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TEN SING Sachsenseminar: I want to be a hippie

Mit Fotos von Anna "Uschi" Kammbach

Geronimo sagt, an dieses Seminar werden wir uns noch lange erinnern, und wenn wir irgendwann nicht mehr jeden Tag von der Freude und dem Glück der vergangenen Tage zehren können, werden uns Lieder daran zurück denken lassen, Erinnerungen wieder hervor holen und auch in einigen Jahren noch Bilder vor unserem inneren Auge erscheinen lassen. TEN SING in der eigenen Gruppe ist ein Lichtblick in jeder Woche - TEN SING in der großen Gemeinschaft verändert Leben.

Zu so großen Worten verleiten mich sechs Tage TEN SING-Seminar in Meerane/Sachsen. In fünf davon haben wir mit über 90 Leuten eine knapp zweistündige Show erarbeitet - das allein ist enorm beeindruckend, und wer die Vorbereitungen genauer betrachtet, wird merken, dass noch viel mehr dahinter steckt.

Sonntag Nachmittag, ich bin zu spät, platze in meinen Workshop, also die Bassisten-Gruppe der Band. Fünf Menschen erwarten mich, einer von ihnen stellt sich als Florien vor und erklärt gerade, welche Töne wo auf dem Griffbrett liegen und wie man seine Hand am Besten hält, wenn man die Saiten anspielt. Die anderen vier hatten teilweise noch nie einen Bass in der Hand - und doch werden Erik, Johanna, Merthe und Sarah am Mittwoch mit mir die Aula rocken und Paranoid, Move Your Feet oder Superheroes begleiten.

Montag, Chorprobe. Sind die Chorleiter so leicht zufrieden zu stellen oder sind wir so gut? Auf jeden Fall habe ich lange keinen so lauten Männerchor mehr gehört. Was bedeutet eigentlich der Text, den wir da singen? This is my deliverance, hands held high as you deliver it, you have made me a child of God. Richtig, das Christus-C im 5C-Modell von TEN SING. Bread without the leaven, ungesäuertes Brot. Christen können offensichtlich auch kräftig feiern, der Song geht gut ab!

Schnell ein Stück Kuchen schnappen und weiter zu den Modul-Workshops. Musiktheorie bei Maddin. Was ist ein Quintenzirkel und wofür ist der gut, und welche Akkorde harmonieren gut, wenn man sie in einem Lied verwendet? Das A ist die zweite Saite an Bass und Gitarre und A7sus2 ist ein A-Dur-Akkord mit hinzugefügter Septime und statt der ersten Terz einer Sekunde - der markante Abschluss-Akkord vom Intro von Behind Blue Eyes.

Workshops, Modulworkshops, LeistungsKompetenzWorkshops (LKW). Die erfahrensten und talentiertesten Teilnehmer aus den Workshops übernehmen direkt selbst die Leitung eines Mini-Workshops mit einigen anderen Teilnehmern und stellen in zwei Teams Shows in der Show auf die Beine. Alina singt "You Can't Hurry Love", aber am Schlagzeug sitzt nicht Phil Collins, das Drumkit ist elektronisch und ungewohnt, der Takt geht immer wieder verloren, für einen zweiten Song wird noch fix ein Ablaufplan geschrieben, ein paar Theaterleute haben Starallüren. Eine wuselige Stunde später haben sich alle zusammengerauft, jetzt läuft der Song, ein "Break" ist nur ein kurzer Break mit Schlagzeugbeat, aber bei "Stop" ist Ende für alle.

Das Essen ist immer der erholsamste Teil des Tages. Da der Raum zu klein ist, wird in zwei Schichten gegessen und die jeweils andere Schicht kann zum Entspannen genutzt werden. Dazu hat aber eigentlich kaum jemand Lust, im Bandraum läuft eine Jamsession, die Duschen sind immer noch kalt (oder schon wieder) und Texte für Solos muss man ja auch irgendwann auswendig lernen.

Erst Montagabend kehrt etwas Ruhe ein, es gibt einen Workshopgottesdienst (oder sagen wir Mitmachgottesdienst, damit nicht alles "Workshop" heißt). Die Aula wird gemütlich hergerichtet, ein Anspiel wird vorbereitet, in der Küche wird um die Wette Obst geschnippelt. Seelsorge wird angeboten, es gibt eine Andacht. Tränen fließen, Teilnehmer, die sich keiner Religion zugehörig fühlen, verkünden tiefe Ergriffenheit.

Mittwoch, letzte Proben vor der Show. Steven verhaspelt sich jetzt nicht mehr bei "Crazy", die Bandteilnehmer können ihre Songs auswendig und headbangen um die Wette. Die LKW-Probe ist zu langsam, das Theater kann nicht mehr proben, aber auch der zweite Song ist jetzt nur noch knapp vorbei an perfekt. Während wir noch Feedback sammeln, probt schon das zweite Team, das vorgestern noch zu wenig Schlagzeuger hatte und später mit "Born To Be Wild" die Halle zum Kochen bringen wird.

