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Einmal auf die andere Seite

Aller Wahrscheinlichkeit nach ziehe ich im Oktober nach Chemnitz, um dort Sensorik und kognitive Psychologie zu studieren. Es wird der dritte Umzug sein, der nicht von meinen Eltern organisiert wird - nachdem ich zwei Jahre in Herne wohnte, hat es mich nun auch nur ein Jahr in Dortmund gehalten. Nicht, weil es hier so schlimm ist, sondern einfach, weil sich meine Lebensumstände immer wieder ändern. Im Gegenteil, ich mag das Ruhrgebiet sehr und ich werde es sicher manchmal vermissen.

Umziehen macht mir aber eigentlich sogar Spaß. Natürlich nicht das Schleppen der Möbel, aber das Erkunden einer neuen Stadt, die Wohnungssuche, das Ausmisten, Packen, Auspacken, Ideen spinnen wie die neue Wohnung gestaltet werden könnte. Wohnungsanzeigen sind dabei wie Stellenanzeigen - über die Formulierungen kann man sich großartig amüsieren und gemeint ist eh nie das, was da steht.

Ich erinnere mich noch an eine Wohnung in Herne. "Schöne, zentral gelegene Altbauwohnung in ruhiger Wohnstraße" - der Klassiker. Gemeint ist natürlich "Hellhörige, nicht gedämmte Wohnung direkt an den Bahnschienen des Hauptbahnhofs in einer Straße mit hohem Leerstand". Oder der Bahnangestellte, der mir den Garten seiner Wohnung in Dortmund als "idyllisch" anpries, während hinter ihm die S-Bahn vorbei ratterte. Auch "2 Grundmieten geschenkt wenn der Mietvertragsbeginn bis 30.12.2012 ist" im Juli 2013 spricht nicht gerade für die Wohnung.

Den dortigen Studenten zufolge gibt es in Chemnitz aber wirklich gute Wohnungen zu extrem niedrigen Mieten. Also kann ich mir in Ruhe Gedanken über weitere Kriterien machen. Hier in Dortmund habe ich zum Beispiel festgestellt, dass es nicht so schlimm ist, wenn der nächste Supermarkt 1,5km entfernt ist - Fahrrad sei Dank. Sehr wohl ist es aber nervig, wenn man den Einkauf dann in den dritten Stock schleppen muss. Ganz zu schweigen von der Waschmaschine, die wir zu dritt hochtragen mussten...

Überhaupt sind Entfernungen nicht mehr so schlimm, seit ich öfter Fahrrad fahre. Dafür werde ich diesmal aber darauf achten, dass das Haus kein Altbau ist - noch mehr Jahre in einem hellhörigen Haus voller schreiender Kinder und plärrender Fernseher ertrage ich nicht. Auch das sollte aber funktionieren, noch stehen viele Wohnungen leer. Ich bin gespannt, wie gut es funktioniert, ein paar Tage nach Chemnitz zu fahren und in kürzester Zeit viele Wohnungen anzusehen und dann eine auszusuchen.

Bleibt die Frage nach dem Transport. Nach stundenlanger Suche habe ich inzwischen immerhin ein brauchbares Angebot für einen LKW, aber ein Fahrer fehlt. Falls also einer von euch einen Führerschein der Klasse C1 (7,5 Tonnen) hat und mit mir nach Chemnitz fahren würde - bitte melden.



Volles Wochenende

Wenn ich Leuten absage, weil ich keine Zeit habe, ernte ich manchmal Spott. Mit einer freiberuflichen Tätigkeit, die mich nur etwa 20 Stunden die Woche kostet, und einem Sprachkurs als einzige Verpflichtungen erscheint es vielen unwahrscheinlich, dass meine Tage ausgebucht sein könnten. Es ist aber tatsächlich so. Das letzte Wochenende war zum Beispiel äußerst vollgepackt, wenn auch teilweise spontan.

