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ETS - Europäisches TEN SING-Festival

Vor zwei Jahren hatte ich erstmals Kontakt zu TEN SING, auf dem evangelischen Kirchentag in Bremen. Es war eines der ersten Dinge, die ich dort erlebte - mitten in der Stadt stand eine Gruppe Jugendliche und sang begeistert bekannte Lieder, begleitet von Cajon und Akustikgitarre. So begeistert wie ich war, so ernüchternd war die Aussage, dass ich eigentlich schon ziemlich alt bin für TEN SING. Aber die Begeisterung für das Projekt blieb, erst recht, als ich später noch ein weiteres Open Air-Konzert sah.

Ein Jahr später beim ökumenischen Kirchentag in München traf ich bei einem der Großkonzerte eine Gruppe Jugendlicher, die ungewöhnlich viel Spaß und umso weniger Angst vor Blamagen hatte. Das mussten TEN SINGer sein. Im Gegensatz zu damals wirkten die nicht wie ein komischer Insiderclub, sondern wie eine offene, motivierte und unglaublich gut gelaunte Jugendgruppe. So sollte sich TEN SING den ganzen Kirchentag lang darstellen - ich besuchte verschiedene Konzerte im Treffpunkt und sah die grandiose Abschlussshow. Am Ende war klar: Das will ich auch. Wenig später sah ich das Konzert von TEN SING Hagen, wo ich dann für ein Jahr einstieg und bei der nächsten Show selbst auf der Bühne stand.

Bevor ich im nächsten TEN SING-Jahr nach den Sommerferien mit TEN SING Bochum weitermache, geht es jetzt für eine Woche nach Hessen zum europäischen TEN SING-Festival. Über 2000 TEN SINGer aus Europa, Indien und Brasilien werden dort sein. Es wird jede Menge Konzerte, Workshops und Gruppenaktivitäten geben. Schon bei den Kirchentagen wurde dafür geworben - schon da war ich begeistert von der Vorstellung. Die Vorstellung wurde konkreter und heute geht es los. Es wird unglaublich. Es wird vielleicht noch abgefahrener als das Seminar letztes Jahr. Ich bin sehr gespannt - aber auch überzeugt, dass es gut wird, auf welche Art und Weise auch immer. hahahah



Kopiergeschützt! TEN SING Köln

Freier Eintritt für Weitgereiste und Kopierschutz, das mag wie ein Widerspruch klingen - aber "Kopiergeschützt!" bezog sich am 1. Juli nicht auf das in Köln gezeigte Ergebnis, sondern eher auf das dafür verwendete Material...

Der Regisseur Torben präsentiert sein Meisterwerk - Ash und Dennis wollten eigentlich nur entspannt rumhängen, als sie dazu gezwungen werden, den Trans...irgendwas zu finden. Dafür werden sie in eine Unterwasserstadt verschleppt, in der sich größenwahnsinnige, betrunkene Piraten, Tarzan und Julia, www.steine-sind-voll-goil.de, Wale und merkwürdige Lagerfeuerliedlieder singende Menschen herumtreiben. Nachdem sich die beiden mit Julias Hilfe gegen wilde Pokémon durchsetzen konnten, werden allerdings die Plagiatsvorwürfe lauter...

TEN SING Köln war sehr durch das Theater geprägt, welches schon alleine durch den Hauptfilm für viele Lacher sorgte. Die Krönung waren aber die zahlreichen Werbespots. Bei Vanish gibt es in jeder siebten Packung jetzt einen Teleportstein. Und wer eher auf den persönlichen Stein steht, bekommt den bei www.steine-sind-voll-goil.de schon ab 3€. Auch zum Erschlagen von MitmenschenProblemen geeignet. :D

Da im Anschluss an die recht langen Theaterszenen meistens der Tanz folgte, ergab sich schon fast der Eindruck, dass eher das Theater von Liedern unterbrochen wurde als umgekehrt wie sonst oft. Wenn es dann was zu Hören gab, gab es damit aber auch immer was zum Tanzen oder Feiern. Eröffnet wurde mit New Divide (Linkin Park), außerdem gab es Hits wie Raise your Glass (P!nk), Viva la Vida (Coldplay) und Thanks for the memories (Fallout Boy). Leider gab es immer wieder Schwierigkeiten, das Tempo zwischen Band und Solisten/Chor zu koordinieren, aber meistens hat es sich dann recht schnell eingespielt.