Das Abendessen ist diesmal unfassbar vielfältig, auch bereits eingetroffene Besucher werden im festlich dekorierten Glasgang mitversorgt. Am Schlimmsten ist das Warten, weil dann nichts mehr bleibt um die Nervosität zu überdecken. Wie war noch gleich das Ende des zweiten Refrains, irgendwas mit As-Dur? Dann Intro, rauf auf die Bühne. Die Scheinwerfer verbrennen einem gefühlt die Haare. Bombs away, SAY Geronimo! Der Techniker rauft sich wahrscheinlich immer noch die Haare, wie er bloß die Chordynamik abmischen soll, aber das Publikum tobt.

Merthe, die bisher nur Geige gespielt hat, spielt jetzt Black Sabbaths "Paranoid" mit Steven, der normalerweise Akustikgitarren in der Hand hat, es läuft so geil, dass Christian am Ende den Stagedive wagt. Die LKW-Teams übertreffen sich selbst - alle Aufregung wird zu Energie, Konzentration und Spaß statt Nervosität, Romy singt "Tage wie diese" trotz Lampenfieber fehlerfrei und ich sehe nur noch springende Menschen. Die Schauspieler haben alle ihre Requisiten beisammen und wir werden Zeugen von kochenden Känguruhs und gehirnfressenden Zombies im Gewissen eines Couchpotatoes, wechseln die Perspektiven auf unser Leben mit Hippie vs Hipster und fühlen mit einem äußerst genervten Busfahrer, bis er endlich den Mut aufbringt seinen Job zu schmeißen. Unnötig zu erwähnen, dass nach "Deliverance" Zugaben gefordert werden - offenbar haben wir doch oft genug unsere Stimmen geübt.

Eine fette Aftershowparty, eine kurze Nacht, vier aufgeräumte Schlafräume und eine Workshopeinheit später liegen wir uns dann schon zum Abschied in den Armen. Sachsen ist ein Stück kleiner geworden, viele Gruppen sind näher zusammengerückt und die heute verschickten Freundschaftsanfragen auf Facebook stehen nicht für leere Onlinekontakte, sondern für wunderbare Menschen, die nun durch eine gemeinsame Zeit verbunden sind. Eine manchmal stressige und oft anstrengende Zeit, aber auch eine lehrreiche und vor allem eine Zeit mit viel Gemeinschaft und Spaß, neuen Freunden, überschrittenen Grenzen und entdeckten Talenten. Wir freuen uns auf das Sachsenseminar 2016!



TENopoly in Hagen: TEN SING Original

Dieser Beitrag ist Teil einer Reihe, mit der ich meinen Lesern TEN SING näher bringen möchte. Dabei handelt es sich nämlich weder um Kampfsport noch um Tee, sondern um ein Jugendprojekt des CVJM, von dem ich, seit ich es kennen gelernt habe, wirklich begeistert bin. Und weil die Begeisterung, mit der die meisten Teilnehmer von TEN SING dabei sind, nicht für jeden nachzuvollziehen ist, werde ich in mehreren Artikeln auf verschiedene Aspekte eingehen. Nach verschiedenen Beschreibungen geht es nun ans Eingemachte: Wie läuft so eine Show ab?

Die Solistin für das nächste Stück steht mit konzentriertem Blick am vorderen Bühnenrand, das Mikro fest in der Hand, während die Zuschauer noch den vorherigen Song bejubeln. Dann erklingen die ersten Töne auf dem Keyboard, erneut bricht Jubel los und die Zuschauer wissen: Sie muss sich gerade so konzentrieren, weil die Töne, die sie jetzt singen wird, extrem hoch und schwer zu treffen sind. Auch der Chor ist angespannt und selbst von den Fotografen hört man kaum noch Auslösegeräusche.

"Bring me to Life" läuft dann aber erfolgreich über die Bühne, Entspannung ersetzt Anspannung und erneut brechen Jubel und Fangesänge los. Es soll ein Abend des Jubels werden: Um die Überschneidung mit dem DFB-Pokalfinale möglichst gering zu halten, hat die Show der Hagener TEN SINGer bereits um 18 Uhr angefangen. Ungewöhnlich früh, aber am Feiern hindert das niemanden. Neben Eltern und Freunden sind auch TEN SINGer aus vielen anderen Gruppen angereist und singen immer wieder "Hey, TEN SING, you're so fun, you're so fun you blow my mind" und "Ihr seid spitze, hey!", was von der Bühne lautstark mit "Ihr aber auch!" beantwortet wird.

