Alle Artikel zu #menschen


Bald geht's wieder aufwärts

Bin vorhin Wahlauswertung, -debatte, -frust, -gejammer, -freude, -berichten, -besprechungen aus dem Weg gegangen und im Kino verschwunden. Der Getränkeverkäufer spricht mich auf mein Hardrock-Cafe-T-Shirt an... "hehe, Rom, und hier is Washington" (auf seins bezogen)... ich grinste und meinte, für die USA hat's beim Geld noch nicht gereicht. Er: "Naja, bald geht's ja wieder aufwärts". Die Lache danach war so bitter, der hat bestimmt weder CDU noch FDP gewählt...



Paramore-Serveransturm

Es ist erstaunlich, welche Reaktionen eine simple Ankündigung bei abgedrehten Fans auslösen kann. Paramore haben zu ihrem neuen Album "Brand New Eyes" ein Limited Edition Deluxe Box Set heraus gebracht. Dieses enthält etliche exklusive Fanartikel, wie Fotos, Poster, DVD und ein "Journal" (Tagebuch? Textheft?), in dem Originalaufzeichnungen der Sängerin Hayley veröffentlicht sind. Ich wollte für den Geburtstag einer Freundin ein Exemplar ergattern - war schwieriger als erwartet.

Da keine Uhrzeit genannt war, habe ich mich mal frühzeitig gestürzt und als erstes festgestellt, dass der Server bedrohlich langsam war... dann hat es als erstes den Shop dahin gerafft, kompletter Zusammenbruch. Später ist auch die Band-Website selbst ausgefallen, auf der Informationen zum möglichen Kauf veröffentlicht werden sollten. Interessant zu beobachten wie die Fans reagiert haben (es wurden pausenlos Kommentare auf die allgemeine Ankündigung geschrieben):
Phase 1: Wann geht's endlich los?? Wieso bricht der Server zusammen? Wieso müssen wir solange warten? Werden wir auch alle noch eins abkriegen?
Phase 2: Ich bin schon soo lange wach! Das ist echt unverschämt hier! Wieso lasst ihr uns so lange warten?! Ich will mein Box Set!!!!
Phase 3 - inzwischen war der Verkauf in England gestartet, es wurde um Geduld gebeten, nach und nach sollten für alle Währungen Shops eröffnet werden: Ich will mein Box Set! Ihr seid total scheiße! Wieso werden die bevorzugt behandelt?! Die kaufen bestimmt alles weg, bevor wir in den USA da dran kommen. Das ist unfair!!

Das Ende vom Lied war dann, dass ich im englischen Shop wegen der höheren Versandgeschwindigkeit in Pfund mit Kreditkarte bestellt habe, später hätte es auch Euro gegeben, aber zum gleichen Preis. Und die Panik, alles könnte ausverkauft sein, war natürlich unberechtigt. :D Aber bemerkenswert: Die Paramore-Fans haben den Server schneller lahmgelegt als die Fans von Schalke 04 deren Ticketshop...

Übrigens: Bis Mitte September gab es noch überall Exemplare des Sets. Etwa zwei Wochen vor dem Release war es dann zumindest in den USA ausverkauft...



[reisen::rom] Teil 4 - Was sonst noch so war

Nachdem Sightseeing, Geocachen und sich Verlaufen die wesentlichen Elemente unserer Reise dargestellt haben, hier noch ein paar Dinge, die die Detailfülle komplettieren werden...

Wir haben im Hotel Aurora Garden gewohnt, was ziemlich abseits der Innenstadt im Grünen liegt. Sofern also nicht gerade laute Touristen da sind, ist es dort sehr ruhig. Es gibt kostenpflichtiges WLAN, welches von der Regierung limitiert wird; man muss sich beim Dienstleister Guglielmo registrieren (lassen) und dabei seine Personalausweisnummer angeben (your id). Um die Preise wird schätzungsweise Bingo gespielt, zwischen 4€ pro Stunde und 7€ für drei Stunden gibts verschiedene Möglichkeiten, je nach Laune... den Account kann man dann an quasi jedem Hotspot in Italien (Rom?) nutzen.

Das italienische Frühstück ist mit dem deutschen kaum zu vergleichen... es gab gefüllte Croissants, Kuchen, Toast, Marmelade und Honig, Fruchtsäfte und verschiedensten Kaffee. Nicht üppig, aber lecker und ausreichend. Okay, die Croissants haben wir hinterher im Drugstore am Bahnhof gefunden. Wobei Drugstore nicht unbedingt das bedeutet, was bei uns eine Drogerie ist, es gab auch verschiedene Lebensmittel... die Kassiererin trug Handschuhe, angesichts der Schweinegrippe vielleicht eine sinnvolle Maßnahme, Geld geht durch viele Hände.

Bei einer der unzähligen Busfahrten zwischen Hotel und Stadt habe ich rausgefunden, wie ich meinen Trekstor-Player wiederbelebe, wenn er mal wieder abstürzt... neustarten hilft echt immer, sogar bei Kameras und tragbaren Musikplayern. Man muss nur die richtigen drei Knöpfe gleichzeitig drücken.