Gelungen war dafür die Massentanzaktion, bei der wir als Publikum einige einfache Tanzschritte gezeigt bekamen und dann zusammen mit der Gruppe zu "Everybody (Backstreet's back)" tanzen konnten. Hat natürlich nicht bei jedem so perfekt geklappt, war aber insgesamt echt cool. hahahah

Überhaupt war im Publikum gut was los - etliche TEN SING-Gruppen waren angereist, einige mit vielen Leuten, so dass die vom Sitzbereich abgelegene "Party Zone" gut gefüllt war und auch reichlich Party gemacht hat. Das ist das Schöne bei TEN SING - klappt auf der Bühne nicht alles und es sind aber andere Gruppen da, ist die Stimmung trotzdem super und dann läuft's auch direkt wieder.

90 Minuten ohne Pause sind es geworden, nach denen wir müde, glücklich und wild nach Sauerstoff waren. Übrigens war TS Köln ein schönes Beispiel dafür, wie man mit wenig Technik viel reißen kann. Was ich mir unbedingt merken muss: Flutlichtscheinwerfer von unten als Frontbeleuchtung. Primitiv, aber effektiv, und zum Fotografieren ein Traum, weil es einfach durchgehend schön hell ist und das Effektlicht trotzdem noch durchkommt.

TEN SING Kölns Show KOPIERGESCHÜTZT! war nicht die perfekte Show, hat aber jede Menge Spaß gemacht und vielen Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, ihre Kreativität auszuleben und auf einer Bühne eine selbst erarbeitete abendfüllende Show zu präsentieren. Als Publikum hatten wir die Gelegenheit kräftig zu feiern ohne uns dafür betrinken zu müssen und haben nebenbei noch viele tolle Menschen getroffen und einige neue kennen gelernt. Wenn das kein gelungener Abend ist, weiß ich auch nicht. hahahah



Die Liebe ist im Bären! TEN SING Duisburg-Süd

Wenn es im Ruhrgebiet eine TEN SING-Gruppe gibt, die als wirklich total verrückt bekannt ist, dann ist es Duisburg-Süd. Nachdem sie eine Krise im letzten Jahr überwinden konnten, stellten die etwa 20 Jugendlichen dieses Jahr wieder eine abendfüllende Show auf die Beine. Als Band sprang die Band der Gruppe aus Duisburg-Nord ein, so dass wie bei TEN SING üblich eine Menge Lieder von Chor, Solisten und Band geboten wurden, im Wechsel mit dem themengebenden Theaterstück und den TänzerInnen.

Musikalisch war dann auch echt alles dabei - Pokémon- und Bofrost-Song genauso wie Chop Suey von System of a Down, Time is running out von Muse, den Titelsoundtrack von Scrubs und Remmidemmi von Deichkind. Mitgröhlen war angesagt, in Erinnerungen an gemeinsam erlebte Seminare schwelgen, gepogt wurde auch. Angenehmerweise gab es klar getrennte, nebeneinander liegende Bereiche für Sitz- und Stehplätze, so dass jeder sehen konnte und so viel Spaß haben, wie er mochte, ohne dabei andere zu nerven. Ich war natürlich im Stehbereich - dort wurde so viel gefeiert und mitgesungen, dass ich teilweise nichtmal sagen konnte, ob ich gerade den Chor oder das Publikum höre. Dafür war der Sound insgesamt sehr geil, großes Lob an die Technik.

Überhaupt kann man von der Show in Huckingen sagen, dass außer Spaß auch Vielfalt eine große Rolle gespielt hat. Im Theater ging es um einen Teddybären, der von seiner sich überaus cool fühlenden Besitzerin einfach weggeworfen wurde, so dass er los zog, um nach der Liebe zu suchen. Man nahm ihn nicht ernst, man belästigte ihn sexuell, man schlug ihn zusammen und nichtmal an der Frittenbude gab es ein anständiges Frustessen für ihn. Für das Happy End sorgt am Ende Finchen, die Schnecke, die bis dahin als Running Gag immer irgendwie da, aber nie richtig dabei war - sie zeigt dem Bären, dass man die Liebe zu sich kommen lassen sollte statt sie zu suchen, und gibt ihm den Tipp mit dem Kindergarten, wo es für den Bären mehr als genug Liebe gibt.

