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Kirchentag 2009 - Konzert-Freitag

Freitag war irgendwie immer schon der Partytag. Schule oder Arbeit ist vorbei, abends wird gefeiert. Wie die ganze Zeit schon haben mehrere Umstände eine sehr spontane Umplanung bei mir ergeben, so dass auch beim Kirchentag zumindest für mich der Freitag ein Feier-Tag war.

Morgens läuft ausnahmsweise mal alles planmäßig... also, außer dass ich zu spät komme, aber das ist ja irgendwie Standard. Talkrunde zu verschiedenen Themen aus christlicher und muslimischer Sicht. Ich sehe noch die Bereiche Wirtschaft und Medizin. Unter anderem geht es um Islamic Banking, gerade in der Weltwirtschaftskrise natürlich ein hochinteressantes Thema, da die islamischen Banken ein ganz anderes Kreditkonzept haben als die weltlichen (keine bloße Kreditvergabe, sondern immer Teilhaber an der unterstützten Firma). Beim Thema pränataler Diagnostik fällt eine Info, die vielleicht ganz interessant ist: Mit einem kürzlich verabschiedeten Gesetz wurde festgelegt, dass vor der Geburt nicht mehr mitgeteilt werden darf, ob das Kind ein Junge oder ein Mädchen wird - um möglichem Missbrauch vorzubeugen. Spannende Diskussionsrunde, auch einige Zuschauerfragen werden beantwortet; größtenteils recht verständlich, wenn auch teilweise auf englisch (ein Gast zum Bereich Medizin ist der französische Teilnehmer des europäischen Ethikrates). Für nicht-englischsprechende Besucher gibt's aber die Übersetzung des Dolmetschers auf Kopfhörern.

Danach geht's in die Stadt, Postkarten kaufen, schreiben und verschicken, aber die Karten im Bahnhofsbuchladen sind irgendwie alle kitschig oder Standard (und teuer obendrein), also Richtung Innenstadt. Ich finde nur Cafés und ähnliches... aber auf dem Rückweg Richtung Bahnhof bleibe ich an einer Gruppe singender Jugendlicher hängen.

Das liebe ich ja am Kirchentag: Mitten in der Stadt, einfach so zwischen den Menschen, steht auch mal einfach eine Gruppe und macht Musik, so wie die afrikanische Gruppe auf der Messe am Donnerstag. In diesem Fall sind's Mitglieder zweier Ten Sing-Gruppen aus Hamburg und umzu (bremisches Wort ins Standardvokabular gewandert). Fotos direkt am Anfang der Freitags-Fotos... die Mädels und Jungs (mehr Mädels, wie in jedem gemischten Chor irgendwie) sind echt gut drauf, haben riesigen Spass am Singen und ich weiß nicht wie lange sie schon da sind, jedenfalls kriege ich noch einige Lieder mit. Stets spontan ("also, für alle nochmal, wir sind Ten Sing aus Hamburg-$Stadtteil und $andererOrt, und... wir singen jetzt einfach weiter.") gibt's sowohl Lieder mit christlichem Inhalt (u.a. Lord I Lift Your Name On High) als auch weltliche (1,2,3,4 von Plain White T's). Sehr cool. Aus aktueller Begeisterung gibt's übrigens demnächst noch nen eigenen Artikel über Ten Sing... ganz grob: Ten Sing-Gruppen machen größtenteils Chormusik, auch Tanz und Theater; oft sind christliche Inhalte dabei. Dabei sind alle Musikrichtungen vertreten, die instrumentelle Besetzung kann fehlen, aber auch eine komplette Rockband sein.

So gegen zwei ist dann auch mal Feierabend, auf Dauer wird Singen ja auch anstrengend. Noch ein bisschen mit der Gruppenleiterin (kann man das so sagen? die Chöre haben wechselnde Dirigenten, aber wohl auch immer Jugendliche) quatschen und dann zur Überseestadt, wo es eine weitere Veranstaltung vom Zentrum Muslime und Christen geben soll: "Was bringt der Dialog? Ergebnisse des Austausches zwischen Christen und Muslimen".

Läuft natürlich wieder anders. Den Veranstaltungsort finde ich nicht (muss an meiner Unfähigkeit zu sowas liegen, die Beschreibung war simpel und die Karte eindeutig), also einfach durch die Überseestadt am Speicher XI schlendern. Draußen fällt vor allem der große Stand zu Erlebnispädagogik auf, außerdem sind hier die PiRatten, die einen Postkartenservice (Karte kaufen, vollschreiben und abgeben, die holen ne Marke und bringen die zur Post) anbieten, um vom Gewinn ihre Segelfreizeiten mit zu finanzieren. Das Kartenmotiv stammt dabei von einer ebensolchen (Foto bei denen von Samstag) hahahah . An der Konzerthalle, in der immer wieder Newcomer auftreten (eine Berliner Band habe ich gesehen, von der sind die Fotos), gibt's zwei große Stände zum Projekt Worldmapper (Fotos) und zu fairem Handel. Weiter hinten Richtung Wasser, das werde ich Samstag erfahren, befinden sich weitere Konzertbühnen und das Zentrum Jugend, wo sich die Pfadfinder nieder gelassen und einen kleinen Freizeitpark aufgebaut haben.

