gute Fotos entstanden. Das Aussortieren von Fotoserien vom brennenden Grill ist mühselig, lohnt sich aber. Die Picasa-Gesichtserkennung leistet inzwischen brauchbare Dienste. Der Gedanke mit der Altersbegrenzung wird unter Protest wieder aufgenommen. Die Spieleauswahl will neu überdacht werden. Eine Analyse der Lanbesucher steht aus, man wird sich überlegen müssen, wie man vermeidet, dass unerwünschte Gäste kommen. Filmabend und Lanparty sollten wieder getrennt werden; das würde auch ermöglichen, andere Besuchergruppen zu bilden. Möglicherweise wird es in Zukunft zwei Arten von Lans geben, in kleinem und etwas größerem Rahmen, an verschiedenen Orten. Ego-Push für mich, weil's wie erwartet komisch verlaufen ist. Bloggen.

Lanparty Frühling 2010 Grillen Collage



Die Sache mit der Werbung

Konzertheld.de ist ja nur ein recht kleiner Blog, weshalb sich die Frage des Werbungschaltens eigentlich gar nicht stellt. Da es aber recht verbreitet ist und immer mal wieder richtig in Mode kommt, habe ich mir zwischenzeitig durchaus mal ein paar Gedanken gemacht.

Zunächst: Ich finde Werbung in Form von Bannern oder Text grundsätzlich okay, Werbung in Form von Popups grundsätzlich nicht. Das ist zwar eine sehr pauschale Aussage, aber nicht unbegründet. Werbung ist immer eine Erweiterung des Inhalts der Seite, die ich da gerade besuche. In der Regel interessiert sie mich nicht - also soll sie sich nicht in den Vordergrund rücken. Das ist natürlich aus Sicht derjenigen, die die Werbung schalten, totaler Unfug, ebenso für denjenigen, der die Werbung einsetzt um Geld zu verdienen, denn beide wollen dass ich darauf eingehe. Will ich aber nicht! Ich besuche Internetseiten wegen ihres eigentlichen Inhalts, Werbung jeglicher Art interessiert mich nahezu nie, weder im Internet noch sonstwo. Daher: Unauffällige Werbung okay, Flash nervt, Popups gehen gar nicht. Gegen die beiden letzteren setze ich auch rigoros Werbeblocker ein.

Über Werbung in Blogs wird viel diskutiert - und genau die Diskussion ist es, die mich wahrscheinlich davon abhalten würde, ernsthaft Werbung zu schalten, falls es sich lohnen würde. Ich persönlich finde es völlig okay, wenn in Blogs in Maßen Werbung geschaltet wird, denn wenn der Blog ausreichend bekannt ist damit sich das lohnt, hat der Autor ja auch was dafür geleistet. "In Maßen" bedeutet hierbei, sich so zu verhalten wie ich es oben von Werbung verlange - damit diejenigen, die sich dafür interessieren, auf die Werbung eingehen können, der Rest der Besucher aber nicht gestört wird.

Mit der Werbung kommt aber auch schnell der Vorwurf, man sei ja nur geil auf das Geld, und bei ernst gemeinten Beiträgen wird einem plötzlich unterstellt, man würde ja nur XY promoten wollen und sei dafür bezahlt worden. Wär schön, wenn es so einfach wäre wie sich manche Trolle das vorstellen. Und genau diese Vorwürfe und Unterstellungen würden mich nerven. Es ist ein bisschen das Los der Bekannten, aber ich kann mir vorstellen dass es bei denen, die auf ihren bekannten Blogs auch Werbung schalten, deutlich schlimmer ist.

Von daher: Konzertheld.de bleibt werbefrei. Und an die, die schon Werbung nutzen: Lasst euch nicht nerven. Nervt aber bitte auch nicht ;)

Dieser Beitrag ist übrigens die Lösung zur Bonusaufgabe von Konnas sechster Blogseminarsitzung hahahah



Lebensmüde

An alle die, die bei schlechtem Wetter, bei Regen oder im Dunkeln, bei Schnee, Nebel oder irgendeiner Kombination davon draußen rumlaufen, in dunkler, kontrastarmer Kleidung, zu Fuß, möglicherweise in Gruppen, beim Überqueren der Straße nicht zu den Seiten schauen und trotz fließendem Verkehr einfach auf die Straße laufen und sich nicht einmal Mühe geben schnell drüben anzukommen:

IHR IDIOTEN! LASST ES! IHR WERDET ALLE STERBEN!!!



Unser Busfahrer Klaus

Nun hat zwar Chris grad erst darüber gebloggt, dennoch möchte ich auch mal was zu Busfahrern loswerden. Könnte interessant werden - sein Erlebnis ist nämlich ein krasser Gegenpol zu dem, was ich hier erzählen möchte.

Busfahrer begleiten mich seit mindestens zehn Jahren, davor bin ich mir nicht sicher, weil ich da noch zu Fuß zur Grundschule gegangen bin. Aber spätestens seit danach fahre ich regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln und daher kommt es wohl auch, dass ich selbst beim Autofahren Positionen, Straßen und Entfernungen anhand von Haltestellen angebe und mich immer zurechtfinde, solange ich öffentliche Verkehrsmittel zur Hand habe (ansonsten bin ich aufgeschmissen). Der Bus war immer mein Liebling. Als Kind fand ich den warmen Motor hinten im Gelenkbus immer toll. Da hab ich dann auch immer meine Sporttasche drauf gestellt und vergessen... Straßenbahnen mag ich heute erst recht nicht mehr, siehe meine Einträge zur Variobahn.