Der Tanz ließ sich ebenfalls nicht lumpen. Während Schwarzlicht mittlerweile schon fast überall zu finden ist, kann man das von Ausdruckstänzen nicht sagen. Zudem gab es die klassische Synchronchoreografie und einen Act mit Backgroundtänzern und je nach Lied wechselnden Solo- bzw. Paartänzern.

Knapp zwei Stunden Programm ohne Pause wurden so voll - mehr als bei so manchem Weltstar, und hier war der Eintritt frei. Das Publikum war gut dabei, wir waren am Ende alle mächtig fertig. Das heißt natürlich nicht, dass die Show nicht in einer fetten Party geendet ist - laut Setlist war als letztes Lied Remmidemmi von Deichkind geplant, so dass wir schon alle gut drauf waren, vorher wurden aber quasi die Zugaben eingeschoben. Es gab noch einen weiteren geilen Rocksong ("Are you gonna be my girl" von Jet), die Schnecke gab noch eine Zugabe und erntete den verdienten Applaus. Es konnte zu "That's not my name" (Ting Tings) getanzt werden, dann machte die Gruppe ihren Abgang, kam wieder rein, es gab noch mehr Danksagungen und dann wurde gerockt bis zum Umfallen. So bekam eine wunderbare Show einen Abschluss, der dem Abend gerecht wurde. Danke, TEN SING Duisburg-Süd!



Real-Life-Update

Showwoche. Die Zeit vergeht so schnell. Letztens fand ich ein Foto wieder, was ich beim Kirchentag 2010 gemacht habe - eine Gruppe von TEN SINGern aus Kürten, die ich damals kennen gelernt und etliche Monate später bei deren Show wieder getroffen habe. Jetzt war "schon wieder" Kirchentag, der in München ist ein Jahr her. Fast ein Jahr mache ich jetzt TEN SING, und am Samstag steht in meiner Gruppe, in Hagen, die Show an, die das Jahr abschließt.

Parallel dazu bin ich inzwischen auch in Bochum bei TEN SING, bei denen ich wohl nach der jetzt anstehenden Show bleiben werde. Anfang August steht mit denen dann auch schon ein Auftritt an, beim europäischen TEN SING-Festival in Hessen.

Wenn ich mich also gerade nicht mit Papierkram herumschlage, meinen Energieversorgern Dampf mache oder im Chaos meiner Wohnung versinke, verbringe ich meine Freizeit am Schlagzeug. Knapp drei Monate ist es her, dass ich mir ein eigenes in den Keller gestellt habe, und inzwischen kann ich 25 Songs nennen, die ich recht gut spielen kann, 5, mit denen ich auftrete, und um die 40 stehen auf der Liste der Songs, die ich in absehbarer Zeit können sollte.

Falls jemand Lust hat - die Show ist am Samstag, 19:30, in Hagen-Vorhalle, Vorhaller Straße 27. Eintritt 2€ oder 1,50€ ermäßigt. Alle Infos auf unserer Website, tensing-hagen.de. hahahah



Bochum, ich komm aus dir!

Das stimmt so zwar nicht, aber wen kümmert das schon, wenn man gerade zwei Stunden fett gefeiert hat. "Bochum" von Herbert Grönemeyer war das abschließende Lied des Planteils der Show. TEN SING Bochum haben getreu ihrem Motto "We're gonna rock hard!" die Freilichtbühne Wattenscheid in Grund und Boden gerockt - mit ca. 500 Zuschauern. Es war verdammt geil.

War zuletzt Münster die Show, die meinen Musikgeschmack am besten getroffen hat, hat Bochum nochmal eins drauf gesetzt. Eine durchgängig rockige Setlist, angereichert mit Worship. Ich liste jetzt einfach mal alles auf, im nächsten Absatz geht's dann weiter. ;) Die Reihenfolge von der Show kriege ich allerdings nicht mehr zusammen. Da waren also: Mr. Brightside (Killers), Tears don't fall (BFMV), Tell me baby (RHCP), Diamond on a landmine (Billy Talent), Trough the glass (Stone Sour), Unrockbar (Ärzte), Fly Away (Lenny Kravitz), TNT (AC/DC), NA NA NA (My Chemical Romance), Tommy-Gun (Royal Republic), Don't stop me now (Queen), Rope (Foo Fighters), Smells like teen spirit (Nirvana), Nobody's wife (Anouk), Das Privileg zu sein (Samuel Harfst), Amazing because it is / Amazing Grace, So wie du bist (Madsen) und Bochum (Herbert Grönemeyer). Yeah.

