Alle Artikel zu #reisen


Kirchentag ist organisiert

Klar, als Großveranstaltung braucht der Kirchentag ein Team von Leuten, die alles organisieren. Trotzdem ist es immer wieder eine Meisterleistung, was die wenigen angestellten und vielen (vielen!!) ehrenamtlichen Helfer auf die Beine stellen. Heute mal chronologisch wie ich es erlebt hab.

Ein paar Wochen vor dem Kirchentag: Das Programmheft wird geliefert, zusammen mit vielen anderen Informationen, Änderungen zum Programmheft, einem Stadtplan, Liederbuch usw. Das Programmheft umfasst 720 Seiten und enthält alle Programmpunkte jeglicher Art geordnet nach Tagen und nach Themenschwerpunkt (also zwei Listen). Auf dem Stadtplan sind alle Veranstaltungsorte eingezeichnet, außerdem gibt es gesonderte Karten für das U-Bahn-Netz, die Innenstadt und das Messegelände. Es dauert, bis man sein persönliches Programm zusammen gestellt hat - aber das liegt nur daran, dass so viel angeboten wird.

Anreisetag: Wir fahren mit einem Sonderzug, der von einem Bistum organisiert wurde, einem von vielen; auch der Kirchentag selbst und die Deutsche Bahn haben Züge organisiert. Es gibt spezielle vergünstigte Tickets für die An- und Abreise. Am Hauptbahnhof erwarten uns schon die ersten Helfer, die Schals verkaufen und Schilder halten, die zur Innenstadt, zur Gepäckaufgabe1 und zur Theresienwiese führen. Unsere Unterkunftsbeschreibung sagt uns, mit welcher U-Bahn wir bis wohin fahren sollen, also dahin und aus der U-Bahn raus - es grinsen uns Schilder an mit dem Namen unserer Unterkunft, draußen direkt vor der U-Bahn-Station sind Pfeile auf den Boden gemalt, der gesamte Weg ist auf diese Weise bis vor die Tür ausgeschildert. So sicher habe ich noch nie etwas gefunden.

Während dem Kirchentag: Eigentlich sind immer überall Helfer zu finden, die irgendwas tun (Schilder halten, Schals verkaufen, Zeitungen verteilen, Leute lotsen) und den Weg kennen. Zu Veranstaltungsorten, wo ein hohes Menschenaufkommen ist, sind mehrere Anreisewege eingerichtet worden; bestes Beispiel ist die Messe - Direktverbindung mit der U-Bahn2, von dort, wo die S-Bahn (die nicht direkt zur Messe fährt) hält, Shuttlebusse, und ein ausgeschilderter Fuß- und Fahrradweg (Fahrräder kann man direkt dort leihen). Auf dem Plan sind auch Busse und Straßenbahnen eingezeichnet, damit man nicht immer in die manchmal doch recht volle U-Bahn muss; allgemein ist die U-Bahn aber ein tolles Verkehrsmittel, weil wirklich reichlich Züge gestellt werden - und Zug bedeutet in München zumindest beim ÖKT wirklich Zug und nicht bloß "kleine U-Bahn". Das Verkehrssystem in München hat aber eh viel dazu beigetragen den Kirchentag angenehmer zu machen, alleine die Tatsache, dass S-Bahnen, wenn sie unterirdisch halten, auf beiden Seiten die Türen öffnen, so dass man auf einer Seite ein- und auf der anderen aussteigen kann, ist genial.

Nach dem Kirchentag: Nach dem großen Abschlussgottesdienst wurde die Innenstadt noch gesperrt gelassen, damit die Menschenmassen sicher zum Bahnhof strömen konnten. An der Gepäckaufgabe wurden die Wege für rein- und rauslaufen getrennt, unterstützt von Helfern, die Gepäckausgabe selbst funktionierte unglaublich schnell und so war das einzig Unbequeme dann mit dem ganzen Kram zum Zug zu laufen. Wohl denen, die dann Papphocker hatten und so am Bahnhof ne Sitzgelegenheit hatten.

Gepäckaufgabestation Kirchentag 2010Wegweiser zur Unterkunft Kirchentag 2010Wegweiser zur Unterkunft Kirchentag 2010

---

1 Eine für den Kirchentag extra eingerichtete Gepäckaufgabe wohlgemerkt, die normale der Bahn wäre vermutlich leicht überfordert...

