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Kirchentag 2009 - Samstag

Der Samstag beginnt für mich damit, dass ich verschlafe. Am Abend In der Nacht zuvor hatte ich noch am Blog gesessen und dann ist es doch spät geworden, so fällt der Gottesdienst Samstag Morgen aus. Irgendwie wird dann alles etwas spät und etwas gemächlicher, so dass ich gegen Mittag beschließe den Tag in der Überseestadt zu verbringen. Dort war ich schließlich bisher nur sehr wenig.

Die Busse sind alle hoffnungslos überfüllt, beim Warten treffe ich eine Pfadfinderin, die zu ihrer Schicht im Zentrum Jugend in der Überseestadt muss. Wir quatschen ein bisschen, während der Bus sich durch die Stadt quält. Der Shuttlebus, der durchfährt, ist eindeutig angenehmer. Am Speicher XI ist Endstation... also raus und "die schwarzen Zelte, aber die, die irgendwie anders sind" suchen. Leider haben wir beide keine Orientierung ("nicht so gut für ne Pfadfinderin"), aber irgendwie sieht es auf der Karte so aus als müssten wir eh in die gleiche Richtung, sie zu ihrer Schicht und ich zur Schwimmbühne zum Ten Sing Deutschland-Konzert. Die ersten Fotos im Samstagsalbum (unten) zeugen davon, dass wir die Pfadfinder vom VCP dann doch gefunden haben hahahah

Beim Zentrum Jugend, wo wir nun sind, ist ne Menge los, aber mich zieht's zum Konzert. Die Begeisterung von Ten Sing ist immer noch da, und eine aus ganz Deutschland zusammengestellte Gruppe klingt vielversprechend. Also auf zur Schwimmbühne.

Beim Ten Sing Deutschland-Konzert ist gut was los. Die Treppe ist recht gut gefüllt mit neugierigen Zuschauern, vorne wo ich mich rumtreibe sind die meisten allerdings selbst Ten Singer. Schade eigentlich. Die sind natürlich total hin und weg, ich bin's allerdings auch. Ein sehr vielfältiges Programm bieten die Ten Singer, angefangen mit quasi klassischer Chormusik (immer allerdings mit Front- bzw. Vorsänger) über Cover von bekannten Stücken mit Massentanz (Rihanna - Don't stop the music, Plain White T's - 1,2,3,4, Wir sind Helden - Aurélie) bis zu kurzen Theaterstücken. Zwischendrin gibt's ab und zu Kommentare zu dem was passiert und eine Einlage, in der sketchartig (ich nenn' es mal so, schwer zu beschreiben) von jeweils einem Ten Sing-Mitglied vorgestellt wird was man bei Ten Sing alles machen kann: Singen, Instrumente spielen, Tanzen, Theater spielen, Technik machen (Licht und Sound bei Konzerten). Spaß haben halt. Schade, dass ich schon quasi zu alt bin...

Nach dem Ten Sing-Konzert geht's wieder ans andere Ende der Überseestadt. Ein Rockgottesdienst klingt vielversprechend und irgendwie ist mir ja doch danach, wo ich den am Morgen schon verpasst habe. Aber leider heißt es mal wieder: Halle überfüllt. Draußen anhören mag ich dann auch nicht. Naja, Zeit nutzen ist auch mal gut, der Tag geht schon langsam dem Ende zu und immerhin ist es der letzte. Also nochmal zu den PiRatten und die zweite Karte abgeben (am Freitag hatte ich nur eine Adresse mit) und noch ein bisschen quatschen, erklären lassen wo das Internetcafé ist und auf den Weg dorthin machen.

Das Internetcafé ist in einem Turm ganz oben, auf dem Weg dorthin komme ich bei einer kleinen Ausstellung eines Oberstufenkurses vorbei. Einige Schüler haben sich mit der scheinbaren Differenz zwischen der Evolutionstheorie und der Schöpfungsgeschichte beschäftigt. Ergebnis, ganz grob gefasst: Man kann das eine nicht mit dem anderen beweisen - wozu auch? Der Glaube ist, und die Wissenschaft ist auch. Hunderprozentig belegt ist es beides nicht. Außerdem wird hier über die Kinderarmut in Deutschland aufgeklärt, eine wichtige Sache, denn gerade im eigenen Land denkt man nicht oft daran, dass es nicht jedem so gut geht. Die definierte Armutsgrenze Deutschlands ist sicher nichts gegen die bitterarmen Verhältnisse auf anderen Kontinenten - aber wenn beispielsweise in Bremen jedes sechste Kind unter die Armutsgrenze fällt, ist das auch kein würdiger Zustand.

Im Turm oben angekommen staune ich erstmal, wie gut das mobile Internetcafé "Cybercafé 42" ausgestattet ist. Am Eingang wirbt ein Schild mit der kostenlosen Abgabe von Röhrenmonitoren - um die Ecke stehen sie auch alle, noch kräftig im Einsatz. Etwa 15 PCs sind hier aufgebaut und stehen zum Surfen zur Verfügung, am Ende des Raumes sind leere Tische mit Steckdosenleisten vorhanden für die Leute mit eigenem Notebook hahahah . Das WLAN ist kostenlos und der Internetzugang schnell. Eine gute Gelegenheit, Kontakt nach hause herzustellen. Die Fotos zeigen im Wesentlichen die vor den WLAN-Tischen aufgebauten Tanzmatten - eine coole Erfindung, die ich mit nach hause genommen und dort selbst umgesetzt habe. Ergänzende Infos dazu bei Wikipedia und über die Software auf deren Seite, danke nochmal an den Mitarbeiter der mich informiert hat, dass es dieses System nicht nur für Spielekonsolen gibt, sondern auch für den PC.

Stunden später ist es Abend geworden und als Finale der Woche steht noch ein letztes Konzert an. Auf halbem Weg zur Schwimmbühne befindet sich noch eine weitere feste Bühne, dorthin führt mein Weg jetzt. Das Programm verspricht Folkrock und Party, ich habe keine Ahnung was mich erwartet. Das erste was mich hinter den Taxen angrinst sind Stühle (Stühle auf einem Rockkonzert?!). Naja, der Soundcheck ist noch im Gange, erstmal hinsetzen und abwarten, ein bisschen mit den Leuten quatschen, sich Bio-Erdbeeren vom nahegelegenen Biomarkt schenken lassen und über die Sänger lachen "also, ich hätte ja auf meinem Monitor die Akustikgitarre gerne noch ein ganz kleines bisschen lauter. Und der Gesang von ihm da ist etwas laut, also, eigentlich... kann man den ganz wegmachen? Ich mag das nicht hören." :D

Eileen Q heißen die Jungs, die uns einheizen wollen. Und nach der Klarstellung direkt am Anfang, dass man hier Stimmung haben will, gibt's die auch. "Was ist das? *hoch halt*" - "EIN STUHL!" - "Brauchen wir sowas?" - "NEIN!" - "Na also, dann kommt mal nach vorne!" hahahah Und "die, die unbedingt sitzen bleiben wollen" dürfen dann wenigstens kräftig mitklatschen. Funktioniert auch irgendwie alles gut - 1500 Leute sind da, man kann sich die Atmosphäre etwa so vorstellen wie bei einem Konzert mit 10000 in den vordersten 1500. Also quasi nur der Menschenteil mit Partylaune, der Rest ist einfach weg gefallen. Und im Gegensatz zu Die Happy ist hier durchaus ein gemischtes Publikum, nicht nur Jugendliche, auch deren Elterngeneration ist vertreten. Gegen Ende sitzt nicht nur kaum noch jemand, es steht auch kaum jemand mehr, alles schubst oder polonaist irgendwie durch die Gegend und hat einfach Spass. Die Band wird so gefeiert, dass das zum Merchandise-Stand umfunktionierte Dolmetscherzelt überrannt wird (alle drei Alben für 20€ - alle meine!) und es fünf Zugaben gibt. Rekord diese Woche!