Übrigens haben wir uns außer von Hotelfrühstück und Kram aus dem Drugstore tatsächlich nur von Fast Food ernährt. Nachdem ich komplett unfähig war in der "Pizzeria" (zwei Sorten Pizza?!) was zu bestellen (bestelle Menü 4 mit Sprite, bekomme Nummer 5 mit Cola, toll) und P. feststellen musste dass es in Italien keine 1€-Chickenburger bei McDonalds gibt ("was?! Die Chickenburger kosten hier 3,50€?!" - es gibt nur McChicken...), haben wir irgendwann Mr. Panino entdeckt und uns fortan dort ernährt. Ist wie Subway und Macces zusammen, nur für's gleiche Geld. Sprich: Baguette mit Pommes und Getränk für 6€. Sowas will ich hier auch...

Zurückgeflogen sind wir übrigens auch noch... der Abflug in Rom lief leider nicht ganz so einfach wie in Düsseldorf. Das Terminal öffnete zwar irgendwann, aber niemand konnte zum Flugzeug, weil irgendwas schief lief. Die ersten deutschen Touristen fingen schon an zu schimpfen weil die das schon kannten und irgendwann fing ein Nadeldrucker an ewig lange auf Endlospapier irgendwas auszudrucken... es müssen wirklich hunderte Seiten gewesen sein, der Papierberg war gigantisch. Ich vermute, es ging um irgendeine Information auf Seite 146, die fehlte, um die Leute abzufertigen, denn irgendwann guckten die Mitarbeiter auf den Ausdruck und fingen an Leute zu kontrollieren, der Ausdruck lief aber noch ne Weile weiter... naja, wir sind dann als allerletzte ins Flugzeug, auf dem Monitor verschwanden unsere beiden Namen, die Liste war leer, danach lief wieder alles reibungslos.

Lacher zum Schluss und für uns zur Ankunft in Deutschland: Mutter mit Kindern am Gepäckband... total überfordert, die Kinder sind immer wieder auf dem Band mitgefahren. Während das eine Blag noch zusammenstaucht wurde, ist das andere schon wieder drauf gesprungen. Irgendwann ist eins von den Kiddies in den Tunnel gefahren wo das Gepäck aufgeladen wird, also den abgetrennten Bereich den man nicht sieht... es kam dann panisch wieder rausgekrabbelt, ist sofort runtergesprungen, die wartende Menge war am Lachen und die Mutter ist rot angelaufen, hat sich ihre Koffer gekrallt die inzwischen da waren und ist geflüchtet :D

[picasaView album="Rom 2009 - An- und Abreise"]



[reisen::rom] Teil 3 - Sightseeing und ein Auge für's Detail

Aus Teil 2 konnte man ja wahrscheinlich schon lesen, dass wir uns nicht nur verlaufen haben. Allerdings bemerkt man etliche Details, wenn man nicht ständig in Touristenkram verwickelt ist, und ich für meinen Teil finde, das ist das eigentlich spannende wenn man im Ausland Urlaub macht.

Da ist zum Beispiel die Metro, DAS Verkehrsmittel überhaupt. Laut Reiseführer werden die Straßenbahnen (also die überirdischen, die Metro ist eine reine U-Bahn) oft unterschätzt, aber der Reiseführer fährt auch in jede entlegene Ecke. Die beiden Metrolinien fahren alle wichtigen Verkehrsknoten in kurzen Abständen an. Im Gegensatz zu z.B. der in München haben Metro A und B aber nur wenige (eine?) gemeinsame Haltestellen. Unser Hauptweg war vom Hotel in den Bus zum Ponte Mammolo, einem großen Busbahnhof, und von dort mit Metro B zum Termini. Die Metro B ist die Gammellinie... die rollt auch schonmal 5, 10 Meter rückwärts bevor sie losfährt, schließt die Türen beim Anfahren und hat keine Klimaanlage. Und keine Türsicherung: Es gibt Warnschilder und n ekligen Ton, damit man weiß, dass man im Zweifel zerquetscht wird. Die Folge sind dann teilweise vor den piependen Türen abrupt abbremsende Menschen, die nicht mehr reingeraten wollen. Metro A ist da das genaue Gegenteil... modern, hell, sauber, klimatisiert, verständliche Ansagen ("Prossima Fermata: Barberini. Fontana di Trevi. Uscita mato - destro."). Es gibt aber keine Unterschiede im Fahrpreis oder so, also keine Zwei-Klassen-Sache...

Einmal wurden wir an irgendeinem Bahnhof mitten auf der Strecke aus der Metro geworfen - also alle Fahrgäste. Wir haben kein Wort verstanden, aber es zeigte Wirkung, niemand hat gezögert rauszugehen. Dadurch kamen wir dann wieder in den "Genuss" des Wartens auf die Metro... was nicht wegen der Warterei schlimm ist, sondern wegen der schlechten Luft und vor allem wegen der Fernseher, die überall in den Metrostationen stehen und Werbung, Nachrichten und düdelige Einschlafmusik abspielen.