2 Natürlich mit Sonderzügen ausgestattet - ich liebe diese Durchsagen der nie genervten Stationsansagemenschen (wie nennt man die eigentlich? Sprecher? Ansager?) - "Keine Panik, jeder kommt rein, das Teil ist 110m lang und fasst $viele Menschen, einfach alle Türen benutzen, der Zug ist nur für euch..."



Mini-Bloggertreffen in Bonn

Am Freitag hab ich das rebhuhn1 getroffen. Ich hatte von meinem Umzug noch Bücher abzugeben und nachdem Hannah abgesagt hatte, haben wir uns Bonn ausgeguckt und dort zum Büchertausch getroffen.

Aus irgendwelchen Gründen war bei der Bahn das Chaos ausgebrochen, mein Zug musste in Köln enden und ich verendete dann auch, in ner Regionalbahn nach Bonn ohne Klimaanlage. Der Rückweg war übrigens auch interessant, mein Regionalzug fiel aus, so dass der IC, mit dem auch das rebhuhn zum nächsten Ziel weiterfuhr, freigegeben wurde für alle Nahverkehrsnutzer. Hinterher bei mir im Ruhrgebiet wurde der dann als Regionalzug angekündigt, keine Ahnung, was die Bahn da gemauschelt hat, mir war's recht...


Alter Friedhof Bonn
Aber zum interessanten Teil. Bonn ist ne nette Stadt. Wir haben die Fußgängerzone am Bahnhof gesehen und Softeis gegessen (okay, es war schon fast getrunken), die Sparkasse :'D (wo wir fast geblieben wären, weil es so geil kühl war dort) und den Alten Friedhof. Das rebhuhn hatte vorher gelesen dass dort wohl einige berühmte Gräber zu besichtigen sind und außerdem wurde der Friedhof 1884 (!) für Neuzugänge geschlossen - es war also zu erwarten, dass dort alles sehr alt ist. War es dann auch und in der Tat sehr beeindruckend. Ich find's immer krass wenn Bäume so alt werden... in der Nähe des Eingangs, wo wir rein sind, standen zwei, die bestimmt nen Umfang von mehr als vier Metern hatten. Das Schumann-Grab haben wir gefunden und auch ansonsten war's nett hahahah


rebhuhn im Cafe
Sind 3,60€ für ne Sprite eigentlich normal? Nachdem wir die Innenstadt erkundet und über diverse Dinge zwischen Himmel und Erde, Musik und Stille und groß und klein gequatscht hatten, haben wir uns das nächstbeste Cafe geschnappt... ich glaube ja immer noch, die Kellnerin mochte uns nicht sonderlich, nachdem wir erst ewig rumsaßen, dann relativ wenig bestellt haben und dann nochmal ewig da rumsaßen bevor wir bezahlt haben quasi ohne Trinkgeld zu geben :D Gab es da nicht mal ne Regelung dass man, nachdem man gewunken hat, dass man zahlen möchte, nur noch so und so lange warten müssen darf?


Nach dem Friedhofsbesuch waren dann irgendwie auch schon fünf Stunden rum und wir haben uns beide wieder auf den Weg gemacht, noch ein bisschen am Bahnhof Däumchen gedreht und im klimatisierten DB-Center aufm Boden gesessen hahahah bevor oben erwähnter Intercity sich her bequemt hat. So ging's dann für's rebhuhn noch nach Köln zu weiteren Treffen und für mich schon wieder nach Hause. Schön war's. Die zwei Stunden Reise haben sich definitiv gelohnt, das rebhuhn ist n netter und interessanter Mensch und ich bin gespannt wie die Bücher so sind hahahah

---

1 eigene Schreibweise ;)



Verwirrungstaktik

Die Ruhrgebiets-Bahnhöfe haben sich mit den Online-ÖPNV-Planern zusammen getan und eine Verschwörung gestartet. Anders kann's nicht sein. Wieso sonst spuckt vrr.de neuerdings ständig Verbindungen aus wie "Ankunft Dortmund 17:30 Gleis 8, Abfahrt Dortmund 17:30 Gleis 22", warum weigert sich Nahverkehr.NRW Herne als Stadt zu akzeptieren und vor allem: WIESO sind die Fahrpläne an den Bahnhöfen und die Anzeigen in Dortmund so beschissen?