Als dann wirklich die allerletzte Zugabe gespielt wurde, stehen Taxen und Shuttlebusse bereit die Menschen abzutransportieren. Jemand verliert sein Handy, selbiges wird um 2cm von einem Busrad verfehlt und aufgesammelt. Ich freue mich immer über ehrliche Menschen - die Jungs, die das Handy aufgesammelt haben, sind nicht mal mit dem ersten Bus mitgefahren, weil sich dort niemand gemeldet hat, dem es gehören könnte. Ich bin allerdings ganz froh über meinen Sitzplatz, nach 2,5 bis 3 Stunden Party ist man doch k.o. hahahah Und im Bus geht's ja noch weiter, denn der Busfahrer sieht das alles etwas lockerer als die Metronom und so geht's dann Laudato Si, Bruder Jakob und "Ein Hoch auf unser'n Busfahrer Klaus" gröhlend singend zur Messe zurück, wo wie gewohnt alles zum Bahnhof geleitet wird. Ein wunderbarer Abschluss, in dem der wunderbare Sonnenbrand total untergeht hahahah

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Kirchentag 2009 - Konzert-Freitag

Freitag war irgendwie immer schon der Partytag. Schule oder Arbeit ist vorbei, abends wird gefeiert. Wie die ganze Zeit schon haben mehrere Umstände eine sehr spontane Umplanung bei mir ergeben, so dass auch beim Kirchentag zumindest für mich der Freitag ein Feier-Tag war.

Morgens läuft ausnahmsweise mal alles planmäßig... also, außer dass ich zu spät komme, aber das ist ja irgendwie Standard. Talkrunde zu verschiedenen Themen aus christlicher und muslimischer Sicht. Ich sehe noch die Bereiche Wirtschaft und Medizin. Unter anderem geht es um Islamic Banking, gerade in der Weltwirtschaftskrise natürlich ein hochinteressantes Thema, da die islamischen Banken ein ganz anderes Kreditkonzept haben als die weltlichen (keine bloße Kreditvergabe, sondern immer Teilhaber an der unterstützten Firma). Beim Thema pränataler Diagnostik fällt eine Info, die vielleicht ganz interessant ist: Mit einem kürzlich verabschiedeten Gesetz wurde festgelegt, dass vor der Geburt nicht mehr mitgeteilt werden darf, ob das Kind ein Junge oder ein Mädchen wird - um möglichem Missbrauch vorzubeugen. Spannende Diskussionsrunde, auch einige Zuschauerfragen werden beantwortet; größtenteils recht verständlich, wenn auch teilweise auf englisch (ein Gast zum Bereich Medizin ist der französische Teilnehmer des europäischen Ethikrates). Für nicht-englischsprechende Besucher gibt's aber die Übersetzung des Dolmetschers auf Kopfhörern.

Danach geht's in die Stadt, Postkarten kaufen, schreiben und verschicken, aber die Karten im Bahnhofsbuchladen sind irgendwie alle kitschig oder Standard (und teuer obendrein), also Richtung Innenstadt. Ich finde nur Cafés und ähnliches... aber auf dem Rückweg Richtung Bahnhof bleibe ich an einer Gruppe singender Jugendlicher hängen.

Das liebe ich ja am Kirchentag: Mitten in der Stadt, einfach so zwischen den Menschen, steht auch mal einfach eine Gruppe und macht Musik, so wie die afrikanische Gruppe auf der Messe am Donnerstag. In diesem Fall sind's Mitglieder zweier Ten Sing-Gruppen aus Hamburg und umzu (bremisches Wort ins Standardvokabular gewandert). Fotos direkt am Anfang der Freitags-Fotos... die Mädels und Jungs (mehr Mädels, wie in jedem gemischten Chor irgendwie) sind echt gut drauf, haben riesigen Spass am Singen und ich weiß nicht wie lange sie schon da sind, jedenfalls kriege ich noch einige Lieder mit. Stets spontan ("also, für alle nochmal, wir sind Ten Sing aus Hamburg-$Stadtteil und $andererOrt, und... wir singen jetzt einfach weiter.") gibt's sowohl Lieder mit christlichem Inhalt (u.a. Lord I Lift Your Name On High) als auch weltliche (1,2,3,4 von Plain White T's). Sehr cool. Aus aktueller Begeisterung gibt's übrigens demnächst noch nen eigenen Artikel über Ten Sing... ganz grob: Ten Sing-Gruppen machen größtenteils Chormusik, auch Tanz und Theater; oft sind christliche Inhalte dabei. Dabei sind alle Musikrichtungen vertreten, die instrumentelle Besetzung kann fehlen, aber auch eine komplette Rockband sein.

So gegen zwei ist dann auch mal Feierabend, auf Dauer wird Singen ja auch anstrengend. Noch ein bisschen mit der Gruppenleiterin (kann man das so sagen? die Chöre haben wechselnde Dirigenten, aber wohl auch immer Jugendliche) quatschen und dann zur Überseestadt, wo es eine weitere Veranstaltung vom Zentrum Muslime und Christen geben soll: "Was bringt der Dialog? Ergebnisse des Austausches zwischen Christen und Muslimen".

Läuft natürlich wieder anders. Den Veranstaltungsort finde ich nicht (muss an meiner Unfähigkeit zu sowas liegen, die Beschreibung war simpel und die Karte eindeutig), also einfach durch die Überseestadt am Speicher XI schlendern. Draußen fällt vor allem der große Stand zu Erlebnispädagogik auf, außerdem sind hier die PiRatten, die einen Postkartenservice (Karte kaufen, vollschreiben und abgeben, die holen ne Marke und bringen die zur Post) anbieten, um vom Gewinn ihre Segelfreizeiten mit zu finanzieren. Das Kartenmotiv stammt dabei von einer ebensolchen (Foto bei denen von Samstag) hahahah . An der Konzerthalle, in der immer wieder Newcomer auftreten (eine Berliner Band habe ich gesehen, von der sind die Fotos), gibt's zwei große Stände zum Projekt Worldmapper (Fotos) und zu fairem Handel. Weiter hinten Richtung Wasser, das werde ich Samstag erfahren, befinden sich weitere Konzertbühnen und das Zentrum Jugend, wo sich die Pfadfinder nieder gelassen und einen kleinen Freizeitpark aufgebaut haben.

