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Ein 365 Tage großer Schritt

Ich fühle mich nicht danach, innezuhalten und zurück zu blicken. Jahreswechsel haben bei mir schon länger nur noch die Bedeutung eines weiteren Ereignisses, das mir klar macht, wie schnell alles geht. Ich feiere gerne mit Freunden, bin aber gar nicht erfreut über verbrannte Post wegen Böllern in Briefkästen, den Müll auf der Straße und die irre Umweltverschmutzung. Außerdem ändert sich sowieso nichts. Wer Vorsätze fasst, verwirft sie oft schon bald wieder, und für die meisten anderen ist der 1. Januar sowieso bloß ein Feiertag wie jeder andere.

Meinetwegen könnte das Jahr immer zur Wintersonnenwende enden. Das hätte eine gewisse Dramatik - die erste Jahreshälfte geht es stets bergauf, die Tage werden länger und heller, und dann geht es wieder abwärts, es wird düster und kalt und am Ende sind wir alle froh wenn es vorbei ist und wir die maximale Dunkelheit überstanden haben. Naja, vielleicht doch etwas überzogen.

Mir ist das jedenfalls gerade alles zu krass. Die Rechnungen aus dem Vorjahr sind noch gar nicht alle bezahlt, da kommen schon wieder neue herein. Meine Finanztabelle spiegelt in gewisser Weise auch wieder, was sich alles geändert hat: Die Posten Miete und Lebensmittel sind nahezu exakt gleich geblieben, alles andere ist wild gemischt. Und selbst das ist schon trügerisch, denn mein Probenraum-Mitmieter ist weg gezogen. Idealerweise kann der frei gewordene Platz aber schon bald von meiner sich gründenden Band genutzt werden.

In allen Bereichen ist gerade so viel los, dass ich kaum noch weiß, wo ich anfangen soll. Es ist wieder Zeit, Prioritätenlisten zu erstellen, Aufgaben wochenweise auf die Tage zu verteilen, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, während man überlegt, was man eigentlich machen muss. Zeit ist das wertvollste Gut, dass wir haben - das hört man gelegentlich von Leuten, die zuviel Geld haben, aber es stimmt genauso, wenn man kein Geld hat.

Nach Zeit verlangen bei mir Vorträge, Protokolle, Klausurvorbereitungen, vier verschiedene Nebenjobs, zwei ehrenamtliche Tätigkeiten, meine Band, meine angefangenen Songtexte, das Schlagzeug, der Sport, dieses Blog, und: meine wunderbaren Freunde. Während sich einige dieser Aspekte gelegentlich unangenehm zu Wort melden und daran erinnern, dass ich ihnen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe (Prüfungsamt, Chef) und andere es mich spüren lassen, wenn ich wieder daran denke (Muskelkater), sind andere geduldig oder gammeln vor sich hin. Das Prinzip "wer am lautesten schreit, ist am Wichtigsten" gilt hier aber nicht.

Meine Prioritätenliste enthält Dinge, bei denen mir eine Frist gesetzt ist, und Dinge, bei denen mir sicherlich bald eine Frist gesetzt wird, wenn ich mich nicht vorher darum kümmere. Was nicht draufsteht: Freunden in Problemsituationen beistehen. Neue Menschen kennen lernen und gute Gespräche haben. Gemeinsam kochen und chillen. Nachts zum Probenraum fahren und Schlagzeug spielen oder um 22 Uhr noch klettern gehen. So wie die Zeit wertvoller ist als Geld, sind diese Dinge wichtiger als bestandene Klausuren oder Erfolg im Job.

Für gute menschliche Kontakte und persönliche Entspannung sollte man sich immer Zeit nehmen. Wenn ich rückblickend auf das Jahr 2015 eines festlegen müsste, wäre es diese Aussage. Eine weitere Liste untermauert das: Meine persönliche Liste der Momente, die mich glücklich gemacht haben. An den allermeisten sind Menschen wesentlich beteiligt, die mir wichtig sind, seien es jene, die ich hier in Sachsen kennenlernte, oder jene, die schon lange mein Leben begleiten. Würden sie fehlen, wäre das durch nichts auszugleichen. Und auch wenn der Druck der anderen nach Aufmerksamkeit schreienden Dinge mich gelegentlich davon abhält, zu schreiben oder die Gitarre in die Hand zu nehmen, werde ich nie denen, die mir wichtig sind, den Rücken kehren, weil meine To Do-Liste überläuft. Das hat sich in der Vergangenheit ausgezahlt, und so wird es auch bleiben, was auch immer dieses Jahr mit sich bringen wird.