Am Freitag war ich bei C. in Aachen. Aufgrund der Entfernung sehen wir uns nicht so oft, so blieb ich diesmal über Nacht und es ergab sich, dass wir bis morgens lange nach Sonnenaufgang Reisepläne schmiedeten. Nach viel zu wenigen Stunden Schlaf ging es wieder zurück Richtung Norden, allerdings nur bis Köln, wo ich M. traf, der mir Videomaterial von unserem Kirchentagsprojekt mitgebracht hatte. Vor dem abends anstehenden Konzert wollte ich dann eigentlich noch zum Probenraum, wegen der langen Zugstrecken blieb aber nur Zeit für zwei Songs. Immerhin wurde ich so das Gepäck los.

Von Essen ging es dann direkt weiter nach Moers zur dortigen TEN SING-Show (nochmal 1,5 Stunden Reisedauer). Da nicht klar war, ob die genannte Uhrzeit Anfang oder Einlass war, kam ich eine Stunde zu früh. Auch nicht schlimm, so blieb etwas Zeit die ganzen Leute zu begrüßen, von denen ich einige erst beim Kirchentag kennen gelernt hatte. TEN SING Moers besteht zurzeit fast komplett aus neuen Teilnehmern.

Die Show lief extrem schleppend an, es gab mehrere technische Probleme, Mikros fielen aus und viele hatten mit Nervosität zu kämpfen. Gerade das Theaterstück litt sehr darunter. Sehr schade, denn "99 Luftballons" ist ein klasse Lied für TEN SING und die Solistin war zwar leise, aber gut. "Set Fire to the Rain" lief dann schon richtig gut. In der zweiten Hälfte gingen dann die anwesenden Duisburger nach vorne, um für Stimmung zu sorgen, das hilft den Leuten auf der Bühne immer. Die Technik hatte inzwischen ein paar Tipps und frische Mikro-Akkus bekommen, so lief die zweite Hälfte nochmal deutlich besser. Am Ende stürmten wir die Bühne und feierten gemeinsam die Zugabe, großartig. hahahah

Danach ging's noch zur Aftershowparty, wo wir dank der viel zu bequemen Sofas ziemlich entspannt weiterfeierten und mit der Nebelmaschine den Rauchmelder auslösten. Da bei der Show aus genau dem Grund nicht genebelt werden durfte, holten die Techniker das dort nach, die Sichtweite betrug am Ende noch etwa einen Meter. ;) Mit dem letzten Bus ging es später wieder nach Duisburg und von dort mit dem Zug nach Hause, wo ich nach Mitternacht ankam.

Der Sonntag wäre dann eigentlich frei gewesen, aber da ich am Abend eingeladen wurde, nochmal zu kommen, und auch gespannt war, ob diesmal auch die erste Hälfte besser laufen würde, fuhr ich spontan nochmal hin. Von der Fahrt im heißen Zug und einem Sprint durch den Duisburger Hauptbahnhof zum Bus (gut, dass ich da mal gearbeitet habe und wusste, wo der Bus fährt!) verschwitzt kam ich diesmal fast zu spät, die am Vorabend nicht mehr rechtzeitig fertig gewordene Fotopräsentation lief schon.

Das Konzert war in der Tat um Welten besser. Diesmal waren TEN SINGer aus Anrath (Niederrhein) und Brackwede-Quelle (OWL) dabei, auch K. von Duisburg war nochmal gekommen und Maike aus Hamburg war auch noch da. Von ihr sind übrigens die Fotos, vielen Dank dafür! Technisch lief's diesmal von Anfang an fast gut, die Leistung der Gruppe war auf jeden Fall viel besser. Der Chor deutlich zu hören, die Solisten und die Band sicher, die Schauspieler entspannter und die Tänzerinnen synchroner. Auch das Publikum schien deutlich mehr Spaß zu haben, obwohl mir der Altersdurchschnitt wesentlich höher erschien. Nur die League of Legends-Witze hat vermutlich wieder keiner verstanden... :D

Nach der Show wurde noch abgebaut, und vermutlich habe ich noch nie erlebt, dass eine TEN SING-Show so schnell abgebaut war. Die Ladecrew kam mit dem Laden gar nicht hinterher. Da wirklich jeder mithalf, war die Halle nach zwei Stunden schon sauber und nahezu geräumt (bis auf die noch nicht verladenen Geräte eben). Am Lager sperrte S. uns dann leider aus, aber so bekamen wir wenigstens mal die Gelegenheit, eine Türöffnung mit Feuerwehrmethoden zu erleben (ein Hoch auf Connections). Und irgendwann war dann auch alles verstaut, so dass es ans Verabschieden und nach Hause ging.