Motiviert und begeistert von dem Mini-Unplugged-Konzert der Ten Singer geht's dann im Regen von der Überseestadt zum Schlachthof hinter der Messe (Treffpunkt Ten Sing). Dort gibt's für mich als ganz-am-Ende-Kommer leider nur noch das Ende einer Metal-Gruppe und ein Konzert einer extra für den Kirchentag formierten Gruppe aus Berlin und Brandenburg. Fotos quasi unmöglich, Stimmung aber super, Zugaben waren selbstverständlich hahahah Die Bilder, wie die ganze Gruppe nen Massentanz zu "Backstreet's back" bringt, werden so schnell nicht aus meinem Kopf verschwinden... den gab's dann auch als erste Zugabe nochmal (auf Wunsch der Zuschauer übrigens).
Okay, Ten Sing als Warm-Up, danach zu Die Happy, also ab zur Bürgerweide. Die großen Konzerte sind ja alle auf der Bürgerweide. Erst Martin Jondo mit gut gelauntem Reggae und cooler Gitarre (durchsichtig oder wirklich so schmal?!), danach Phillip Poisel (angeblich ist der erst 16... aber die Musik gefälllt mir... und die Texte sind schön). Hmm, wieso ist das hier eigentlich so leer? Nur wegen dem Regen kaum einer da (vll 3000 Leute)? So viele Vorbands? Thomas D soll auch noch kommen, sagte der Moderator (gewohnt nervig), und Verra Cruz waren laut Programm angekündigt. Blick ins Programmheft: Falsches Konzert, Verra Cruz und Die Happy sind auf der Bühne auf der anderen Seite vom Bahnhof... ok, über Martin Jondo und Phillip Poisel gefreut und ab zur anderen Bühne, Verra Cruz' letztes Lied mitkriegen und dann in die bühnennahe Menschenmenge stürzen. Eine vom Wise Guys-Konzert treffen und mit Die Happy rocken. Menschenmengen machen Massenpolonaise und Massenschubsen mitten auf der Wiese. Richtig gut - leider, und leider typisch Kirchentag, ziemlich schnell zu Ende (ca ne Stunde), da danach noch Claas P. Jambo geplant ist, mal fix für 10 Minuten, und um 22:00 muss ja Ende sein. Die Happy muss ich mir unbedingt mal auf nem normalen Konzert ansehen. Dieser Claas ist ja nich schlecht, aber irgendwie kommt das doof, so hinterher gequetscht nach der totalen Rockparty vorher. Übrigens ist's hier auch richtig voll (zumindest bis zum Ende von Die Happy), ich schätze mehrere zehntausend. Naja, C.P.J. zu Ende anhören, wo man schonmal da ist, den Flyer für Rock am Schloss mitnehmen, Handynummern tauschen und auf Wiedersehen am nächsten Tag hoffen (bei Ten Sing, Empfehlung des Abends :D ). Ab zum Bahnhof.

Meine Erinnerungen sind nicht mehr so ganz geordnet... zumindest mein Gehirn arbeitet da erlebnis- und gefühlsorientiert und nicht chronologisch. Daher hier mal noch der Text, den ich direkt nach der Ankunft zuhause am Freitag Abend verfasst habe, auch wenn es mehr Sinn machen würde, wenn das Donnerstag schon war (wie bei Donnerstag berichtet).

Knüller des Abends nach dem Konzert: Jugendliche kapern Durchsagemikrofon der Metronom und machen Stimmung für den Ohrwurm der Wise Guys. Klappt sogar, gibt auch Applaus am Ende. Durchsage der Metronom, wenn man das nicht unterlasse, würde der Zug nicht weiterfahren. Etwas später trotzdem Musik aus der Durchsagenanlage. Erboste Ankündigung der Metronom, man würde in Rotenburg nicht weiter fahren, es täte ihnen leid für die umsteigenden Fahrgäste am Zielbahnhof, aber das sei Missbrauch privaten Eigentums der Metronom. Der Zug hielt dann auch tatsächlich länger als geplant... solche Spießer. Alle anderen, die irgendwelche irren Aktionen ab bekommen haben, haben drei Augen zugedrückt. Der Kirchentag ist eine Massenveranstaltung und es ist wirklich bisher kein ernsthafter Schaden entstanden, die Stimmung ist überall einfach gut.

K.o. ins Bett. Die Happy waren toll und anstrengend, schade, dass das Konzert nicht länger war. Im Dezember sind sie in Bochum, ich werde dabei sein. hahahah

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Kirchentag 2009 - Donnerstag

Donnerstag, heute geht's richtig los. Den Artikel von Mittwoch habe ich dieweil nochmal überarbeitet, also ruhig nochmal lesen, falls schon geschehen ;)
Ich schrieb ja schon, dass der Kirchentag ein logistisches Meisterwerk ist, selbst in das entlegene Kaff wo ich wohne fahren oft genug Züge. Aber selbst hier sind überall Menschen - ganz Deutschland scheint sich Richtung Bremen zu bewegen. 100.000 Dauerteilnehmer, am Abend der Begegnung sollen 300.000 Menschen gewesen sein.

Die Twitterer unter den Kirchentagsbesuchern haben im Vorfeld ein Treffen auf der Messe organisiert, also fahre ich als erstes zur Messe und dort einfach mal durchgestöbert; irgendwie lohnt sich nix vorher. Sieben Hallen bietet die Messe Bremen, die meisten werden für Diskussionsrunden und Vorträge genutzt. Eine eigene Halle nimmt das ökumenische Dorf ein, wo verschiedenste, oft religiös orientierte, Organisationen ihre Arbeit präsentieren. Das Spektrum reicht von der Vereinigung evangelischer Kirchen über die Vereinigung christlicher Post- und Telekommitarbeiter bis hin zu den Kreuzrittern. Auch wohltätige Einrichtungen und Bündnisse für ethische und moralische Fragen (Abtreibung...) sind hier vertreten. Ich bleibe am Ende in einem Vortrag über den Klimawandel hängen, der unter anderem die Lösungsstrategie der angestrebten maximalen globalen Temperaturerhöhung von 2°C erklärt.

Für das Twitter-Treffen habe ich die Podiumsdiskussion mit Christian Pfeiffer, dem videospielfeindlichen Kriminologen, sausen lassen - vielleicht ein Fehler, denn das Treffen erreiche ich nicht mehr, den Stand mit der angegebenen Nummer gibt es nicht. Später werde ich bei Twitter lesen, dass ein Zelt gemeint war. Naja, die afrikanische (?) Gesangs- und Tanzgruppe, die ein Spontankonzert mitten auf dem Messegelände gab, sorgt stattdessen für gute Laune - auf einem freien Stück zwischen den Hallen und den Ständen draußen, einige Menschen um sich versammelt. Den Text versteht vermutlich niemand, aber die Musik hat Rhytmus und die Truppe sorgt für eine positive Atmosphäre. hahahah

Auch ansonsten merke ich schon heute, dass meine Pläne umsonst waren. Die Veranstaltung mit Wolfgang Schäuble, die im aktualisierten Programm angegeben wurde, wurde nach Druck der Aktualisierung (die nach dem eigentlichen Programm gedruckt wurde) schon wieder abgesagt. Naja, irgendwie habe ich die Zeit rumgekriegt, war in der Stadt beim CVJM und am Bahnhof, jetzt zurück zur Messe. Irgendwie kommt da Musik her, die mich anzieht - wie immer, wenn irgendwo laute Musik ist. Ich kann sowas einfach nicht widerstehen.