Die sechste Show der Hagener, die zum zweiten Mal im Gemeindehaus Vorhalle stattfand, ist eine schöne Oldschool-TEN SING-Show. Dass hier der Spaß vor allem anderen kommt, merkt man auch als Zuschauer sofort. Die meisten Jugendlichen stehen zum ersten Mal auf einer Bühne, haben heute ihren ersten großen Abend. Nicht alles läuft perfekt, aber Pannen werden gekonnt überspielt, vergessene Strophen mit Lachen weggewischt. Auch das Publikum zieht mit: Vor "Hallelujah" wird von einer Zuschauerin schnell mal mit der ersten Zeile ausgeholfen, in Umbaupausen singt das Publikum und die Band überbrückt die verbleibende Stille.

Es ist ein bunter Abend aus Chor-Band-Liedern, ruhigeren Duetten, dem Theaterstück um das "Tenopoly" und einem selbst entwickelten Tanz zu eigens dafür zusammen geschnittenen Songs. Wir bekommen den Beweis, dass man mit vier Akkorden eine beeindruckende Menge Songs bestreiten kann1, schmelzen zu "Behind Blue Eyes" dahin, singen "Fuck you" und "Mighty to save" mit und rocken schließlich zu "Last Resort" und "Du schreibst Geschichte". Und wir werden Zeugen, wie ein langweiliger Tenopoly-Familienabend zum schrägen Erlebnis wird, weil plötzlich Bruce Darnell den "Zweiten Platz beim Supertalent" bestimmt, gegen "Hagen 21" protestiert wird, als die Besitzerin aller vier Bahnhöfe die Renovierungskarte zieht oder die Mutter von der Polizei abgeführt wird, als sie ihrer Tochter die Miete nicht zahlen will.

Für mehr als die Hälfte der Teilnehmer war es das erste TEN SING-Jahr. Umso beeindruckender ist, was daraus entstanden ist: Das Band-Zusammenspiel funktioniert, die Solisten glänzen und auch der Chor ist präsent, obwohl die Besetzung dünn ist und die Chorleiterin teilweise selber Solo singt. So ist es nicht verwunderlich, dass die Gruppe bei den Danksagungen sich auch kräftig selbst feiert, denn alle Mitarbeiter haben ihre Aufgaben zusätzlich zu ihren normalen Teilnehmeraktivitäten übernommen. Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Jugendliche in Eigenregie beeindruckendes leisten und damit ein gutes Beispiel für das Konzept TEN SING.

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  1. Eine Variante des im Internet bekannten 4-Chords-Songs, siehe hier: 4 Chords Song auf Youtube


TEN SING: Die Show

Dieser Beitrag ist Teil einer Reihe, mit der ich meinen Lesern TEN SING näher bringen möchte. Dabei handelt es sich nämlich weder um Kampfsport noch um Tee, sondern um ein Jugendprojekt des CVJM, von dem ich, seit ich es kennen gelernt habe, wirklich begeistert bin. Und weil die Begeisterung, mit der die meisten Teilnehmer von TEN SING dabei sind, nicht für jeden nachzuvollziehen ist, werde ich in mehreren Artikeln auf verschiedene Aspekte eingehen. In den ersten beiden Artikeln ging es um das allgemeine Konzept von TEN SING und um gruppenübergreifende Aktionen. Heute geht es um die Shows, die jedes TEN SING-Jahr abschließen.

Ein Auftritt pro Jahr - klingt ganz schön wenig. Auch deshalb ist es wichtig zu verstehen, was hinter TEN SING steckt und warum so ein wilder Haufen so begeistert davon ist, einmal im Jahr auftreten zu können, während jede noch so unbekannte Schülerband zumindest alle ein bis zwei Monate mal einen Auftritt hat.

Nun besteht so eine Schülerband aber auch nur aus drei bis sechs Leuten und vor allem sind Bands ja in der Regel darauf angelegt, Songs zu schreiben und damit aufzutreten. TEN SING ist da ja komplett anders ausgerichtet - es geht um den Spaß am Erarbeiten der Show, um Kreativität, das Gruppengefühl und die Entwicklung und Förderung von Kompetenzen.1 Außerdem treffen sich die paar Mitglieder einer normalen Band immer wenn sie Zeit haben; bei TEN SING sind die Treffen aufgrund der Gruppengröße auf einen wöchentlichen Rhythmus beschränkt, der obendrein in den Schulferien meist aussetzt. Als kleinen Ausgleich dazu gibt es über das Jahr verteilt mehrere Probenwochenenden (und bei manchen Gruppen noch andere Wochenendaktionen), die überwiegend dem intensiven Proben, aber auch der Verbesserung des Gruppenklimas dienen.

Das Konzept der Jahresshow ist übrigens keinesfalls starr; es gibt durchaus Gruppen, die mit ihrer Show an mehreren Tagen hintereinander auftreten. Wenn die Location beispielsweise nicht alle Zuschauer fassen würde, ist es nicht unüblich, eine Show überwiegend für Eltern und eine überwiegend für TEN SING-Gruppen und Freunde zu veranstalten. Manche Gruppen schaffen es auch, zwei Shows im Jahr auf die Beine zu stellen, und es kommt nicht selten vor, dass über das Jahr verteilt kleinere Auftritte gebucht werden, zum Beispiel auf Stadtfesten oder als Werbeaktion in den Gemeinden.

