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E wie E-Mail im Blogger-Alphabet

Irgendwie bin ich wohl mit den Terminen durcheinander gekommen, hab ich doch schon wieder eine Runde verpasst. Macht nix, E-Mail ist ein Thema, über das ich gerne rede, also darf dieser Eintrag getrost als normaler Eintrag und nicht so sehr als von einer Aktion provozierter Eintrag betrachtet werden.

Mit dem Blog haben E-Mails freilich nichts zu tun. Kein Mensch schreibt mir E-Mails über oder wegen meines Blogs. Ich habe keinen Newsletter und keine Kooperationen auszuhandeln. Keine Signatur für den Blog. Trotzdem schreibe ich eine Menge Mails, und ich erhalte auch einige, denn ich halte E-Mail als Kommunikationsmöglichkeit keineswegs für veraltet.

E-Mails haben einen entscheidenden Vorteil: Man kann über eine Methode seiner Wahl auf sie zugreifen. Auch ohne seinen eigenen Mailserver, wie ich einen habe, hat man sehr viel mehr Kontrolle über seine Mails als über seine Facebook- oder WhatsApp-Nachrichten. Vor nicht allzu langer Zeit wurde ich auf Facebook gesperrt - zack, Kontrollverlust, alle Nachrichten weg. Nach der Entsperrung waren die wieder da, aber für einen Monat konnte ich nichts nachlesen, was dort kommuniziert wurde. Auf WhatsApp hat man genauso wenig Kontrolle.

Nun sagen heutzutage viele, E-Mail sei langsam und unpraktisch. Für die schnelle Unterhaltung zwischendurch stimmt das sicher - die führe ich auch auf WhatsApp, wenngleich mir persönliche Gespräche lieber sind. Mit einigen Freunden unterhalte ich mich aber typischerweise in langsameren Rhythmen, dafür detailreicher und tiefgründig, dafür eignet sich E-Mail wunderbar. Früher hätte man Briefe geschrieben (und tatsächlich mache ich das auch heute noch manchmal). Viele kluge und ernste Gedanken werden auf diesem Wege ausgetauscht, und ich würde diese Gedanken nicht gerne einem undurchsichtigen Dienstleister wie Facebook anvertrauen, nicht, weil die mitlesen könnten, sondern weil sie auch meinen Zugriff darauf bestimmen.

Etwas unpraktisch finde ich E-Mail allerdings auch selbst. Und zwar vor allem, weil die Entwicklung von E-Mail-Software offenbar vor zehn Jahren stehen geblieben ist. Nahezu jedes Mailprogramm ist hässlich, viele sind unübersichtlich und alle sind unflexibel. Nur ein einziges (und ich habe wirklich lange gesucht und viele ausprobiert) bietet die Darstellung, die ich gerne hätte: Nämlich - ironischerweise - die, die Facebook verwendet, Nachrichten gruppiert nach der Person / den Personen, die an der Unterhaltung beteiligt sind.

Die Sortierung nach Datum ist schlicht unpraktisch, weil dann alte Nachrichten die Liste unnötig in die Länge ziehen (weil z.B. Ina mir schon dreimal wieder geschrieben hat, wodurch die letzte Nachricht meiner Mutter nach unten rutscht). Gruppierung nach Betreff funktioniert eher mäßig, manche Programme nutzen Konversations-IDs, das funktioniert recht gut, aber die Darstellung ist dann ausgesprochen hässlich oder erneut unpraktisch (weil z.B. bei Evolution plötzlich die Sortierung innerhalb einer Konversation kaputt geht). Und das einzige Mailprogramm, das eine Facebook-ähnliche Darstellung bietet, gibt es nur für Mac - obwohl das Feature offenbar gefragt ist, kümmert sich niemand darum. Aber genug davon, warum auch mich die Verwendung von E-Mails gelegentlich nervt.