Die Wise Guys haben gerade ihren Soundcheck auf der Bühne an der Bürgerweide (riesige Kopfsteinpfasterfläche auf dem Messegelände) - sehr cool. Einer nach dem anderen kommt raus und wird bejubelt, da kommt schon jetzt Stimmung auf. Etwas später sind dann alle fünf zusammen draußen und testen eigentlich nur die Technik, was auch nötig ist, aber als Fan braucht man keine funktionierenden Monitorboxen und irgendwie ist der Soundcheck schon ein kleines Konzert.

Wegen dem aufziehenden Unwetter und der Warnungen des Wetterdienstes werden dann allerdings die Boxen heruntergelassen und die Leute vom Vorbühnenbereich weg geschickt, was natürlich für Protest sorgt unter denen, die dort schon lange im Regen gewartet hatten, um ganz vorne dabei zu sein. Das Sicherheitspersonal einigt sich dann auf einen Kompromiss und die Leute, die vorher in den ersten Reihen waren, durften an den Rand, nur eben nicht vor der Bühne um Unfälle durch das schlechte Wetter zu vermeiden. Führte natürlich später zu heillosem Chaos, als die Fans hinterher wieder an ihre Plätze gelassen wurden.

Dazu vielleicht noch etwas zum Aufbau der Bürgerweide... im vordersten Bereich sind ca. 10 und 20 Meter vor der Bühne Metallzäune, die etwa so breit sind wie die Bühne und an denen Sitzgelegenheiten montiert sind (die auch zum Rucksack drunter stellen taugen). Die Fans, die da gescheucht wurden, mussten den Bereich zwischen der Bühne und dem ersten Metallzaun auf der gesamten Bühnenbreite räumen. Ich habe leider kein Foto, wie das dann aussah, aber man kann sich vielleicht vorstellen, wie die Leute dann in diesen 10 x $BreitederBühne Meter großen Bereich gestürmt sind :D

Bevor aber das Stürmen auf die ersten Plätze losgehen kann, muss erstmal abgewartet werden, ob nicht wirklich ein Unwetter losbricht. Ich werde später hören, dass in der Überseestadt am Hafen Zelte eingestürzt sind oder mit größeren Personengruppen festgehalten werden mussten, damit sie nicht wegfliegen. Während die Fans in den ersten Reihen zumindest an die Seiten gescheucht werden, begebe ich mich jedenfalls in die nächstgelegene Messehalle und kriege so nur den Anfang von jeder Menge Regen und Hagel ab (alles kein Vergleich zur Überseestadt, dort war der Hagel wohl im Durchmesser 5-6cm groß).

Lange hält es aber niemanden in der Halle, kaum lässt der Regen nach, geht es wieder raus. Die Wise Guys beenden noch ihren Soundcheck, danach kommt ein Kinderchor auf die Bühne, der später ein Musical vorstellen soll und eigentlich nur kurz den Soundcheck machen will. Aber begeisterte Menschenmassen waren noch nie kontrollierbar, die Kinder werden begeistert bejubelt und beklatscht :D Muss ein Wahnsinnserlebnis sein für die Kleinen, vor so einer großen Menge aufzutreten... nach den drei Liedern ist aber erstmal Schluss und Just Gospel kommen auf die Bühne. Deren Soundcheck verläuft dann auch als einziger recht unspektakulär, im Publikum sind wenig Gospelfans. Also Soundcheck und wieder warten. Einer von den Jungs neben mir hat inzwischen Hunger und bequatscht kurzerhand seinen großen Bruder, sich durch die Mengen nach draußen zu quetschen und Essen zu holen. Kurz rumgefragt und fünf Bestellungen eingesammelt :D Bitter, dass er dann hinterher den Döner liegen gelassen hat, also nochmal durch die Menge zum Bahnhof. Wirklich cooler Typ und ne Wahnsinnsleistung, sich da durch zu quetschen und wieder zurück zu finden und sogar das Essen heil mit zu bringen.

Während wir dann alle so essen, sind auch die Soundchecks alle durch und der Moderator begibt sich auf die Bühne. Er spricht leider genauso schlecht englisch wie alle anderen Moderatoren des Kirchentags und ist auch genauso unlustig. Macht nix, die 65.000 Zuschauer, die inzwischen alle da sind, schauen sich gebannt die Videos von Brot für die Welt an. Die Konzerte stehen heute unter deren Begleitung - immerhin feiert Brot für die Welt ihr 50-jähriges Bestehen.

Der Auftritt von Just Gospel anschließend hat mir persönlich sehr gut gefallen, wie schon 2007 in Köln, das Publikum um mich herum war leider recht wenig interessiert. Schade, denn eigentlich machen die echt gute Musik und Stimmung. Umso erstaunlicher, dass danach bei dem Kinderchor von der Kindernothilfe, die ihr zusammen aufgenommenes Musical vorstellen möchten, die Menge wieder tobt. Nicht, dass die nicht gut wären, aber irgendwie kam das komisch :D Na, der Projektleiter ist jedenfalls total begeistert und hat hoffentlich weiterhin Erfolg mit seiner Arbeit bei der Kindernothilfe. Überhaupt werden an diesem Abend einige unterstützenswerte Projekte vorgestellt.

Zwischendurch gibt es noch ein Gespräch mit einem bekannten Menschen, dessen Namen ich leider vergessen habe, vielleicht erkennt ihn jemand auf dem Foto... und passend zur Aufhebung der Unwetterwarnung gibt's einen Regenbogen über dem Messegelände. Herrlich hahahah

Das Wise Guys-Konzert ist dann natürlich der Wahnsinn. Mit so vielen Menschen kann man einfach nur gut gelaunt feiern, da kann gar keine schlechte Stimmung aufkommen. Die Wise Guys waren natürlich entsprechend selbst begeistert. La Ola von der Tribüne rechts nach links, umgekehrt, von vorne nach hinten, funktioniert einfach. Die ersten Reihen zetteln schon von sich aus nach jedem Lied eine an :D Gefroren wird jedenfalls nicht mehr. Zwischenzeitig ist der Lärm von den begeisterten Zuschauern so groß, dass Dän zwischen den Liedern trotz Boxen nicht dagegen ankommt: "Leute, hört doch mal zu, ich will doch auch mal was sagen..."

Trotz des durch die Organisatoren bestimmten Endes gegen 22:15 gibt's noch zwei Zugaben, das Kirchentagslied "Mensch, Wo bist du?" ein zweites Mal und "Wir hatten eine gute Zeit", wenn ich mich richtig erinnere. Das Publikum fordert wie immer den "Ohrwurm" - aber da Clemens die Band verlassen hat, gibt's den Ohrwurm nicht mehr. Der Vorschlag: "Singt euch den Ohrwurm doch selbst!" wird dann auch umgesetzt, schon auf dem Weg zum Bahnhof wird gesungen. Hier leisten Polizei und Helfer übrigens wieder großartige Arbeit - der Zugang zum Bahnhof wurde gesperrt, damit der nicht von der Messeseite aus verstopft wird, dafür der Tunnel, der außenrum führt, in drei Einbahnstraßen geteilt - Fußgänger in die Innenstadt, Fußgänger zu den Straßenbahnen und Zügen und Busse / Taxen. Funktioniert wunderbar, danke Organisation!

