Kirchentag 2009 - Sonntag


Sonntag Morgen, meine Gastfamilie und ich haben verschlafen. Wir beschließen, mit dem Auto nach Bremen zu fahren und frühstücken erstmal. Mit dem Auto geht's dann bis in die Nähe der Überseestadt, von wo aus ich mit der Bahn zum Bahnhof komme. Ab zum Abschlussgottesdienst auf der Bürgerweide auf dem Messegelände!

Ich komme irgendwo mittendrin an und kriege erstmal ein Programm in die Hand gedrückt (hab's fotografiert, zum Scannen ist es zu sperrig). Hinterm Eingang stehen Leute, die Free Hugs, gratis Umarmungen verteilen; die konnte man die ganze Zeit schon auf dem Messegelände sehen. Mein Kandidat hat irgendwann aufgehört zu zählen, die Aktion ist aber wohl gut angekommen hahahah

Der Gottesdienst selbst besteht im Wesentlichen aus Gesang, Psalmen- und anderen Lesungen, der Predigt und dem Abendmahl. Die Predigt hält Prof. Dr. Daniele Garrone aus Rom, er ist gut vorbereitet und redet viel über Menschen und den Kirchentag. Eine sehr positive Predigt. Mich erstaunt, dass das Abendmahl überhaupt eingebaut wurde bei der Menschenmenge; aber es wird klar, dass auch hier perfekt organisiert wurde. Alle paar Meter stehen Tische am Rand der Menschenmenge, von wo aus Helfer durch die Reihen ziehen und Oblaten und Traubensaft verteilen. Funktioniert wunderbar und geht recht flott, nach vielleicht 10, 15 Minuten sind alle zigtausend versorgt. Zum Ende folgen Einladungen zu den beiden nächsten Kirchentagen und Musik.

Nach dem Gottesdienst verteilen sich die Menschenmengen; einige gehen zum Kirchentagsshop, viele zum Bahnhof und nicht wenige zieht es wie ich Richtung Messehallen, wo abgebaut wird - dort bekommt man die Papphocker, die mittlerweile wohl wirklich Kultstatus erreicht haben. Für einen Euro bekommt man einen gebrauchten Papphocker; es geht wohl mehr darum, die Dinger alle loszuwerden als darum den Wert wieder reinzukriegen. Und tatsächlich sieht man überall Menschen mit auseinandergebauten Papphockern über das Messegelände laufen.

Auf der Bühne treten gerade Viva Voce auf, die höre ich mir noch an und dann geht's zum Bahnhof, erstmal was essen und dann in einen Zug nach Rotenburg stürzen. Dort dann zusammenpacken und verabschieden und dann geht's auch schon wieder zurück, diesmal mit Rucksack und Reisetasche UND Papphockern, um den Zug nach Bremen und dort dann den Intercity nach hause zu nehmen.

Die Bahn prüft gerade mal wieder ICEs, der Intercity ist einen Wagen kürzer und eh schon total voll und ich habe nicht reserviert. Macht aber nichts, denn die Reservierungen sind eh alle falsch, erfahre ich später. Bahn-Chaos halt. Mir scheint, man fährt am Besten mit der Bahn, wenn man keine Leistungen bucht, sondern nur die Fahrt, denn kommen tun die Züge meistens. Am Besten Regionalzugtickets - einfach einsteigen in das was kommt, den ganzen Tag unterwegs sein und irgendwie zum Ziel durchschlagen.

Die Rückfahrt ist unangenehm, die Klimaanlage ist ausgefallen und so sind die Fenster offen und es ist irre laut. Streckenweise fährt der Zug aber eh nur gefühlte 30 km/h, wir kommen viel zu spät in Gelsenkirchen an. Man merkt aber doch den Unterschied vom Norden zum Ruhrgebiet... zwei kommen in den Wagen, reden über Fußball, ein dritter fragt nach dem Ergebnis und fünf bleiben stehen weil sie das Ergebnis auch hören wollen :D

Im Endeffekt kome ich dann aber ganz gut zuhause an, mein Gepäck hat's überlebt und die Papphocker leben auch noch. Wunderbare fünf Tage liegen hinter mir und ich vermisse die Zeit jetzt schon. 2010 geht's nach München, soviel steht fest hahahah

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