Selbst mit der Position, dass E-Mail für den privaten Gebrauch unpraktisch ist, ist es schockierend, wie wenig Menschen in meiner Generation offenbar noch mit Mails vertraut sind. Schließlich öffnen sich da gerade, ganz langsam, aber endlich, immerhin, ganz wunderbare Wege, Kommunikation zu verbessern. 16 Jahre nach der Jahrtausendwende ist es tatsächlich so weit, dass ich nahezu jede Kommunikation digital abwickeln kann: Meine Krankenversicherung akzeptiert alles digital. Meine anderen Versicherungen zumindest dann, wenn ich Unterlagen ausdrucke, unterschreibe, einscanne und zurück e-maile. Die Uni ebenso, gelegentlich sogar ohne Ausdrucken und Unterschreiben rein digital, wenn ich die E-Mail signiere (die Uni bietet geprüfte Signaturen1 an, die tatsächlich eine Aussagekraft haben). Selbst die Stadtverwaltung akzeptiert meine Unterlagen per Mail, solange ich die Seite mit der Unterschrift ausdrucke und im Original einreiche.

Dennoch treffe ich manchmal Kommilitonen, die erstaunt sind, woher ich irgendwelche Informationen habe. Dabei lese ich bloß regelmäßig meine Mails... bin einigen Mailverteilern beigetreten und erhalte so viele wertvolle Informationen rund um mein Studium. Denn vieles wird immer noch per Mail verteilt, weil sich Facebook & Co dafür einfach nicht eignen. Soziale Medien sind zu kurzlebig für wichtige Informationen und sie erreichen auch nicht jeden - selbst wer angemeldet ist, bekommt dank undurchsichtiger Algorithmen nicht alles angezeigt, was er sehen möchte.

Ich kann mir vorstellen, dass Papierpost irgendwann ausstirbt, aber ich hoffe, dass die E-Mail nicht durch chatartige Kommunikationsformen ersetzt wird, wie sie im privaten Bereich gerade sehr dominant sind. Die Vorstellung, Nachrichten vom Prüfungsamt auf WhatsApp suchen zu müssen, finde ich nämlich ziemlich gruselig.

  1. Eine Signatur soll digital die Unterschrift ersetzen - nur ich, der eine bestimmte Datei und ein dazu passendes Passwort besitzt, kann eine gültige Signatur mit meinem Namen an eine E-Mail hängen.


Einen positiveren Lebensstil entwickeln

Ich habe heute den nachrichtenreichsten Feed aus meinem Feedreader geworfen und erhalte nun keine Nachrichten mehr von heise online. Damit erhalte ich über meinen automatischen Reader keinerlei konventionelle Nachrichten mehr - alle anderen Nachrichtenportale mussten schon vor längerer Zeit weichen, auch die Tageszeitung habe ich abbestellt. Nur die Tagesschau in 100 Sekunden ist geblieben, damit ich zumindest nicht verpasse, falls die EU pleite geht oder Deutschland Kriegsgebiet wird, ergänzt von Radio Chemnitz für die Geschehnisse direkt um mich herum.

Bei direkter Kommunikation mit anderen Menschen war ich noch nie besonders gut und bin es auch heute nicht. Klar fällt es mir mit einigen leicht mich stundenlang zu unterhalten und darüber bin ich dann stets sehr froh, aber Gespräche selber anzetteln liegt mir nicht. Und wenn, dann werden es schnell unerfreuliche Themen und Genörgel. Das ist mir kürzlich aufgefallen und die Erkenntnis kam überraschend, denn eigentlich bin ich ein sehr positiver Mensch.

Nun kann man sicher argumentieren, dass wir nicht gerade in positiven Zeiten leben und es schwer ist, im Blick auf die gesamte Welt positive Gedanken zu haben. Dem setze ich entgegen, dass wir uns nicht mit allem beschäftigen sollten, was in der Welt passiert. Durch die vorherrschende Globalisierung kommen wir nicht ganz darum herum - aber ich muss nicht wissen, wieviele Menschen diese Woche in welchen Ländern wodurch gestorben sind. Natürlich finde auch ich das sehr schlimm - aber ich bin nicht in der Lage, das alles zu verarbeiten. Und ich kann nicht jeden Tag etwas dagegen tun. Deshalb habe ich meine allgemeinen Nachrichten drastisch reduziert.

Außerdem leidet die Qualität der Nachrichten in den letzten Jahren allgemein. Auch Heise ist davon betroffen, die Artikel verlieren an Qualität und auch die Themenauswahl wird langsam fragwürdig. Darüber hinaus möchte ich auch die Themen, die ihre Berechtigung haben, nicht mehr alle sehen. Ich kann den NSA-Skandal nicht mehr ertragen, mag nicht mehr auf Leute einreden, dass sie ihre E-Mails verschlüsseln sollen, will nicht wissen welche IT-Unternehmen gerade was getan haben. Also weg damit.