Motiviert und begeistert von dem Mini-Unplugged-Konzert der Ten Singer geht's dann im Regen von der Überseestadt zum Schlachthof hinter der Messe (Treffpunkt Ten Sing). Dort gibt's für mich als ganz-am-Ende-Kommer leider nur noch das Ende einer Metal-Gruppe und ein Konzert einer extra für den Kirchentag formierten Gruppe aus Berlin und Brandenburg. Fotos quasi unmöglich, Stimmung aber super, Zugaben waren selbstverständlich hahahah Die Bilder, wie die ganze Gruppe nen Massentanz zu "Backstreet's back" bringt, werden so schnell nicht aus meinem Kopf verschwinden... den gab's dann auch als erste Zugabe nochmal (auf Wunsch der Zuschauer übrigens).
Okay, Ten Sing als Warm-Up, danach zu Die Happy, also ab zur Bürgerweide. Die großen Konzerte sind ja alle auf der Bürgerweide. Erst Martin Jondo mit gut gelauntem Reggae und cooler Gitarre (durchsichtig oder wirklich so schmal?!), danach Phillip Poisel (angeblich ist der erst 16... aber die Musik gefälllt mir... und die Texte sind schön). Hmm, wieso ist das hier eigentlich so leer? Nur wegen dem Regen kaum einer da (vll 3000 Leute)? So viele Vorbands? Thomas D soll auch noch kommen, sagte der Moderator (gewohnt nervig), und Verra Cruz waren laut Programm angekündigt. Blick ins Programmheft: Falsches Konzert, Verra Cruz und Die Happy sind auf der Bühne auf der anderen Seite vom Bahnhof... ok, über Martin Jondo und Phillip Poisel gefreut und ab zur anderen Bühne, Verra Cruz' letztes Lied mitkriegen und dann in die bühnennahe Menschenmenge stürzen. Eine vom Wise Guys-Konzert treffen und mit Die Happy rocken. Menschenmengen machen Massenpolonaise und Massenschubsen mitten auf der Wiese. Richtig gut - leider, und leider typisch Kirchentag, ziemlich schnell zu Ende (ca ne Stunde), da danach noch Claas P. Jambo geplant ist, mal fix für 10 Minuten, und um 22:00 muss ja Ende sein. Die Happy muss ich mir unbedingt mal auf nem normalen Konzert ansehen. Dieser Claas ist ja nich schlecht, aber irgendwie kommt das doof, so hinterher gequetscht nach der totalen Rockparty vorher. Übrigens ist's hier auch richtig voll (zumindest bis zum Ende von Die Happy), ich schätze mehrere zehntausend. Naja, C.P.J. zu Ende anhören, wo man schonmal da ist, den Flyer für Rock am Schloss mitnehmen, Handynummern tauschen und auf Wiedersehen am nächsten Tag hoffen (bei Ten Sing, Empfehlung des Abends :D ). Ab zum Bahnhof.

Meine Erinnerungen sind nicht mehr so ganz geordnet... zumindest mein Gehirn arbeitet da erlebnis- und gefühlsorientiert und nicht chronologisch. Daher hier mal noch der Text, den ich direkt nach der Ankunft zuhause am Freitag Abend verfasst habe, auch wenn es mehr Sinn machen würde, wenn das Donnerstag schon war (wie bei Donnerstag berichtet).

Knüller des Abends nach dem Konzert: Jugendliche kapern Durchsagemikrofon der Metronom und machen Stimmung für den Ohrwurm der Wise Guys. Klappt sogar, gibt auch Applaus am Ende. Durchsage der Metronom, wenn man das nicht unterlasse, würde der Zug nicht weiterfahren. Etwas später trotzdem Musik aus der Durchsagenanlage. Erboste Ankündigung der Metronom, man würde in Rotenburg nicht weiter fahren, es täte ihnen leid für die umsteigenden Fahrgäste am Zielbahnhof, aber das sei Missbrauch privaten Eigentums der Metronom. Der Zug hielt dann auch tatsächlich länger als geplant... solche Spießer. Alle anderen, die irgendwelche irren Aktionen ab bekommen haben, haben drei Augen zugedrückt. Der Kirchentag ist eine Massenveranstaltung und es ist wirklich bisher kein ernsthafter Schaden entstanden, die Stimmung ist überall einfach gut.

K.o. ins Bett. Die Happy waren toll und anstrengend, schade, dass das Konzert nicht länger war. Im Dezember sind sie in Bochum, ich werde dabei sein. hahahah

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Kirchentag 2009 - Donnerstag

Donnerstag, heute geht's richtig los. Den Artikel von Mittwoch habe ich dieweil nochmal überarbeitet, also ruhig nochmal lesen, falls schon geschehen ;)
Ich schrieb ja schon, dass der Kirchentag ein logistisches Meisterwerk ist, selbst in das entlegene Kaff wo ich wohne fahren oft genug Züge. Aber selbst hier sind überall Menschen - ganz Deutschland scheint sich Richtung Bremen zu bewegen. 100.000 Dauerteilnehmer, am Abend der Begegnung sollen 300.000 Menschen gewesen sein.

Die Twitterer unter den Kirchentagsbesuchern haben im Vorfeld ein Treffen auf der Messe organisiert, also fahre ich als erstes zur Messe und dort einfach mal durchgestöbert; irgendwie lohnt sich nix vorher. Sieben Hallen bietet die Messe Bremen, die meisten werden für Diskussionsrunden und Vorträge genutzt. Eine eigene Halle nimmt das ökumenische Dorf ein, wo verschiedenste, oft religiös orientierte, Organisationen ihre Arbeit präsentieren. Das Spektrum reicht von der Vereinigung evangelischer Kirchen über die Vereinigung christlicher Post- und Telekommitarbeiter bis hin zu den Kreuzrittern. Auch wohltätige Einrichtungen und Bündnisse für ethische und moralische Fragen (Abtreibung...) sind hier vertreten. Ich bleibe am Ende in einem Vortrag über den Klimawandel hängen, der unter anderem die Lösungsstrategie der angestrebten maximalen globalen Temperaturerhöhung von 2°C erklärt.

Für das Twitter-Treffen habe ich die Podiumsdiskussion mit Christian Pfeiffer, dem videospielfeindlichen Kriminologen, sausen lassen - vielleicht ein Fehler, denn das Treffen erreiche ich nicht mehr, den Stand mit der angegebenen Nummer gibt es nicht. Später werde ich bei Twitter lesen, dass ein Zelt gemeint war. Naja, die afrikanische (?) Gesangs- und Tanzgruppe, die ein Spontankonzert mitten auf dem Messegelände gab, sorgt stattdessen für gute Laune - auf einem freien Stück zwischen den Hallen und den Ständen draußen, einige Menschen um sich versammelt. Den Text versteht vermutlich niemand, aber die Musik hat Rhytmus und die Truppe sorgt für eine positive Atmosphäre. hahahah

Auch ansonsten merke ich schon heute, dass meine Pläne umsonst waren. Die Veranstaltung mit Wolfgang Schäuble, die im aktualisierten Programm angegeben wurde, wurde nach Druck der Aktualisierung (die nach dem eigentlichen Programm gedruckt wurde) schon wieder abgesagt. Naja, irgendwie habe ich die Zeit rumgekriegt, war in der Stadt beim CVJM und am Bahnhof, jetzt zurück zur Messe. Irgendwie kommt da Musik her, die mich anzieht - wie immer, wenn irgendwo laute Musik ist. Ich kann sowas einfach nicht widerstehen.

