Ich fahr dann mal nach hause.


Mein Schreibtisch nach dem Umzug

Da sitze ich nun, in meiner neuen, ersten eigenen Wohnung. Sagenhafte 15 Autominuten oder 35 ÖPNV-Minuten von der alten entfernt und doch 60% näher an der Uni. Ein Freund hat mich gerade angeschrieben und wollte mit mir wetten, dass die erste Nacht in der eigenen Wohnung ungewohnt sein wird. Ich halte dagegen.

Ungewohnt ist nicht die Wohnung. Ich habe hier fast zwei Monate renoviert und gearbeitet, Kartons angeschleppt und Boxen und Möbel und Lampen und Kram. Nein, die Wohnung ist mir nicht mehr fremd.

Ungewohnt ist auch nicht, dass ich auf einer Isomatte übernachte, an einem Ort, an dem ich vorher noch nie übernachtet habe. Das mache ich ständig, ich liebe es zu verreisen, wohin auch immer, das ist absolut nicht ungewohnt.

Dass hier noch nicht viel Platz ist zum Schlafen und um mich herum Kartons stehen, kenne ich aus der alten Wohnung aus den Zeiten, wo ich die Allergiebezüge vom Bett gewaschen und auf der Isomatte geschlafen habe. Ein bisschen neu ist vielleicht, dass ich meinen ganzen Technikkram anders angeordnet habe und dass ich noch nicht so gescheit Musik hören kann wie sonst, da mein eigener PC mal wieder in Reparatur ist.

Das eigentlich Neue ist, dass ich hier alleine bin. Ich habe inzwischen meine Nachbarn von untendrunter und von nebenan kennen gelernt, aber trotzdem weiß ich nicht was die gerade tun, nicht mal, ob sie da sind. Wenn ich aufstehe, werde ich weder Familie noch Freunden noch Bekannten noch dem Hotelportier begegnen, sondern vermutlich niemandem.

Ist aber eigentlich gar nicht schlimm.