Die gute Stimmung vom Konzert wird natürlich mit in den Zug nach Rotenburg genommen, leider scheint das Personal der MetronomBahn nicht dabei gewesen zu sein... irgendwie haben es ein paar Leute geschafft, eine Sprechanlage zu kapern und darüber den Zug zum Ohrwurm-Singen zu bringen. Durchsage der Metronom: "Wenn das missbräuchliche Benutzen der Sprechanlage nicht aufhört, fährt der Zug nicht weiter!" Maulende Fahrgäste, Minuspunkte für die Metronom, sollen die doch selbst auf ihr Eigentum aufpassen?! Erstmal Stille, dieweil taucht eine Gruppe gut gelaunter Jugendlicher ("keine Sorge, wir haben keine Drogen genommen, wir sind immer so") auf und animiert jede Sitzgruppe im Zug zum Schüttelspiel. Jetzt weiß ich endlich was das ist :D

Die Reise endet dann in Rotenburg, für mich sowieso, für alle anderen allerdings auch erstmal - denn kurz vorher hat doch noch jemand Musik aus einem Handy über die Sprechanlage laufen lassen. Metronom-Personal, stark angesäuert: "Da einige Leute ja meinen, das private Eigentum der Metronom missbrauchen zu müssen, fährt der Zug in Rotenburg bis auf weiteres nicht weiter. Das tut uns natürlich sehr leid für die Fahrgäste, die in Hamburg umsteigen müssen." Keine Ahnung, ob es funktioniert hat, dass die angesprochenen Fahrgäste dadurch sauer wurden auf die Leute, die Spass mit der Sprechanlage hatten, hat jedenfalls nicht so gewirkt und 5-10 Minuten später fährt der Zug auch wieder (ich warte dieweil draußen darauf, abgeholt zu werden).

Uuuund oben schütteln schütteln schütteln...! :D

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Kirchentag 2009 - Mittwoch: Abend der Begegnung

Was ist der Kirchentag?
Eine riesige Veranstaltung für mehrere hunderttausend Menschen, bei der es verschiedenste kulturelle, geistliche und weltliche Angebote gibt. Podiumsdiskussionen, Infostände und Talkrunden sind ebenso vertreten wie Gottesdienste, Ausstellungen und Rockkonzerte. Sowohl Gläubige als auch Nichtgläubige können sich hier zu verschiedensten Themen informieren oder einfach Spaß haben. Hier herrscht eine unglaublich gute Stimmung unter den Menschen - das ist vielleicht das relevanteste am Kirchentag: hunderttausende Menschen, die einfach alle irgendwie nett und gut drauf sind.

Allgemeines zu den Berichten
Aufgrund der Masse der Veranstaltungen ist natürlich jeder Bericht sehr persönlich. Ich war alleine dort, von daher gibt's nur meine Sicht. Der Kirchentag selbst fand 2009 in Bremen statt, untergebracht war ich aber in Rotenburg a.d. Wümme, 30 Zugminuten entfernt. Der Kirchentag hat für 100000 Menschen (!) Quartiere organisieren können, sowohl in öffentlichen Einrichtungen (Schulen) als auch private. Alleine das ist schon eine Wahnsinnsleistung. Übrigens habe ich bei der Anreise schon gemerkt, dass ich wieder auf dem Land bin: Der Taxifahrer vom Bahnhof zum Haus kannte den Weg nicht... und das ist dort wohl normal. Dafür kam er ursprünglich aus Gelsenkirchen. :D

Mittwoch
Ok, kurz anreisen, auspacken, dann wieder nach Bremen zum Abend der Begegnung. Den größten Teil haben dort für mich das diakonische Dorf und die drei Konzerte auf der Gospel-Bühne eingenommen; der Moderator war fürchterlich, aber die Bands waren cool. Aufgetreten sind ein Chor mit afrikanischer Musik in Originalsprache ("wir fühlen uns mit den Bewohnern Südafrikas verbunden"), ein Chor, der aus einer Musiktherapie entstanden ist und richtig cool war, weil man wirklich sehen konnte, dass diesen Menschen die Musik hilft, Schweres zu bewältigen, und ein "klassischer" Gospelchor einer evangelischen Gemeinde, der als Abschluss richtige Gute-Laune-Gospelmusik gemacht hat. Alternativ gab es noch 10 weitere Konzertbühnen, an diesem Abend dürfte also jeder auf seine Kosten gekommen sein. Ich werde es immer wieder schreiben, alleine wegen der fantastischen Konzerte lohnt sich ein Besuch beim Kirchentag.

Das diakonische Dorf bot verschiedene "Fressbuden", vom üblichen Fast Food über Hartz-IV-Kochen bis zu Quarkkartoffeln mit Kräutern aus der Bibel (lecker!) war alles dabei. Dazu natürlich Stände mit Informationen über Aktionen der Diakonie. Interessant fand ich auch die in der Stadt verteilten Schiffe (Foto), auf denen man Grußnachrichten hinterlassen konnte. Hinterher sollten die dann wohl in ein Museum. Wunderschön. hahahah

Die gesamten öffentlichen Verkehrsmittel wurden für den Kirchentag mit Einsatzfahrzeugen und Sonderfahrplänen ausgestattet, was sehr angenehm ist, da man so Feiertage und Sonntage missachten kann, die Züge fahren immer gleich und immer reichlich. Auch dazu werde ich noch mehr schreiben, der Kirchentag ist ein logistisches Meisterwerk.

Der Mittwoch endete gegen 22:30, wie alle Tage, das habe ich später gemerkt. Lärmschutz Bremen? Keine Ahnung. Aber wenn man sogar groß gefeierten Weltstars die Zugaben verwehrt, weil man keine Zeit mehr hat, muss echt ein gravierender Grund vorliegen, denn ansonsten ist der Kirchentag nicht ansatzweise SO spießig. Für mich hieß das am Mittwoch jedenfalls, nach dem letzten Gospelkonzert direkt zum Bahnhof zu gehen und nach hause zu fahren. Unterwegs hab ich dann auch meinen Kirchentagsschal gekauft - für 3€, was ich günstig fand, aber nicht der günstigste Preis war, denn offenbar nach dem Motto "weg is weg und hauptsache jeder hat einen" gab's die an der nächsten Ecke auch für 1€. :D

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Protestaufruf gegen menschenverachtende RTL-Sendung

Der Privatsender RTL plant, eine Doku-Soap mit dem Titel "Erwachsen auf Probe" auszustrahlen. In dieser Sendung werden Jugendlichen Säuglinge, Kinder und Teenager anvertraut, damit die Jugendlichen, die in Erwägung ziehen selbst Eltern zu werden, schonmal "ausprobieren" können, wie es ist, Verantwortung zu übernehmen. Die Idee mag ja interessant sein, schließlich werden immer wieder Jugendliche unvorbereitet Eltern, jedoch werden für die Dreharbeiten zu dieser Sendung die betroffenen (Klein-)kinder ihren Eltern entrissen. Gerade bei Säuglingen kann dies schwere Schäden nach sich ziehen. Psychoanalytische Forschungen belegen, dass Kleinkinder intensiven Kontakt zu ihren Eltern benötigen, um sich korrekt zu entwickeln. Daher habe ich folgende Mail an das zuständige RTL-Team verfasst und fordere alle meine Leser auf, dies ebenfalls zu tun.