Die Wise Guys haben gerade ihren Soundcheck auf der Bühne an der Bürgerweide (riesige Kopfsteinpfasterfläche auf dem Messegelände) - sehr cool. Einer nach dem anderen kommt raus und wird bejubelt, da kommt schon jetzt Stimmung auf. Etwas später sind dann alle fünf zusammen draußen und testen eigentlich nur die Technik, was auch nötig ist, aber als Fan braucht man keine funktionierenden Monitorboxen und irgendwie ist der Soundcheck schon ein kleines Konzert.

Wegen dem aufziehenden Unwetter und der Warnungen des Wetterdienstes werden dann allerdings die Boxen heruntergelassen und die Leute vom Vorbühnenbereich weg geschickt, was natürlich für Protest sorgt unter denen, die dort schon lange im Regen gewartet hatten, um ganz vorne dabei zu sein. Das Sicherheitspersonal einigt sich dann auf einen Kompromiss und die Leute, die vorher in den ersten Reihen waren, durften an den Rand, nur eben nicht vor der Bühne um Unfälle durch das schlechte Wetter zu vermeiden. Führte natürlich später zu heillosem Chaos, als die Fans hinterher wieder an ihre Plätze gelassen wurden.

Dazu vielleicht noch etwas zum Aufbau der Bürgerweide... im vordersten Bereich sind ca. 10 und 20 Meter vor der Bühne Metallzäune, die etwa so breit sind wie die Bühne und an denen Sitzgelegenheiten montiert sind (die auch zum Rucksack drunter stellen taugen). Die Fans, die da gescheucht wurden, mussten den Bereich zwischen der Bühne und dem ersten Metallzaun auf der gesamten Bühnenbreite räumen. Ich habe leider kein Foto, wie das dann aussah, aber man kann sich vielleicht vorstellen, wie die Leute dann in diesen 10 x $BreitederBühne Meter großen Bereich gestürmt sind :D

Bevor aber das Stürmen auf die ersten Plätze losgehen kann, muss erstmal abgewartet werden, ob nicht wirklich ein Unwetter losbricht. Ich werde später hören, dass in der Überseestadt am Hafen Zelte eingestürzt sind oder mit größeren Personengruppen festgehalten werden mussten, damit sie nicht wegfliegen. Während die Fans in den ersten Reihen zumindest an die Seiten gescheucht werden, begebe ich mich jedenfalls in die nächstgelegene Messehalle und kriege so nur den Anfang von jeder Menge Regen und Hagel ab (alles kein Vergleich zur Überseestadt, dort war der Hagel wohl im Durchmesser 5-6cm groß).

Lange hält es aber niemanden in der Halle, kaum lässt der Regen nach, geht es wieder raus. Die Wise Guys beenden noch ihren Soundcheck, danach kommt ein Kinderchor auf die Bühne, der später ein Musical vorstellen soll und eigentlich nur kurz den Soundcheck machen will. Aber begeisterte Menschenmassen waren noch nie kontrollierbar, die Kinder werden begeistert bejubelt und beklatscht :D Muss ein Wahnsinnserlebnis sein für die Kleinen, vor so einer großen Menge aufzutreten... nach den drei Liedern ist aber erstmal Schluss und Just Gospel kommen auf die Bühne. Deren Soundcheck verläuft dann auch als einziger recht unspektakulär, im Publikum sind wenig Gospelfans. Also Soundcheck und wieder warten. Einer von den Jungs neben mir hat inzwischen Hunger und bequatscht kurzerhand seinen großen Bruder, sich durch die Mengen nach draußen zu quetschen und Essen zu holen. Kurz rumgefragt und fünf Bestellungen eingesammelt :D Bitter, dass er dann hinterher den Döner liegen gelassen hat, also nochmal durch die Menge zum Bahnhof. Wirklich cooler Typ und ne Wahnsinnsleistung, sich da durch zu quetschen und wieder zurück zu finden und sogar das Essen heil mit zu bringen.

Während wir dann alle so essen, sind auch die Soundchecks alle durch und der Moderator begibt sich auf die Bühne. Er spricht leider genauso schlecht englisch wie alle anderen Moderatoren des Kirchentags und ist auch genauso unlustig. Macht nix, die 65.000 Zuschauer, die inzwischen alle da sind, schauen sich gebannt die Videos von Brot für die Welt an. Die Konzerte stehen heute unter deren Begleitung - immerhin feiert Brot für die Welt ihr 50-jähriges Bestehen.

Der Auftritt von Just Gospel anschließend hat mir persönlich sehr gut gefallen, wie schon 2007 in Köln, das Publikum um mich herum war leider recht wenig interessiert. Schade, denn eigentlich machen die echt gute Musik und Stimmung. Umso erstaunlicher, dass danach bei dem Kinderchor von der Kindernothilfe, die ihr zusammen aufgenommenes Musical vorstellen möchten, die Menge wieder tobt. Nicht, dass die nicht gut wären, aber irgendwie kam das komisch :D Na, der Projektleiter ist jedenfalls total begeistert und hat hoffentlich weiterhin Erfolg mit seiner Arbeit bei der Kindernothilfe. Überhaupt werden an diesem Abend einige unterstützenswerte Projekte vorgestellt.

Zwischendurch gibt es noch ein Gespräch mit einem bekannten Menschen, dessen Namen ich leider vergessen habe, vielleicht erkennt ihn jemand auf dem Foto... und passend zur Aufhebung der Unwetterwarnung gibt's einen Regenbogen über dem Messegelände. Herrlich hahahah

Das Wise Guys-Konzert ist dann natürlich der Wahnsinn. Mit so vielen Menschen kann man einfach nur gut gelaunt feiern, da kann gar keine schlechte Stimmung aufkommen. Die Wise Guys waren natürlich entsprechend selbst begeistert. La Ola von der Tribüne rechts nach links, umgekehrt, von vorne nach hinten, funktioniert einfach. Die ersten Reihen zetteln schon von sich aus nach jedem Lied eine an :D Gefroren wird jedenfalls nicht mehr. Zwischenzeitig ist der Lärm von den begeisterten Zuschauern so groß, dass Dän zwischen den Liedern trotz Boxen nicht dagegen ankommt: "Leute, hört doch mal zu, ich will doch auch mal was sagen..."