Bei solchen Aktionen wird natürlich auch immer für die große Show geworben. Dadurch und durch gezielte Werbeaktionen (Flyer, Plakate in der Umgebung des Proben- und Showortes) und Werbung bei anderen TEN SING-Gruppen bringt es so eine TEN SING-Show schonmal auf bis zu 800 Besucher - oder bis zu 1200, verteilt auf zwei Abende. Da sind dann im Prinzip alle dabei, die während des TEN SING-Jahres etwas von der Gruppe mitbekommen haben: begeisterte Freunde, Eltern, andere TEN SINGer, aufmerksam gewordene Bewohner der Stadt und Mitglieder der beteiligten CVJM-Häuser und Gemeinden. Allen gemeinsam ist, dass sie vom hinter TEN SING steckenden Konzept begeistert sind, möglichst viele Talente zu fördern und Spaß zu haben, auch wenn dafür Qualität und Professionalität zurückstecken müssen.

Und das ist in der Tat das Beeindruckende an diesen Shows - auch, was geboten wird, aber vor allem was dahinter steckt. In der Regel gingen einer Show weniger als 40 zwei- bis dreistündige Proben voraus, in denen manch einer ein Instrument erlernt, zum ersten Mal einen Chor dirigiert oder ein Gesangssolo gelernt hat. Außerdem wurden in Eigenregie ohne professionelle Hilfe ein Theaterstück und eine oder mehrere Tanzchoreografien entwickelt. Die Eltern sind davon immer völlig begeistert. Manch Außenstehender wird sich schwer tun mit Begeisterung, wenn mal was nicht klappt, das Niveau des Theaterstücks niedrig ist oder die Chorsätze nur zwei- bis dreistimmig sind, weil die Gruppe nicht so groß ist. Und die anwesenden TEN SINGer letztlich bilden sich ihre Meinung abhängig von ihrer eigenen Leistung und anderen Shows, die sie schon gesehen haben, vor allem natürlich Shows der gleichen Gruppe in den Vorjahren. Am wichtigsten aber ist, dass die Gruppe selbst in dem Jahr etwas gelernt hat und an sich selbst Spaß hat. Und das ist auch der Grund, warum meine Showberichte nie negativ, sondern höchstens etwas kürzer ausfallen - sie sind bewusst nicht objektiv geschrieben, weil ich selber TEN SINGer bin und das Konzept dahinter kenne und weiß, dass es gar nicht das Hauptziel ist, möglichst viel Qualität auf die Beine zu stellen. Aus dem gleichen Grund ist es auch wichtig, dass anwesende Reporter das Konzept verstehen. Wenn TEN SING nur als billige Abendunterhaltung angesehen wird (der Eintritt liegt oft unter fünf Euro), ist die Darstellung automatisch unvollständig.

Da die Elemente der Show sich oft auf die oben genannten beschränken und nur teilweise um einen eigenen Männertanz oder einen Minichor2 ergänzt werden, hängt die Stimmung der Show auch wesentlich von den gewählten Liedern ab, die vom Chor mit der Band präsentiert werden. Beschränkungen in der Auswahl gibt es nur bei wenigen Gruppen, so dass das Programm meistens bunt gemischt ist. So gibt es immer Stimmungslieder, die bei gut besuchten Konzerten durchaus auch zu Moshpits und Crowdsurfen führen, bekannte Popsongs, die jeder mitsingen kann, und durchaus auch weniger bekannte Stücke, für die sich die Gruppe aber begeistert hat.

Dafür begeistern ist überhaupt ein Phänomen, das sich in jeder Gruppe in jedem TEN SING-Jahr beobachten lässt. Während normale Bands sich direkt in ihren eigenen Songs verwirklichen, fangen TEN SINGer an, die Lieder, die sie covern, zu leben und in ihren persönlichen Favoriten aufzugehen. Durch die wilde Mischung und die meist demokratischen Abstimmungen ist immer für jeden was dabei und nicht selten hört man nach einer Show ein Lied im Radio und denkt sofort an die Show zurück, auf der man das Solo dazu gesungen oder den Chorsatz dazu geschrieben hat. Und wenn diese Begeisterung erreicht wurde, war es ein gutes TEN SING-Jahr.

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  1. Dahinter steckt das Modell der fünf Cs: Creativity, Competence, Culture, Care und Christ. Mehr dazu auf tensingland.de.
  2. Vier- oder mehrstimmiger Chor mit maximal drei Personen pro Stimme - mit höherem Qualitätsanspruch als der normale Gruppenchor


Die Liebe ist im Bären! TEN SING Duisburg-Süd

Wenn es im Ruhrgebiet eine TEN SING-Gruppe gibt, die als wirklich total verrückt bekannt ist, dann ist es Duisburg-Süd. Nachdem sie eine Krise im letzten Jahr überwinden konnten, stellten die etwa 20 Jugendlichen dieses Jahr wieder eine abendfüllende Show auf die Beine. Als Band sprang die Band der Gruppe aus Duisburg-Nord ein, so dass wie bei TEN SING üblich eine Menge Lieder von Chor, Solisten und Band geboten wurden, im Wechsel mit dem themengebenden Theaterstück und den TänzerInnen.