Überhaupt ist das ganze Verkehrssystem in Italien / Rom total spannend. Für mich jedenfalls, ich steh ja auf öffentliche Verkehrsmittel. In der Metro A gibt es im Zug Durchsagen, siehe oben. Bei der Metro B sind die auf den Bahnsteigen. Vorteil: Auch auf Englisch. Es wird immer die aktuelle und die nächste Haltestelle genannt und ggf. wichtige Informationen wie Taxistände ("Policlinico. Uscita destro taxi. Prossima fermata: Bologna. Policlinico. Right side taxi. Next stop: Bologna."). Nachteil: Manchmal versteht man nix. Dafür gibt es aber an zig Stellen in jeder Metro Linienpläne für den Zug, in dem man grad ist. Bei den Bussen ist das nicht ganz so komfortabel, dafür finde ich das Haltestellensystem sehr durchdacht. Es ist viel mehr an Straßen orientiert - auf den Plänen wo ein Bus langfährt werden Straßen genannt und die Anzahl der Haltestellen (fermata) auf dieser Straße. Die Haltestellen selbst sind dann immer nach der Kreuzung benannt. Beispiel unser Hotel: Hauptstraße "Casale di San Basilio", da fährt der Bus. Hotel in der "via Nicola Maria Nicolai" mit Haltestelle direkt davor: "Casale San Basilio / Nicolai". Schade, dass die Durchsagen nur sporadisch kommen.

Übrigens: Eine Einzelfahrt kostet in Rom 1€ und kann direkt im Bus erworben werden. Dauertickets sind auch billig und haben Magnetstreifen (jaha, Tickets mit Magnetstreifen ausm Automaten!) - dadurch wird auch die Zugangskontrolle in der Metro realisiert, Drehkreuze bzw. Automatikminitüren mit Magnetkartenautomat. Funktioniert super. Wenn man übrigens zu früh im Bus sitzt (an der Starthaltestelle), wird man in diversen Sprachen mit billigem "didelüng" dazwischen zugetextet, dass man bitte ein Ticket kaufen soll ("thank you for your cooperation"). Ansonsten kostets... $20? Vergessen. Nich so viel wie bei uns.

Die Busse sind genauso alt wie die Autos die wir auf den Straßen... aber zum Glück nicht so kaputt. Kamikazes auf Motorrädern oder in Autos ohne Scheinwerfer sind da normal. Vermutlich gibt es Mietwagen nur mit Vollkasko und zum Kaufen nur Gebrauchtwagen. Dass da nicht mehr Unfälle passieren... und dass quasi ohne Verkehrsregelung. Ampeln sind fast Deko ("die Italiener stehen auf so rot-grün-Blinkzeugs"), für Fußgänger sind sie komplett nutzlos (manchmal sogar schlicht dauerhaft rot, auch wenn man den Druckknopf energisch betätigt). Zebrastreifen sind massig vorhanden, kennzeichnen aber eigentlich nur von wo man am Besten sehen kann ob man überfahren wird wenn man die Straße kreuzt. Alle anderen Markierungen sind abgenutzt und Schilder gibt's quasi keine und wenn, dann so tolle wie das an Verkehrsinseln zum Vorbeifahren - aber in beide Richtungen. Gegenverkehrsspuren darf man auch ruhig zum Einordnen nutzen. Aber eigentlich weiß eh nie jemand so recht, was Einbahnstraße ist und was nicht.

Wenn man denn dann mal sicher auf der anderen Straßenseite angekommen war, gab's auch wieder Gelegenheit, Menschen zu beobachten. Rom ist eine spannende Stadt, nicht nur wegen der Sehenswürdigkeiten, zu denen ich gleich kommen werde... mir ist z.B. aufgefallen dass es wirklich nahezu keine Menschen gibt, die dick sind. Im Gegenteil, viele sind sehr schlank, manche richtig dünn. Kann mit der Hitze zusammenhängen, kann aber auch andere Ursachen haben. Ich habe in einer Metrostation zum ersten Mal real statt aus dem Fernsehen eine Frau gesehen die nur noch aus Haut und Knochen bestand. Da erschreckt man sich dann doch.

Wer dabei jetzt an soziale Aufgaben des Staates denkt, interessiert sich vielleicht auch dafür, wie dort mit Behinderten umgegangen wird. Bei uns in Deutschland ist das ja eins DER Themen überhaupt. Barrierefreiheit ist ja ganz groß im Kommen und man muss sich um alles Gedanken machen. Wenn dann so Peinlichkeiten kommen wie der Fehlschlag mit der neuen Bahn, die nur an Niederflurbahnsteigen funktioniert, gibt das großes Hallo. In Rom wirkten abgesenkte Bordsteine an Straßen und Bahnhöfen wie selbstverständlich. Dafür standen dann manchmal einfach Bäume im Weg und man musste drum rum laufen / fahren... :D Niederflur ist dort sowieso alles, auch wenn die Busse gefühlte 100 Jahre alt sind.