Bleibt die Frage, ob mein eigenes Leben positiv genug ist, wenn ich genug Störfaktoren ausblende, oder konkreter die Frage, was in meinem Leben nervt und was mir Freude bereitet. Aus einer Laune heraus (und vielleicht weil ich durch das Studium ein bisschen geschädigt bin) habe ich mal eine schnelle qualitative Analyse erstellt, womit ich dieses Jahr so meine Zeit verbracht habe, und habe zwei Faktoren erkannt, die anscheinend eine Rolle spielen: Gehe ich einer Tätigkeit alleine oder mit anderen nach und handelt es sich um Alltag oder aus der Reihe fallende Ereignisse?

Während die Verteilung von Tätigkeiten alleine und mit anderen insgesamt sehr gleichmäßig ist, gibt es ein starkes Ungleichgewicht bei Aufteilung in positiv, negativ und neutral empfundene Tätigkeiten. Während bei den Tätigkeiten alleine die negativen Einträge fast die Hälfte und mit den neutralen zusammen deutlich mehr als die Hälfte ausmachen, sind diese beiden Kategorien bei den Tätigkeiten mit anderen fast leer. Ich verbringe meine Zeit also wesentlich lieber mit anderen, habe dazu aber oft keine Gelegenheit. Soweit so vorhersehbar. Interessanter ist allerdings, dass die wenigen negativ empfundenen Dinge, in die andere Personen involviert sind, allesamt alltäglicher Art sind. Das stützt eine These von mir, dass wir an allem nach und nach die Lust verlieren, wenn wir uns zu lange, zu oft oder in einem zu hohen Maße unfreiwillig oft damit beschäftigen (zweimal die Woche mag ich meinen Job, täglich nicht).

Was mache ich nun mit diesen Erkenntnissen? Mir fallen spontan zwei Ansätze ein. Zum einen kann ich zwar wenig Einfluss darauf nehmen, welche Uni-Veranstaltungen ich besuchen muss und wieviele Stunden ich in der Woche arbeiten muss, aber ich kann versuchen, die Anteile zu verlagern. Ich kann also daran arbeiten, die mir zur Verfügung stehende Freizeit besser zu nutzen. Dazu passt auch der zweite Ansatz: Negative Stimmung (und von der ging ich ja aus, als ich anfangs feststellte, dass ich mich gefühlt mehr aufrege und beschwere, wenn ich mit Freunden rede) entsteht auch durch die Erwartung und das Bevorstehen von negativ empfundenen Ereignissen. Soll heißen: Wenn meine Ticketliste auf der Arbeit lang ist, wird mich das auch nerven, wenn ich gar nicht im Büro bin. Wenn ich immer noch keine Unterkunft für meinen Urlaub habe, schränkt das meine Vorfreude ein, auch wenn ich gerade gar nicht konkret damit beschäftigt bin. Und zuletzt raubt Aufschieberei Zeit - ich muss mich immer wieder einarbeiten, springe hin und her, nehme Bücher in die Hand, aber nicht lange genug, nichts wird wirklich fertig.

Es hilft also alles nix - ich muss da durch. Den Stoff auch für die langweiligen Vorlesungen sofort aufbereiten, damit er mir in der Klausurphase nicht im Weg steht. Das hat dieses und letztes Semester teilweise schon gut geklappt. Arbeiten in großen Blöcken, damit endlich mal richtig was geschafft wird. Das hat heute mal wieder funktioniert und auch bei meinem Telejob in New York gelingt mir das ab und zu - da wird es dann auch belohnt mit dem geilen Gefühl, an einem Nachmittag 150€ verdient zu haben. Öfter mal spülen, damit ich nicht irgendwann zwei Stunden damit verbringe und anschließend wegen der weichen Finger nicht Gitarre spielen kann, was mich auch noch einer der wenigen erfreulichen Freizeitaktivitäten beraubt, denen ich jederzeit nachgehen kann. Und genau das - Gitarre üben, Fotografieren gehen, Bloggen - auch mal bewusst einbauen, wenn ich absolut keine Motivation für Arbeit oder Uni aufbringen kann, um nicht Zeit zu verschwenden, indem ich missmutig vor dem PC hocke. Auch das hat sich gelegentlich schon bewährt, wenn auch bisher eher unbewusst, und gelegentlich ist dann die Überraschung groß, wie leicht mir manche Lieder schon fallen.