Trotz des durch die Organisatoren bestimmten Endes gegen 22:15 gibt's noch zwei Zugaben, das Kirchentagslied "Mensch, Wo bist du?" ein zweites Mal und "Wir hatten eine gute Zeit", wenn ich mich richtig erinnere. Das Publikum fordert wie immer den "Ohrwurm" - aber da Clemens die Band verlassen hat, gibt's den Ohrwurm nicht mehr. Der Vorschlag: "Singt euch den Ohrwurm doch selbst!" wird dann auch umgesetzt, schon auf dem Weg zum Bahnhof wird gesungen. Hier leisten Polizei und Helfer übrigens wieder großartige Arbeit - der Zugang zum Bahnhof wurde gesperrt, damit der nicht von der Messeseite aus verstopft wird, dafür der Tunnel, der außenrum führt, in drei Einbahnstraßen geteilt - Fußgänger in die Innenstadt, Fußgänger zu den Straßenbahnen und Zügen und Busse / Taxen. Funktioniert wunderbar, danke Organisation!

Die gute Stimmung vom Konzert wird natürlich mit in den Zug nach Rotenburg genommen, leider scheint das Personal der MetronomBahn nicht dabei gewesen zu sein... irgendwie haben es ein paar Leute geschafft, eine Sprechanlage zu kapern und darüber den Zug zum Ohrwurm-Singen zu bringen. Durchsage der Metronom: "Wenn das missbräuchliche Benutzen der Sprechanlage nicht aufhört, fährt der Zug nicht weiter!" Maulende Fahrgäste, Minuspunkte für die Metronom, sollen die doch selbst auf ihr Eigentum aufpassen?! Erstmal Stille, dieweil taucht eine Gruppe gut gelaunter Jugendlicher ("keine Sorge, wir haben keine Drogen genommen, wir sind immer so") auf und animiert jede Sitzgruppe im Zug zum Schüttelspiel. Jetzt weiß ich endlich was das ist :D

Die Reise endet dann in Rotenburg, für mich sowieso, für alle anderen allerdings auch erstmal - denn kurz vorher hat doch noch jemand Musik aus einem Handy über die Sprechanlage laufen lassen. Metronom-Personal, stark angesäuert: "Da einige Leute ja meinen, das private Eigentum der Metronom missbrauchen zu müssen, fährt der Zug in Rotenburg bis auf weiteres nicht weiter. Das tut uns natürlich sehr leid für die Fahrgäste, die in Hamburg umsteigen müssen." Keine Ahnung, ob es funktioniert hat, dass die angesprochenen Fahrgäste dadurch sauer wurden auf die Leute, die Spass mit der Sprechanlage hatten, hat jedenfalls nicht so gewirkt und 5-10 Minuten später fährt der Zug auch wieder (ich warte dieweil draußen darauf, abgeholt zu werden).

Uuuund oben schütteln schütteln schütteln...! :D

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Kirchentag 2009 - Mittwoch: Abend der Begegnung

Was ist der Kirchentag?
Eine riesige Veranstaltung für mehrere hunderttausend Menschen, bei der es verschiedenste kulturelle, geistliche und weltliche Angebote gibt. Podiumsdiskussionen, Infostände und Talkrunden sind ebenso vertreten wie Gottesdienste, Ausstellungen und Rockkonzerte. Sowohl Gläubige als auch Nichtgläubige können sich hier zu verschiedensten Themen informieren oder einfach Spaß haben. Hier herrscht eine unglaublich gute Stimmung unter den Menschen - das ist vielleicht das relevanteste am Kirchentag: hunderttausende Menschen, die einfach alle irgendwie nett und gut drauf sind.

Allgemeines zu den Berichten
Aufgrund der Masse der Veranstaltungen ist natürlich jeder Bericht sehr persönlich. Ich war alleine dort, von daher gibt's nur meine Sicht. Der Kirchentag selbst fand 2009 in Bremen statt, untergebracht war ich aber in Rotenburg a.d. Wümme, 30 Zugminuten entfernt. Der Kirchentag hat für 100000 Menschen (!) Quartiere organisieren können, sowohl in öffentlichen Einrichtungen (Schulen) als auch private. Alleine das ist schon eine Wahnsinnsleistung. Übrigens habe ich bei der Anreise schon gemerkt, dass ich wieder auf dem Land bin: Der Taxifahrer vom Bahnhof zum Haus kannte den Weg nicht... und das ist dort wohl normal. Dafür kam er ursprünglich aus Gelsenkirchen. :D

Mittwoch
Ok, kurz anreisen, auspacken, dann wieder nach Bremen zum Abend der Begegnung. Den größten Teil haben dort für mich das diakonische Dorf und die drei Konzerte auf der Gospel-Bühne eingenommen; der Moderator war fürchterlich, aber die Bands waren cool. Aufgetreten sind ein Chor mit afrikanischer Musik in Originalsprache ("wir fühlen uns mit den Bewohnern Südafrikas verbunden"), ein Chor, der aus einer Musiktherapie entstanden ist und richtig cool war, weil man wirklich sehen konnte, dass diesen Menschen die Musik hilft, Schweres zu bewältigen, und ein "klassischer" Gospelchor einer evangelischen Gemeinde, der als Abschluss richtige Gute-Laune-Gospelmusik gemacht hat. Alternativ gab es noch 10 weitere Konzertbühnen, an diesem Abend dürfte also jeder auf seine Kosten gekommen sein. Ich werde es immer wieder schreiben, alleine wegen der fantastischen Konzerte lohnt sich ein Besuch beim Kirchentag.

Das diakonische Dorf bot verschiedene "Fressbuden", vom üblichen Fast Food über Hartz-IV-Kochen bis zu Quarkkartoffeln mit Kräutern aus der Bibel (lecker!) war alles dabei. Dazu natürlich Stände mit Informationen über Aktionen der Diakonie. Interessant fand ich auch die in der Stadt verteilten Schiffe (Foto), auf denen man Grußnachrichten hinterlassen konnte. Hinterher sollten die dann wohl in ein Museum. Wunderschön. hahahah

Die gesamten öffentlichen Verkehrsmittel wurden für den Kirchentag mit Einsatzfahrzeugen und Sonderfahrplänen ausgestattet, was sehr angenehm ist, da man so Feiertage und Sonntage missachten kann, die Züge fahren immer gleich und immer reichlich. Auch dazu werde ich noch mehr schreiben, der Kirchentag ist ein logistisches Meisterwerk.