.................. Sightseeing! Natürlich mussten wir zumindest die wichtigen Sehenswürdigkeiten abklappern. Ich schrieb ja schon in Teil 2, dass wir uns schwer getan haben die zu finden. Ich mein, das Kolosseum ist ja nun wirklich klein... tse. Mit GPS und Metro haben wir dann aber im Endeffekt alles erreicht.

Das Kolosseum steht an einer großen Hauptstraße mit einer fürchterlichen Kreuzung. Mindestens genauso fürchterlich wie die Kreuzung war die Schlange am Ticketverkauf beim Kolosseum, also sind wir erstmal zum Forum Romanum gegangen. Dort war's nicht halb so voll... und als wir die Beschreibung der Tickets "Foro Romano / Colosseo / Palatino" gelesen hatten, hatten wir schon ein Grinsen im Gesicht. Das Forum Romanum war dann... naja... alt. Ruinen. Ganz viele! Steine... und ein Museum. In Caesars Haus durfte man nur in Gruppen von drei Personen, daher waren wir dann nicht drin. Naja. Wird schon nicht so spannend gewesen sein. Viele Fotos gibt's unten. Vielleicht findet die ja jemand interessanter als ich hahahah

Nach dem ganzen Gelatsche sind wir dann zurück zum Kolosseum, wo's drei Schlangen gab. Also eigentlich nur drei Bereiche, in denen man Schlangen bilden konnte. "group tickets", "personal tickets" und "no ticket". Wir sind dann mal an gefühlt 1000 Leuten vorbei den "personal tickets"-Bereich lang gelaufen und beim Drehkreuz am Ende haben unsere Tickets vom Forum Romanum tatsächlich funktioniert. Ist also n echter Geheimtipp... dürfte übrigens umgekehrt genauso funktionieren, falls es mal am Kolosseum leerer ist als am Forum Romanum.

Nach dem Bestaunen des Kolosseums (groß, beeindruckend, viele Menschen, alt, kaputt -> Fotos) ging's wie üblich zum Bahnhof Termini... heute: italienisches Eis essen. Danach zum Hotel und abends haben wir dann auch endlich die Fontana di Trevi gefunden... und in der Tat... im Vergleich dazu waren die Brunnen, die wir bisher gesehen haben, tatsächlich schon fast hässlich. Auch hiervon gibt's mehr oder weniger gute Fotos, die schöne abendliche Atmosphäre konnte ich leider nicht so gut einfangen hahahah Übrigens waren da erstaunlich viele Menschen, die dann auch mal unerlaubterweise ihre Füße ins Wasser gehängt haben. Haha... nicht mit der Polizia! Trillerpfeife und wüstes italienisches Geschimpfe waren noch das harmloseste. Die gehen da echt auf Patrouille um Leute zu jagen, die ihre Füße baden...

Naja, mit Kolosseum, Forum Romanum, dem Vatikan, der Fontana di Trevi und dem Circus Maximus dürften wir zumindest die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abgedeckt haben. Und wenn man bedenkt, wie lange wir teilweise gesucht haben, waren wir eigentlich recht gut dabei, mit drei Geocaches dazu... hahahah

[picasaView album="Rom 2009 - Sonstiges"]
[picasaView album="Rom 2009 - Sightseeing"]



Danke

Letztens war Jubiläum, ein Jahr bloggen. Jetzt ist wieder Jubiläum - 100 Kommentare (allerdings inkl. Trackbacks). Verschiedene Namen, letztendlich ist das hier der Konzertheld-Blog geworden, so wie man mich als Konzertheld auch an vielen anderen Stellen findet. Vermutlich ist Twitter nicht unschuldig daran, dass in letzter Zeit doch ab und an mal mir völlig unbekannte Personen diesen Blog finden. Das war am Anfang gar nicht mein Ziel - trotzdem freut es mich natürlich.

Dieser Blog ist eine persönliche Aktion von mir. Er ist aber auch ein Angebot für alle Nutzer des Internets, schließlich ist er öffentlich verfügbar. So kommt es vor, dass jemand ein technisches Problem lösen kann, weil er hier eine Antwort gefunden hat. Andere kriegen hier ein Stück aus meinem Leben mit. Und wenn ich dann Feedback bekomme in der Form "hey, danke, das hat funktioniert" oder "du hast mich grad echt zum Lachen gebracht" - dann freu' ich mich darüber total.

Auch an der technischen Seite des Blogs haben einige Leute mehr mitgewirkt als ich selbst. Erstmal natürlich die Wordpress-Entwickler und die Entwickler der Plugins und des Themes. Dann aber auch alle, die mir bei Problemen bei Umprogrammierungen geholfen haben und alle, die mich beim Design beraten haben - diejenigen wissen, dass ich da manchmal einen etwas merkwürdigen Geschmack habe. Dazu kommt, dass mein Monitor eine etwas eigenwillige Farbdarstellung zu haben scheint. Einiges an Zeit aufgewendet hat auch der Entwickler des PicasaWeb-Plugins, der mit mir zusammen schon mehrfach auf Fehlersuche gegangen ist.

Deshalb jetzt einfach mal ein Danke an alle, die mir beim Betreiben dieses Blogs helfen - und genauso Danke an alle, die diesen Blog lesen. Ohne euch alle wär's vielleicht immer noch so eine chaotische Textesammlung wie meine alte Homepage hahahah



[kettenbriefe] Idioten sind witzig!