Musikalisch war dann auch echt alles dabei - Pokémon- und Bofrost-Song genauso wie Chop Suey von System of a Down, Time is running out von Muse, den Titelsoundtrack von Scrubs und Remmidemmi von Deichkind. Mitgröhlen war angesagt, in Erinnerungen an gemeinsam erlebte Seminare schwelgen, gepogt wurde auch. Angenehmerweise gab es klar getrennte, nebeneinander liegende Bereiche für Sitz- und Stehplätze, so dass jeder sehen konnte und so viel Spaß haben, wie er mochte, ohne dabei andere zu nerven. Ich war natürlich im Stehbereich - dort wurde so viel gefeiert und mitgesungen, dass ich teilweise nichtmal sagen konnte, ob ich gerade den Chor oder das Publikum höre. Dafür war der Sound insgesamt sehr geil, großes Lob an die Technik.

Überhaupt kann man von der Show in Huckingen sagen, dass außer Spaß auch Vielfalt eine große Rolle gespielt hat. Im Theater ging es um einen Teddybären, der von seiner sich überaus cool fühlenden Besitzerin einfach weggeworfen wurde, so dass er los zog, um nach der Liebe zu suchen. Man nahm ihn nicht ernst, man belästigte ihn sexuell, man schlug ihn zusammen und nichtmal an der Frittenbude gab es ein anständiges Frustessen für ihn. Für das Happy End sorgt am Ende Finchen, die Schnecke, die bis dahin als Running Gag immer irgendwie da, aber nie richtig dabei war - sie zeigt dem Bären, dass man die Liebe zu sich kommen lassen sollte statt sie zu suchen, und gibt ihm den Tipp mit dem Kindergarten, wo es für den Bären mehr als genug Liebe gibt.

Der Tanz ließ sich ebenfalls nicht lumpen. Während Schwarzlicht mittlerweile schon fast überall zu finden ist, kann man das von Ausdruckstänzen nicht sagen. Zudem gab es die klassische Synchronchoreografie und einen Act mit Backgroundtänzern und je nach Lied wechselnden Solo- bzw. Paartänzern.

Knapp zwei Stunden Programm ohne Pause wurden so voll - mehr als bei so manchem Weltstar, und hier war der Eintritt frei. Das Publikum war gut dabei, wir waren am Ende alle mächtig fertig. Das heißt natürlich nicht, dass die Show nicht in einer fetten Party geendet ist - laut Setlist war als letztes Lied Remmidemmi von Deichkind geplant, so dass wir schon alle gut drauf waren, vorher wurden aber quasi die Zugaben eingeschoben. Es gab noch einen weiteren geilen Rocksong ("Are you gonna be my girl" von Jet), die Schnecke gab noch eine Zugabe und erntete den verdienten Applaus. Es konnte zu "That's not my name" (Ting Tings) getanzt werden, dann machte die Gruppe ihren Abgang, kam wieder rein, es gab noch mehr Danksagungen und dann wurde gerockt bis zum Umfallen. So bekam eine wunderbare Show einen Abschluss, der dem Abend gerecht wurde. Danke, TEN SING Duisburg-Süd!



Real-Life-Update

Showwoche. Die Zeit vergeht so schnell. Letztens fand ich ein Foto wieder, was ich beim Kirchentag 2010 gemacht habe - eine Gruppe von TEN SINGern aus Kürten, die ich damals kennen gelernt und etliche Monate später bei deren Show wieder getroffen habe. Jetzt war "schon wieder" Kirchentag, der in München ist ein Jahr her. Fast ein Jahr mache ich jetzt TEN SING, und am Samstag steht in meiner Gruppe, in Hagen, die Show an, die das Jahr abschließt.

Parallel dazu bin ich inzwischen auch in Bochum bei TEN SING, bei denen ich wohl nach der jetzt anstehenden Show bleiben werde. Anfang August steht mit denen dann auch schon ein Auftritt an, beim europäischen TEN SING-Festival in Hessen.

Wenn ich mich also gerade nicht mit Papierkram herumschlage, meinen Energieversorgern Dampf mache oder im Chaos meiner Wohnung versinke, verbringe ich meine Freizeit am Schlagzeug. Knapp drei Monate ist es her, dass ich mir ein eigenes in den Keller gestellt habe, und inzwischen kann ich 25 Songs nennen, die ich recht gut spielen kann, 5, mit denen ich auftrete, und um die 40 stehen auf der Liste der Songs, die ich in absehbarer Zeit können sollte.

Falls jemand Lust hat - die Show ist am Samstag, 19:30, in Hagen-Vorhalle, Vorhaller Straße 27. Eintritt 2€ oder 1,50€ ermäßigt. Alle Infos auf unserer Website, tensing-hagen.de. hahahah



Bochum, ich komm aus dir!