In der Fahrschule hat man mir mehrfach eingetrichtert, ich solle in Situationen mit großen Fahrzeugen immer im Zweifel einfach stehen bleiben, weil Fahrer von LKW und Bussen das auch alleine hinkriegen z.B. um enge Kurven zu fahren. Das hat sich definitiv als richtig erwiesen. Mein krassestes Erlebnis in der Hinsicht war, als ich mal einen Bus (ohne Gelenk) gesehen habe, der sich in die Straße verfahren hat in der ich wohne.

Die Straßen verlaufen hier wie folgt: Von unserem Haus aus gesehen links kommt ein verkehrsberuhigter Bereich. Dieser endet ca gegenüber von unserem Haus. Von der anderen Seite, also von der Hauptstraße, kommt eine 30er Zone, die nach rechts (also von unserem Haus weg, vor dem verkehrsberuhigten Bereich) abbiegt. Die Parksituation hier ist nicht nur schlimm, sondern grausam. Die Straße ist eh schon eng, auf der einen Seite parken Autos mehr oder weniger auf einem Parkstreifen, auf der anderen Seite auch noch, in dem Teil der von der Hauptstraße kommt passen noch so gerade zwei fahrende Autos aneinander vorbei, im restlichen Teil (nach der Kurve und Spielstraße) nicht, weil dort zuviele Autos parken.

Und aus dem Teil hinter der Kurve kam nun rückwärts (also mit der Rückseite auf unser Haus zu) ein Bus an. Ist um die Kurve gefahren und zur Hauptstraße. Irre langsam zwar und mit ständigem wieder anhalten, aber ohne irgendwo gegen zu fahren. Rückwärts zwischen den parkenden Autos durch raus auf die Hauptstraße, wo man vorwärts schon nix sieht. Ohne das was passiert ist. Ich hab bis heute nicht verstanden, wie das funktioniert hat...

Enge Straßen gibt es viele und ich habe schon oft erlebt, dass Busfahrer mit irrsinnigem Augenmaß irgendwo vorbeifahren, wo Autofahrer Angstzustände kriegen und sich oft dann total dumm verhalten. Ich berichtete ja mal über so ein Exemplar von Autofahrer.

Nun gut. Eigentlich wollte ich auf was ganz anderes eingehen, aber so geht's halt wenn man einfach drauflos schreibt und nur ein paar Stichpunkte hat. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, wie ein Busfahrer mal von seiner typischen Schicht erzählt hat. Überstunden erstmal und am Wochenende zusätzlich fahren, weil Personalmangel herrschte. Sechs Stunden eine normale Linie von 45 bis 60 Minuten pro Strecke - und drei Stunden eine Linie, die von Start bis Ziel nur 10 Minuten braucht und dabei dreimal am Busdepot vorbei kommt. Der Fahrer meinte, er freue sich jedes Mal darauf den Bus da endlich reinfahren zu können...

Das war übrigens die gleiche Linie wie die mit den asozialen Blagen von der Sonderschule (keine Beleidigung, sondern ernst). Gute Nerven braucht man also in mehrfacher Hinsicht. Trotzdem ist die deutliche Mehrzahl der Busfahrer in dem Teil von Gelsenkirchen in dem ich wohne wirklich nett, hält an wenn man winkt und lässt einen auch nochmal raus wenn man die Haltestelle verpennt hat. Auch anderswo erlebe ich das öfter als unfreundliche Busfahrer. Natürlich sind nicht alle so - bei manchen frage ich mich auch, ob sie schon zu lange keine Verkehrsregeln mehr gelesen haben, weil sie ständig die Schilder "Vorfahrt an der nächsten Kreuzung" und "Vorfahrt von rechts" verwechseln...

Am Interessantesten ist immer zu beobachten was passiert, wenn große Menschenmengen einen Bus stürmen. Beim evangelischen Kirchentag in Bremen 2009 z.B. war nach einem abendlichen Folkrockkonzert einfach mal Party im Bus, die Fahrgäste haben ausgelassen Lieder gesungen und Spaß gehabt und am Ende gab's "Ein Hoch auf unser'n Busfahrer Klaus" und der hat's ganz locker genommen. So sollte es immer laufen. Gegenteilig dann wieder direkt hinterher die metronom bahn, die kein Verständnis für fröhliche Menschen hatte. Iih, gute Laune, wie eklig.

Bei allem Verständnis für den Druck unter dem Busfahrer oft stehen finde ich so ein Verhalten wie in Chris' Blogpost absolut unangemessen und überzogen. Aber bei aller Wut über solche schwarzen Schafe sollte man auch vergessen, dass es wirklich viele nette Busfahrer gibt. Und Straßenbahnfahrer - wobei da etliche Situationen anders sind. Aufgrund der weiten Automatisierung von Straßenbahnen und der Abschottung des Fahrers in einigen Modellen und in U-Bahnen gibt's da leider nicht so viel zu erzählen... von daher... ein Hoch auf Klaus, den gemütlichen Dicken, den jeder duzt und der sein Fahrzeug perfekt beherrscht hahahah