Ich war heute wieder in Hagen, da wo letztens das Konzert war. Diesmal dann wirklich mit dem Zug und kurz gesagt es war ein Albtraum - unnötigerweise. Die Hinfahrt hat gut geklappt, die war nur unnötig lang, wie ich jetzt gemerkt habe. Die Rückfahrt war das heutige Lowlight. Wie kann man von so'm Abellio-Zug, der alle Mülltonnen abklappert und damit insgesamt 12 Bahnhöfe oder so hat, nur lapidar als Endstelle Wanne-Eickel Hbf und als Zwischenstation Castrop-Rauxel Süd angeben - bei einer Fahrzeit von 45 Minuten? Getoppt hat das ganze dann, dass bevor diese Info angezeigt wurde es nur hieß "Bitte Lautsprecherdurchsagen beachten" - die gab es gar nicht. Gibt es nachts irgendwie nirgendwo.

Naja, der Regionalexpress war irgendwie auch nicht ordentlich angegeben und obendrein weg, also hab ich mich mal in diesen Abellio-Zug gesetzt. Der hat natürlich dann auch in Herne gehalten, also alles super - hätte ich das nicht auf Verdacht gemacht, hätte ich über ne halbe Stunde sinnlos in Dortmund rumgehangen und auf den Regionalexpress gewartet nur weil die bei dem anderen Zug Herne nicht auf den Plan geschrieben haben.

Ich hab mir jetzt meine eigene Strecke gebastelt. Statt als Start Herne anzugeben und als Ziel die Adresse vom CVJM hab ich mal Herne-Hagen als ersten Teil und Hagen Hbf zu der Haltestelle wo die meisten Busse fahren nahe dem CVJM als zweiten Teil genommen und beides einzeln ermitteln lassen. Tada, geht doch. Hin- und Rückfahrt je eine Stunde mit angenehmen Umsteigezeiten. Von Hagen Hauptbahnhof zur Stadtmitte (5 Minuten zum CVJM) fahren übrigens pro Stunde 24 Busse - lächerlich, dass vrr.de die Strecke nicht vorschlägt.

Man, und das alles ohne MP3-Player.



Im Bus gen Osten

In den letzten Tagen war es wieder mal still hier im Blog, ich war etwa 650km von meinem Zuhause entfernt auf unserem diesjährigen Jugendtag in Burg Hohnstein, Sachsen, 45 Minuten hinter Dresden. Während der Rückfahrt habe ich außer an diesem auch an den Berichten zum Kirchentag gearbeitet und die Fotos sortiert, es wird also in den nächsten Tagen genug zu lesen geben.

Jugendtag heißt normalerweise, dass die Jugend eines Bezirkes, evtl. mit einem zweiten zusammen, einen Wochenendausflug mit verschiedenen geistlichen und Freizeitaktivitäten veranstaltet. Vor zwei Jahren waren wir über Pfingsten in Hamburg zu einem viertägigen gesamtdeutschen Jugendtag mit gut 100 Teilnehmern, dieses Jahr waren auch die Nachbarländer eingeladen. Wir hatten drei Teilnehmer aus Holland und 142 weitere Personen aus Deutschland - das dürfte vor allem daran liegen, dass die gesamte Veranstaltung auf deutsch stattfindet und somit außer der irrsinnig langen Anreise z.B. aus Frankreich auch die Sprache ein Problem darstellen könnte. Mich würde interessieren wie die drei Holländer damit klargekommen sind, leider habe ich das während der Veranstaltung nicht mitbekommen.

Der Bus für die Teilnehmer aus dem Ruhrgebiet und Nord-NRW startete in Wesel, ich bin in Duisburg zugestiegen, von wo aus es noch nach Lünen ging und dann Richtung Osten. Die Fahrt dauerte für mich so etwa 9 Stunden, darin enthalten drei Pausen von etwa 20 Minuten. Angekommen sind wir dann gegen 20 Uhr.

Als immer-schon-Ruhrpottler staune ich bei meinen Reisen nach Norddeutschland und Hessen ja immer wieder, wie wenig besiedelt die Gebiete dort sind. Zwischen großen Waldgebieten tauchen immer wieder mal kleine Dörfer auf. Richtung Osten war das noch krasser - nachdem wir die Stadtgebiete verlassen hatten, gab es eigentlich nur noch Rapsfelder. Teilweise sind wir 50 Kilometer Autobahn gefahren, ohne mehrere zusammenstehende Häuser oder gar einen Rastplatz zu sehen. Der Wahnsinn... da wundert es auch nicht, wenn kein Netz für mobiles Internet vorhanden ist, wohnt ja eh keiner in der Gegend.