Lange kein Kettenbrief mehr gepostet. Hier mal wieder einer, den ich richtig gut finde:

Hier mal ein Paar Fakten:

1. Du bist im Internet
2. Du bist bei SchuelerVZ
3. Du liest grad
5. Du hast nicht bemerkt das 4. fehlt..
6. Du kontrollierst es grade...
7. Du lachst

und noch was...

Es gibt genau 6 Wahrheiten in deinem Leben:

1. Du kannst nicht alle deine Zähne
mit deiner Zunge berühren!!!

2. Du bist ein Idiot, weil du Wahrheit 1.
auf die Probe gestellt hast.

3. Wahrheit 1 ist eine Lüge.

4. Jetzt lächelst du,
weil du ein Idiot bist :-)

5. Du wirst das bald an einen anderen
Idioten schicken.

6. Du lächelst immer noch,
weil du dich freust,
dass der nächste genauso blöd sein wird,
wie DU



Vom Kornfeld zum Sumpf

Oder: Gedankensammlung statt Festivalbericht
Eine Woche ist es jetzt her und es wird Zeit, einige Eindrücke in Worte zu fassen. Mein erstes Festival - die verrückteste Reise in meinem Leben, als angemessene Feier zum bestandenen Abitur. Das Hurricane-Festival 2009 - 70000 Zuschauer, über 60 geniale Bands, drei Tage in Scheeßel bei Bremen.

Wenn man von einem Festival berichtet, gibt es wahrscheinlich drei wesentliche Punkte, von denen man erzählen kann: Wetter, Partys und Musik. Das Wetter war beschissen. Erster Punkt abgehakt ;) Es ließ sich sehr schön beobachten, wie aus dem abgeschnittenen Kornfeld erst ein Acker ohne Ähren und dann recht flott ein Sumpf wurde, dessen flüssige Anteile vermutlich zum Teil aus dem bestanden, was dort mal gewachsen war...

Was Partys angeht, habe ich (leider) nicht viel mitbekommen, da ich alleine dort war - was den interessanteren Teil nach den beiden öden Absätzen da oben einleitet. Mangels Mitfahrern aus meinem Freundeskreis hatte ich nämlich einfach mal ins StudiVZ geschrieben bzw. die Beiträge in der dortigen Hurricane-Gruppe verfolgt; so waren zumindest schnell Begleiter für die Autofahrt gefunden. Etwas später fanden sich auch nette Leute, die schon erfahrener, aber auch recht alleine waren, mit denen man dann vor Ort hätte feiern können. Finden wäre gut gewesen - hätte mit mehr Zeit vielleicht auch noch geklappt, die Beschreibung "bei der Allemania-Aachen-Flagge gegenüber von den Duschen bei der Reihe grüner Dixiklos" war immerhin überdurchschnittlich präzise. Mangels Handynetz (normalerweise weiden dort Kühe, die brauchen sowas nicht) und Zeit (viele geile Bands) ist dann aber nichts draus geworden. Soviel dazu, warum ich alleine war.

Anreise
Am Freitag vormittag ging es also los, eine Mitfahrerin aus Gelsenkirchen und ein Päärchen aus Münster einsammeln und dann ab nach Scheeßel. Dank Navi hat's auch super geklappt, sogar staufrei. Der Parkplatz war mal eine Wiese, ungewohnt, aber völlig in Ordnung. Die Einweiser waren etwas genervt, weil wir beim Ausladen ständig im Weg standen, aber gegen den Regen, der uns auf dem Weg zum Zeltplatz bereits komplett durchnässt hat, war das nix. Einen großen Fehler, den ich da (beim Ausladen) gemacht habe, werde ich nie wieder machen: Isomatte und Schlafsack zurück lassen. Die Mitfahrerin aus GE hatte soviel Kram mit, dass wir "später" nochmal zum Auto wollten und ihren und meinen Rest holen. Da wir aber ständig auf Konzerten waren, war "später" dann nachts um 1, wo wir im Dunkeln mit ner Funzel verzweifelt das Auto gesucht haben, vor allem ich, weil es wirklich eisekalt war und alles langärmlige sowie genannte Schlafutensilien im Auto waren. Ich war noch nie so froh, ein langärmliges Shirt über's T-Shirt ziehen zu können.

Was die Zelte angeht, war ich gegenüber meinen Mitfahrern im klaren Vorteil - die drei mussten im strömenden Regen und reißendem Wind noch auf dem brechend vollen Zeltplatz ein Zelt hinquetschen, meins war gemietet und stand längst. "Mein Zelt steht schon" habe ich hier schonmal erwähnt, die machen die Anreise echt wesentlich entspannter. In dieser Hinsicht also nicht viel zu erzählen... aber meine Mitfahrer sollten noch für erzählenswerten Stoff sorgen.