An

Frank.Rendez@rtl.de

henning.walther@rtl.de

mandy.berghoff@rtl.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Sicherheit ist es eine schwierige Aufgabe, anspruchsvollen Zuschauern ein unterhaltsames Programm zu bieten. Mir ist durchaus bewusst, dass Sie bei RTL, einem Privatsender, eine andere Zielgruppe und andere Programminhalte als die öffentlich-rechtlichen Sender haben. Dennoch finde ich, dass Sie mit der Sendung "Erwachsen auf Probe" zu weit gegangen sind. Sie entreißen Kinder im Säuglingsalter ihren Eltern, um eine Doku-Soap zu produzieren.

Nicht nur Freund und Erikson, die vielleicht bekanntesten Psychoanalytiker, haben nachgewiesen, dass solche Ereignisse in der schwierigen Phase der frühen Kindheit zu schweren Traumata führen können. Kleinkinder müssen ein starkes Vertrauen zu ihren Eltern aufbauen, damit ihre spätere Erziehung erfolgreich sein kann. Mit den Dreharbeiten zu Ihrer Sendung stören Sie dieses Vertrauen!

Es sei dahin gestellt, ob es korrekt ist, Menschen, die selbst Entscheidungen treffen können, in populistischen Sendungen zu zeigen. Kleinkinder und Säuglinge jedoch können und werden definitiv nicht darüber entscheiden, ob sie an einer Fernsehsendung teilnehmen können. In Anbetracht dieser Tatsache und aufgrund der zahlreichen Untersuchungen zu frühkindlicher Entwicklung fordere ich Sie auf, die Dreharbeiten zu dieser Sendung ungeachtet der potentiellen Einnahmen einzustellen und die bereits gedrehten Folgen nicht auszustrahlen. Anderes Handeln wäre unverantwortlich und moralisch verwerflich.

Diese Nachricht wird auch im Internet veröffentlicht. Sie finden sie unter [Link zu diesem Post] .
Mit freundlichen Grüßen,
Christian Gredig

Quelle u.a. Spiegel
Idee zum Protest Wise Guys

Meine E-Mail habe ich aufgrund eigenem Wissen und eigenem Entsetzen verfasst und nicht, weil ich die Wise Guys so toll finde. Das nur am Rande.

Update, 3.6.09 17:47: Bisher keine Reaktion außer einer Abwesenheitsnotiz.



Geschichten, die das Leben schreibt

Ich werde oft von Freunden um Rat gebeten, wenn sie Probleme haben. Das liegt nicht daran, dass ich eine besondere Ausbildung oder besonders viel Lebenserfahrung habe, vielmehr wohl daran, dass es gut tut, mit einem Menschen, der einem nahe steht, der aber nicht direkt beteiligt ist, über seine Probleme zu sprechen. Ich kann gut zuhören und tue das auch gerne und so höre und lese ich Geschichten über Ärger in der Schule, Stress mit Eltern und Freunden, Familienkrisen und Liebeskummer. Das Internet vereinfacht das Ganze noch mehr, manches tippt sich leichter als man es erzählen könnte, außerdem muss "aus der Distanz betrachten" oft wörtlich genommen werden.

Oft ist es gerade deshalb so gut, sich anderen anzuvertrauen, weil der jenige logisch, sachlich und vernünftig denkt. Wenn einem gerade die Beziehung in die Brüche gegangen ist, wird man das Vergangene nicht sachlich betrachten und analysieren, sondern erstmal traurig sein und Frust schieben. Da ist es gut, wenn man sich erstmal ausheulen kann, um danach gemeinsam nachzudenken was schief gelaufen ist und wie es weiter geht.

Eine meiner Lieblingsthesen ist ja, dass es immer weiter geht. Nach jeder Krise im Leben kommt wieder eine glückliche Zeit. Immer! Es ist enorm wichtig, in die Zukunft zu sehen. Dabei sollte man weder das Vergangene ewig mit sich rumschleppen, noch es komplett ignorieren und unverarbeitet lassen, denn oft läuft es einem doch wieder über den Weg und man fühlt sich wieder genauso schlecht wie vorher. Aus verarbeiteten Krisen kann man dafür lernen. Darin steckt auch ein bisschen, sich mit dem abzufinden, was sich eh nicht ändern lässt. Warum frustriert sein, weil sich die Eltern getrennt haben? Dafür hängt der Haussegen jetzt vielleicht nicht mehr so schief. Warum dem Ex nachtrauern? Er war doch eigentlich eh ein Arsch und der nächste wird viel toller.

Leider gibt es manchmal Situationen, in denen einem nur das Abfinden bleibt. Vielleicht schafft man es einfach nicht, dem Ganzen etwas Gutes abzugewinnen, vielleicht gibt es einfach nichts. Vielleicht steht man vor einem Problem, was man nicht lösen kann, sondern was sich mit der Zeit einfach von selbst lösen muss. Gefühle sind selten kontrollierbar, manchmal kann man da einfach nichts tun. Manchmal sitze ich dann als Kummerkasten mit der scheinbar ach so unendlichen Lebensweisheit und den immer vorhandenen Ratschlägen auch da und denke scheiße, dazu fällt dir auch nix mehr ein. Einmal hat sich ein guter Freund das Leben genommen. Da kann man dann nicht dazu raten, sich halt andere Freunde zu suchen, und dann hilft es auch nicht wirklich, wenn man herausfindet warum. Ein anderes Mal ging es um die Wahrscheinlichkeit einer Beziehung zwischen einem Mädchen etwa in meinem Alter und einem doppelt so alten Mann. Das geht einfach nicht, und ich saß dann da nur mit offenem Mund, dass über solche Altersunterschiede hinweg doch so intensive Gefühle entstehen.

Ich reiche dann meist virtuellen (oder echten, je nach Situation) Tee oder Kakao, koche mir selbst einen und vergesse auch schonmal, ob die Erzählsituation real bei mir oder digital passiert und koche Teewasser für zwei und rede einfach ein bisschen weiter. Meistens hilft es ja doch irgendwie... und genau das ist der Grund, dass ich selber solche Freunde habe, die mir in solchen Situationen einfach zuhören würden, und auch der Grund dafür, dass ich das Vorhandensein solcher Freunde für enorm wichtig halte.