Als Jugendherberge diente uns diesmal die Burg Hohnstein, welche wir mit gut 140 Teilnehmern dann auch vollständig belegt hatten. Ein fantastisches Gebäude mit beeindruckender Umgebung - die Gegend nennt sich sächsische Schweiz wegen der doch recht heftigen Berge. Die Straßen dort verlaufen serpentinenartig und an den Bergen wachsen großzügige Wälder. Die Schluchten sind dort so beeindruckend, dass die Warnungen davor ohne Proteste eingehalten wurden. Das Gelände der Burg selbst ist schon sehr weitläufig, es gab mehrere "Häuser" mit Schlafräumen, in einem war auch der Speisesaal untergebracht; außerdem gibt es dort einen großen Burghof und einen über eine Steintreppe erreichbaren nicht minder großen Burggarten, indem sogar eine Bühne (oder alternativ Tanzfläche) steht.

Das Gebäude selbst war natürlich ausreichend modernisiert, wobei man dennoch merkte, dass alles recht alt ist. Die Zimmer waren im Gegensatz zu den Betten (Fußnote: die bequem, aber nur etwa 1,95m lang waren) recht groß. (Etagen-)Sanitäranlagen waren knapp, aber ausreichend vorhanden und in einem akzeptablen Zustand. Je nach Haus, in dem man untergebracht war, gab es sogar recht schalldichte Türen.

Begrüßt wurden wir nach unserer Ankunft Freitag Abend mit einem für eine Jugendherberge ungewöhnlich reichhaltigem Essen, was nach der langen Fahrt echt gut tat. Die Zimmer waren voreingeteilt, wir waren mit fünf Leuten schon viele für ein Zimmer. Nicht nur die Zimmer, sondern auch andere Gruppen wurden erstmal nach der Herkunft der Leute eingeteilt; nicht weiter tragisch, Gelegenheiten neue Menschen kennen zu lernen gab's genug. Etwas später nach dem Essen wurden wir mit Informationen zum Ablauf des Samstages versorgt; es wurden diverse Themen vorbereitet, zwischen denen man während der beiden Themenblöcke größtenteils frei wechseln konnte. Den Ausklang des Abends bildeten typischerweise einige Lieder, danach waren wir auch fast alle geschlaucht genug direkt schlafen zu gehen.

Über das Frühstück kann ich leider nur berichten, was ich gehört habe, mir war an keinem der drei Tage morgens nach essen, so dass ich nicht dran teilgenommen habe. Es hieß aber, es sei gut was aufgefahren worden. Am Samstag war für mich der Beginn des Tages direkt der erste thematische Block, sprich Bibelarbeit. Ich lese normalerweise recht wenig in der Bibel, so habe ich den Jugendtag mal zum Anlass genommen etwas mehr Zeit darauf zu verwenden. Einige Fragen wurden aufgeworfen und passende Bibelstellen geliefert, um sich mit dem entsprechenden Thema auseinander zu setzen, etliche verschiedene Übersetzungen lagen bereit. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, ob Gott menschliche Gefühle hat, habe ich mich dann auch festgelesen und eigentlich die gesamte Zeit bis zum Mittagessen und den zweiten thematischen Block damit verbracht. In einer englischen Bibel übrigens - das einfache Englisch war besser zu lesen als manche kryptischen deutschen Übersetzungen... 1

Abends haben wir, es war Gott sei Dank warm (wen interessieren schon Wetterberichte, die meterweise Regen vorhersagen...) im Burggarten gesessen und gesungen. Das gehört irgendwie dazu - diverse Leute haben Instrumente mitgebracht (diesmal waren wir richtig professionell ausgestattet) und sorgen dafür, dass auch die, die eigentlich nicht gerne singen, was davon haben.

Der Sonntag fand in Dresden statt, beginnend (ok, nach dem Frühstück und Transfer eben von Hohnstein nach Dresden) mit dem vom entsprechenden Workshop gestalteten Gottesdienst. Gegessen haben wir dann auch dort, die vorbereiteten Kuchen, Salate und Würstchen haben das Jugendherbergsessen dann doch deutlich getoppt, obwohl zumindest ich das nicht schlecht fand.