Und nun ist es 6 Uhr morgens und ich bin immer noch wach. Mein Mailserver hatte ein Authentifizierungsproblem, das behoben werden wollte. Ein Kernelupgrade war auch fällig, die Spülmaschine musste ausgeräumt werden, Essen war auch noch nicht fertig und unsortierter Papierkram ließ meinen Schreibtisch nach und nach verschwinden. Aber nun ist erstmal gut. Nachher ist auch noch ein Tag.



55 in 777

Hier nun also 55 Dinge, die ich in den nächsten gut zwei Jahren erledigen will. 77 in 777 hätte natürlich schöner ausgesehen, wäre aber erstens privater geworden, als ich es hier möchte, und zweitens auch ein bisschen in zwanghaftes Zielesetzen ausgeartet. Das wäre ja nicht der Sinn der Sache gewesen. Der letzte Tag ist übrigens wirklich vollkommen unabsichtlich mein Geburtstag...

Gesamtstand: 0/55
Letzter Tag: 20. Februar 2015

Sport / Ernährung

  1. 100 Liegestützen schaffen (?/100)
  2. 200 Sit-Ups schaffen (?/200)
  3. 500 Kilometer mit dem Fahrrad zurück legen (0/500)
  4. Mindestens jede zweite Woche zum Badminton (0/55)
  5. 2 Wochen vegan leben (0/2)
  6. 10 Gerichte aus 10 verschiedenen Ländern kochen (0/10)
  7. Zu Weihnachten mindestens 10x backen (0/10)
  8. Marmelade selber machen
  9. Pudding selber machen

Digital

  1. Alle 77 Tage ein Update dieser Liste posten (0/10)
  2. 100 Artikel schreiben, die nicht Teil einer Serie sind (0/100)
  3. Portfolio-Website fertig designen
  4. Mein gesammeltes Videomaterial von TEN SING zusammenschneiden (0/3)
  5. Monatlich Habari aktualisieren (0/26)
  6. 15 Beiträge zu Habari leisten (veröffentlichte Plugins oder Themes oder Core-Bugfixes) (0/15)
  7. Eine Woche offline gehen (0/7)
  8. 1000 Artikel erreichen (857/1000)

Foto / Musik

  1. Portfolio mit min. 20 Fotos pro Kategorie füllen (0/60)
  2. 100 Songs am Schlagzeug vollständig spielen können (18/100)
  3. 50 Songs am Bass spielen können (7/50)
  4. 10 Songs an der Gitarre spielen können (0/10)
  5. Jeden der 101 Stadtteile von Dortmund fotografisch darstellen (0/101)
  6. Weiterhin min. 1x im Jahr auf ein Konzert im Ausland gehen (0/2)
  7. Einen Film selber entwickeln
  8. Einen "Lost Place" besuchen
  9. Beide CD-Regale füllen (114/174)

Reisen

  1. Beim Kirchentag in Hamburg dabei sein
  2. Beim Rothaarigentag in Breda dabei sein
  3. Beim YMCA-Festival in Prag als Volunteer dabei sein
  4. Eine Interrail-Reise machen
  5. In einem Nachtzug schlafen
  6. Eine Reise nur mit Couchsurfing bestreiten
  7. Eine Reise nur mit dem Fahrrad bestreiten
  8. Eine Deutschland-Rundreise machen
  9. Nochmal nach Brighton reisen
  10. Beim Kirchentag in Stuttgart dabei sein

Freizeit allgemein

  1. Erdbeeren pflücken gehen - war ich nicht mehr seit ich Kind war!
  2. 10 Dortmunder Clubs / Kneipen besuchen (1/10)
  3. Geocachen gehen
  4. Die Herr der Ringe-Trilogie lesen (0/3)
  5. 5 Bildungslücken bei Filmen schließen (0/5)
  6. 5 Träume aufschreiben (0/5)
  7. An einer Demo teilnehmen

