Alle Artikel zu #musik


Music Memories - 5

Einige Lieder, die ich heute höre, teilweise sogar sehr gerne, wurden mir quasi aufgedrückt. Bohemian Rhapsody von Queen zum Beispiel hätte ich nie gehört, hätten wir es nicht vor etlichen Jahren mal im Schulchor gesungen. Wenn man sich immer wieder mit einem Lied beschäftigt und es immer wieder hört, kann man es irgendwann zumindest ganz gut aushalten. Im Fall von Smells like Teen Spirit habe ich dadurch eine eigentlich unbegründete Abneigung überwunden. Als ich gerade bei TEN SING anfing, war im Gespräch, nach der gerade aufgeführten Show noch einen Kurzauftritt zu geben. Wir entschieden uns dafür und unter den Liedern, die wir dafür auswählten, war auch der Nirvana-Klassiker.

TEN SING ist sowieso immer dafür gut, mich für Musik zu begeistern, die ich sonst nie hören würde, zumindest kurzzeitig. Lieder wie Ooh eeh ooh ah ah höre ich mir bestimmt nicht im Alltag an, aber trotzdem wecken sie Erinnerungen an das Ereignis, was damit zusammenhängt, in diesem Fall an das Westbundseminar 2010. Dazu gehören auch Marchin' on von Timbaland feat. One Republic, I wanna fly so high von Sonique und Allez Olla Olé von Jessy Matador, denn diese Lieder waren Bestandteil des Mashups, das zu unserer Gemeinschaftstanzaktion gehörte. Übrigens auch eine Sache, die mich ohne die geniale Stimmung auf dem Seminar nur genervt hätte...



Music Memories - 4

Eine ganz andere Geschichte gehört zu "Only Time" von Enya. Irgendwie weckt dieses Lied immer sehr starke Gefühle bei mir, die ich aber weder richtig einordnen noch zu irgendwas zuordnen kann. Immer, wenn ich das Lied erwähne, wird vom 11. September gesprochen, weil bei den Berichterstattungen dazu wohl oft dieses Lied im Hintergrund lief, ich kann es aber wirklich nicht damit in Verbindung bringen, zumal ich vom 11. September nicht viel mit bekommen habe2. Als Kind habe ich mal autogenes Training gemacht, vermutlich ist es dort einzuordnen... keine Ahnung. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich allgemein empfänglich für Musik von Enya bin, aus irgendwelchen Gründen lief mal "Orinoco Flow" im Radio und ich hatte das Gefühl, ich würde es irgendwoher kennen - aber woher kennt man sowas? Das läuft doch normalerweise nirgendwo und typische Musik für Jugendliche ist es ja auch nicht gerade...

---

2 Ich war auf Klassenfahrt und erinnere mich noch daran, dass irgendwie plötzlich alle an der Rezeption der Jugendherberge standen, weil dort ein Fernseher war, auf dem wohl irgendwas interessantes lief. Ich weiß gar nicht, ob ich damals mit 11 realisierte, was da vor sich ging. Jedenfalls habe ich keinerlei Erinnerung daran, dass ich mich irgendwie besonders damit beschäftigt habe - das kam erst jetzt vor kurzem, als ich einen Dokuthriller darüber sah und daraufhin Wikipedia durchwühlte.



Music Memories - 3

Ebenfalls 2009, aber schon vorher beim Kirchentag, hat ein Erlebnis in Verbindung mit einem mir schon bekannten Song was losgetreten. Ich war im Internetcafe von $$$, surfte mit meinem Laptop im Internet und telefonierte mit H. via Skype. Vor den Tischen, wo man sich mit seinem Notebook hinsetzen konnte, waren Tanzmatten mit nem Beamer aufgebaut - ich habe es eine Zeit lang als Singstar für's Tanzen beschrieben, das ist aber vermutlich nicht wirklich treffend. Man steht halt auf einer Matte mit Symbolen und kriegt zu der Musik, die man gewählt hat, eine Abfolge dieser Symbole angezeigt. Durch Tanzen oder meistens eher koordiniertes Hüpfen sollte man möglichst viele davon treffen... sah aus als ob es riesigen Spaß macht, und die beiden, die den Aufbau betreuten, duellierten sich immer wieder zu "The Bad Touch" von Bloodhound Gang, welches ich mal von H. geschickt bekommen, aber fast wieder vergessen hatte... irgendwie kam ich an dem Tag nicht dazu diese Tanzmattensache selbst auszuprobieren, aber inzwischen habe ich die Teile zuhause, zusammen mit der kostenlosen Software, die ich beim Kirchentag noch erfragt hatte.