Von der Kirche ging's in die Innenstadt, der Rest des Tages war für die Besichtigung der Stadt vorgesehen. Die begleitende Rally war unheimlich schwer und überforderte die Reiseführer, meine Gruppe ging mir auf die Nerven, bin dann hinterher mit noch einer abgewandert ^^ Danach war's cool. Das Wetter war nach wie vor gut und vermutlich habe ich an dem Tag die meisten Fotos geschossen. Abends haben wir gegrillt und die Band hat reichlich bekannte Lieder gecovert, später kam die Musik dann von mitgebrachten iPods und wir haben die Bühne bis nachts als Tanzfläche genutzt...

Am Montag stand dann nur noch der Abschluss an, wir haben nochmal zusammen gesungen und ein paar Eindrücke ausgetauscht und nach dem Einladen des Gepäcks kam der unvermeidliche Abschied und die Heimreise... zwischendurch war es durchaus anstrengend, am Ende war dann doch plötzlich alles wieder vorbei und ein nächstes Mal wird es sicher geben hahahah

---

1 The Bible - easy reading version, ISBN 1932438122



Ökumenischer Kirchentag 2010

Wuah, in weniger als zwei Stunden müsste ich eigentlich aufstehen... faktisch wird es eher ein "als wach zu erkennen geben" sein, mit Schlafen wird's wohl nix mehr, oder besser gesagt ich werde es vermeiden vorher noch zu schlafen.

Gegen 15 Uhr werde ich nachher in München ankommen und dort bis Sonntag bleiben, der ökumenische Kirchentag findet dort statt. Ich werde versuchen halbwegs live zu berichten, vermutlich wird wieder ein gut ausgestattetes Internetcafe zur kostenlosen Nutzung bereit stehen.

Wer sich jetzt nicht wirklich vorstellen kann, wo ich da hin fahre und warum ich dafür alles stehen und liegen lasse - Wohnung, Studium, Privatleben, Onlineleben - dem seien meine Berichte vom letzten evangelischen Kirchentag empfohlen. Mi Do Fr Sa So

Bis bald hahahah



[reisen::london] 9h Reise, 1h Zeitverschiebung und 18h Schlaf

Wie üblich über zwei Wochen verspätet, hier nun der erste Bericht von meiner Londonreise. Es werden einige Artikel werden, da ich gerne die vielen Fotos nutzen möchte - daher auch lange Artikel. Habari hat keine Funktion für "...weiterlesen" - sorry an die Startseitenleser, die sich nicht für die Reiseberichte interessieren. Ich kann euch aber versprechen, es lohnt sich, einige Fotos sind echt gut geworden.

Los geht's natürlich mit der Anreise, von der es allerdings keine Fotos gibt - super Einstieg in eine Fotodoku. Es ist 2:45 Gelsenkirchener Ortszeit, recht kalt und vor allem dunkel. Ich bin verdammt müde. Straßenbahnen fahren um die Zeit mitten in der Woche keine mehr zum Bahnhof, also hatte ich mir ein Taxi bestellt. Der Fahrer ist pünktlich und gut drauf, wir unterhalten uns die ganze Fahrt über Rockmusik... am Bahnhof friere ich ein bisschen vor mich hin, wir waren überpünktlich, dann den Zug nach Düsseldorf nehmen. Mittlerweile fahren da die neuen Eurobahnen... und zu Ruhr2010 gibt es einen Sonderhalt: "to Zeche Zollverein, leave the train here". Die S-Bahn in Düsseldorf steht schon bereit - 20 Minuten Umsteigewartezeit im Warmen. Zeitig am Flughafen - auf zum Germanwings Baggage-Drop-Off-Schalter, ein Bedienungsschalter, an dem nur Fluggäste bedient werden, die schon eingecheckt sind - online wie ich oder am Automaten "Self Check-in". Dauert dann noch ca 2 Minuten, dann ist man fertig zum Boarding - ich sitze also noch einige Zeit in Köln rum. Zum Glück ist der Flughafen Köln-Bonn ganz nett.

Der Flug verläuft so unspektakulär wie ein Flug sein kann wenn man total müde ist und London Stansted Airport ist auch nicht aufregend. Die Pässe werden mehrfach kontrolliert, ansonsten läuft alles wie in Deutschland, man kommt an, es gibt einen automatischen Zug der einen in die Ankunftshalle bringt, dort werden die Pässe kontrolliert und dann krallt man sich seinen Koffer vom Fließband. Kralle mir einen Non-Stop-Bus zur Liverpool Street, 14 Pfund (etwa 16 Euro) für Hin- und Rückfahrt zusammen. Die Busfahrt wirft mich direkt in den Londoner Verkehr - Linksverkehr mit Kreisverkehren, die Namen haben. Überhaupt hat in London jeder Kreisverkehr, jeder Tunnel, (fast) jede Unterführung einen Namen. Im Gegensatz zu Rom muss man sich aber hier keine Sorgen machen, dass der Bus auseinander fällt während man damit fährt.