Bildung

  1. Jede Woche einen zufälligen Wikipedia-Artikel lesen (0/111)
  2. Jeden Monat einen zufälligen englischen Wikipedia-Artikel lesen (0/26)
  3. Grundkenntnisse in einer vierten Sprache erwerben (0/3 - A1, A2, B1)
  4. An 5 Tagen die Woche die Zeitung zumindest grob lesen (0/555)
  5. Begrüßung und Verabschiedung in 10 Fremdsprachen lernen (2/10)

Organisation

  1. Regelmäßig (wöchentlich) den Finanzplaner in Ordnung bringen (0/111)
  2. Weihnachtsgeschenke spätestens Nikolaus zusammen haben (0/2)
  3. Jahresrückblick spätestens am 28.12. fertig haben (0/2)
  4. Keller aufräumen

Menschen

  1. Nachbarn ansprechen (0/7)
  2. Regelmäßiger Leute besuchen, die weiter weg wohnen (0/9)
  3. Alle TEN SING-Gruppen im Westbund besuchen (10/34)


Zweijahresplan, Abschluss

Das Leben muss vorwärts gelebt werden, kann aber erst im Rückblick verstanden werden.
- Sören Kierkegaard

Ende des Jahres 2010 fasste ich eine Menge Pläne für die kommenden zwei Jahre. Nun ist es 2013 und obwohl vieles ganz anders geworden ist, habe ich viel erlebt und getan und auch einiges über Zukunftsplanung gelernt.

Am Anfang standen vor allem viele Reisewünsche. Daran hat sich nichts geändert - mit jeder Reise kommen neue Reisewünsche dazu, aus finanziellen Gründen hat leider vieles nicht geklappt. Ich war nicht in Kanada, obwohl ich dort eine Bekannte hätte besuchen können. Ich war auch weder in der Schweiz noch in Schweden. Dafür aber in Brighton, wo ich Schwedinnen kennen lernte. Und ich lernte Couchsurfing kennen - und stellte mal wieder fest, dass die Welt voller wunderbarer Menschen ist! Mit dieser Möglichkeit wird Reisen in Zukunft deutlich billiger und angenehmer sein, deshalb ist der neue Plan auch wieder voller Reiseziele. Aber dazu später.

Später mischte sich TEN SING dazu. Da ist eine ganze Menge passiert... ich wechselte meine Gruppe von Hagen zu Bochum, unter anderem aufgrund der Entfernung. Mit Bochum stand ich für ein paar Minuten auf einer riesig großen Bühne vor über 2000 Menschen - absolut irre! Ich kriege immer noch Gänsehaut, wenn ich die Augen schließe und mir die Bilder in Erinnerung rufe. Auch die beiden anderen Auftritte machten riesigen Spaß. Dann klappte es mit der Band nicht mehr (dazu in einem anderen Artikel mehr) und ich stieg quasi eine Ebene auf - nun bin ich nicht mehr in einer lokalen Gruppe aktiv, sondern leite ein überregionales Projekt anlässlich des Kirchentages in Hamburg dieses Jahr.

Was erfolgreicher war als geplant, waren Festivals. Ich wurde Festivalreporter für die Festivalhopper, Deutschlands größtes Festivalportal, und fuhr 2012 auf viele Festivals, die ich sonst sicher nicht gesehen hätte. Apropos Jobs: Nach einigem Hin und Her arbeite ich nun wohl dauerhaft in der Veranstaltungsbranche. Auch dort trifft man auf eine Menge interessante Menschen und kann in kurzer Zeit unter extremen Umständen sehr viel erleben...