Manch einer hat so jemanden nicht. Und manch einer davon hat wirklich schwerwiegende Probleme. Es ist immer wieder erstaunlich, was es alles gibt, was alles passieren kann und wieviel der Mensch verkraften und verarbeiten und hinnehmen kann. Ich bin unter anderem deshalb ein (okay, meistens) so glücklicher Mensch, weil ich weiß, dass es mir eigentlich richtig gut geht - und wenn nicht, werde ich damit nicht alleine gelassen. Die Geschichte, die mich zu diesem Artikel veranlasst hat, handelt von einer jungen Frau, die uns unsere eigenen Probleme vergessen lässt. Ich habe oben darauf hingewiesen, dass es immer eine Zukunft, ein danach, eine besere Zeit in der Zukunft gibt. Wenn das nicht der Fall ist, bleibt einem nur noch Resignation und das Beste daraus zu machen.

Besagte Geschichte ist vielleicht eine Fortsetzungsgeschichte, zumindest ist der Autor dafür bekannt, solche zu verfassen. In diesem Fall wäre es dann eben der Anfang, der mich sehr erschüttert hat. Man hört es öfter mal oder bekommt es mit, diesmal ist es direkt aus der Nähe beschrieben, fast so wie von Freund zu Freund. Lest selbst und überlegt euch, ob es euch wirklich so schlecht geht und ob euer Leben nicht eine sehr positive Zukunft für euch bereit hält... Julia



Anregungen zur Innovation

Die Musik in den Charts enthält immer mehr Cover von alten Hits, immer mehr Bücher werden in Filme gepresst und verlieren dabei oft ihre ursprüngliche Qualität und selbst die Filme und Serien im Fernsehen werden wiederholt.
Geschäfte sprießen aus dem Boden wie Pilze, Ladenlokale wechseln ständig ihren Besitzer (wenn sie keine Ladenhüter sind), auf einer Strecke von 750 Metern gibt es fünf Bäckereien und mindestens ebensoviele Pizza- und andere Schnellrestaurants oder Imbissbuden. Gerade haben wieder zwei neue Geschäfte eröffnet, das eine ist die sechste Bäckerei.

Fällt niemandem mehr was Kreatives ein? Ist die Arbeitsmarktsituation so schlecht, dass alle ihr Glück in der Selbstständigkeit versuchen müssen, um dort in der Masse unterzugehen und zu scheitern? Bei den Charts und beim Fernsehen funktioniert das ja sogar, die Zielgruppe ist keine Abwechslung mehr gewohnt. Bei den selbstständigen Geschäfteeröffnern funktioniert das nicht.

Wer hier erfolgreich sein und den Erfolg nicht aus den Standards schlagen möchte, braucht gute Ideen. Durch verschiedene Förderprogramme des Staates für Selbstständige ist vielleicht zumindest ein Anreiz geschaffen, sich auch mit einer eher ausgefallenen Idee zu trauen, selber etwas aufzubauen. Das zweite Geschäft der beiden oben erwähnten ist ein Beispiel dafür: Friseure gibt es bei uns auf der Einkaufsstraße genug, eine Kleinkette hat eine ihrer beiden Filialen auf dieser Straße schon wieder schließen müssen. In einem frei gewordenen Ladenlokal hat sich jetzt ein Friseurbedarf eingerichtet.

Ein anderes Beispiel für eine Geschäftsidee ist aus eigener Erfahrung entstanden; zwei Freunde haben einen Zeltservice gegründet, der das Problem behebt, was sie selbst immer hatten: Bei Festivals ist es immer voll auf den Zeltplätzen, wenn man spät kommt, kriegt man schlechte Plätze, der Transport der Zelte ist mühsam. Mein Zelt steht schon heißt ihr Angebot, und um die genannten Probleme muss sich der Festivalbesucher bei ihnen keine Sorgen machen: Die beiden verleihen die Zelte nicht nur, sie bauen sie auch vor dem Festival auf und danach wieder ab. Außerdem kann man Zelte für Urlaubsreisen buchen.

Die beiden Beispiele zeigen, worauf es ankommt: Marktlücken schließen. Auch wenn es nur kleine sind. Der Friseurbedarf ist sicher nicht der einzige in der Umgebung, aber er ist direkt vor Ort. Der Zeltservice wirft vielleicht (noch) nicht genug Gewinn zum Leben ab, dafür bringt er aber kein so großes Risiko mit sich, weil der Vertrieb online erfolgt und daher weder Personal- noch Mietkosten anfallen (außer für den Webspace).

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist immer noch ein Risiko, und im Vergleich zu einem normalen Angestelltenverhältnis muss man sich um vieles mehr kümmern, beispielsweise selber krankenversichern. Es heißt nicht umsonst: Selbst und ständig. Aber wer es schafft, mit einer guten Idee eine Existenz zu gründen, wird damit nicht nur selbst Erfolg haben, sondern auch anderen Menschen einen Gefallen tun. Ich freue mich jedenfalls schon auf das nächste Festival - im geliehenen Zelt, mit alternativer Rockmusik.



Persönliche Gedanken zum Jahreswechsel

...die mit dem Jahreswechsel selbst nicht viel zu tun haben. Mir ist in den letzten Tagen immer wieder durch den Kopf gegangen, worauf mich eine gute Freundin aus dem SVZ gebracht hat... nahezu jeder, den ich kenne, hat ICQ. Sehr viele sind jeden Tag online. Wir leben in der Zeit der DSL-Flatrate, und was meinen Freundeskreis und mich betrifft, nutzen wir das auch voll aus. Ausschlaggebend für meine Gedanken war die Aussage "Man ist zwar abgeschnitten von der Außenwelt und muss auf so ausgefallene Kommunikationsmodelle zurückgreifen wie etwa den direkten Dialog von Mensch zu Mensch, dafür ist man aber auch gezwungen die leere Zeit mit anderne Tätigkeiten auszufüllen." bezogen auf Leute, die kein ICQ haben. Das hat mich dann doch zum Nachdenken gebracht, zumal ich sowieso immer mehr sinnlos rumhänge und irgendwie im Internet surfe, ähnlich den Leuten, die vorm Fernseher hängen und nur rumzappen ohne ein Ziel zu haben...

Eins vorweg, ich werde mich auf verschiedene Personen beziehen, zwecks Anonymisierung kürze ich pauschal alle mit dem ersten Buchstaben ihres Vornamen ab. Der ein oder andere wird jemanden erkennen, das ist nicht schlimm. Da ich aber nicht weiß, wer hier nicht namentlich genannt werden möchte, lieber direkt alle ohne Namen.

Leidet der Kontakt wirklich darunter, dass man jetzt so einfach über das Internet chatten kann? Trifft man sich seltener, weil man ja eh dauernd in Kontakt steht?
H. und mir war schon vor längerer Zeit aufgefallen, dass wir zwar jeden Abend telefonieren, uns aber eigentlich gar nicht mehr treffen. Das Telefonieren ist inzwischen auch noch zurückgegangen. D meinte in der Zeit, als ich ihm Nachhilfe gegeben habe, das man sich ja eigentlich sowieso öfter mal treffen könnte und nicht nur zum Lernen. Mittlerweile kenne ich mehrere Leute recht gut, die ich über das Internet kennen gelernt habe, und plane mit diesen Leuten Treffen - momentan die einzigen?

Bin ich sozial vereinsamt? Fehlt mir menschlicher Kontakt? Ist das tatsächlich so, seit wir unbegrenzt Zugriff auf das Internet haben? Besteht da ein Zusammenhang, liegen die Gründe woanders oder täuscht das Gefühl nur?

