Was ist der Kirchentag?
Eine riesige Veranstaltung für mehrere hunderttausend Menschen, bei der es verschiedenste kulturelle, geistliche und weltliche Angebote gibt. Podiumsdiskussionen, Infostände und Talkrunden sind ebenso vertreten wie Gottesdienste, Ausstellungen und Rockkonzerte. Sowohl Gläubige als auch Nichtgläubige können sich hier zu verschiedensten Themen informieren oder einfach Spaß haben. Hier herrscht eine unglaublich gute Stimmung unter den Menschen - das ist vielleicht das relevanteste am Kirchentag: hunderttausende Menschen, die einfach alle irgendwie nett und gut drauf sind.
Allgemeines zu den Berichten
Aufgrund der Masse der Veranstaltungen ist natürlich jeder Bericht sehr persönlich. Ich war alleine dort, von daher gibt's nur meine Sicht. Der Kirchentag selbst fand 2009 in Bremen statt, untergebracht war ich aber in Rotenburg a.d. Wümme, 30 Zugminuten entfernt. Der Kirchentag hat für 100000 Menschen (!) Quartiere organisieren können, sowohl in öffentlichen Einrichtungen (Schulen) als auch private. Alleine das ist schon eine Wahnsinnsleistung. Übrigens habe ich bei der Anreise schon gemerkt, dass ich wieder auf dem Land bin: Der Taxifahrer vom Bahnhof zum Haus kannte den Weg nicht... und das ist dort wohl normal. Dafür kam er ursprünglich aus Gelsenkirchen.
Mittwoch
Ok, kurz anreisen, auspacken, dann wieder nach Bremen zum Abend der Begegnung. Den größten Teil haben dort für mich das diakonische Dorf und die drei Konzerte auf der Gospel-Bühne eingenommen; der Moderator war fürchterlich, aber die Bands waren cool. Aufgetreten sind ein Chor mit afrikanischer Musik in Originalsprache ("wir fühlen uns mit den Bewohnern Südafrikas verbunden"), ein Chor, der aus einer Musiktherapie entstanden ist und richtig cool war, weil man wirklich sehen konnte, dass diesen Menschen die Musik hilft, Schweres zu bewältigen, und ein "klassischer" Gospelchor einer evangelischen Gemeinde, der als Abschluss richtige Gute-Laune-Gospelmusik gemacht hat. Alternativ gab es noch 10 weitere Konzertbühnen, an diesem Abend dürfte also jeder auf seine Kosten gekommen sein. Ich werde es immer wieder schreiben, alleine wegen der fantastischen Konzerte lohnt sich ein Besuch beim Kirchentag.
Das diakonische Dorf bot verschiedene "Fressbuden", vom üblichen Fast Food über Hartz-IV-Kochen bis zu Quarkkartoffeln mit Kräutern aus der Bibel (lecker!) war alles dabei. Dazu natürlich Stände mit Informationen über Aktionen der Diakonie. Interessant fand ich auch die in der Stadt verteilten Schiffe (Foto), auf denen man Grußnachrichten hinterlassen konnte. Hinterher sollten die dann wohl in ein Museum. Wunderschön.
Die gesamten öffentlichen Verkehrsmittel wurden für den Kirchentag mit Einsatzfahrzeugen und Sonderfahrplänen ausgestattet, was sehr angenehm ist, da man so Feiertage und Sonntage missachten kann, die Züge fahren immer gleich und immer reichlich. Auch dazu werde ich noch mehr schreiben, der Kirchentag ist ein logistisches Meisterwerk.
Der Mittwoch endete gegen 22:30, wie alle Tage, das habe ich später gemerkt. Lärmschutz Bremen? Keine Ahnung. Aber wenn man sogar groß gefeierten Weltstars die Zugaben verwehrt, weil man keine Zeit mehr hat, muss echt ein gravierender Grund vorliegen, denn ansonsten ist der Kirchentag nicht ansatzweise SO spießig. Für mich hieß das am Mittwoch jedenfalls, nach dem letzten Gospelkonzert direkt zum Bahnhof zu gehen und nach hause zu fahren. Unterwegs hab ich dann auch meinen Kirchentagsschal gekauft - für 3€, was ich günstig fand, aber nicht der günstigste Preis war, denn offenbar nach dem Motto "weg is weg und hauptsache jeder hat einen" gab's die an der nächsten Ecke auch für 1€.
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