Da technisch sogar mal alles gut funktioniert hat (meistens), gab es an den ganzen Songs auch von mir nichts auszusetzen. Klar war der ein oder andere nervös, hier und da ist in der Band vielleicht nicht alles nach Plan gelaufen, aber solange dabei nichts schiefes rauskommt was sich schlecht anhört, ist das ja egal. So waren die "die/der hat's ganz schön drauf"-Momente keine Seltenheit. Selbst der Chor war (meistens) gut zu hören, und außer etlichen Liedern, wo der Chor klassisch den Refrain übernahm, gab es auch den ein oder anderen ziemlichen coolen abweichenden Chorsatz, z.B. bei Through Glass. hahahah Sehr geil fand ich übrigens die Aktion, jemandem aus dem Publikum eine Luft-Luftgitarre in die Hand zu drücken um die einzige Frau in der Band moralisch zu unterstützen. :D

Im Theater sah es eigentlich auch ziemlich gut aus. Die Zuschauer wurden zu Zuhörern einer Buchvorlesung, einem Buch über das Steigen und Fallen der Coffeemakers, einer Band, die vom kleinen Anfang über den absoluten Chartserfolg bis hin zum schmählichen Niedergang inklusive Trennung und Alkoholverfall alles kennt. Thematisch absolut passend und auch erstmal gut umgesetzt: Da gab es direkt am Anfang noch den Typen, der eher zufällig als Bassist entdeckt wurde; den Frauenschwarm; den Alkoholiker; den Schlagzeuger ohne Freunde; die Managerin, die die Musik der Band eigentlich scheiße findet, aber irgendwie trotzdem erfolgreich ist; die Make-Up-Künstlerin und die Reporter, die der Band ein exklusives Interview entlocken konnten.

Die Running Gags nicht zu vergessen: so tauchte die Buchautorin immer wieder auf, denn schließlich spielt sie Blockflöte und möchte doch auch gerne dabei sein. Später ist sie mit einem aus der Band zusammen. Und dann war da noch Anouschka Aus Rrrussland, heute persönliche Assistentin der Autorin, früher hat sie sich mit "Gelegenheitsjobs" über Wasser gehalten ("Hallo. Icchh bin Anouschka. Icchh bin heute ihrre Streitschlichterrin.") - definitiv mein Lieblingscharakter. :D

Etwas schade nur, dass das Ende des Stücks so plötzlich kam. Nachdem die Band sich in einer Krise im Streit getrennt hat, verliest die Autorin zunächst einige Statements von ehemaligen Beteiligten. Die Make-Up-Artistin hat nun zwar ein eigenes Studio, langweilt sich dort aber. Die Bandmitglieder haben zumeist jetzt ein Leben, aber es ist öde. Und die Reporter müssen sich mit Justin Bieber begnügen. So nimmt Anouschka ihren nächsten Nebenjob an: Morddrohungen versenden, um die Coffeemakers wieder zusammen zu bringen. ("Rrose ist auch Symbol des Todes.") Das passiert dann auch ziemlich zügig - man trifft sich irgendwo und wie zufällig tauchen alle Bandmitglieder samt Personal auf und beschließen fix, dass man es nochmal versuchen könnte. Nunja. Nichtsdestotrotz eine sehr spaßige Sache. :D ("Hallo. Icchh bin Anouschka. Heute ihrre persönliche Sektlieferrantin." :D )

Übrigens hat es kaum geregnet, wodurch es natürlich sehr geil war, dass die Show Open Air stattgefunden hat. Das Gegenstück zum Regen war dann leider der aufgewirbelte Staub von der Pogo-Sektion, die schon beim ersten Lied gestartet ist. War aber dann irgendwann genauso egal wie der kurze Minischauer gegen Ende. Und wenn nach einer geilen ersten Hälfte die zweite einfach mal mit Nirvana startet, ist eh keinem mehr kalt...