Music Memories - 2

Ein anderes Beispiel für Musik, die ich auf Umwegen kennen gelernt habe, ist die Band The Whip. 2009 beim Hurricane-Festival bzw. auch vorher schon durch Recherchen zu den dort auftretenden Bands habe ich einen Großteil der Musik kennen gelernt, die ich heute höre. The Whip waren aber kein geplanter Besuch - ich war etwas unmotiviert zu den Ärzten zu gehen, hatte es bei Lykke Li gerade geschafft mich im Zelt nach vorne zu kämpfen und ließ mich von nem zugekifften Typen belatschen, mir doch The Whip anzugucken, die sollten total genial sein. Naja - es war das erste Konzert in meiner Laufbahn als Konzertheld, bei dem ich freiwillig weiter nach hinten gegangen bin, einfach, weil mich Lautstärke, Pogo und Stroboskoplicht fast aus den Latschen gehauen haben. Es war verdammt gut. Es war auch ziemlich hart. Aber seit diesem Konzert ziehe ich mir auch zuhause mal House und Elektrozeug rein und bin allgemein toleranter gegenüber solcher Musik...

Diese Art von Umwegen ist eigentlich ziemlich typisch. Nachlader z.B. kennt kaum jemand, weil er trotz zwei Alben bisher keinen großen Durchbruch erzielt hat, aber dadurch, dass ich 2009 Klee live sehen wollte und Klee in Krefeld bei der Popmeisterschaft auftraten, wo auch Nachlader war, habe ich den entdeckt. Sympathischer Typ, hat hinterher noch seine selbst gebrannten ersten Exemplare seines ersten Albums verkauft. Über die gleiche Veranstaltung habe ich übrigens auch Paula kennengelernt, die zu Klee ganz gut passen und auch zu Wir sind Helden. Es lohnt sich also definitiv, auf Veranstaltungen mit vielen Bands auch die anzusehen, die man noch nicht kennt, oder zumindest deren Musik mal anzuhören.



Music Memories - 1

Wenn ich eines wirklich liebe, ist es Musik. Nicht jede Art, nicht jedes Genre, aber dennoch so sehr, dass ich, würde man mich vor die Wahl stellen, lieber die Fähigkeit zu Sehen als die zu Hören verlieren würde. Die Wege, Musik zu entdecken, sind vielfältig, und manchmal sind ganz besondere Erinnerungen mit bestimmter Musik verknüpft. Es gibt Musik, die ich ohne bestimmte Erlebnisse nie kennen gelernt hätte, und es gibt auch einiges, was ich normalerweise nicht hören würde, womit ich aber etwas verbinde und es daher dennoch mag. Und manchmal löst Musik sogar entsprechende Gefühle aus, obwohl ich gar nicht weiß, was ich damit verbinde - und ob ich das Lied überhaupt kenne.

Ein eher unpassendes Beispiel gleich vorweg. Soundtracks1 sind für mich etwas, was ohne die Verbindung zu dem, wozu der Soundtrack gehört, nicht gut funktioniert - wenn man die Verbindung kennt, aber umso mehr. Mein Lieblingsbeispiel ist die Musik von Final Fantasy X, einem Teil der berühmten Rollenspielserie. Ich kann verstehen, wenn jemand, der dieses Spiel nie gespielt hat, damit nichts oder wenig anfangen kann, aber als derjenige, der sich von der Story hat mitreißen lassen, kommen zu ganz vielen Liedern der vier CDs enorme Erinnerungen an bestimmte Szenen hoch.

In der Musik leben solche Erinnerungen dann auch weiter. Relativ am Anfang meiner Zeit auf dem Gymnasium hatten wir am Jahresende immer eine Jahresabschlussparty, ich glaube es war so um die 8. Klasse rum. Das war damals natürlich noch nicht so ein Besäufnis wie später bei den Vorabifeten, stattdessen wurde gegessen, gequatscht, gekickert und Billard gespielt - und natürlich lief Musik dazu. Unter anderem das damals vermutlich ziemlich aktuelle "Moi Lolita" von Alizée, die damit, glaube ich, ziemlich groß rausgekommen war - heute lache ich bei dem Gedanken, aber damals war das so wilde elektronische Musik für mich, dass ich sowas nie gehört hätte, hätte ich es nicht in Verbindung mit der genialen Stimmung auf dieser Party kennen gelernt.

---

1 Damit meine ich Soundtracks, die für diesen Film / dieses Spiel geschrieben wurden, nicht zusammengestellte Soundtracks aus normalen Liedern wie z.B. der von 21 - die können zwar auch sehr gut sein, sind aber eben auch ohne den Film zu kennen hörbar.