Der Mittwoch endete gegen 22:30, wie alle Tage, das habe ich später gemerkt. Lärmschutz Bremen? Keine Ahnung. Aber wenn man sogar groß gefeierten Weltstars die Zugaben verwehrt, weil man keine Zeit mehr hat, muss echt ein gravierender Grund vorliegen, denn ansonsten ist der Kirchentag nicht ansatzweise SO spießig. Für mich hieß das am Mittwoch jedenfalls, nach dem letzten Gospelkonzert direkt zum Bahnhof zu gehen und nach hause zu fahren. Unterwegs hab ich dann auch meinen Kirchentagsschal gekauft - für 3€, was ich günstig fand, aber nicht der günstigste Preis war, denn offenbar nach dem Motto "weg is weg und hauptsache jeder hat einen" gab's die an der nächsten Ecke auch für 1€. :D

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[konzerte] Je kleiner die Location, desto größer die Kameras

Lange bei Twitter angekündigt, war ich dann am Freitag endlich in Krefeld zur Popmeisterschaft. Riccu und ich hatten ja die ersten beiden Tickets. Mein Mitfahrer hatte Nummer 48... und als wir ankamen und uns vor der KuFa getroffen haben, standen tatsächlich nicht sonderlich viele Leute dort, die auf Einlass (19:00) warteten. Der Konzertraum der Kulturfabrik fasst etwa 300 Leute, vielleicht auch 400, jedenfalls kamen wir uns recht verloren vor, als wir gegen halb 8 reingingen. Tatsächlich kaum jemand da.

Line-Up des Abends: Nachlader, Paula, Radiopilot, Klee. Zwar wird bei der Popmeisterschaft nicht wirklich ein Popmeister gewählt (auch wenn die Bands durchaus darauf anspielen), allerdings ist klar erkennbar, dass die Professionalität der Bands im Laufe des Abends bzw. der Nacht anstieg. Zumindest Klee waren ja immerhin in den Charts. Deswegen und auch von der Art des Auftretens und der Musik unterschieden sich die Bands durchaus recht stark, auch wenn es bei allen vier Electropop war, was geboten wurde.

So traten Nachlader (Frontsänger Daniel mit Shokkaboy und Barotti) noch mit reichlich gesampleter Playbackmusik auf und hatten hauptsächlich ihre Musik und coole Sprüche zu bieten. Unvergessen: "Wir haben hier jetzt gleich einen Mitmachteil. Mal gucken, ob der hier funktioniert." Anschließender Songtext: "Gib mir jeder einen Euro, kostet mich ein Lächeln und dann bin ich reich" :D leider waren Riccu und ich wohl die einzigen die der Aufforderung gefolgt sind :D Eigentlich ein genialer Gag, die Band ist finanziell tatsächlich nicht so gut dran und bei dem lächerlich niedrigen Eintrittspreis (19€ für die vier Konzerte) und dem niedrigen Preis des Nachlader-Bundles (CD mit Button, Feuerzeug und Lolli für 5€!) mag man die sympathischen Jungs doch gerne unterstützen.

Mit Paula kam auch ein Großteil der Zuschauer. Zumindest die anhand der Kartennummerierung zu erwartenden 48 waren zu dem Zeitpunkt wohl da und auch wenn die beiden Ultra-Fans in der ersten Reihe die einzigen hüpfenden waren, lockerte sich die Stimmung doch ein wenig. Auf mich persönlich wirkten der lockere Umgang der Band mit Alkohol und die Sängerin sehr befremdlich, andere fanden bei dieser Band den Kontakt zum Publikum am beasten, alles Ansichtssache. Während Nachlader auf der Bühne sehr viel rockiger wirkten als aus der Konserve, kam einem bei Paula vieles bekannt vor. Bemerkenswert ist übrigens, das seit der Umbesetzung von Nachlader zwei von jeweils drei Bandmitgliedern in beiden Bands spielen, bei Paula ergänzt um Frontsängerin Elke und bei Nachlader eben mit Shokkaboy.

Nach Paula folgte eine größere Umbaupause, in der ein Großteil des Publikums wieder verschwand (im Gegensatz zur Band selbst übrigens). Eigentlich merkwürdig, denn soo unterschiedlich waren die Bands dann nun auch nicht, dass man sich wenn man schonmal da war nicht auch die anderen anhören konnte / wollte. Allerdings fing auch allmählich der Freaky F******* Friday an, zu dem Konzertbesucher freien Eintritt hatten. Naja... Zeit für Getränke, die Örtlichkeiten selbst hatten wir ja schon vor Beginn ausgiebig begutachtet, immerhin fingen Nachlader erst geschätzt gegen 19:45 an. Bepfandete Plastikbecher und vernünftige Preise für Getränke, okay, soviel dazu.

Radiopilot machten einen deutlichen Schnitt in der Technik. Die für die Größe der Location beachtliche Lightshow und der Sound konnten ja schon bei Nachlader und Paula zeigen was sie drauf haben, Radiopilot brachten noch massiven Nebeleinsatz, kabellose Mikrofone (Kabel können verhängnisvoll sein!) und Fernseher mit. Letztere waren ne coole Sache, denn Leinwand und Beamer waren nicht vorhanden, so haben die Fernseher das Hintergrundvideo ersetzt. Wechselweise witzige oder einfach simpel passende Animationen zum Lied und Nahaufnahmen der Musiker auf vier Fernsehern machen schon was her. Radiopilot waren insgesamt zu sechst, fünf Bandmitglieder im Einheits-T-Shirt plus der Cousin des Sängers, der die Gitarren "verwaltet" hat ("Familie geht halt vor"). Die Jungs waren gut drauf ("heute alkoholfrei, letztens waren wir in Oberhausen, da war Alkohol nötig!"), trotz des richtig kleinen Publikums (vielleicht das kleinste am Abend) konnte man das spüren und irgendwie wirkten die fünf einfach authentisch und ungezwungen. Da bekommt man auch Spass am Konzert, wenn einem die Musik eigentlich nicht so zusagt. Zusammen mit Nachlader entstand übrigens im Vorfeld die Idee, man müsste auf jedem Konzert einen neuen Song spielen können... so entstand spontan "Tokio - Krefeld" ;)