In der zweiten Hälfte kamen dann auch die beiden Tanzworkshops zum Performen. Mit Worten kann ich da leider wenig beschreiben, daher hoffe ich, dass die Fotos für sich sprechen. Was man dort leider nicht richtig erkennt: Die erste Gruppe ist kurz nach dem Betreten der Bühne hinter einem weißen Vorhang verschwunden, der zunächst für Schatten genutzt wurde, bevor die Tänzerinnen durch den Vorhang wieder nach vorne kamen. In der zweiten Gruppe wurde dafür mit Schwarzlicht gearbeitet, was recht gut kam, obwohl es noch nicht ganz dunkel war. hahahah

Gegen Ende konnte sich das Publikum dann nicht mehr auf Klatschen, Pogen und Chormoves beschränken - die Vorbühne wurde gestürmt, es gab jede Menge Liebe und eine riesige Gruppenumarmung. :D Und spätestens nach der ersten Zugabe war es mit der Ordnung völlig vorbei, die Securitys standen hilflos am Rand (wurden ohnehin nicht benötigt), als quasi jeder die Bühne stürmte und wir alle zusammen das Finale gefeiert haben und eigentlich nur die Band, die nach "Smells like Teen spirit" noch "Tommy-Gun" raushaute, nicht komplett im Chaos versank. Ein wunderbares Ende für eine wunderbare TEN SING-Show! hahahah



World Vision Song Contest in Moers

Am Samstag standen gleich zwei TEN SING-Shows an, von denen eine aber leider in Hamburg und damit doch etwas weit weg. So ging es diesmal nach Moers; zwar alleine, aber schon in dem Menschenknäuel vor der Halle entdeckte ich die ersten bekannten Gesichter und drinnen ging es direkt weiter. Dabei waren insgesamt eigentlich eher wenig TEN SINGer im Publikum; die Halle war auch größtenteils bestuhlt, so platzierten wir uns ganz vorne in einer Ecke vor der Bühne.

Die Show stand unter dem Motto "World Vision Song Contest" und schon vor dem Einlass war ich von Justin Dustin, dem Manager dieser Veranstaltung, begrüßt worden. Der sollte auch später noch eine wichtige Rolle spielen, doch zuerst gab es einen Blick hinter die Kulissen, wo Gloria, einer der Stars, die an dem Abend auftreten sollten, hysterisch nach ihrer Visagistin und Fiji-Wasser verlangte.

Schrieb ich letztens noch, die Chor-Band-Lieder hätten üblicherweise den größten Teil an der Show, gab's diesmal direkt das Gegenbeispiel. Die gesamte Show war auf das Theaterstück ausgelegt, die Lieder und Tänze waren Teil der Show-Acts des World Vision Song Contest. Man bekam immer wieder den Backstage-Bereich zu sehen - nicht zuletzt, da bei der Tombola zu Beginn der Show zwei der im Publikum platzierten TSer Zuschauer Backstage-Pässe gewannen und dort alles genau im Auge behielten. Die beiden sich als TKKG ohne KG betätigenden Teenies waren zwar bei Promis, Technikern und Show-Personal gleichermaßen ungern gesehen, aber trotzdem wichtig, als es die erste Tote gab...

Eine Pause gab es nicht, die gesamte Show hing zusammen und war auch bis zum furiosen Finale passend in den vom Theaterstück gegebenen Kontext eingebunden. Die beiden Zugaben fielen dann aus dem Rahmen, das war dann aber auch egal. Wir hatten zwei Stunden zu dritt vor der Bühne wild gefeiert und wurden am Ende auf die Bühne geholt, weil wir offensichtlich die größten Stimmungsmacher im Publikum waren. :D

Überhaupt war mein persönliches Show-Erlebnis diesmal sehr davon geprägt, dass ich abseits des Hauptpublikums mit überaus motivierten TEN SINGern zusammen war und wir eigentlich ständig mit Chormoves und "Ihr seid spitze"-Rufen1 und anderem Kram (und ich auch noch mit Fotografieren) beschäftigt waren. Hat extrem Laune gemacht, auch wenn ich dadurch nicht soo viel zur Qualität der Show schreiben kann.