Um zumindest halbwegs beantworten zu können, ob die beschriebene Entwicklung nur ein Gefühl ist oder real, hab ich mal meinen Kalender gewälzt. Ausgehend davon, dass ich mit der Zeit immer mehr Termine dort eingetragen habe, sind die Zahlen am Anfang eher zu klein und die am Ende folglich näher an der Realität. Buchstabe = Person, darauf folgend die Zahl der Treffen 2006.2, 2007.1, 2007.2, 2008.1, 2008.2 (1=Januar bis Juni). Der Anfang basiert auf der Vermutung, dass das Ganze mit der Internetflat zusammenhängt - die haben wir seit Sommer 2006.
Übrigens auch interessant: P steht für Lanparty.

H 4 1 1 0 1 J 1 1 0 0 0 P 3 5 1 2 2 D 3 2 3 11 2 L 1 0 0 0 0 C 0 2 2 0 1 E 0 0 3 4 0 (alle mehrtägig) I 0 0 0 1 1

Dabei fallen mehrere Dinge auf. (Ja, das ist irgendwie krank. Ich zähle Treffen mit meinen Freunden. Vielleicht hab ich wirklich irgendwie n Knacks weg, aber das vermute ich schon länger.)

  1. Eigentlich war's die ganze Zeit schon nicht viel, anfangs aber noch mehr, besonders wenn man dran denkt, dass ich nicht jedes einzelne Treffen eingetragen habe, was ich heute tue.
  2. Zu einigen Personen ist der Kontakt komplett abgebrochen, zu anderen mit 0 Treffen nicht. Eine habe ich erst Mitte 2007 kennengelernt ^^
  3. Am Krassesten war es im ersten Halbjahr 2008 - die Statistik mag die Realität nicht komplett wiedergeben, aber doch recht vollständig - wirklich sämtliche Treffen waren entweder mit meiner jetz-ex-Freundin, mit D zwecks Nachhilfe oder eine Lanparty. Einzige Ausnahme ist I, die ich voher gar nicht kannte. Das hat übrigens schon vorher angefangen, als ich meine Exfreundin (E) die ersten Male getroffen habe, da gab's tatsächlich nichts anderes.
  4. Eigentlich habe ich meine Exfreundin auch nicht wirklich oft gesehen. War aber auch irgendwie nicht einfach. 8O
  5. Ich habe eine längere Zeit Insel-Monarchie gespielt, ein Browsergame mit hohem Suchtfaktor, was eine hohe Onlinezeit erfordert... die Zeit sieht aber nicht so leer aus wie die mit meiner Exfreundin. Selbiges trifft auch auf meine Zeit bei funatic eSports (Online-Clan) zu. Beruhigend.

Mich würde jetzt mal interessieren, wie der Kontakt in ICQ in der entsprechenden Zeit aussieht. Leider ist es mir aufgrund der Masse der Einträge nicht möglich, einfach zu zählen, und auch wenn mein Verlaufsplugin viele Funktionen bietet, kann es nicht für einen bestimmten Zeitabschnitt die Einträge zählen und auch nicht die grad markierten. Insgesamt habe ich aber den Eindruck, dass auch der Kontakt in ICQ wenig geworden ist - diverse niveaulose oder inhaltslose Gespräche mal abgezogen. Das würde immerhin bedeuten, dass ICQ kein Ersatz ist für direkte Gespräche - was in der Tat erschreckend wäre, da Instant Messaging zwar vielleicht die nützlichste Kommunikationserfindung seit dem Telefon ist, aber doch verschiedene Nachteile hat (auch ne Idee für einen Blogeintrag).

Was aber ist dann passiert? Auf das tägliche Wiedersehen in der Schule kann man's auch nicht abschieben, da verbringe ich die meiste Zeit der Pausen vorm Lehrerzimmer. Telefonieren ist immer noch eine interessante Option, das ist insgesamt eher mehr geworden als weniger. Aber wenn ich so überlege, was die anderen so machen, fällt mir auf, dass ich das ja nichtmal weiß - außer von denen, die ständig online sind, die hängen genauso viel am PC wie ich. Vielleicht ist dies die richtige Zeit, mehr von meiner freien Zeit in mein kommendes Abi zu stecken - schaden würde es sicher nicht. Aber eigentlich waren mir meine Freunde immer schon wichtiger. ("immer schon" bedeutet immer so ab Mitte meiner Gymnasiumszeit ^^ vorher zählt nicht. Da war ich klein und dumm.)

Seit ich nach dem mehr als erfolgreichen Ferienjob die Stelle bei E.ON AS angenommen habe, hab ich mich manchmal gefragt, ob eigentlich irgendwas anderes darunter leiden würde, das ich jetzt immer erst nach hause komme, wenn meine Mutter schon da ist. Das ist allerdings darin geendet, dass ich

  • eh nicht mehr für die Schule tun würde, wenn ich zuhause wäre, hab ich vorher auch nicht
  • mir immer frei nehmen kann und auch nehme, wenn mir was anderes wichtiger ist, zum Beispiel Freunde, Jugend oder die Schülerzeitung.

Bisher bleiben meine Fragen also eher ungelöst...

  • Hat sich meine Kommunikation von direkten Treffen mehr auf ICQ verlagert? Nein.
  • Ist sie durch das Internet insgesamt eingeschränkt worden? Vielleicht. Falls ja, ist aber unklar, welcher Teil des Internets - das sinnlose Rumhängen? Unwahrscheinlich...
  • Stört das Internet allgemein die direkte Kommunikation von Mensch zu Mensch ohne Glasfaser dazwischen? Eher nicht. Gegenbeispiele vorhanden - Beispiele nur wenig - Unbekannte Fälle häufig...
  • Bin ich desozialisiert? Keine Ahnung. Eigentlich hatte ich in den letzten Jahren eher ein gegenteiliges Gefühl. Ohne Frage kenne ich eine Menge neue, nette, liebe Menschen. Eine insgesamte Entwicklung ist aber gemischt...
  • Drehe ich jetzt durch, wenn ich mir noch länger Gedanken darüber mache und komische Statistiken führe? Nee. Wohl nicht. Aber ich werd's im Kopf behalten und öfter dran denken.
  • Haben die typischerweise kritisierten Faktoren Nebenjob, Browsergame, Onlineclan drastische Auswirkungen gehabt? Nein. Okay, teilweise kam's mir so vor und je nachdem, wie richtig meine Statistik ist, letztere vielleicht doch. Aber grundsätzlich erstmal nicht.

Was bleibt... Jahreswechsel. Irgendwer hat mal mit sowas wie guten Vorsätzen für's neue Jahr angefangen. Hat bei mir bisher nie funktioniert, vielleicht Zeit, das zu ändern.

~ Herausfinden wieso ich die ganze Zeit zuhause und alleine vorm PC hänge.
~ Mein Abi mit einem Schnitt unter 3,0 machen.
~ Mich auf ein Praktikum beim Bundesverlag bewerben.
~ Herausfinden, was ich studieren möchte, egal ob ich den Praktikumsplatz bekomme oder nicht.