Genieß das gute Leben

Dachbodenfotos - 0010.jpgKürzlich …



Was ich an moderner Kommunikation mag und was nicht

sonnenuntergang_3freunde.jpgModerne …



Einen positiveren Lebensstil entwickeln

Ich habe heute den nachrichtenreichsten Feed aus meinem Feedreader geworfen und erhalte nun keine Nachrichten mehr von heise online. Damit erhalte ich über meinen automatischen Reader keinerlei konventionelle Nachrichten mehr - alle anderen Nachrichtenportale mussten schon vor längerer Zeit weichen, auch die Tageszeitung habe ich abbestellt. Nur die Tagesschau in 100 Sekunden ist geblieben, damit ich zumindest nicht verpasse, falls die EU pleite geht oder Deutschland Kriegsgebiet wird, ergänzt von Radio Chemnitz für die Geschehnisse direkt um mich herum.

Bei direkter Kommunikation mit anderen Menschen war ich noch nie besonders gut und bin es auch heute nicht. Klar fällt es mir mit einigen leicht mich stundenlang zu unterhalten und darüber bin ich dann stets sehr froh, aber Gespräche selber anzetteln liegt mir nicht. Und wenn, dann werden es schnell unerfreuliche Themen und Genörgel. Das ist mir kürzlich aufgefallen und die Erkenntnis kam überraschend, denn eigentlich bin ich ein sehr positiver Mensch.

Nun kann man sicher argumentieren, dass wir nicht gerade in positiven Zeiten leben und es schwer ist, im Blick auf die gesamte Welt positive Gedanken zu haben. Dem setze ich entgegen, dass wir uns nicht mit allem beschäftigen sollten, was in der Welt passiert. Durch die vorherrschende Globalisierung kommen wir nicht ganz darum herum - aber ich muss nicht wissen, wieviele Menschen diese Woche in welchen Ländern wodurch gestorben sind. Natürlich finde auch ich das sehr schlimm - aber ich bin nicht in der Lage, das alles zu verarbeiten. Und ich kann nicht jeden Tag etwas dagegen tun. Deshalb habe ich meine allgemeinen Nachrichten drastisch reduziert.

Außerdem leidet die Qualität der Nachrichten in den letzten Jahren allgemein. Auch Heise ist davon betroffen, die Artikel verlieren an Qualität und auch die Themenauswahl wird langsam fragwürdig. Darüber hinaus möchte ich auch die Themen, die ihre Berechtigung haben, nicht mehr alle sehen. Ich kann den NSA-Skandal nicht mehr ertragen, mag nicht mehr auf Leute einreden, dass sie ihre E-Mails verschlüsseln sollen, will nicht wissen welche IT-Unternehmen gerade was getan haben. Also weg damit.

Bleibt die Frage, ob mein eigenes Leben positiv genug ist, wenn ich genug Störfaktoren ausblende, oder konkreter die Frage, was in meinem Leben nervt und was mir Freude bereitet. Aus einer Laune heraus (und vielleicht weil ich durch das Studium ein bisschen geschädigt bin) habe ich mal eine schnelle qualitative Analyse erstellt, womit ich dieses Jahr so meine Zeit verbracht habe, und habe zwei Faktoren erkannt, die anscheinend eine Rolle spielen: Gehe ich einer Tätigkeit alleine oder mit anderen nach und handelt es sich um Alltag oder aus der Reihe fallende Ereignisse?

Während die Verteilung von Tätigkeiten alleine und mit anderen insgesamt sehr gleichmäßig ist, gibt es ein starkes Ungleichgewicht bei Aufteilung in positiv, negativ und neutral empfundene Tätigkeiten. Während bei den Tätigkeiten alleine die negativen Einträge fast die Hälfte und mit den neutralen zusammen deutlich mehr als die Hälfte ausmachen, sind diese beiden Kategorien bei den Tätigkeiten mit anderen fast leer. Ich verbringe meine Zeit also wesentlich lieber mit anderen, habe dazu aber oft keine Gelegenheit. Soweit so vorhersehbar. Interessanter ist allerdings, dass die wenigen negativ empfundenen Dinge, in die andere Personen involviert sind, allesamt alltäglicher Art sind. Das stützt eine These von mir, dass wir an allem nach und nach die Lust verlieren, wenn wir uns zu lange, zu oft oder in einem zu hohen Maße unfreiwillig oft damit beschäftigen (zweimal die Woche mag ich meinen Job, täglich nicht).

Was mache ich nun mit diesen Erkenntnissen? Mir fallen spontan zwei Ansätze ein. Zum einen kann ich zwar wenig Einfluss darauf nehmen, welche Uni-Veranstaltungen ich besuchen muss und wieviele Stunden ich in der Woche arbeiten muss, aber ich kann versuchen, die Anteile zu verlagern. Ich kann also daran arbeiten, die mir zur Verfügung stehende Freizeit besser zu nutzen. Dazu passt auch der zweite Ansatz: Negative Stimmung (und von der ging ich ja aus, als ich anfangs feststellte, dass ich mich gefühlt mehr aufrege und beschwere, wenn ich mit Freunden rede) entsteht auch durch die Erwartung und das Bevorstehen von negativ empfundenen Ereignissen. Soll heißen: Wenn meine Ticketliste auf der Arbeit lang ist, wird mich das auch nerven, wenn ich gar nicht im Büro bin. Wenn ich immer noch keine Unterkunft für meinen Urlaub habe, schränkt das meine Vorfreude ein, auch wenn ich gerade gar nicht konkret damit beschäftigt bin. Und zuletzt raubt Aufschieberei Zeit - ich muss mich immer wieder einarbeiten, springe hin und her, nehme Bücher in die Hand, aber nicht lange genug, nichts wird wirklich fertig.