Die beiden aus Münster wollten nämlich auch mit mir wieder zurück fahren. Weiterer fataler Fehler: Kein Ort und keine Zeit ausgemacht - "wir telefonieren dann mal". Telefonieren auf einem Festival ist nicht! Es ist überall laut (ach!) und Netz gibt es eh nie. E-Plus schien mir da noch am Besten zu sein, ich habe zumindest recht oft SMS empfangen können. Dritter fataler Fehler: Aufs Handy verlassen, Nummern nicht auf Papier aufgeschrieben! Mir ist am Sonntag der Akku verreckt - und dann ging's los. Wie erreiche ich meine Mitfahrer, wenn ich weder deren Nummer noch ein funktionierendes Handy habe?

Das Mitfahrer-Dilemma
Plan A. Handy laden - ich habe ja ein Ladekabel mit.
Jo - das funktioniert aber nur am PC. Der Autosteckdose-USB-Konverter funktioniert zwar und meinen MP3-Player kann ich damit auch laden - beim Handy tut sich nix.

Plan B. Handy laden - es gibt ja eine Handyladestation.
Ja, richtig, bei T-Mobile - die ist total überlaufen, man muss ewig lange warten und für den Pleite-Geheimtipp Benq-Siemens gibts kein Ladegerät. Mit mitgebrachtem Ladegerät am Infozelt laden entfällt auch, siehe oben.

Plan C. Erstmal die Nummer rausfinden und dann irgendwie anrufen.
Okay, also die Mitarbeiterin am T-Mobile-Stand belatschen dass ich ihr Handy benutzen darf (die war wahnsinnig geduldig und gleichzeitig zu Recht total genervt), Freund anrufen, Passwort fürs StudiVZ durchgeben, damit der dort die Handynummer meines Mitfahrers nachgucken kann. Passwort falsch. wtf? Kann nicht. Egal. Passwort vergessen-Funktion benutzen, Mails abfragen. Passwort falsch. wtf? Kann nicht!! Ok. Freund zuhause anrufen lassen und Mutter am PC die Mails abrufen lassen. Passwort für den PC falsch. wtf? Kann nicht!!!!
Hinterher ging's dann über einen ungesicherten Account und die Firefox-Passwortverwaltung, besagter Freund hat meinen Mitfahrer sogar irgendwann erreicht und ihm die dumme Situation erklärt (ich hatte inzwischen vier verschiedene Telefone benutzt, um immer wieder in Gelsenkirchen anzurufen), das habe ich aber erst hinterher zuhause erfahren - denn die beiden sind nicht aufgetaucht, ich bin alleine zurück gefahren. Sorry - 9 Uhr am Infozelt sollte bei euch angekommen sein, ich war von 8:30 bis 9:30 da und danach bis 10:45 am Parkplatz, niemand kam. Tja. Fail. :|
Beim Passwort war übrigens doch ein Fehler drin, den ich nie bemerkt hätte, da ich das Passwort blind und ohne nachzudenken tippe...

Festivalkonzerte für Anfänger
Ich habe eine Menge lernen können auf dem Hurricane. Drei fatale Fehler habe ich schon genannt, aber auch bei Konzerten gab's noch Nachholbedarf.

  • Festivals haben Headliner. Headliner haben Fans. Headliner-Fans sitzen ab mittags vor der Bühne und ignorieren andere Konzerte. Headliner-Fans, die andere Konzerte ignorieren, sind verdammt nervig, wenn man sich für diese anderen Konzerte interessiert!
  • Allgemein ist der Anteil an "einfach nur so da"-Fans viel höher. Wenn man die richtig gute Stimmung mitbekommen will, muss man viel weiter nach vorne als bei normalen Konzerten.
  • Wenn man beim Pogen einfach mitmacht, kriegt man viel weniger blaue Flecken, weil es nicht so schlimm ist in der Luft geschubst zu werden wie auf dem Boden, man landet dann einfach woanders, stolpert aber nicht.
  • Pogen macht eh Spass.
  • Es geht immer noch lauter!

Die Konzerte beim Hurricane fanden auf drei Bühnen statt, zwei draußen, eine im Zelt. Das Zelt hieß Coca-Cola-Soundwave-Tent und war relativ winzig, für vll 1000-2000 Leute geeignet. Dadurch musste man dann auch mal draußen warten; die Einlasskontrollen waren fragwürdig und viel kritisiert, aber sie waren halt da. Immer nur rein, wenn auch welche rausgehen. Nicht nur bei Culcha Candela, auch bei Lykke Li musste man dann mal ne halbe Stunde des Konzertes von draußen anhören. Der Name rührte daher, dass dort die Gewinner des Coca Cola Soundwave Clash auftreten würden; für die bereits bekannten Bands, die dort untergebracht wurden, war das aber eher doof, und die Bands, die wirklich vom Bandcontest dort auftraten, wurden nicht wirklich bekannt gegeben, so dass ich nur von einer einzigen einen Flyer bekam. Wegen der Geschichte mit den verlorenen Mitfahrern konnte ich die dann nichtmal sehen.