[T-10] A song from your favorite band

Meine Lieblingsband zu küren ist nicht ganz so schwer wie das Lieblingsalbum, generell kommen da nur zwei in Frage. Zum Einen The Sounds, die einzige Band, die mehr als ein Album veröffentlicht hat, von der ich nicht nur alle Alben besitze, sondern auch jedes einzelne Lied auf jedem einzelnen Album mag. Zum Anderen Wir sind Helden, die vermutlich die qualitativ hochwertigste Musik in meiner Sammlung repräsentieren. Und wenn ich recht überlege, müsste ich auch noch Blood Red Shoes in Betracht ziehen, die ebenfalls echt gutes Zeug machen.

Von der Qualität der Musik sind die Helden den anderen beiden einfach überlegen. Alltagstauglich sind alle drei, bliebe zu überlegen, ob eine der Bands Vorzüge bei Liveauftritten hat. Das ist allerdings schwer zu sagen, denn ich kenne alle drei sowohl von Festivals als auch von eigenen Konzerten, und während The Sounds auf Festivals einfach ein lahmes Publikum haben und in kleinen Hallen einfach nur die Hölle los ist, sind Blood Red Shoes bei beidem extrem gut (aber auch sehr unberechenbar) und Wir sind Helden haben bei eigenen Konzerten doch nachgelassen, rocken auf Festivals aber mal so richtig.

Ich stelle jetzt einfach von allen drei einen Song vor, dann kann sich jeder was von denen anhören, die er noch nicht kennt.

The Sounds haben sich meiner Meinung nach ziemlich gesteigert. Ich habe sie kennen gelernt, als sie bereits zwei Alben veröffentlicht hatten, wobei das zweite zum Teil aus Songs des ersten Albums besteht. Das dritte ist wieder voll mit neuen Tracks und hat mich sofort total überzeugt. Daraus ist auch der Song 4 Songs & A Fight.

Wir sind Helden kenne ich schon viel länger. Der erste Song, den ich von denen geschickt bekam, war "Denkmal", der mich erst mit der SMS-Ansage am Anfang verwirrte und mir dann absolut nicht gefallen hat. War ein bisschen früh, mein damaliger Musikgeschmack passte da nicht zu. Ich glaube, entdeckt habe ich sie deutlich später, aber vor inzwischen auch mehreren Jahren, als im Urlaub im Radio ständig "Nur ein Wort" lief. Ich kaufte mir daraufhin beide bis dahin erschienenen Alben und lauerte dem dritten auf. Von der Tour zum dritten Album sah ich gleich drei Konzerte. Danach kam eine zweijährige Pause, in der es keine Konzerte gab und kein neues Album, ich entdeckte dieweil viele neue Bands und erweiterte meinen Musikgeschmack deutlich. Die aktuelle Tour werde ich nicht drei Mal besuchen, aber der Auftritt beim Open Flair Festival (vor dem Start der Tour zum vierten Album) hat mich total aus den Latschen gehauen.

Blöderweise sehe ich gerade, dass es den Song, den ich vorschlagen wollte, "Im Auge des Sturms", gar nicht frei im Internet gibt. Hm. Nun gut, dann eben 23:55 - Alles auf Anfang, der ist ebenfalls vom neuesten Album (und hat ein ebenso merkwürdiges Video wie die anderen Songs vom neuen Album). [offline]

Das ganze Gerede haben die Helden nur dem Umstand zu verdanken, dass ich sie schon am längsten von den drei Bands kenne, so fünf Jahre sind es bestimmt schon. Blood Red Shoes kenne ich erst seit 2009, die habe ich im Rahmen des Hurricane-Festivals kennen gelernt, wie so viele Bands, die ich 2009 kennen lernte. Bei ihrem Auftritt regnete es nicht in Strömen, sondern in reißenden Flüssen. Das hatte den Vorteil, dass der unmotivierte Teil des Publikums einfach nicht da war. Das Konzert war eine riesige Party, niemandem war kalt. Der Auftritt in London ein dreiviertel Jahr später war ebenso gut, nur mit neueren Songs vom inzwischen erschienenen zweiten Album. Beim Open Flair im Sommer 2010 war zwar gut was los, aber die Laune der Band, oder zumindest Laura-Marys Laune, war extrem beschissen und am Ende flogen Gitarren und Verstärker. In Düsseldorf war's dann wieder besser.

Blood Red Shoes sind ziemlich unberechenbar, aber verdammt gut. Ihre Musik ist vor allem laut und schnell. Ich bin gespannt auf das dritte Album - bisher spielte sie immer E-Gitarre und er immer Schlagzeug, aber beim letzten Konzert im November gab es einen Song, bei dem getauscht wurde. Aber bis dahin ist es vermutlich noch ein bisschen hin. Bis dahin einen Song vom zweiten Album, Light it up.