Die Schauspieler des Theater-Workshops kamen jedenfalls alle sehr überzeugend rüber. Der schon erwähnte Justin Dustin, genannt Jessedy Dessedy, der um seine Show, sein Geld und, hüstel, natürlich vor allem seine Angestellten und die Stars bemühte Manager. Die hysterische Gloria, die keinerlei kritische Kommentare vertragen kann, aber nach zehn Sekunden eh schon wieder vergessen hat worum es ging. Die fantastischen beiden Detektive, die überall eine Morddrohung wittern und damit zwar immer daneben, aber nicht falsch liegen. Die verschiedenen Angestellten der Show, wie der Techniker, die Kamerafrau, Glorias persönliche Assistentin, die Doppelgängerinnen und auch die Moderatorin der Show, die zwar immer nur kurz auftrat, aber dennoch wichtig war, um mitzubekommen, wann das Bühnengeschehen nach der Backstage-Action wieder die Stage zeigte. Das wurde zwar auch per Beamer projiziert, aber zumindest mir ging es so, dass ich immer wieder vergessen habe darauf zu gucken. Vermutlich habe ich auch noch Leute vergessen. Die Polizistin zum Beispiel und den Bodyguard.

Bandtechnisch ist mir vor allem aufgefallen, dass zusätzlich zum Schlagzeug zwei Handtrommeln (ich kenne mich da nicht aus, für Bongos waren die zu groß, glaube ich...) im Dauereinsatz waren. Coole Sache. Ansonsten war während der Lieder wie schon gesagt eher die Stimmung wichtig... besonders heraus gestochen hat da eigentlich recht wenig. Gloria, die von ihrem Lover Justin Dustin ungefähr hundert Spitznamen wegen ihrer fürchterlichen Stimem bekam, hat Gott sei Dank nicht wirklich so schrecklich gesungen, wie ihre Theaterrolle vermuten ließ. Die Solistin von "This Love" (Maroon 5) war eine der besten, die ich bei TS bisher gehört habe. Die Liedauswahl an sich war bunt gemischt, aber generell im eher nicht so lauten Bereich angesiedelt. "Message in a bottle" von Sting war ebenso dabei wie "Kryptonite" von $$$, "Hero of War" war vertreten und auch "Jesus in my house". Als Tanz gab's Taio Cruz' "Break your heart" und "Alcohol".

Das Programmheft spricht von knapp 30 TSern in Moers, einige Leute haben allerdings mehrere Rollen übernommen. Schlecht besetzt war jedenfalls keiner der Workshops, wenngleich der Chor natürlich nie groß genug sein kann. Cool finde ich, dass es einen kleinen eigenen Technik-Workshop gibt, der laut Programmheft bei den Proben die Workshops betreut (was immer das genau heißen mag). Leider war der Ton das einzige, was mir zwischendurch negativ aufgefallen ist (wegen so Dingen wie nicht ausgeschalteten Mikros, wo sie ausgeschaltet sein sollten oder ähnlichen Kleinigkeiten). Liegt aber auch einfach daran, dass die Techniker immer diejenigen sind, deren größtes Lob es ist, wenn niemand bemerkt hat dass sie da sind, weil einfach jeder Fehler auffällt, aber niemand bemerkt, wenn alles gut läuft.

Nach der Zugaben-Party auf der Bühne haben wir uns dann auch recht schnell auf den Rückweg bzw. auf den Weg zur Dönerbude gemacht (Pomdöner! Geniale Sache! :D ). Durch den teilweise gemeinsamen Rückweg gab's so noch einen netten Ausklang des Abends voller neuer Insider. Sehr schöne Sache und wieder mal ein Zeichen dafür, dass es sich lohnt, zu TEN SING-Shows zu fahren, auch wenn es mal etwas weiter weg ist. hahahah

  1. Gute TEN SING-Tradition... wenn die Show gut ist, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann jemand anfangen "Ihr seid spitze, hey!" zu rufen, worauf die Gruppe auf der Bühne mit "Ihr aber auch!" antwortet, was sich zehn Sekunden bis mehrere Minuten hinziehen kann. :D


Abgeschmeckt - das Beste für TEN SING Münster

Die über das Jahr verteilten TEN SING-Shows sind inzwischen zu einer Überbrückung von Konzert zu Konzert geworden, die ich nicht mehr missen möchte. Am Samstag vor einer Woche erlebte ich mal wieder eine Premiere1: Als ich mit Andi ankam, war gerade Einlass, und vor dem Gebäude hatte sich eine riesige Schlange gebildet. Das ließ auf eine Show mit beeindruckender Besucherzahl schließen.