Ansonsten waren die Konzerte aber eigentlich recht gut organisiert, es kam selten vor, dass auf zwei Bühnen Bands einer ähnlichen Musikrichtung gleichzeitig gespielt haben. So kam es bei mir auch nur am Freitag dazu, dass ich ein Konzert nicht komplett sehen konnte. Eine Gesamtübersicht über die Konzerte wo ich war gibt es unten als Bild (großklicken), einige möchte ich aber besonders herausheben, der Einfachheit halber in chronologischer Reihenfolge.

Ein paar Worte zu den Auftritten
Da wären zunächst The Ting Tings, die nicht nur meine liebste Neuentdeckung sind, sondern auch das für mich beste Konzert gegeben haben. "Bestes Konzert" ist nicht nur vom Auftreten der Band, sondern auch wesentlich vom Publikum abhängig; das Publikum bei den Sounds bekommt den Negativpreis des langweiligsten Publikums, das ich je erlebt habe. Selbst ganz vorne mittig absolut keine Stimmung. Schade, sehr schade, und umso besser, dass ich bei den Tings bis zum Ende geblieben bin (um danach springender- und über-am-Boden-liegende-Personen-trampelnderweise zu den Sounds zu sprinten). Moby fand ich interessant, weil er (Moby) selbst kaum Leadstimmen in seinen Liedern hat. Und Kraftwerk... naja... ein Pressebericht nannte deren Konzert "das faszinierendste" - ich sage: ja, weil man die ganze Zeit wartet, dass etwas passiert - aber es passiert nichts.
Drei weitere sind mir besonders in Erinnerung geblieben - Keane, weil der Sänger so unglaublich selbstverliebt immer wieder um Applaus gebettelt hat. Lykke Li, weil ich noch nie ein SO fasziniertes Publikum gesehen habe (da war Kraftwerk nix gegen!!). Tausende vollkommen gebannte Menschen, das ganze Zelt voll und draußen stauten sich die Menschen vor den Eingängen. Die Techniker müssen die Krise gekriegt haben, als sie mit nem Megaphon ans Mikrofon ging, ein Hohn, dass die Presse da von "technischen Schwierigkeiten" berichtet... als ich noch draußen war, hat man schon eklige Rückkopplungen gehört. Und dann waren da noch The Whip, wo ich eher zufällig reingeraten bin und sicher nicht hingegangen wäre, wenn ich gewusst hätte, was mich erwartet. Es hat mir gefallen, das ist sicher! Aber ich habe noch nie freiwillig Ohrenstöpsel benutzt und ich habe mich nich nie freiwillig weiter nach hinten drängen lassen, weil vorne zu viel los war. Einfach heftig - ich kam mir vor wie auf Drogen. Eine irrsinnige Lightshow, wahnsinnig lauter Sound und extrem harte Musik, die ich als Elektrorock bezeichnen würde. Bemerkenswert übrigens auch, dass The Whip eine Schlagzeugerin haben. Eine sehr coole obendrein.

Was es sonst noch zu sagen gibt

  • Ich habe ein Dixi von innen gesehen, ohne es aufzumachen. Im Hurricane-Forum heißt es, die Dinger sind die Vorhölle; ich mochte es nicht testen, aber sie brennen wohl gut, jedenfalls war von denen, die ein paar Idioten angezündet haben, nicht viel bis gar nichts übrig. Die übrigen Sanitäranlagen brannten nicht und waren auch ansonsten ganz gut in Schuss...
  • Die Ärzte haben die Aktion von Viva con Agua (bepfandete Becher spenden für bessere Trinkwasserversorgung) unterstützt, in dem sie sich mit eben den geforderten Bechern bewerfen ließen; sah lustig aus hahahah
  • Trotz des beschissenen Wetters, was nur ganz am Anfang vor meinem ersten Konzert wohl zu einem Ausfall der Technik geführt hat, gab es zahlreiche Videoaufnahmen. Sehen kann man die Ergebnisse davon beim ZDFtheaterkanal (2., 5. und 7. August) und auf ARTE (26. November).
  • Die A1 hat total genervt, weil sie voller elender Baustellen ist, auf denen keiner arbeitet, wo man aber dennoch nur langsam fahren darf. Es ist echt geil, auf einer frisch ausgebauten dreispurigen Autobahn fahren zu können.
  • Sonne macht auch Sonnenbrand, wenn es mehr regnet als sonnenscheint. Mücken mögen beide Wetterlagen, Regen vor Sonne und Regen nach Sonne.
  • Man muss echt dumm sein, um ein Festivalbändchen zu verlieren. Ich habe ewig versucht, das ab zu bekommen ohne es zu zerschneiden, es geht einfach nicht. Selbst das Zerschneiden hat etwas gedauert, da der Stoff sehr fest ist.

Ich werde sicherlich irgendwann wieder auf ein Festival fahren - allerdings nicht nochmal alleine. Wenn man sich vorher von allen auftretenden Bands mal was anhört und dadurch auf irre viele Konzerte geht, ist man zwar meist auf Konzerten (ähm...ja), aber irgendwann möchte man ja auch mal was essen, ne Pause machen oder es ist einfach abends Ende, aber niemand schläft und man selbst wird dadurch auch daran gehindert. Da ist es einfach cooler, wenn man auch jemand dabei hat, mit dem man noch grillen kann. Gerade wenn man sein Zelt selbst aufbauen muss ist es sicher ätzend, wenn man das alleine machen muss.