Von Liverpool Street geht es weiter mit der Tube. Schon jetzt hat mich die Stadt mit ihrer Größe und den Menschenmengen erschlagen - dabei ist alles gar nicht so schwer. Die Tube ist einfach eine lange U-Bahn, die sehr oft fährt und sehr gut funktioniert. Charing Cross ist mein nächster größerer Halt, ein Zugbahnhof. Also, Railway, das, was auch bei uns Zug heißt. Ständig laufen Durchsagen, unter anderem auch solche, die besagen, dass die Security unbeaufsichtigtes Gepäck einkassieren und ggf. zerstören darf. Nun ja.

Gegen 11:15 Uhr Londoner Zeit erreiche ich endlich meine Gastgeberin. Vom Bahnhof etwas außerhalb der Innenstadt aus sind es noch 10 Minuten zu Fuß. Insgesamt war ich 9,5 Stunden unterwegs - bin nun völlig fertig. Meine Gastgeberin ist eine ältere Dame, sehr nett und verständnisvoll; die Wohnung ist etwas altmodisch eingerichtet, aber gemütlich. Es gibt Tee und eine Geschichte, wie sie mal 48 Stunden unterwegs war, weil bei einer Floridareise vor dem Abflug ein Defekt am Flugzeug festgestellt und direkt repariert wurde... mein Koffer hat eine Rolle verloren und ich bin einfach nur müde, den Mittag und Nachmittag verbringe ich schlafend. Danach werde ich mit Essen überrascht, Abendessen war gar nicht gebucht. Sehr angenehm, so bleibe ich auch abends "zuhause", lese den Reiseführer, plane den Freitag und schlafe dann früh weiter...

kurze Audioaufnahme von Charing Cross Rail Station

Zahlungsmittel für LondonMein ZimmerKücheWohnzimmer



CeBIT 2010

Ahem, nur ein kleines bisschen verspätet, hier mein Bericht wie's bei der CeBIT war, heute in sechs Akten.

  1. Irgendwie hatte ich zwar nicht vergessen, dass ich hinfahre, aber vergessen zu überlegen was ich denn da eigentlich will. So begann die Planung dann erst Donnerstag Abend, als ich schnell mal geguckt habe wo man vielleicht hingehen möchte und rumgefragt habe was sich lohnt. Glücklicherweise hatte ich von der deutschen Messe ein Ticket spendiert bekommen, die haben's nämlich verbockt mir meinen Bloggerausweis zu senden, was auch einer der Gründe war weshalb ich nicht mehrere Tage da war. Beinahe wäre noch in letzer Minute alles gescheitert, weil ich kein NRW-Ticket hatte - hab dann aber doch noch herausgefunden, wie man sich das ausdruckt. Hannover ist ja nicht so nah und so wollte ich mein von der Uni gestelltes NRW-Ticket bis Minden nutzen, von da ein normales Ticket bis $KleineStadtDieIchSchonWiederVergessenHabe und dann mit dem CeBIT-Ticket bis zur Messe.

  2. Das hat dann sogar auch geklappt, da auf der Hinfahrt der Zug nach Hannover direkt am selben Gleis gegenüber bereit stand. Hab also vielleicht 10 Sekunden Mindener Luft geschnuppert. Dafür hatte ich vorher im Zug eine Mutter, die es zwar ganz gut geschafft hat, ihr Kind ruhig zu halten, aber selbst nicht so sehr erträglich war ("Willst du im Buggy? WILLST du im Buggy?"). Anreise also etwas nervig, aber problemlos. Hannover Hauptbahnhof war dafür diesmal weniger nervig, da nun nicht mehr alle, sondern nur noch ein paar Ansagen auf englisch wiederholt werden. Das gilt allerdings nicht für die S-Bahn zur Messe (die angenehm leer war), dort gab es immer noch "Next Stop: Hannover Bismarckstraße" mit allen Hinweisen und Umsteigemöglichkeiten zu "local trains" auf englisch - bis auf den Hinweis, auf die Stufe zwischen Zug und Bahnsteig zu achten, den gab's nur auf deutsch. Vielleicht hat London da ein Patent drauf. Übrigens hat sich in Hannover am Bahnhof mal wieder ausgezahlt, dass mein Englisch doch ganz passabel ist, haben doch zwei Reisende aus Istanbul versucht herauszufinden wie sie denn zum Flughafen Frankfurt kommen - ihr Flug von Hannover war abgesagt worden, man drückte ihnen ein Zugticket in die Hand damit sie den ICE nehmen. Praktischerweise gab es eine Direktverbindung. Die beiden kamen auch von der CeBIT...