Es hilft also alles nix - ich muss da durch. Den Stoff auch für die langweiligen Vorlesungen sofort aufbereiten, damit er mir in der Klausurphase nicht im Weg steht. Das hat dieses und letztes Semester teilweise schon gut geklappt. Arbeiten in großen Blöcken, damit endlich mal richtig was geschafft wird. Das hat heute mal wieder funktioniert und auch bei meinem Telejob in New York gelingt mir das ab und zu - da wird es dann auch belohnt mit dem geilen Gefühl, an einem Nachmittag 150€ verdient zu haben. Öfter mal spülen, damit ich nicht irgendwann zwei Stunden damit verbringe und anschließend wegen der weichen Finger nicht Gitarre spielen kann, was mich auch noch einer der wenigen erfreulichen Freizeitaktivitäten beraubt, denen ich jederzeit nachgehen kann. Und genau das - Gitarre üben, Fotografieren gehen, Bloggen - auch mal bewusst einbauen, wenn ich absolut keine Motivation für Arbeit oder Uni aufbringen kann, um nicht Zeit zu verschwenden, indem ich missmutig vor dem PC hocke. Auch das hat sich gelegentlich schon bewährt, wenn auch bisher eher unbewusst, und gelegentlich ist dann die Überraschung groß, wie leicht mir manche Lieder schon fallen.

Und was die Gespräche mit Freunden angeht - vielleicht ist es auch dort hinderlich, wenn es zum Alltag verkommt. Manchmal gibt es eben einfach nichts zu sagen, weil nichts passiert ist und niemand in Stimmung ist, über irgendwas eine Diskussion anzufangen. Letztlich macht auch das eine gute Freundschaft aus - sich keine Gedanken zu machen, wenn man mal nichts zu reden hat.



TEN SING Sachsenseminar: I want to be a hippie

Mit Fotos von Anna "Uschi" Kammbach

Geronimo sagt, an dieses Seminar werden wir uns noch lange erinnern, und wenn wir irgendwann nicht mehr jeden Tag von der Freude und dem Glück der vergangenen Tage zehren können, werden uns Lieder daran zurück denken lassen, Erinnerungen wieder hervor holen und auch in einigen Jahren noch Bilder vor unserem inneren Auge erscheinen lassen. TEN SING in der eigenen Gruppe ist ein Lichtblick in jeder Woche - TEN SING in der großen Gemeinschaft verändert Leben.

Zu so großen Worten verleiten mich sechs Tage TEN SING-Seminar in Meerane/Sachsen. In fünf davon haben wir mit über 90 Leuten eine knapp zweistündige Show erarbeitet - das allein ist enorm beeindruckend, und wer die Vorbereitungen genauer betrachtet, wird merken, dass noch viel mehr dahinter steckt.

Sonntag Nachmittag, ich bin zu spät, platze in meinen Workshop, also die Bassisten-Gruppe der Band. Fünf Menschen erwarten mich, einer von ihnen stellt sich als Florien vor und erklärt gerade, welche Töne wo auf dem Griffbrett liegen und wie man seine Hand am Besten hält, wenn man die Saiten anspielt. Die anderen vier hatten teilweise noch nie einen Bass in der Hand - und doch werden Erik, Johanna, Merthe und Sarah am Mittwoch mit mir die Aula rocken und Paranoid, Move Your Feet oder Superheroes begleiten.

Montag, Chorprobe. Sind die Chorleiter so leicht zufrieden zu stellen oder sind wir so gut? Auf jeden Fall habe ich lange keinen so lauten Männerchor mehr gehört. Was bedeutet eigentlich der Text, den wir da singen? This is my deliverance, hands held high as you deliver it, you have made me a child of God. Richtig, das Christus-C im 5C-Modell von TEN SING. Bread without the leaven, ungesäuertes Brot. Christen können offensichtlich auch kräftig feiern, der Song geht gut ab!

Schnell ein Stück Kuchen schnappen und weiter zu den Modul-Workshops. Musiktheorie bei Maddin. Was ist ein Quintenzirkel und wofür ist der gut, und welche Akkorde harmonieren gut, wenn man sie in einem Lied verwendet? Das A ist die zweite Saite an Bass und Gitarre und A7sus2 ist ein A-Dur-Akkord mit hinzugefügter Septime und statt der ersten Terz einer Sekunde - der markante Abschluss-Akkord vom Intro von Behind Blue Eyes.