Das stimmt so zwar nicht, aber wen kümmert das schon, wenn man gerade zwei Stunden fett gefeiert hat. "Bochum" von Herbert Grönemeyer war das abschließende Lied des Planteils der Show. TEN SING Bochum haben getreu ihrem Motto "We're gonna rock hard!" die Freilichtbühne Wattenscheid in Grund und Boden gerockt - mit ca. 500 Zuschauern. Es war verdammt geil.

War zuletzt Münster die Show, die meinen Musikgeschmack am besten getroffen hat, hat Bochum nochmal eins drauf gesetzt. Eine durchgängig rockige Setlist, angereichert mit Worship. Ich liste jetzt einfach mal alles auf, im nächsten Absatz geht's dann weiter. ;) Die Reihenfolge von der Show kriege ich allerdings nicht mehr zusammen. Da waren also: Mr. Brightside (Killers), Tears don't fall (BFMV), Tell me baby (RHCP), Diamond on a landmine (Billy Talent), Trough the glass (Stone Sour), Unrockbar (Ärzte), Fly Away (Lenny Kravitz), TNT (AC/DC), NA NA NA (My Chemical Romance), Tommy-Gun (Royal Republic), Don't stop me now (Queen), Rope (Foo Fighters), Smells like teen spirit (Nirvana), Nobody's wife (Anouk), Das Privileg zu sein (Samuel Harfst), Amazing because it is / Amazing Grace, So wie du bist (Madsen) und Bochum (Herbert Grönemeyer). Yeah.

Da technisch sogar mal alles gut funktioniert hat (meistens), gab es an den ganzen Songs auch von mir nichts auszusetzen. Klar war der ein oder andere nervös, hier und da ist in der Band vielleicht nicht alles nach Plan gelaufen, aber solange dabei nichts schiefes rauskommt was sich schlecht anhört, ist das ja egal. So waren die "die/der hat's ganz schön drauf"-Momente keine Seltenheit. Selbst der Chor war (meistens) gut zu hören, und außer etlichen Liedern, wo der Chor klassisch den Refrain übernahm, gab es auch den ein oder anderen ziemlichen coolen abweichenden Chorsatz, z.B. bei Through Glass. hahahah Sehr geil fand ich übrigens die Aktion, jemandem aus dem Publikum eine Luft-Luftgitarre in die Hand zu drücken um die einzige Frau in der Band moralisch zu unterstützen. :D

Im Theater sah es eigentlich auch ziemlich gut aus. Die Zuschauer wurden zu Zuhörern einer Buchvorlesung, einem Buch über das Steigen und Fallen der Coffeemakers, einer Band, die vom kleinen Anfang über den absoluten Chartserfolg bis hin zum schmählichen Niedergang inklusive Trennung und Alkoholverfall alles kennt. Thematisch absolut passend und auch erstmal gut umgesetzt: Da gab es direkt am Anfang noch den Typen, der eher zufällig als Bassist entdeckt wurde; den Frauenschwarm; den Alkoholiker; den Schlagzeuger ohne Freunde; die Managerin, die die Musik der Band eigentlich scheiße findet, aber irgendwie trotzdem erfolgreich ist; die Make-Up-Künstlerin und die Reporter, die der Band ein exklusives Interview entlocken konnten.

Die Running Gags nicht zu vergessen: so tauchte die Buchautorin immer wieder auf, denn schließlich spielt sie Blockflöte und möchte doch auch gerne dabei sein. Später ist sie mit einem aus der Band zusammen. Und dann war da noch Anouschka Aus Rrrussland, heute persönliche Assistentin der Autorin, früher hat sie sich mit "Gelegenheitsjobs" über Wasser gehalten ("Hallo. Icchh bin Anouschka. Icchh bin heute ihrre Streitschlichterrin.") - definitiv mein Lieblingscharakter. :D

Etwas schade nur, dass das Ende des Stücks so plötzlich kam. Nachdem die Band sich in einer Krise im Streit getrennt hat, verliest die Autorin zunächst einige Statements von ehemaligen Beteiligten. Die Make-Up-Artistin hat nun zwar ein eigenes Studio, langweilt sich dort aber. Die Bandmitglieder haben zumeist jetzt ein Leben, aber es ist öde. Und die Reporter müssen sich mit Justin Bieber begnügen. So nimmt Anouschka ihren nächsten Nebenjob an: Morddrohungen versenden, um die Coffeemakers wieder zusammen zu bringen. ("Rrose ist auch Symbol des Todes.") Das passiert dann auch ziemlich zügig - man trifft sich irgendwo und wie zufällig tauchen alle Bandmitglieder samt Personal auf und beschließen fix, dass man es nochmal versuchen könnte. Nunja. Nichtsdestotrotz eine sehr spaßige Sache. :D ("Hallo. Icchh bin Anouschka. Heute ihrre persönliche Sektlieferrantin." :D )

Übrigens hat es kaum geregnet, wodurch es natürlich sehr geil war, dass die Show Open Air stattgefunden hat. Das Gegenstück zum Regen war dann leider der aufgewirbelte Staub von der Pogo-Sektion, die schon beim ersten Lied gestartet ist. War aber dann irgendwann genauso egal wie der kurze Minischauer gegen Ende. Und wenn nach einer geilen ersten Hälfte die zweite einfach mal mit Nirvana startet, ist eh keinem mehr kalt...