Fotografisch tauchten nur wenige Punkte im Plan auf. Ich nahm mir immer wieder kleine und größere Projekte vor, zog aber keins durch. Irgendwann stellte ich fest: Ich bewundere tolle HDR-Landschaftsaufnahmen, aber es macht mir keinen Spaß, selbst durch die Gegend zu ziehen und stundenlang auf das richtige Licht zu warten. Ich bewundere Straßenfotografien, aber ich traue mich nicht, einfach eine riesige Kamera auf fremde Menschen zu halten. Dafür liebe ich es, Bands zu fotografieren, und genau das mache ich ja nun öfter als je zuvor. Je besser die Band, desto besser die Fotos. Das ist mein Ding, damit mache ich weiter. Alles andere bleibt Beiwerk. Und so bin ich quasi ohne es zu merken im Bus geblieben

Als neuen Plan möchte ich eine neue Methode nutzen. Das Day Zero Project beschäftigt sich damit, ursprünglich waren es mal 101 Dinge in 1001 Tagen und bei mir sind es nun 55 Dinge in 777 Tagen. Es geht prinzipiell einfach darum, sich Dinge vorzunehmen, deren Erfolg man irgendwie messen oder überprüfen kann, und zwar in einem längeren Zeitraum als einem Jahr, weil das langfristige Pläne realistischer macht. Dadurch, dass man dabei ein Maß festlegt, denkt man auch automatisch darüber nach, was denn überhaupt realistisch ist - das habe ich getan und hoffe, dass ich möglichst viel erreichen werde.

Letztlich wird in den nächsten 2,18 Jahren aber vor allem viel passieren, was ich nicht geplant hatte. Das war bisher immer auf irgendeine Art gut oder ließ sich für etwas Gutes nutzen und so wird es auch in Zukunft sein.



Zweijahresplan, Update 6

Anfang letzten Jahres erstellte ich eine Liste mit Dingen, die ich in einigermaßen naher Zukunft erledigen wollte. Die Liste hat sich im Laufe der bald vergangenen zwei Jahre drastisch verändert und durch die Ausbildung ist auch einiges leider nicht mehr so einfach. So sieht es zur Zeit aus:

  • Zum Hurricane fahren!
    Jawoll! Ich war da und es war gut!
  • Zu Rock am Ring fahren!
    Auch Rock am Ring habe ich nun mal erlebt - reicht dann aber auch. Und auch das Deichbrand gab's noch dazu, darüber reden wir aber lieber nicht weiter...
  • Zum Rothaarigentag fahren!
    Im Festivalrausch habe ich mich dann derart übernommen, dass ich so spät nachts nach Hause kam, dass ich dann doch wieder nicht beim Rothaarigentag war. Was mich im Nachhinein sehr ärgert! War aber auch schlecht geplant im Vorfeld. Nächstes Jahr dann aber!
  • Nochmal nach Amsterdam fahren
    So viele Reiseziele! Aber Amsterdam ist nicht weit, das könnte noch klappen.
  • Nach Brighton fliegen
    Erledigt! Es war wundervoll. Und es gibt zahlreiche Berichte. hahahah
  • In die Schweiz fahren/fliegen, Zürich angucken und TEN SING Uster besuchen
    Keine Ahnung ob dafür noch Geld bleibt.
  • Blind Booking / Nach Schweden fliegen
    Blind Booking ist inzwischen gar nicht mehr so attraktiv, dafür nimmt mein Interrail-Plan immer konkretere Formen an.
  • Fototour durch das Ruhrgebiet bzw. Gelsenkirchen und Herne
    Kamera kaputt, keine Fotos.
  • Mit TEN SING auftreten - diesmal in Bochum!
    Jo! Großartig war's!

Das Jahr ist bald schon wieder rum, nur noch ein Drittel verbleibt und ich nehme keine neuen Punkte mehr auf - aber zum Jahreswechsel wird es neue Pläne geben. 2014 werde ich schließlich meine Ausbildung vielleicht schon abschließen - bis dahin kann sich viel tun und danach erst Recht. hahahah



Umzug mit Pannen

Als ich von zuhause auszog, dauerte das etliche Wochen, alles ging nur nach und nach voran und das ganze Zeug wurde nur langsam rübergeschafft. Beim Umzug nach Dortmund am Montag sollte das anders laufen. Ich mietete einen Transporter, mit einigen Helfern sollte alles zügig vonstatten gehen. Manche Pläne klappten, andere nicht...