Workshops, Modulworkshops, LeistungsKompetenzWorkshops (LKW). Die erfahrensten und talentiertesten Teilnehmer aus den Workshops übernehmen direkt selbst die Leitung eines Mini-Workshops mit einigen anderen Teilnehmern und stellen in zwei Teams Shows in der Show auf die Beine. Alina singt "You Can't Hurry Love", aber am Schlagzeug sitzt nicht Phil Collins, das Drumkit ist elektronisch und ungewohnt, der Takt geht immer wieder verloren, für einen zweiten Song wird noch fix ein Ablaufplan geschrieben, ein paar Theaterleute haben Starallüren. Eine wuselige Stunde später haben sich alle zusammengerauft, jetzt läuft der Song, ein "Break" ist nur ein kurzer Break mit Schlagzeugbeat, aber bei "Stop" ist Ende für alle.

Das Essen ist immer der erholsamste Teil des Tages. Da der Raum zu klein ist, wird in zwei Schichten gegessen und die jeweils andere Schicht kann zum Entspannen genutzt werden. Dazu hat aber eigentlich kaum jemand Lust, im Bandraum läuft eine Jamsession, die Duschen sind immer noch kalt (oder schon wieder) und Texte für Solos muss man ja auch irgendwann auswendig lernen.

Erst Montagabend kehrt etwas Ruhe ein, es gibt einen Workshopgottesdienst (oder sagen wir Mitmachgottesdienst, damit nicht alles "Workshop" heißt). Die Aula wird gemütlich hergerichtet, ein Anspiel wird vorbereitet, in der Küche wird um die Wette Obst geschnippelt. Seelsorge wird angeboten, es gibt eine Andacht. Tränen fließen, Teilnehmer, die sich keiner Religion zugehörig fühlen, verkünden tiefe Ergriffenheit.

Mittwoch, letzte Proben vor der Show. Steven verhaspelt sich jetzt nicht mehr bei "Crazy", die Bandteilnehmer können ihre Songs auswendig und headbangen um die Wette. Die LKW-Probe ist zu langsam, das Theater kann nicht mehr proben, aber auch der zweite Song ist jetzt nur noch knapp vorbei an perfekt. Während wir noch Feedback sammeln, probt schon das zweite Team, das vorgestern noch zu wenig Schlagzeuger hatte und später mit "Born To Be Wild" die Halle zum Kochen bringen wird.

Das Abendessen ist diesmal unfassbar vielfältig, auch bereits eingetroffene Besucher werden im festlich dekorierten Glasgang mitversorgt. Am Schlimmsten ist das Warten, weil dann nichts mehr bleibt um die Nervosität zu überdecken. Wie war noch gleich das Ende des zweiten Refrains, irgendwas mit As-Dur? Dann Intro, rauf auf die Bühne. Die Scheinwerfer verbrennen einem gefühlt die Haare. Bombs away, SAY Geronimo! Der Techniker rauft sich wahrscheinlich immer noch die Haare, wie er bloß die Chordynamik abmischen soll, aber das Publikum tobt.

Merthe, die bisher nur Geige gespielt hat, spielt jetzt Black Sabbaths "Paranoid" mit Steven, der normalerweise Akustikgitarren in der Hand hat, es läuft so geil, dass Christian am Ende den Stagedive wagt. Die LKW-Teams übertreffen sich selbst - alle Aufregung wird zu Energie, Konzentration und Spaß statt Nervosität, Romy singt "Tage wie diese" trotz Lampenfieber fehlerfrei und ich sehe nur noch springende Menschen. Die Schauspieler haben alle ihre Requisiten beisammen und wir werden Zeugen von kochenden Känguruhs und gehirnfressenden Zombies im Gewissen eines Couchpotatoes, wechseln die Perspektiven auf unser Leben mit Hippie vs Hipster und fühlen mit einem äußerst genervten Busfahrer, bis er endlich den Mut aufbringt seinen Job zu schmeißen. Unnötig zu erwähnen, dass nach "Deliverance" Zugaben gefordert werden - offenbar haben wir doch oft genug unsere Stimmen geübt.

Eine fette Aftershowparty, eine kurze Nacht, vier aufgeräumte Schlafräume und eine Workshopeinheit später liegen wir uns dann schon zum Abschied in den Armen. Sachsen ist ein Stück kleiner geworden, viele Gruppen sind näher zusammengerückt und die heute verschickten Freundschaftsanfragen auf Facebook stehen nicht für leere Onlinekontakte, sondern für wunderbare Menschen, die nun durch eine gemeinsame Zeit verbunden sind. Eine manchmal stressige und oft anstrengende Zeit, aber auch eine lehrreiche und vor allem eine Zeit mit viel Gemeinschaft und Spaß, neuen Freunden, überschrittenen Grenzen und entdeckten Talenten. Wir freuen uns auf das Sachsenseminar 2016!