In der zweiten Hälfte kamen dann auch die beiden Tanzworkshops zum Performen. Mit Worten kann ich da leider wenig beschreiben, daher hoffe ich, dass die Fotos für sich sprechen. Was man dort leider nicht richtig erkennt: Die erste Gruppe ist kurz nach dem Betreten der Bühne hinter einem weißen Vorhang verschwunden, der zunächst für Schatten genutzt wurde, bevor die Tänzerinnen durch den Vorhang wieder nach vorne kamen. In der zweiten Gruppe wurde dafür mit Schwarzlicht gearbeitet, was recht gut kam, obwohl es noch nicht ganz dunkel war. hahahah

Gegen Ende konnte sich das Publikum dann nicht mehr auf Klatschen, Pogen und Chormoves beschränken - die Vorbühne wurde gestürmt, es gab jede Menge Liebe und eine riesige Gruppenumarmung. :D Und spätestens nach der ersten Zugabe war es mit der Ordnung völlig vorbei, die Securitys standen hilflos am Rand (wurden ohnehin nicht benötigt), als quasi jeder die Bühne stürmte und wir alle zusammen das Finale gefeiert haben und eigentlich nur die Band, die nach "Smells like Teen spirit" noch "Tommy-Gun" raushaute, nicht komplett im Chaos versank. Ein wunderbares Ende für eine wunderbare TEN SING-Show! hahahah



Kostenlose Events dieses Jahr

So, nach den letzten Tagen privater Partys bin ich im normalen Leben zurück und um Konzertheld.de mal wieder aufzufrischen, hier mal eine kleine Übersicht über einige kostenlose, lohnenswerte Events, die dieses Jahr anstehen. Wer noch was weiß, darf gerne kommentieren, ich ergänze dann auch.

  • 30. April - TEN SING Dassel-Seminar Abschlussshow (Hessen; Retour-Shuttleservice von Einbeck-Salzderherden 2€) - Youtube-Videos von der letzten Show
  • 1.-5. Juni - verschiedene kleine und große Konzerte in Dresden, gratis für Besucher des Kirchentags
  • 2. Juli - Rheinkultur Bonn - Deutschlands größtes Gratis-Festival; verschiedene Konzerte in Bonn, u.a. mit Royal Republic, Razorlight und The Subways - Programm auf der offiziellen Seite
  • 16. Juli - WDR2-Open Air in Warburg/Marktplatz Neustadt, u.a. mit I Blame Coco, Sunrise Avenue, Alphaville und Milow
  • 21.-24. Juli - Bochum Total, zahlreiche große und kleine Konzerte im Bochumer Bermudadreieck (am Hauptbahnhof) - Offizielle Website
  • 10. September - Seegeflüster Hagen, mit Juli, Gentleman, Sunrise Avenue und Cassandra Steen - offizielle Website
  • 16.-18. September - Essen Original, zahlreiche große und kleine Konzerte auf verschiedenen Bühnen in Essen - Offizielle Seite
  • 27. Oktober (voraussichtlich) - TEN SING Westbundseminar Abschlussshow (Gelsenkirchen)


Lykke Li: Wounded Rhymes

Schon nach dem ersten Konzert von Lykke Li 2009 beim Hurricane-Festival, das ich nur halb sehen konnte, war klar, dass ich mir das nochmal ganz ansehen muss. Dieses Jahr tourt sie nun wieder durch Europa und da ich gerade im Reisefieber bin und immer mal ins Paradiso in Amsterdam wollte, stand schnell fest, dass ich einen Wochenendtrip nach Amsterdam unternehmen werde. Ich schrieb 2009, ich hätte noch nie ein so fasziniertes Publikum gesehen... das sollte auch so bleiben, die Show damals war wirklich atemberaubend.