WIRED1

  • Künstler-Atelier neben der Wohnung
  • Frisch renovierte Wohnung
  • Avis-Service
  • Viel Platz im Transporter
  • Pizza

Nicht wired war hingegen meine neue Wohnung, da der DSL-Techniker nicht in der Lage war, zu erkennen, wo die Wohnung ist, in die gerade jemand einzieht.

TIRED

  • Wenig Sicherungsmöglichkeiten im Transporter
  • Vom Vermieter hängen gelassen werden
  • Auseinanderfallende Möbel
  • Unfähige DSL-Techniker
  • Amazon-Kunden, die behaupten, Ware sei nicht angekommen
  • Nachts um 3 Elektrogeräte ausladen
  • Wir nachts um 3
  • Nach dem Umzug noch Sachen aus der alten Wohnung schaffen müssen, obwohl der Nachmieter schon dort einzieht

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  1. Ich habe endlich einen Laden gefunden, der die Wired führt!


Partys, Packstationen und Produktdetails

Neulich war ich auf einer Ü30-Party. Natürlich bin ich nicht über 30, aber "Luckys Ü30-Partys" werden technisch von meiner Firma betreut. An sich wäre das ja ganz nett... immerhin läuft da durchaus größtenteils Musik, die ich mir auch anhören würde (mal von Schlager abgesehen und von Salsa, letzteres weil ich schlicht nicht tanzen kann). Blöderweise sind die Azubis und freien Mitarbeiter nur für Auf- und Abbau zuständig - so mussten wir einen Teil der Party verschlafen, um für den Abbau einigermaßen fit zu sein.

Immerhin bekamen wir in der Aufbaupause die beste Pizza, die ich je gegessen habe. Leider war das in Leverkusen... da werde ich wohl nie wieder sein (außer nächstes Jahr, um die nächste Party aufzubauen). Nächstes Wochenende geht's in Solingen weiter.

Während meine Ausbildung also immer mehr ins Rollen kommt, habe ich eine neue Wohnung gefunden. Nicht, dass an meiner bisherigen etwas schlecht wäre - blöderweise ist Herne aber recht weit weg von Kamen. Also wohne ich ab Montag in Dortmund, irgendwo zwischen einer katholischen Kirche, dem Rotlichtviertel und dem Hauptbahnhof. Die Baustelle am Herner Bahnhof, die hier kurz nach meinem Einzug anfing, ist dieweil immer noch nicht fertig. Dafür haben wir eine neue Packstation bekommen - die ist größer als die alte und vor allem steht sie jetzt im Bahnhof statt daneben, so dass man nicht mehr dahinter pissen kann.

Gepisst hat es auch kräftig beim Seegeflüster Hagen. So heftig, dass meine Kamera gestorben ist. Also hab ich mich schonmal schlau gemacht welches Modell denn der Nachfolger werden soll und bin dabei auf Amazon Marketplace über eine Canon EOS 60D für 440€ gestolpert1. Der Verkäufer wünscht den Kontakt nur an eine private Adresse - schreibt man ihm an die, beantwortet er Fragen mit Produktdetails gerne auf englisch (?!) und in den schönsten Worten. Schreibt man hingegen über Amazon, gibt's nur eine in schlechtem Deutsch formulierte Nachricht mit der Bitte, an die private Adresse zu schreiben... sehr seriös.

Noch fünf Tage arbeiten bis zum Umzug. Der bildet dann zusammen mit dem Berufsschul-Dienstag das Ersatzwochenende - mal schauen, was wir dann in "Elektrische Versorgung und Beleuchtung" behandeln, nachdem wir inzwischen alle die Vorstellung von fließenden Elektronen eingebrannt bekommen haben. Die halbe Klasse muss glauben, in einer Batterie seien am Anfang die Elektronen oben und am Ende auch ein paar unten... wenn man sich bei der Frage "Lachen oder Weinen?" für Lachen entscheidet, kann man das fast als Wochenende durchgehen lassen.

  1. Der typische Verkaufspreis für diese Kamera schwankt um 700€.


Und plötzlich ist man VIP.