Bis die Wolken wieder lila sind

Dass wir irgendwann alt werden, dagegen können wir nichts tun. Wir können nur beeinflussen, was wir dann sehen, wenn wir uns umdrehen und zurück blicken. Aber ganz viele andere Menschen möchten auch gerne beeinflussen, womit wir die Zeit bis dahin verbringen. Sie glauben zu wissen, wie wir erfolgreich werden, was wir dafür tun müssen. Wie wir Karriere machen. Sie haben vielleicht selber nie Karriere machen können, aber wir müssen ja nicht auch so enden. Außerdem sind wir ja noch jung und junge Menschen können viel lernen und hart arbeiten. Bis sie kaputt sind. Oder bis sie vielleicht von einem Wagen voller Stahlteile erschlagen wurden, weil ein zugekokster Vorarbeiter die Bremse nicht angezogen hat.

Aber vielleicht möchten wir gar keine Karriere machen. Vielleicht haben wir gar keine Lust, der Vorarbeiter zu sein, dessen Job so stressig ist, dass er mit dem Koksen schon lange nicht mehr aufhören will. Vielleicht sind wir auch viel zu jung, um über so etwas wie Rente nachzudenken oder darüber, wieviele Angestellte uns mit 28 unterstellt sind. Ein paar aus meiner Generation wissen vielleicht genau, was sie wollen, ziehen das straight durch und werden damit glücklich. Vielen geht es nicht so. Viele schmeißen ihr erstes Studium, manche scheitern danach wie ich auch noch mit einer Ausbildung. Überhaupt, scheitern. Was ist das schon? Drei Monate Ausbildung und neun weitere Monate in der Veranstaltungsbranche haben mir eine Menge Erfahrungen gebracht. Der Typ ist damals nicht von den Stahlteilen erschlagen worden, er ist rechtzeitig zur Seite gesprungen und blieb unverletzt, aber ich habe etwas später gekündigt und weiter gesucht.

Hier in Chemnitz an der Uni denken die Studenten nicht, sie müssten Karriere machen oder in 6 Semestern mit dem Studium fertig sein. Einige wollen das, klar, aber die Hörsääle bei den Vorträgen zu Auslandssemestern sind auch rappelvoll. Was wird man damit, fragen mich die Leute, wenn ich sage, dass ich Sensorik und kognitive Psychologie studiere. Wissen wir alle nicht so genau, sage ich dann manchmal. Irgendwas cooles hochbezahltes oder arbeitslos.

Überhaupt ist es nicht so schlimm, mit extrem wenig Geld zu leben. Statt mit dem Auto kann man hier wunderbar Fahrrad fahren - da braucht man auch nur zwei Winterreifen und nicht vier. Und zu den Verwandten in den Westen geht es dann eben mit dem Fernbus. Da trifft man dann vielleicht noch wunderbare Leute, die an der gleichen Uni studieren und ursprünglich aus der gleichen Gegend kommen, aber bisher in den 10.000 anderen untergegangen sind.

Überhaupt sind Menschen doch viel mehr wert als Geld. Letzten Sommer habe ich beim YMCA-Festival in Prag am Backstage-Einlass gearbeitet. Statt dafür bezahlt zu werden, bekam ich Rabatt auf den Teilnahmepreis. Finanziell war es das bisher teuerste Festival, an dem ich teilnahm. Dafür bin ich aber auf dem Hinweg mit einem Nachtzug gefahren, der fast überfallen worden wäre, was ich mit meinem Sitznachbarn verhinderte. Und vor Ort lernte ich viele viele weitere Menschen aus der ganzen Welt kennen - so habe ich nun Kontakte nach Island, Dänemark, Ungarn, in die Niederlande und in die USA. Wofür brauche ich eine große Wohnung, Luxusgüter, einen vollen Kühlschrank? Ich bin sowieso kaum zuhause.

Wenn wir Karriere machen und viel Geld anhäufen, schützt uns das nicht davor, unseren Job irgendwann zu verlieren und doch arbeitslos zu werden. Dann brauchen wir das Geld auf, bis nichts mehr da ist und der Staat uns unterstützt. Dann jammern wir, dass der Staat uns erst gezwungen hat, alles aufzubrauchen, und danach jammern wir darüber, dass er uns ja viel zu wenig gibt.

Hätten wir unsere Zeit statt in profitable Geschäftskontakte lieber in gute Freunde investiert, wären die jetzt für uns da. Unser Konto wäre nicht so voll, aber der Kühlschrank trotzdem nicht leer, und vom Staat würden wir gefühlt auch nicht so wenig bekommen. Wir würden uns vielleicht umorientieren und einen anderen Job finden, für den wir uns nicht überqualifiziert fühlen würden, und weiterleben. Am Wochenende frei haben und im Sommer draußen grillen, bis die Wolken wieder lila sind.

Wenn ich das nächste Mal jemanden jammern höre, der seinen Mercedes nicht volltanken kann, zeige ich ihm meine letzten Kontoauszüge. Er wird weinen. Ich werde glücklich sein.