Und was die Gespräche mit Freunden angeht - vielleicht ist es auch dort hinderlich, wenn es zum Alltag verkommt. Manchmal gibt es eben einfach nichts zu sagen, weil nichts passiert ist und niemand in Stimmung ist, über irgendwas eine Diskussion anzufangen. Letztlich macht auch das eine gute Freundschaft aus - sich keine Gedanken zu machen, wenn man mal nichts zu reden hat.



Gegenlink, die erste

Der Einfachheit halber mal von der selben Quelle, Golem:

LAN-Party im Bundestag vs Wettrüsten im Kriegsspielgenre.



Aufgeschnappt: Links jetzt in Sidebar

Bisher sind hier sechs Posts erschienen, die Links enthielten, die ich für bemerkenswert hielt. Mir persönlich gefiel das nicht, weil ich immer so nach 4 bis 6 Links gepostet habe, egal in welchem Zeitraum mir die begegnet sind, weil ich eine ungefähr einheitliche Länge wollte. Beim Durchlesen des Blogs haben die aber eigentlich eher genervt, da half auch die sorgfältige Kategorisierung nichts.

Bis gerade eben gab's dann einen Sammelpost, der immer wieder aktualisiert werden sollte - der hat sich aber auch als nicht praktikabel erwiesen, das Aktualisieren macht zu viel Arbeit und der Artikel wird viel zu lang. Außerdem verlieren die Tags an Sinn und nehmen Platz bei der Artikelliste im Backend weg.

Ab sofort poste ich solche Links bei del.icio.us und binde sie über ein kleines Widget hier ein. Rechts am Rand, zwischen den neuen Kommentaren und der Tagwolke. Wer die Linkempfehlungen mit meiner Meinung nach lesenswerten News also verfolgen möchte, sollte da ab und an einen Blick drauf werfen, alle anderen fühlen sich hoffentlich nicht dadurch gestört, dass die Tagwolke jetzt weiter unten ist. Bei den Artikeln werden keine Posts mehr auftauchen, die nur Links enthalten.

Übrigens hat sich dadurch auch die Problematik der Quellenangabe lösen lassen, die steht jetzt einfach immer am Anfang in eckigen Klammern.

Link zu del.icio.us entfernt, das war auch nicht das Gelbe vom Ei...



Puttegangen

Es ist echt zu putzig, in was für einer Sprache manche Nachrichten verfasst sind. Ich bin ja nicht für hochgestochenes Geschwafel, sondern für sachliche Nachrichten in normalem Deutsch. Aber manche Formulierungen sind doch eher ungewöhnlich und erinnern an Umgangssprache:

[...] Auch der Zug ging kaputt. [...] Warum der Unfall passierte, weiß die Polizei noch nicht. [...]

Außerdem finden sich etliche weitere Fehler, vor allem fehlende Leerzeichen. Laut Kommentaren hieß der Bahnchef auch mal Mehdorf und der ICE fuhr "mit voller Wucht" gegen den Prellbock (250 km/h). Dann wär der wahrscheinlich mehr als kaputt gewesen. hahahah [An den Kommentator: Auch nicht unpeinlich, Mehrdorn ist nämlich auch nicht so ganz richtig... :P ]

Was ich mich frage: Wieso rasen die da so rum im Hauptbahnhof? Die haben doch anscheinend nur den Zug rangiert... okay, ich kenne die tatsächlich gewesene Geschwindigkeit nicht, aber die Fahrer sind doch Profis und kennen ihre Fahrzeuge... die Bahn kriegt ganz schön was ab im Moment. Dazu die ganzen Baustellen... wenn sich das mal auszahlt. Aber wenn ich dann so Hinweise lese wie "aufgrund der Beseitigung einer Langsamfahrstelle", kommt ja doch Hoffnung auf, denn die betroffene Stelle bei Essen war echt schlimm.

Den Bahnhof München kenne ich mittlerweile ja auch, das muss tatsächlich ein recht großer Aufwand werden den Prellbock in Ordnung zu bringen... ein Meter Stahl durch den Boden geschoben. So ein ICE hat echt enorme Kräfte... 8O

Quelle: rp-online