Nachdem Radiopilot verschwunden waren und sich Klee ankündigte, es mittlerweile spät geworden war und die verbliebenen Gäste langsam betrunken wurden, wurde es auch ziemlich voll. Standen wir vorher noch mittendrin genauso verstreut wie die anderen und mit etwa 5 Metern recht nah an der Bühne, waren wir hinterher die letzte Reihe. So viel Freiheit kann aber durchaus praktisch sein hahahah

Immerhin, Klee spielten dann vor 70-100 Leuten, der bisherige Abend hatte das nicht erhoffen lassen. Die beste Stimmung hatten sie definitiv, alleine schon durch die Menschenmenge, auch wenn Suzies Versuch, die Leute nah an die Bühne zu holen ("Kommt nach vorne, legt eure Hände auf die Bühne, wenn ihr das Geheimnis spüren wollt" -> externer Link mein Geheimnis) scheiterte. Muss frustrierend sein, 100 Leute und niemand rührt sich. Bei Paula hieß es noch "und die Arme nach oben zum Klatschen - oh - hey, die machen das ja"... aber was soll's, mehr Bewegungsfreiheit bedeutet mehr gut gelaunte Menschen die tanzen. Der Auftritt selbst ging dann trotz gut gelaunter Sängerin recht langsam an, viele eher ruhige Lieder zu Beginn, kaum Steigerung, dafür am Ende zwei Feier-Knaller ("Nicht immer aber jetzt" und "Gold") und als Zugabe (ha! immerhin eine Band mit genug Zeit für eine Zugabe) "Alle die", was dann einfach zum Partyhit mutierte. Sehr schöner Abschluss, nachts um 1 und ziemlich geschafft, aber glücklich, so muss das sein hahahah

Sowohl wir als auch die Bands hatten wohl mehr Besucher erwartet. Zugegeben, ich bin eher zufällig über Empfehlungen aus dem Helden-Forum auf Paula und Klee gestoßen, aber so wenig waren echt heftig. Insgesamt war es definitiv ein cooler Abend, auch wenn mangels Menschenmenge nicht immer Partystimmung aufkam. Die vier Bands werde ich definitiv im Kopf behalten... und immerhin das Album von Nachlader steht momentan neben meiner Tastatur hahahah

Oh... ja, kommt davon, wenn man den Artikel offline schreibt und die Überschrift online steht. Der Spruch kommt daher, dass wir uns anfangs gefreut haben, dass mal keine Handykamera-Kiddies dabei sind... bis die Profis mit den dicken SLRs kamen :D



Ohrhörer für tragbare Player von 10-30€

Im Laufe des letzten Jahres habe ich mindestens drei Paar Ohrhörer verschlissen, und da ich ja trotz allen Widrigkeiten immer noch hoffe, dass mein Player noch ne Weile hält, habe ich nun mal ein paar Testkäufe gemacht. Meine erste Wahl war Sennheiser, da die beim Player mitgelieferten mich total begeistert haben - und das sind Sennheiser. Also war meine erste Sammelbestellung ein Dreierpack von Sennheiser-Hörern.

Genauer habe ich die beiden "normalen" Ohrhörer MX260 und MX560 bestellt und ein richtiges in-ear-Paar, die CX300. Preise etwa 12, etwa 16 und etwa 32 Euro. Es ist faszinierend, wie ähnlich die Produktbeschreibungen auf der Sennheiser-Website sind, wenn man sich die MX-Reihe anguckt - unten das erste Bild zeigt den Produktvergleich, sogar dort sind die Unterschiede kaum sichtbar. Aber welche Unterschiede überhaupt?

Die MX260 und MX560 haben sich tatsächlich nur in der Farbe, dem sonstigen Design und dem mitgelieferten Zubehör unterschieden. Die billigeren MX260 kommen dabei besser weg, denn diese verfügen über ein äußerst praktisches asymmetrisches Kabel, d.h. man hat die Kabel nicht vorm Hals hängen, sondern nur das für das rechte Ohr im Nacken liegen. Zubehör gab's keins, bei den MX560 war ein Kabelaufwickler dabei, der eher an ein Fabrik-Abfallprodukt erinnert und den ich obendrein nicht verstanden habe - man kann die Ohrhörer reinstecken, aber nicht das Kabel aufwickeln. Anleitung gab's nicht. Die Tasche ist ganz nett, rechtfertigt für mich aber nicht den Preis.

Klanglich passt mein Testeindruck dann zur Produktbeschreibung, ich kann beim besten Willen keinen Unterschied feststellen. Beide Modelle geben alle Frequenzbereiche ausreichend wieder, die Bässe sind etwas laut, das Gesamtklangbild wirkt leicht dumpf. Die Hörer sind immerhin gut genug, schlechte Kompression hörbar zu machen (Kompressionsartefakte). Beide sitzen aber sehr unbequem, längere Zeit tragen mag ich die nicht, sie sind zu groß und verstopfen mein Ohr regelrecht.

Die CX300 habe ich nur mitbestellt, um mal in-ear-Hörer auszuprobieren. Für den Preis hatte ich da was wahnsinnig tolles erwartet... weit gefehlt. Nachdem ich es geschafft habe, mir die Dinger vollständig ins Ohr zu quetschen (nur die kleinste von drei Größen Ohrstecker passt, dabei bin ich ziemlich groß), habe ich zwar von der Außenwelt nur noch die Hälfte gehört, die Musik hat sich jedoch nicht so gut angehört wie auf den beiden normalen Modellen. Diesmal zu wenig Bass. Bei der Größe kein Wunder, die Membran misst vielleicht 6mm im Durchmesser, aber versprochen wurd's ja trotzdem. Beim Rausnehmen quietscht es, hurra, alles voller Ohrenschmalz, den ich beim Säubern nicht erwischt habe. Iiih.

Der Knaller war übrigens die Verpackung. Die MXe hatten eine mit Pappboden, den konnte man abreißen, nicht schön, aber einfach. Die Verpackung der CX musste ich regelrecht mit roher Gewalt zerstören. Scheiß Blister - siehe Fotos. Zurückgeschickt hab ich sie dann alle.

Lob an die AVIDES MEDIA AG: Alles reibungslos abgewickelt, Ware einwandfrei geliefert, Ware einwandfrei zurückgenommen. Ich habe keinen Cent bezahlt für die Testaktion. Sehr gut!