Das TEN SING-Feeling

Dieser Beitrag ist Teil einer Reihe, mit der ich meinen Lesern TEN SING näher bringen möchte. Dabei handelt es sich nämlich weder um Kampfsport noch um Tee, sondern um ein Jugendprojekt des CVJM, von dem ich, seit ich es kennen gelernt habe, wirklich begeistert bin. Und weil die Begeisterung, mit der die meisten Teilnehmer von TEN SING dabei sind, nicht für jeden nachzuvollziehen ist, werde ich in mehreren Artikeln auf verschiedene Aspekte eingehen. Konzept, Aufbau und Inhalt dürften inzwischen klar sein - daher soll es jetzt darum gehen, was TEN SING bei den Menschen bewirkt.

Als ich TEN SING vor vier Jahren beim Kirchentag kennen lernte, wurde dort gerade für das European TEN SING Festival geworben, bei dem TEN SINGer aus ganz Europa mitten in Hessen aufeinander treffen sollten. Ich hatte noch nie eine Probe gesehen, aber gerade am Kirchentags-Abschlusskonzert teilgenommen, wo alle Streetteams zusammen auftreten. Die Location war brechend voll, hunderte TEN SINGer waren im Publikum und über hundert weitere auf der Bühne, die Stimmung war einfach unfassbar gut. So viel Jubel und Begeisterung, wie man bei TEN SING auf der Bühne bekommt, muss sich jeder andere Künstler erstmal hart erarbeiten. Das Konzert war grandios, die Menschen unglaublich offen, nett und gut gelaunt und ich war restlos begeistert und wollte unbedingt auf dieses Festival.

Alle sagten, das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat's gemacht.
Henry Ford

Zunächst einmal lernte ich aber normale Rockfestivals kennen. Zehntausende Menschen, die sich gar nicht kannten und doch offen und freundlich miteinander umgingen und gemeinsam eine richtig gute Zeit hatten. Eine ähnliche Atmosphäre wie auf dem Kirchentag, der mich ebenfalls begeistert hatte, sodass ich 2010 in München wieder dabei war.

Beim dortigen Christina Stürmer-Konzert fiel mir eine Gruppe Jugendlicher auf dem Platz auf, weil sie besonders offensichtlich eine Menge Spaß hatte. Ein ganz klares Erkennungsmerkmal für TEN SINGer - laut, auffällig und ausgelassen fröhlich, dabei aber zivilisiert, rücksichtsvoll und bunt gemischt, ganz anders als z.B. betrunkene Fußballfans. Wir vertrieben uns zusammen die Zeit bis zum Konzert, rissen noch ein paar Umstehende mit und feierten dann kräftig. Danach trennten sich unsere Wege wieder, aber die Gruppe motivierte mich, trotz meines Alters eine TEN SING-Gruppe zu besuchen.

Ich landete dann in Hagen, wo ich unheimlich herzlich aufgenommen wurde. Während ich in Schulchor und Musikunterricht dank dem dort herrschenden Druck versagte, war es hier egal, dass ich keinerlei musikalische Vorerfahrung mitbrachte. In der Band wurde Verstärkung am Schlagzeug gesucht und ich konnte mir einen langjährigen Traum erfüllen und Schlagzeug lernen, später sogar E-Bass. Ohne jegliche Erwartungshaltung half man mir beim Start, bis ich mir den Rest selbst beibringen konnte. Wenig später fuhr ich schon zum Westbundseminar, wo nichts zählte außer Motivation, Bock auf TEN SING und Offenheit den anderen gegenüber.

Wer unter Menschen nur einen Engel sucht, der findet kaum Menschen. Wer aber unter Menschen nur Menschen sucht, der findet gewiss einen Engel.
Gottlieb Moritz Saphir

Seitdem ist TEN SING mein fester Begleiter. In Gemeinschaft mit TEN SINGern kann man sich immer darauf verlassen, herzlich aufgenommen zu werden. Es ist ein bisschen wie bei Festivals - uns verbindet der gemeinsame Gedanke, einfach nur wir selbst sein zu wollen, die Liebe zu Musik und die Offenheit gegenüber verschiedenen Kulturen, die positive Einstellung anderen Menschen gegenüber. Diese Verbindung besteht jederzeit, auch, wenn ich manche TEN SINGer nur selten sehe. So traf ich Ende 2010 die Kürtener wieder, als ich ihre Show besuchte. Sie erkannten mich sofort wieder und waren total begeistert, dass ich nun auch dabei war. Und im Sommer 2011 fuhr ich tatsächlich zum Europäischen TEN SING-Festival, sogar als Helfer an der Essensausgabe und beim Spülen - Aufgabenbereiche, mit denen ich nie zu tun hatte, die sich nun aber wie selbstverständlich anboten. Eine sehr spaßige Erfahrung, die mir auch Mut machte, in Zukunft mehr Neues auszuprobieren. Und auch dort gab es natürlich Wiedersehen mit anderen - und später Treffen mit denen, die ich dort erst kennenlernte.