[T-12] A song that is a guilty pleasure

Manche Leute meinen ja, man müsse sich schämen, wenn man eine bestimmte Band, einen bestimmten Interpreten oder eine bestimmte Musikrichtung hört. Ich finde das ist Unfug. Und da mir sehr schnell eingefallen ist, für welchen Song, den ich mag, mich manch einer bestimmt schief angucken würde, möchte ich noch was anderes loswerden.

Fast ebenso für Unfug halte ich es nämlich, zu bedauern oder sich gar aufzuregen, wenn Bands, die man schon eine Weile kennt und mag, plötzlich im Fernsehen und im Radio auftauchen. Man mag sich dann zwar fragen, wieso, und wer die entdeckt hat, und warum jetzt erst, aber ich sehe da keinen Grund sich zu ärgern. Wenn die Band nicht dem Kommerz verfällt, wird sie weiterhin ihre Musik machen. Vielleicht verschwinden sie dann sogar wieder aus dem Mainstream. Und falls sie ihre Musikrichtung ändern oder dem Mainstream anpassen, nunja, dann ist das schade, aber dann wäre ich auf die Band sauer, nicht auf die Medien (jedenfalls nicht mehr als sonst).

Und wenn ich es noch mit Kopfschütteln betrachte, wenn sich mal wieder jemand aufregt, dass mal wieder eine bis dato unbekannte Band auf MTV Viva läuft, habe ich absolut kein Verständnis dafür, wenn aufgrund von Medienpräsenz plötzlich andere Fans niedergemacht werden. Besonders häufig kommt das zum Beispiel bei Paramore vor, die eine Weile nicht soo bekannt waren und dann "Decode" für einen Twilight-Filmsoundtrack schrieben. Na und? Ist doch cool. Der Song ist gar nicht mal so typisch für die Band, finde ich. Und wenn Paramore dadurch jetzt mehr Fans haben, ist das doch gut. Diejenigen, die sagen, dass sie Paramore toll finden, aber nur Decode kennen, denken bestimmt auch, sie würden Liquido kennen, weil sie "Narcotic" schonmal gehört haben. Oder die Ärzte, weil sie mal "Junge" gehört haben. Lacht sie doch aus. Und freut euch, dass ihr Paramore schon kanntet, als sie noch keine Soundtracks schrieben. Oder dass ihr Jasper auf Youtube entdecktet, als er noch kein Album hatte. Oder All-American Rejects, von denen plötzlich "Gives you hell" im Radio lief. Oder, oder, oder...

So. Zurück zu Musik, die von vielen verachtet wird. Schimpft doch auf Lady Gaga. Ich mag Bad Romance.



[T-13] A song that no one would expect you to love

Oh, das ist schwer. Vor zwei, drei Jahren wäre das einfach gewesen, da war mein Musikgeschmack noch sehr Pop-orientiert und ging Richtung Rock, hätte ich da was aus der Dance- oder Elektroschiene vorgeschlagen, hätte ich erstaunte Blicke bekommen. Mittlerweile ist mein Musikgeschmack so breit, dass von fast allem was dabei ist. Niemand würde erwarten, dass ich Metal mag, weil ich immer gegen Metal bin - aber ich mag auch kein Metal, von daher kann ich da mit nichts aufwarten. Natürlich ausgehend davon, dass das heutige Thema so gemeint ist, dass man einen Song vorschlägt, den man mag - ich könnte ja auch einen vorschlagen, von dem niemand erwartet, dass ich ihn mag, weil ich ihn wirklich nicht mag.

Okay... soviel dazu, warum ich für diesen Eintrag länger nachdenken und suchen muss. Das interessante ist ja, dass ich zu jeder Art von Musik, die ich höre, auch ein paar Leute kenne, die sowas auch hören. Die Jungs vom Partyraum ziehen sich sowas wie Freeloader von Dave Darell rein. Pop und Rock gehen eigentlich überall. Unter den Programmierern, die ich ab und zu treffe, finden sich auch welche die z.B. Ladytron oder Paul van Dyk hören. Und für Sachen wie Everybody (Backstreets back) oder den Pokémon Theme Song ist im Zweifel TEN SING zuständig. :D

Aber ich habe ja letztens meine Lesezeichen aufgeräumt, vor allem die gespeicherten Youtube-Links aus der guten, alten Zeit, wo der GEMA noch scheißegal war, wer sich Musik in lausiger Komprimierungsqualität anhört. Von dort kommt das wohl ausgefallenste, was ich zu bieten habe (wenngleich das einige meiner Blogleser auch nicht mehr schocken wird). Empfohlen von einer, die einen recht ausgefallenen Musikgeschmack hat (und zu der ich leider keinen Kontakt mehr habe): Nights at the circus von Bishi on Film.