Eva vom hurra-blog schrieb letztens einen schönen Artikel darüber, wie sie zum Fernsehen kam und wieso es stimmt, wenn Leute mit Erfolg sagen: "Ich hatte einfach Glück". Ich fand es irgendwie beruhigend zu lesen, dass man Glück haben kann, wenn man etwas mit Leidenschaft tut, aber auch etwas frustrierend, dass Glück so wichtig ist. Aber zumindest bei den etwas kleineren Dingen geht es auch ohne (oder weniger).

So schreibe ich ja schon länger für venue.de, ein allgemeines Musikmagazin. Eigentlich immer dann, wenn ich auf einem Konzert bin, über das ich für meinen eigenen Blog Konzertheld.de sowieso schreiben würde, und zusätzlich noch ab und an mal eine CD-Rezension und ein paar Ankündigungen. Das macht Spaß, es ist nicht viel Arbeit und ab und zu springt mal freier Eintritt oder eine kostenlose CD im Gegenzug für einen Artikel und Fotos dabei raus.

Konzertberichte mit Fotos habe ich bei TEN SING angefangen, letztes Jahr dann erstmals auch mit normalen Bands bei Open Air-Veranstaltungen, bei denen Fotografieren erlaubt war. Damit und mit den Artikeln bei Venue habe ich dann die Festivalhopper angeschrieben, als die mal in einem Artikel kurz erwähnten, dass sie noch Leute brauchen. Meine Fotos und Artikel gefielen, ich kam ins Team, fuhr zum Ruhr-Uni-Sommerfest und fragte hoffnungsvoll Bochum Total und das Open Source an - und dann wurde der fürs Hurricane vorgesehen Reporter krank und ich wurde dort akkreditiert.

Und eh ich mich versah, hatte ich mein Notebook im Gepäck, meine Karte verkauft und fuhr zum Hurricane, um mich dort am Presse- und VIP-Stand anzumelden. Statt dem ohnehin schon nicht so schicken orangenen bekam ich ein rosa Bändchen und am nächsten Tag saß ich im Pressebereich des VIP-Zeltes zwischen einem Mitarbeiter von FKP Scorpio, der mir seinen Laptop lieh, weil bei mir das WLAN nicht ging, und einem Fotografen von DAPD, der pro Jahr eine Canon 5D verschleißt, weil er die 200.000 Fotos erreicht, die die Kamera verkraftet.

Das WLAN war schlecht und der Pressebereich klein, aber die Pressemenschen waren alle sehr nett und wenn es draußen regnete, konnte ich rein. Am dritten Tag wusste ich, dass auch die Profis manchmal auf kleine Kameras bauen, weil die beste Kamera die ist, die man dabei hat, und irgendwie war es schon fast normal, zwischen rauchenden Agenturmitarbeitern und 50cm langen Objektiven zu sitzen und Artikel zu schreiben, während draußen das Festival tobte.

Beim Open Source war ich auch zum Fotografieren, aber dank des besseren Wetters und der Tatsache, dass das Festival nur einen Tag und eine Nacht geht, war die Aktion wesentlich entspannter. Ein großartiges Festival übrigens, das ich vermutlich ohne die Festivalhopper gar nicht kennen gelernt hätte. Sort sah ich auch Sizarr zum ersten Mal, und mit denen saß ich heute in der VIP-Kirche (kein Witz) von Bochum Total zum Interview. Trotz Gratisfestival gibt's da sogar ein kostenloses Büffet und Freigetränke. Sehr sehr coole Sache, mit Managern zu telefonieren und Bands zu treffen - und letztlich viel unspektakulärer, als man sich das vorstellt, weil die meisten auch nur mit Wasser kochen.

Am Sonntag geht es mit Fiva & Das Phantom Orchester weiter. In ein paar Stunden geht es aber erstmal wieder zu einer TEN SING-Show - diesmal ohne Kamera, denn die übernimmt Marina, die mit mir von Bochum Total berichtet und den Samstag sicher alleine schmeißen wird.

Albenrezensionen
Artikel bei den Festivalhoppern