Dear whoever is reading this, you're beautiful and someone out there is crazy about you. So smile. Life is too short to be unhappy.
Michael Cera

In einem Impuls sprach mal jemand davon, dass es eigentlich nur schöne Menschen gebe, jeder auf seine Weise. Ein Gedanke, den bei TS viele teilen und der es leichter macht, auf Fremde zuzugehen bzw. sie nicht als Fremde im negativen Sinne anzusehen. In jedem Menschen steckt etwas Positives, auch wenn er erstmal verschlossen oder unfreundlich wirkt oder einfach nur im äußerlichen Sinne nicht gutaussehend ist. Wenn man mit dieser Einstellung auf andere zugeht, wird man viele wundervolle Menschen kennenlernen - und auch selbst öfter akzeptiert werden. Und bedingungslose Akzeptanz schafft Vertrauen. So erklärt sich vielleicht, dass es bei TEN SING nichts Ungewöhnliches ist, sich von Leuten nach Hause fahren zu lassen, die man gerade zum ersten Mal getroffen hat, oder andere über Nacht bei sich aufzunehmen, obwohl man sie noch gar nicht persönlich kennt.

Das Leben ist schwer - ein Grund mehr, es auf die leichte Schulter zu nehmen.
Emil Gött

Übernachtungen bei TSern sind auch immer eine tolle Sache. Von niveaulosem Herumblödeln bis hin zu tiefgründigen Gesprächen mit politischem oder religiösem Inhalt ist alles möglich. Ich finde das immer sehr inspirierend - gerade bei Übernachtungen in größeren Gruppen, z.B. nach einem Konzertbesuch in einer weiter entfernten Stadt, trifft man oft spannende Menschen. So entstand in einer Nacht in der Jugendkirche Osnabrück vor dem Eurovision Song Contest in Aserbaidjan der Gedanke, mit einem alten VW-Bus nach Baku zu fahren. Noch in der Nacht wurden Autopreise recherchiert; am Ende wurde es kein VW-Bus, aber die beiden haben den Plan tatsächlich durchgezogen und sind mit dem Auto Xtausend Kilometer gereist.

All diese Aspekte findet man einzeln auch in verschiedenen anderen Gruppen. Auch andere Vereine können z.B. die Persönlichkeit von Jugendlichen stärken, und intensive Gemeinschaft findet man auch bei den Pfadfindern. Jugendchöre und Bandprojekte fördern musikalische Talente. TEN SING wird einzigartig durch die Kombination von Musik, Kultur, Gemeinschaft und Individualität. Das alles sind Lebensbestandteile, die man nicht einfach ab einem gewissen Alter nicht mehr braucht. Deshalb hat TEN SING auch eine Zielgruppe (13-19), ist aber nicht starr darauf festgelegt. In meinem Fall hieß das, als Teilnehmer einer eher älteren Gruppe anzufangen und sich bald in die regionale Mitarbeit einzubringen. Daraus ist gerade ein neues Projekt entstanden - und davon möchte ich im nächsten Artikel abschließend erzählen.



TEN SING-Aktionen

Dieser Beitrag ist Teil einer Reihe, mit der ich meinen Lesern TEN SING näher bringen möchte. Dabei handelt es sich nämlich weder um Kampfsport noch um Tee, sondern um ein Jugendprojekt des CVJM, von dem ich, seit ich es kennen gelernt habe, wirklich begeistert bin. Und weil die Begeisterung, mit der die meisten Teilnehmer von TEN SING dabei sind, nicht für jeden nachzuvollziehen ist, werde ich in mehreren Artikeln auf verschiedene Aspekte eingehen. Der gestrige Artikel hat hoffentlich einen verständlichen Überblick darüber verschafft, was TEN SING ist und was man dort macht. Heute geht es darum, was TEN SING unabhängig von den Ortsgruppen ist.

Obwohl es sich bei TEN SING um ein internationales Konzept handelt und gerade in Deutschland sehr viele Gruppen anzutreffen sind, passiert es häufig, dass man von TEN SING erzählen möchte und erstmal seltsam angeschaut wird, weil der Name kaum jemandem geläufig ist. Im CVJM, dem Christlichen Verein Junger Menschen (auch YMCA - Young Men's Christian Association) ist TEN SING der größte Bestandteil der Jugendarbeit, aber auch der CVJM ist ja nicht unbedingt in der Öffentlichkeit präsent. Das liegt zum einen daran, dass nur wenige öffentliche Aktionen stattfinden - wäre ja auch übertrieben, über die alltäglichen Treffen jeder Jugendgruppe zu berichten. Zum Anderen finden solche Aktionen dann nahezu immer auf lokaler Ebene statt - und in den Lokalteilen der örtlichen Presse finden sich durchaus Berichte über Auftritte von TEN SING-Gruppen. Aber die echten Lokalzeitungen sterben immer mehr aus und wenn, werden sie kaum gelesen.