Die in Amsterdam stand der aber in nichts nach. Nachdem es ewig dauerte, bis die Techniker auf die Bühne kamen, um Setlists, Wasserflaschen und Handtücher zu verteilen, war ich wohl nicht der einzige im Publikum, der schon gespannt wartete, was passieren würde. Es passierte - Nebel. Zwei große ins Publikum gerichtete Nebelkanonen ließen erstmal die gesamte Halle verschwinden. Technisch war damit der größte Effekt bereits ausgespielt; der dichte, sich schnell wieder lösende Nebel war das Hauptelement, alles andere wurde nur sehr sparsam verwendet.

lykke li setlist.pngMit donnernden Ambient-Sounds wurde das eingenebelte Publikum dann endgültig auf den Beginn hingewiesen und währenddessen kamen dann auch ganz unspektakulär Lykke mit Band und Backgroundsängerin auf die Bühne und hauten direkt die ersten beiden Songs raus, das instrumentale, unveröffentlichte "Come Near" und "Jerome" vom neuen Album. Überhaupt war bei dieser Show alles ziemlich sparsam - auch Moderation ist nicht gerade Lykkes Stärke, ein paar Worte zum Publikum ob wir denn auch alle gut drauf sind und ansonsten ein Song nach dem anderen, bunt gemischt vom alten und vom neuen Album, sehr zu meiner Freude ergänzt um nicht auf Alben veröffentlichte B-Seiten wie das mit Kleerup aufgenommene "Until we bleed" oder der Twilight-Soundtrack-Titel "Possibility". So war nach kaum zehn Minuten schon die Hölle los, als nach den beiden Anfangssongs direkt "I'm Good I'm Gone" folgte, was in der kleinen Halle lautstark alles weg geblasen hat.

Lykke Li gehört definitiv zu den Künstlern, die live besser wirken. Nicht nur, weil Tonqualität und Abmischung ausgereifter wirken und durch die Lautstärke alles viel klarer zu hören ist. Die neblige, durch das weißblaue Licht eiskalt wirkende Atmosphäre in der ansonsten stockfinsteren Halle hat mehr als einen Titel besser wirken lassen. Dazu kommt Lykke selbst, der man jede Emotion ansieht, bei der anscheinend bei jedem Song alles wieder hoch kommt, was sie diesen Text hat schreiben lassen; die, immer komplett in schwarz gekleidet, wahlweise äußerst heiß aussieht oder sich völlig verhüllt und teilweise sogar mit dem Mikro unter ihrem riesigen Mantel verschwindet; die gleichzeitig in ihrer Musik aufgeht und doch den totalen Überblick über das Bühnengeschehen hat.

Besonders viel an Bühnengeschehen gab es ja eigentlich gar nicht. Lykkes Band besteht aktuell aus zwei Keyboardern, einem Gitarristen/Bassisten, einem Perkussionisten, einem Drummer, einer Backgroundsängerin und ihr selbst, wobei sowohl sie selbst auch auch der Drummer und der Perkussionist immer wieder an den verschiedenen auf der Bühne verteilten Trommeln, Becken und elektronischen Drumelementen standen. So kommt jeder Song für sich mit sehr wenig Elementen aus, während das gesamte Spektrum an genutzten Instrumenten sehr breit ist.

Bei der schnellen Folge an Songs und der Mischung aus energiegeladenem Tanzen und fesselnden ruhigen Songs war irgendwie alles schnell wieder vorbei. Dabei dauerte das Konzert immerhin 1,5 Stunden und umfasste 21 Songs, davon vier Zugaben. Danach kam etwas, was ich noch gar nicht kannte: Fans sprangen auf die Bühne und sammelten Setlists und Drumsticks. Eine Setlist hab ich auch noch erwischt - für die Drumsticks kam ich leider zu spät und auch wenn Sticks nix kosten, gratis verteilt werden die von den Technikern nicht. Was soll's. hahahah

Das Paradiso ist übrigens wirklich eine sehr geile Halle. Die Wir sind Helden-Live-DVD wurde dort aufgenommen, daher mein Eindruck, dass es sich lohnen würde, dort mal hinzufahren. Das Konzert war ausverkauft, trotzdem war es ziemlich entspannt vorne in der siebten Reihe. Die Halle ist architektonisch nett anzusehen, die Bühne ist sehr hoch und ich hatte den Eindruck, dass man von überall gescheit sehen kann. Gleichzeitig glänzt das Paradiso durch hervorragende Technikausrüstung. Das Audiomischpult ist volldigital und vor der Show gab's statt einer Vorband einen DJ, der sein Werk echt gut verstand und die Zeit bis zum Konzert recht erträglich überbrückt hat. Außerdem liegt das Gebäude direkt neben dem Melkweg, dem Amsterdamer Kulturzentrum, und damit mitten in der Innenstadt.

Trotz der gefühlten Kürze war's ein genialer Abend. Das einzige, was störte, war die lange Wartezeit vorher, die das Konzert selbst dann noch kürzer erscheinen ließ. Dafür wurde ich in der Zeit angesprochen, warum ich denn eigentlich da sei; eine Zuschauerin wunderte sich über die (zugegebenermaßen nicht besonders vielen) männlichen Zuschauer. :D Nun, was sagt man dazu... hab dann die Story vom Hurricane erzählt und dass ich sie halt nochmal sehen wollte. Dass Lykke Li besonders weibliche Musik macht, hätte ich so nicht gesagt... aber so hat jeder seine eigene Auffassung. Bei der nächsten Tour bin ich jedenfalls sicher wieder dabei. hahahah