Nach diesem ernüchternden Ergebnis mussten andere her. Die Recherchen bei Amazon sagten leider vor allem eins aus: Die meisten Ohrhörer sind Schrott, ganz gleich wie teuer. Entweder hört man nix oder sie gehen schnell kaputt. Es ist erschreckend, was da teilweise geliefert wird, Ohrhörer die jedes Mal nach 2-3 Monaten defekt sind...

Jemand, der auch Sennheiser und Sony getestet hatte, schwärmte von AKG Acoustics, so wurde meine zweite Testrunde dann ein Viererpaket aus den AKG K 312P, den AKG K 315 Pebble, den Sony MDR-E 829V und, mehr zum Vergleich und um Sennheiser noch eine Chance zu geben, den Sennheiser MX 360. Alle Hörer kosteten zwischen 12 und 16€, bestellt habe ich diesmal direkt bei Amazon.

AKG machte direkt beim Auspacken einen guten Eindruck, die Verpackungen waren beide wiederverwendbar. Die 312P haben einen Steckverschluss, die Pebble muss man oben und unten aufreißen (Papplasche), danach kann man den Karton aufklappen (Magnetverschluss). Sony und Sennheiser hatten die bewährten Kaputtreiß-Pappkartons, Blister gab's diesmal keine.

Diesmal waren immerhin vier Modelle zu testen, bei denen deutliche Unterschiede zu erwarten waren, also hab ich ne Testliste angelegt und ein paar Lieder ausgesucht, mit denen Klangunterschiede hörbar sein sollten. Fünf Aspekte waren mir beim Test wichtig: Höhen / Mitten / Tiefen werden gut wiedergegeben, der Gesamtklang ist "schön", also nicht dumpf oder ähnliches, die Qualität des Klangs ist gut genug, um schlechte Komprimierungen raus zu hören, die Hörer sitzen bequem und fest im Ohr und verursachen auch bei längerem Tragen keine Schmerzen.

Im Klang sind eigentlich nur die sehr bassbetonten Pebble negativ aufgefallen. Der Gesamteindruck wirkte eher dumpf, Höhen wurden nicht gut hörbar wiedergegeben. Da ich keine Lust habe, mit dem Equalizer spielen zu müssen, hatte dieses Modell damit schon verloren. Das andere AKG-Modell hat dafür beim Bass geschwächelt, wohingegen die Höhen die besten von allen vier waren. Der Klang ist sehr klar und deutlich, aber es fehlt eben ein bisschen an Tiefe - nicht, dass keine da wäre, aber im Vergleich zu Sony und Sennheiser eben weniger. Sony und Sennheiser tun sich nicht viel im Klang, je nach Lied ist mal der eine, mal der andere leicht besser, beide schneiden insgesamt aber besser ab als die beiden AKG.

Alle vier Modelle sitzen sehr bequem im Ohr - was mich erstaunt hat, da die beiden anderen Sennheiser-Modelle aus der ersten Testreihe zur gleichen Produktreihe gehören wie die MX 360, dennoch sitzen letztere deutlich besser im Ohr. Länger getragen habe ich dann nur die Sony MDR-E 829 und die MX 360, da die beiden AKG schon aufgrund des Klangs verloren hatten - wenn auch nur knapp. Dabei zeigten sich allerdings auch keine Unterschiede.

Die weitere Ausstattung war bei allen vier unterschiedlich. Die MX 360 kommen mit drei Paar Ohrpolstern und asymmetrischem Kabel. Die von Sony und die Pebble von AKG haben einen Lautstärkeregler im Kabel integriert, der sehr klein, aber trotzdem leicht bedienbar ist. Beide Modelle von AKG und auch die Kopfhörer von Sony kommen mit Aufbewahrungsbox; die des Pebble ist aus festem Stoff und irgendwie nutzlos, da hohl. Die beiden anderen sind aus Plastik, schließen fest und bieten eine sehr komfortable Möglichkeit, die Kabel aufzurollen (ähnlich einer Kabeltrommel). Alle vier Modelle verwenden gummibeschichtete Kabel, was verhedderten Kabeln vorbeugt und ein Entwirren deutlich vereinfacht.

Letztlich musste ich eine Entscheidung treffen zwischen Sony und Sennheiser. Vom Klang her waren die beiden gleichauf, vom Sitz im Ohr auch, es galt also anhand der Ausstattung zu entscheiden. Preislich waren die MX 360 die billigsten mit knapp 12€, die Sony die teuersten mit knapp 16€, was aber für die Entscheidung nicht relevant war. Ich hätte gerne die Aufrollbox gehabt, aber zwei Aspekte sprachen für die Sennheiser-Ohrhörer: Zum Einen die asymmetrische Kabelführung und zum Anderen die wirklich vielen Erfahrungsberichte, nach denen Hörer von Sony andauernd kaputt gehen. Bei Amazon, bei Recherchen bei Google und sogar bei zufälligen Gesprächen unter Freunden hörte ich immer wieder "Sony kannste nach 2-3 Monaten wegschmeißen". Das asymmetrische Kabel ist für mich deshalb relevant, weil ich so den Player in die Hosentasche stecken kann und dann gar keine Kabel mehr vorm Körper hängen habe, nur noch seitlich. Fühlt sich freier an, finde ich, ist aber mein persönliches Empfinden. Außerdem kann man die Ohrhörer rausnehmen, ohne dass sie beim Loslassen herunterfallen, weil sie im Nacken Halt haben.

Amazon hat die drei anderen Modelle zurück genommen, mir fehlt noch ein Drittel Versandkostengutschrift, da muss ich mal nachhaken. Aus irgendwelchen Gründen haben die für ein Modell keine Versandkostengutschrift geleistet.* Die Sennheiser MX 360 trage ich jetzt schon eine Weile, ich bereue es nicht. hahahah

* Die zu erstattenden Versandkosten werden auf die zurückgesendeten Artikel gesplittet. Aus Versehen hatte wohl der zuständige Mitarbeiter nur zwei von drei Artikeln mit Versandkostengutschrift versehen. Auf meine Nachfrage vorhin kam innerhalb von fünf Minuten (!) eine Mail, dass es ihnen leid täte und ich selbstverständlich den vollen Betrag erstattet bekomme.
Signatur: "Unser Ziel: das kundenfreundlichste Unternehmen der Welt zu sein"... die sind auf gutem Weg.