Überlebt habe ich - Spass hatte ich auch. Viele geile Konzerte gesehen und viele neue Bands entdeckt. Und ich habe vier Tage lang von Milchbrötchen und Wasser gelebt - ist aber nicht die empfehlenswerteste Methode. Man wird nicht krank, aber dünn ;) Dafür freut man sich total, wenn man auf der Rückfahrt an einen riesigen Autohof kommt, wo es u.a. Macces und Subway gibt...

Grafik Hurricane Timetable

Grünes Kreuz = planmäßiger Besuch

Rotes Kreuz = Besuch geplant, aber nicht getätigt

Grüner Haken = spontaner Besuch



Kirchentag 2009 - Sonntag

Sonntag Morgen, meine Gastfamilie und ich haben verschlafen. Wir beschließen, mit dem Auto nach Bremen zu fahren und frühstücken erstmal. Mit dem Auto geht's dann bis in die Nähe der Überseestadt, von wo aus ich mit der Bahn zum Bahnhof komme. Ab zum Abschlussgottesdienst auf der Bürgerweide auf dem Messegelände!

Ich komme irgendwo mittendrin an und kriege erstmal ein Programm in die Hand gedrückt (hab's fotografiert, zum Scannen ist es zu sperrig). Hinterm Eingang stehen Leute, die Free Hugs, gratis Umarmungen verteilen; die konnte man die ganze Zeit schon auf dem Messegelände sehen. Mein Kandidat hat irgendwann aufgehört zu zählen, die Aktion ist aber wohl gut angekommen hahahah

Der Gottesdienst selbst besteht im Wesentlichen aus Gesang, Psalmen- und anderen Lesungen, der Predigt und dem Abendmahl. Die Predigt hält Prof. Dr. Daniele Garrone aus Rom, er ist gut vorbereitet und redet viel über Menschen und den Kirchentag. Eine sehr positive Predigt. Mich erstaunt, dass das Abendmahl überhaupt eingebaut wurde bei der Menschenmenge; aber es wird klar, dass auch hier perfekt organisiert wurde. Alle paar Meter stehen Tische am Rand der Menschenmenge, von wo aus Helfer durch die Reihen ziehen und Oblaten und Traubensaft verteilen. Funktioniert wunderbar und geht recht flott, nach vielleicht 10, 15 Minuten sind alle zigtausend versorgt. Zum Ende folgen Einladungen zu den beiden nächsten Kirchentagen und Musik.

Nach dem Gottesdienst verteilen sich die Menschenmengen; einige gehen zum Kirchentagsshop, viele zum Bahnhof und nicht wenige zieht es wie ich Richtung Messehallen, wo abgebaut wird - dort bekommt man die Papphocker, die mittlerweile wohl wirklich Kultstatus erreicht haben. Für einen Euro bekommt man einen gebrauchten Papphocker; es geht wohl mehr darum, die Dinger alle loszuwerden als darum den Wert wieder reinzukriegen. Und tatsächlich sieht man überall Menschen mit auseinandergebauten Papphockern über das Messegelände laufen.

Auf der Bühne treten gerade Viva Voce auf, die höre ich mir noch an und dann geht's zum Bahnhof, erstmal was essen und dann in einen Zug nach Rotenburg stürzen. Dort dann zusammenpacken und verabschieden und dann geht's auch schon wieder zurück, diesmal mit Rucksack und Reisetasche UND Papphockern, um den Zug nach Bremen und dort dann den Intercity nach hause zu nehmen.

Die Bahn prüft gerade mal wieder ICEs, der Intercity ist einen Wagen kürzer und eh schon total voll und ich habe nicht reserviert. Macht aber nichts, denn die Reservierungen sind eh alle falsch, erfahre ich später. Bahn-Chaos halt. Mir scheint, man fährt am Besten mit der Bahn, wenn man keine Leistungen bucht, sondern nur die Fahrt, denn kommen tun die Züge meistens. Am Besten Regionalzugtickets - einfach einsteigen in das was kommt, den ganzen Tag unterwegs sein und irgendwie zum Ziel durchschlagen.

Die Rückfahrt ist unangenehm, die Klimaanlage ist ausgefallen und so sind die Fenster offen und es ist irre laut. Streckenweise fährt der Zug aber eh nur gefühlte 30 km/h, wir kommen viel zu spät in Gelsenkirchen an. Man merkt aber doch den Unterschied vom Norden zum Ruhrgebiet... zwei kommen in den Wagen, reden über Fußball, ein dritter fragt nach dem Ergebnis und fünf bleiben stehen weil sie das Ergebnis auch hören wollen :D

Im Endeffekt kome ich dann aber ganz gut zuhause an, mein Gepäck hat's überlebt und die Papphocker leben auch noch. Wunderbare fünf Tage liegen hinter mir und ich vermisse die Zeit jetzt schon. 2010 geht's nach München, soviel steht fest hahahah

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