Dazu kommt, dass die Teilnehmer von TEN SING ebenfalls überwiegend nicht durch allgemeine Öffentlichkeitsarbeit geworben werden, sondern durch gezielte Aktionen. Dazu gehören Auftritte an Schulen und Werbeaktionen im Konfirmationsunterricht in den Gemeinden rund um die von der Gruppe genutzten Räumlichkeiten. Auch über den CVJM direkt kommen teilweise neue Teilnehmer dazu, denn in den anderen CVJM-Gruppen ist TEN SING durchaus bekannt. Darüber hinaus sind die Kirchentage wohl die öffentlichkeitswirksamsten Veranstaltungen, weil vor allem an den Kirchentagen im Norden und Westen Deutschlands viele TEN SING-Gruppen teilnehmen - aber Kirchentag ist ja leider nur alle zwei Jahre.

Jedes Jahr finden hingegen die vom CVJM angebotenen Seminare für TEN SINGer statt. Da gibt es jedes Jahr um Ostern das deutschlandweite Dassel-Seminar, bei dem 180 Teilnehmer zusammen kommen, und die regionalen Seminare, die in den CVJM-Regionen organisiert sind (Westbund NRW/Hessen, Norddeutschland, Ostwerk und viele der südlichen und mitteldeutschen Bundesländer). Und zusätzlich zu diesen eher kompetenzorientierten, jeweils einwöchigen Seminaren gibt es Veranstaltungen wie das Inside-Meeting in Wuppertal, das 48 Stunden dauert und quasi ein Mini-Spaß-Seminar ist, oder das Hessenprojekt, bei dem eine Show erarbeitet wird, mit der die Projektgruppe dann durch Deutschland tourt.

Nachdem ich das erste Mal auf einem der großen Seminare war, war ich so begeistert wie noch nie in meinem Leben. Ich beschrieb es damals als "eine Woche mit 180 tollen, hochmotivierten Menschen verbringen und die ganze Zeit genau das tun, was einem Spaß macht". Diese Aussage repräsentiert den Kern der Seminare recht gut - es gibt die Workshops, in denen man gleichzeitig Spaß haben und seine Fähigkeiten ausbauen kann, es gibt verschiedenste Aktionen, um sich in großen und kleinen Gruppen kennen zu lernen, von gemeinsamen Spielen über gemütliche Abende mit Akustikgitarre und Feedbackrunden bis hin zum Essen, es gibt entspannte geistliche Einheiten, um sich mit dem Glauben und dem eigenen Leben auseinander zu setzen und natürlich gibt es den Chor, der schon wegen der Masse von fast 200 Menschen beeindruckt, aber auch dadurch, dass innerhalb weniger Proben vier bis sechs Stücke erfolgreich einstudiert werden. Die Woche endet dann mit einer abendfüllenden Show, die in der einen Woche von den Teilnehmern aus dem Boden gestampft wurde, und das teilweise in Bereichen, in denen die jeweiligen TSer bisher noch keine Erfahrungen hatten.

An diesen Seminaren kann natürlich immer nur ein ausgewählter Kreis teilnehmen. Manche können aus zeitlichen oder beruflichen Gründen nicht, andere müssen rausgelost werden, weil nicht genug Plätze verfügbar sind. Einen kleinen Trost bietet dann immer die Gelegenheit, als Zuschauer an der Abschlussshow teilzunehmen - eine Gelegenheit, die gerne genutzt wird, so dass diese Konzerte immer gut besucht sind. Überhaupt ist es äußerst üblich, die Auftritte anderer TEN SING-Gruppen zu besuchen, denn dafür lohnt es sich, auch mal etwas weitere Strecken zu fahren, trifft man dort doch immer viele TEN SINGer, die man zuvor z.B. bei Seminaren kennen gelernt hat. Außerdem bieten TEN SING-Konzerte abendfüllende Unterhaltung unter Gleichgesinnten für kleines Geld (teilweise dank Sponsoren sogar komplett gratis).

Auch wenn einzelne durchaus mal alleine zu Konzerten reisen, sind doch meist noch andere Teilnehmer der eigenen Gruppe dabei, so dass Konzertbesuche, die damit verbundenen Zugfahrten und eventuelle Übernachtungen nach der Show auch Gelegenheit bieten, mit der eigenen Gruppe mehr Zeit zu verbringen. Am Schönsten ist es immer dann, wenn man schon unterwegs andere anreisende Gruppen trifft und so zum Beispiel einen normalen Linienverkehrsbus stürmt und feststellt, dass der volle Bus gerade quasi nur mit TEN SINGern gefüllt ist, die alle zur Show einer befreundeten Gruppe wollen. Und manchmal wird sogar ein eigener Bus angemietet, um mit der gesamten Gruppe in ein anderes Bundesland zu reisen und dort die Show einer anderen Gruppe zu besuchen.

TEN SING ist also viel mehr als nur wöchentliche Treffen und ein Auftritt für die Eltern. TEN SING ist vor allem Gemeinschaft. Und ohne die vielen Aktionen, die in der Region oder auf nationaler Ebene (oder sogar auf internationaler, dazu später) stattfinden, wäre es nicht halb so toll.