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Gewinner und Verlierer

gewinnerverliereramazonsennheiser1.jpg



Popmeisterschaft total ausverkauft! Tickets nur noch auf dem Schwarzmarkt!

20.3.2009


15.4.2009

Und wir haben uns Sorgen gemacht, die Popmeisterschaft könnte ausverkauft sein... und dann steht Riccu da mit dem Ticket in der Hand und es trägt die Nummer 2... nachdem ich einen Monat vorher Nummer 1 gekauft habe... :D

(Bilder zur Echtheitsprüfung großklickbar :D )



Radio Tom im Café Steinbruch

Eine sehr spontane Aktion hat zu einer längeren Geschichte geführt...

Am Anfang war die Ankündigung im Helden-Forum. Hörte sich alles ganz interessant an, Klee macht gute Musik, den Rest kannte ich nicht (Ruhrpott-Legende Tom Tornado? Bin ich zu jung für diese Legende?), aber man möchte ja auch mal was anderes kennen lernen. Weiß gar nicht mehr genau, wie ich darauf gekommen bin (Riccu? ;) ), bin dann letztendlich alleine und ohne irgendeinen blassen Schimmer was das denn nun genau für eine Veranstaltung ist da hin gefahren. Wirkte alles super organisiert, das Café Steinbruch sollte einen Shuttlebus stellen und es gab Tickets zum selbst Ausdrucken.

Ob der Shuttlebus für die Hinfahrt vom Duisburger Hautbahnhof existierte, weiß ich bis heute nicht... jedenfalls gab es gefühlte 20 Busse und 100 Taxen, aber keinen Shuttlebus, und auch keiner der herumstehenden Fahrgäste wusste etwas, die Taxifahrer dummerweise auch nicht. Letztlich hab ich mir dann ein Taxi genommen und war schon recht verwundert, warum denn nirgendwo eine größere Menschenmenge oder irgendwelche Hinweise zu finden waren...

Nun, das Café Steinbruch ist keine große Location, auch wenn sich die Texte im Internet so lesen... dort angekommen, war auch nichts davon zu spüren, dass dort irgendeine Veranstaltung stattfinden sollte. Also erstmal nachgefragt, sollte alles noch dauernd, Tom Tornado sei noch nicht da und ohnehin angenervt, da keiner da war. In der Tat - kaum Leute im Café... die, die rumsaßen, haben immerhin auch auf den Beginn der ominösen Veranstaltung "Radio Tom" gewartet. Eine Gruppe von Leuten war noch gemütlich am Essen, dass es sich bei einem Teil davon nicht um Zuschauer, sondern um die Band Klee und den Moderator der aufzuzeichnenden Radiosendung handelte, kann man ja nicht ahnen... :D

Okay, der mit bunten Schals behängte stämmige Mann mit auffälliger getönter Brille, der kräftig nach planmäßigem Beginn auftauchte, war also Tom Tornado. Der Raum im Hintergrund hatte sich inzwischen auch gefüllt, ich schätze mal etwa 50 anwesende Personen (wo auch immer die herkamen, denn wann auch immer der Shuttlebus gefahren war, es kam nach mir keine größere Personengruppe an...).

Was dann folgte, war die Aufzeichnung (oder Übertragung? oder beides?) einer etwas alternativen Radiosendung für CampusFM, dem Radiosender der Uni Duisburg-Essen. Warum auch immer man vorher nichts davon erfahren hat, wofür das Ganze überhaupt läuft... es geht um's Thema "Wind und Wetter", soll heißen, thematisch passende Musik aus dem MacBook (ich habe lange nicht mehr "Durch den Monsun" gehört :D ) und das ein oder andere Stück live auf der Akustik-Gitarre und dem Klavier mit Tom Liwa sowie Suzie, Tom und Sten von Klee. Dazu verschiedene Infos, Anekdoten, Geschichten... sehr amüsant war die Story, wie Klee mit Tom Liwa Grillen waren, die Vertreibung des Gewitters durch mystische Formeln scheiterte und der brennende Grill zum Schluss zur Ermöglichung einer fluchtartigen Panik einfach zugeklappt und mit ins Auto genommen wurde... :D Fahrer an der roten Ampel: So, jetzt hätte ich gerne ein saftiges Steak! So entstehen Songs... "Die Stadt" haben sie übrigens am Ende noch gespielt, mehr oder weniger, eigentlich war es mehr Rumgealbere, da Tom Liwa die fehlenden Bandmitglieder nicht so ganz ersetzen konnte :D

Tom Tornado betreibt eine recht gewöhnungsbedürftige Art von Humor, ist aber durchaus witzig. Das Café Steinbruch beschreibt ihn auf ihrer Webseite als "lebende Anekdotensammlung", das trifft es wohl am Besten, dieser Mann hat viel zu erzählen...

Bleibt also zusammenfassend die Korrektur einiger falscher Vorstellungen von "Radio Tom":
Mittelgroße Veranstaltung, 500-1000 Zuschauer
Kleine Veranstaltung, 40-60 Zuschauer (60.000 Zuhörer am Radio)
Musiksendung mit Livemusik von Klee
Themensendung mit Talk, Konserven- und Livemusik
Tom Tornado und Tom Liwa sind ein und die selbe Person, und zwar ein Showmaster / DJ
Tom Liwa ist Sänger, Songwriter und Radiomoderator, Tom Tornado ist/war Produzent und Anekdotenerzähler - was er genau gemacht hat oder macht, weiß ich immer noch nicht...

Zurück zum Bahnhof fuhr der Shuttlebus dann übrigens. Nette Idee, es handelt sich um einen Kleinbus für 8 Personen exkl. Fahrer, so kann man, wenn man ihn denn findet, schnell und umsonst zum doch etwas abgelegenen "Steinbruch" kommen. Übrigens: Wenn auf der Website steht, der Bus fährt am Osteingang vor der Sparda-Bank, ist gemeint, dass man aus dem Osteingang raus bis zur Hauptstraße und damit einmal um die Sparda-Bank rumgehen soll (Beschreibung einer Besucherin) bzw. dass man an der Ecke zwischen Osteingang und Sparda-Bank bei den Taxen warten soll (Beschreibung eines Taxifahrers). Weiß der Geier.

Übrigens: Ist es üblich, dass sich Getränkepreise im Laufe eines Abends erhöhen? 8O