  3. An der Messe angekommen, viel später als geplant, da es mir morgens noch ziemlich mies ging, ging es dann direkt zum Stand von GetDigital, die zur Mittagszeit Gratis-T-Shirts "I'm blogging this" an Blogger verschenkt haben. Sehr coole Aktion, zumal die T-Shirts echt hochwertig sind! Dort habe ich dann auch Ulli und ihren Freund getroffen, denen ich mich dann einfach mal angeschlossen habe. hahahah

    Direkt hier am Anfang wurde schon klar, dass sich die CeBIT dieses Jahr definitiv nicht mehr an Endkunden richtet, ein unheimlich großer Teil der Stände war rein zu Präsenzzwecken und entsprechend öde für alle, die nicht auf Geschäftsbeziehungen aus sind. Außerdem sind viele Stände kleiner als im letzten Jahr; eine Ausnahme davon bietet z.B. der Billigversand Pearl, die auch dieses Jahr wieder mit Schrott-für-Null-Euro-Gutscheinen um sich geworfen haben. Der ganze Mobilfunkkram war laut Ulli wohl recht interessant, ich hab damit ja wenig am Hut... war froh, dass mein neues gebrauchtes Handy rechtzeitig zwei Tage vorher gekommen war, so dass ich nicht ohne Handy zur Messe musste.

    Wir sind dann wenig später weiter zur WebCiety-Halle gewuselt, die zwar ganz nett anzusehen war, aber ansonsten recht unspannend. Am Telekom-Stand wollte man uns nichtmal Kaffee geben. Das Wasserspiel war allerdings ganz nett anzusehen und irgendwo dort habe ich auch den Stand von W3L gefunden, der E-Learning-Plattform für Informatik-orientierte Studiengänge, die mein zuständiger Informatik-Professor entwickelt hat. Eine zufriedenstellende Antwort auf die Frage, warum eigentlich unsere Studienbeiträge dafür verschleudert werden, die Onlineplattform in Buchform auszudrucken, konnte man mir dort aber auch nicht geben.

    Später am Mittag sind meine beiden Begleiter dann wieder nach hause gefahren, ihr Rückweg war nicht kürzer als meiner. Ich war dann erstmal alleine unterwegs.

  4. Mich hat's dann direkt zu Halle 9 gezogen, wo immer der Future Park untergebracht ist, was meist recht interessant ist. Außerdem sind dort Stände von den Bundesländern und den Bundesministerien sowie die der Fraunhofer Institute zu finden. Ich hab das mal genutzt um mich endlich über den im November kommenden elektronischen Personalausweis zu informieren. Im Wesentlichen geht es dabei darum, den Perso als Authentifizierungsmaßnahme im Internet nutzen zu können (über einen Kartenleser). Klingt eigentlich recht gut, zumal es durchdacht wirkt, und sowohl bei den entwickelnden Fraunhofer Instituten als auch beim BmI und bei der Bundesdruckerei war man recht auskunftsfreudig, nur zu den anfallenden Kosten konnte keiner konkrete Angaben machen. Man schätzt auf 20-40€ für den Ausweis und 15€ für das Lesegerät. Wenn das klappt, könnten sich tatsächlich interessante Anwendungen ergeben - ich denke da an Käufe von Ab-18-Ware bei Amazon ohne (obendrein kostenpflichtige) Altersprüfung durch den Postboten. Interessant zu hören außerdem, dass nicht nur die Bürger nicht begeistert sind von den biometrischen Fotos - Zollbeamte z.B., für die diese Maßnahme überwiegend gedacht war, ziehen daraus keinen Nutzen, weil sie eher ein Profilfoto als eine Frontalansicht bräuchten. Die Bundesdruckerei arbeitet daher an 3D-Fotos, die per Funk von einem Lesegerät auf den Reisepass übertragen werden und dort auf einem OLED-Display angezeigt werden sollen - die Technik soll in einigen Jahren marktreif werden.