IMG_7917o.JPGDie Halle war dann auch tatsächlich gut gefüllt (die Gruppe selbst schreibt auf ihrer Website von 450 Zuschauern), es gab einen großen Stehbereich und seitlich davon etliche Sitzplätze für die Unmotivierten. Bühne und Hallendecke waren mit reichlich Technik vollgestopft, das erklärte auch den trotz vieler Sponsoren vergleichsweise hohen Eintrittspreis von 5€ (VVK 3€). Die großzügige Lichttechnik musste allerdings nicht dafür herhalten, schlechte Leistungen zu vertuschen, denn alle dargebotenen Leistungen konnten sich definitiv hören und sehen lassen.

Den größten Bestandteil machen natürlich immer die Lieder aus. Nie hat eine TEN SING-Show meinen Musikgeschmack so gut getroffen. 1000 Miles (Vanessa Carlton) und Suddenly I see (KT Tunstall) waren dabei, Happy Ending (Avril Lavigne) und Jerk it out (Caesars), aber auch Living on a prayer (Bon Jovi) und Hungriges Herz (MIA./Scala). Bei Münster ist allerdings auch der Tanz sehr präsent gewesen; es gab nicht nur Frauentanz, sondern auch Paartanz und sogar einen ernsthaften Männertanz, der eine deutlich bessere Figur machte als so mancher alberner Auftritt anderer Gruppen. Last but not least2 gab es natürlich das Theaterstück, welches für die Show titelgebend war und dessen Szenen sich mit den Liedern abwechselten. "Abgeschmeckt" ist der Titel des Kochbuches von Starfernsehkoch Horscht Lischter, der seine Konkurrentin Johanna Laifer völlig im Schatten stehen lässt. Doch deren Management möchte das nicht einfach so hinnehmen... mehr möchte ich gar nicht verraten, denn am Samstag gibt es noch eine zweite Aufführung und ich kann wirklich empfehlen hinzugehen.

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An diesem Punkt stelle ich normalerweise heraus, was gut und was schlecht war; das ist diesmal aber besonders schwierig, denn nicht nur Tanz und Theater machten einen guten Eindruck, sondern auch die Solisten glänzten durchweg durch starke Stimmen und Textsicherheit. In der zweiten Hälfte, als ich die Seite gewechselt hatte, beeindruckte auch der Chor; da zeigte sich sehr deutlich, dass die Plätze in der Mitte die besten sind, an der rechten Seite hat man den Chor kaum gehört, links dafür sehr laut.

IMG_8240o.JPGFehlt noch die Band. Die war recht gut besetzt; wenn ich mich richtig erinnere, waren es zwei Keyboarder, mindestens je zwei Schlagzeuger und Gitarristen und ein Bassist. Den Bassisten fand ich persönlich sehr cool, da er es bei einem Lied sogar schaffte, beim Spielen herum zu hüpfen, aber auch die anderen hatten sichtlich Spaß an den Liedern.

Alles in allem also ne richtig fette Show, die sowohl im Großen und Ganzen, als auch im Detail überzeugte. Sehr cool fand ich zum Beispiel den Effekt, den einer der Gitarristen bei Living on a Prayer mit dem Mund und irgendeiner Art Effektgerät gemacht hat. Oder die auf der Bühne aufgestellte Tür, durch die die Solisten teilweise gekommen sind.

Am Ende war dann mal wieder die Stimmung total ausgelassen, es gab zwei Zugaben und dann wurde lautstark nochmal der Männertanz gefordert. Etwa zwei Stunden gute Unterhaltung (plus Pause) waren das, für die es sich gelohnt hat, nach Münster zu fahren. Am Samstag gibt's nochmal einen Auftritt - noch kann man hier Karten reservieren. hahahah

  1. Damit ist nicht die Show selbst gemeint, denn das ist eigentlich immer eine Premiere - nicht alle Gruppen treten überhaupt mehrmals auf.
  2. Gibt es dafür eigentlich ein nicht dämlich klingendes deutsches Äquivalent (schon wieder ein Anglizsmus)?


TEN SING im Weiglehaus-Wunderland

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