  5. Dieweil ich da so in Halle 9 war, hat sich Florian erinnert, dass wir uns ja eigentlich treffen wollten. Den hatten wir bei unserem Mini-Bloggertreffen vorher vergessen... wir sind dann noch durch einige andere Hallen gewandert, haben ein bisschen Nerdzeug angeschaut und Fotos von blinkenden Dingen gemacht. Besonders spannend war's insgesamt nicht, die Messe ist tatsächlich sehr viel mehr an Business-Besucher gerichtet als in den letzten Jahren. Florian hat zwischendurch immer wieder Videoschnipsel aufgenommen, die hinterher ein kurzes CeBIT-Video ergeben sollen - das dürfte dann demnächst auch mal fertig werden. Wir waren uns aber einig, dass man, um die Messe zu repräsentieren, eigentlich zu einer Minute spaßiger leuchtender Dinge oder halbnackter Frauen ("beim Ed Hardy-Stand, den erkennste an der asigen Musik") noch vier Minuten gelangweilte Menschen in Anzügen aufnehmen müsste...

    Die einzigen, die wirklich für Spaß sorgten, waren typische Gamerstände wie Asus oder Intel. Bei Intel konnte man wie immer an modernen Rechnern probezocken, Asus hat an eine schreiende Meute T-Shirts per in-die-Masse-werfen verschenkt und irgendwo anders gab's Grafikkarten per Verlosung. Das erinnert an Aktionen wie das Gehäuse-Wettrennen - zwei Zweierteams gegeneinander, einer sitzt auf nem Gehäusekarton, der andere schiebt, wer zuerst bzw. schneller die Strecke durchlaufen hat, darf das Gehäuse mitnehmen...

    Für mich war die Messe beim 3GStore-Stand zuende, wo wir noch Katti getroffen haben und kalte Getränke spendiert bekamen. Ich hab mich dann auf den Weg nach hause gemacht, die Messe war ohnehin kurz vor Schluss und mir taten die Füße weh. Und irgendwann will man ja auch nochmal zuhause ankommen.

  6. Der Rückweg war irgendwie einfach nur noch nervig, ein paar alkoholisierte Typen haben den Zug aufgehalten, bis der Fahrer die Türen einfach geschlossen hat, so dass einer draußen und ein paar noch drinnen waren. Tja, schade. Gab natürlich großes Gefluche usw usw. In Minden ging dann diesmal das Gerenne los, durch Schneeregen und auf glattem Boden, hurra. Zum Glück kann man der rennenden Masse folgen, da Minden DER Umsteigebahnhof von Norden nach Westen ist. Hat dann auch geklappt und ab da war's unspektakulär, ich war froh als ich im Regen zuhause angekommen bin. Gelsenkirchen ist da, wo sie sowas ähnliches wie deutsch sprechen.

Das spannendste am Reisen ist doch irgendwie immer das Reisen selbst. Die CeBIT ist (wieder?) eine Businessmesse und entsprechend öde. Geld ausgeben würde ich dafür nicht, ist aber auch gar nicht nötig, da man überall Gratistickets bekommt. Aber wegen der langen Fahrt werde ich im nächsten Jahr trotzdem dreimal überlegen ob ich hinfahre... immerhin habe ich so Ulli endlich mal im Real Life getroffen und auch Florian mal wieder gesehen. Ohne nette Menschen wär doch alles halb so interessant. Die Typen aus Istanbul waren cool und auch auf der Messe konnte man sich mit einigen Leuten gut unterhalten, mit anderen dafür weniger. Insgesamt war's ganz nett, aber nächstes Jahr zum vierten Mal hin? Werd ich mir stark überlegen.



Dreieinhalb Stunden

Großstadt Großstadt Großstadt Großstadt Kleinstadt Großstadt Großstadt Kleinstadt Kleinstadt Wald Kleinstadt Wald Wald Wald Wald Wald Kleinstadt Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Kleinstadt Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Kleinstadt Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Dorf Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Dorf Wald Wald Wald Wald Wald Wald Dorf Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Dorf Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Kleinstadt Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Kaff Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Kaff Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Kaff Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Großstadt Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Kaff Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Kaff Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Kaff Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Kaff Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Kleinstadt Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Kaff Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Kaff Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Dorf Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Wald Willkommen in der Landeshauptstadt Hannover