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Keine Geschenksorgen mehr

Sooo eine schöne Aktion: Die kanadische Fluggesellschaft WestJet hat ihre Passagiere vor dem Abflug nach ihren Weihnachtswünschen gefragt - und diese dann bis zur Ankunft am Zielort tatsächlich erfüllt. Schaut es euch an, es ist noch viel schöner als es klingt und es ist mir total egal, warum die das gemacht haben.

WestJet Christmas Miracle

(via trnd)



Daily Business

Während meine Blogmotivation für spontane Blogposts aus dem Moment heraus seit dem Bloggertreffen letztes Jahr langsam, aber bestimmt wieder größer wird, lassen Verlinkungen noch zu wünschen übrig. Nicht auf mich - sowas messe ich gar nicht. Ich würde auch gerne mehr von dem zukommen lassen, was ich so lese im Netz, aber ohne dabei zur Linkschleuder zu werden oder tonnenweise langweilige Posts zu verfassen.

Mit den 55 ToDos in 777 Tagen kam bei mir der Daily Business-Lesezeichenordner zurück. Dort lege ich - Überraschung - Seiten ab, die ich im Idealfall jeden Tag aufrufe. Dazu gehört der zufällige Wikipedia-Artkel, aber auch Stochastic Planet. Durch ein Skript werden jeden Tag zufällige Koordinaten irgendwo auf der Erde ausgewählt und das nächstgelegene Foto wird online gestellt. Das Ergebnis sind wild gemischte Fotos von wirklich jedem Flecken der Erde.

Außerdem neu dabei ist 1000flies. Anhand von Kommentaren, Likes und anderem Social-Kram werden Artikel auf zig Plattformen bewertet und die Top 50 täglich veröffentlicht. Daraus ergibt sich eine interessante Möglichkeit, schnell zu sehen, was die Leute an einem Tag interessiert hat. Nutze ich zumindest an Tagen, an denen ich die Zeitung nicht gelesen habe.



Ist das Touch?

Standheizungen in Autos sind praktisch. Man kann damit verhindern, dass einem die Hände am Lenkrad festfrieren, wenn man losfahren will, und auch, dass einem die Hände schon vorher an der Scheibe beim Kratzen festfrieren, obwohl man nur kurz einkaufen war. Wär doch super, wenn nicht nur der Schlüssel das Auto, sondern auch das Smartphone die Wohnung ferngesteuert heizen könnte, oder?

Ne. Wär Unfug. Denn eine Wohnung sollte man nie komplett auskühlen lassen - im Gegensatz zum Auto verträgt die das nicht so gut. Wer sparen will, dreht die Heizung runter, bevor er weg geht - wenn man von draußen aus dem Schnee kommt, fühlen sich auch 15 Grad noch warm an.

Das wäre aber ja noch eines der sinnvolleren Beispiele. Mit heutiger Heimautomatisierung kann man auch Licht, Waschmaschine und Kaffeemaschine per App steuern. Bloß keine Bewegung und keinen Gedanken zu viel! Das Handy ist das Einzige, was man immer dabei haben muss, das Gehirn kann man dann getrost zuhause lassen. Fehlt nur noch, dass der Kühlschrank selbstständig einkauft.

Richtig - das gibt es ja bald auch.

Telephonierende Kühltruhen, sprechende Kühlschränke und Heizungen mit Anschluß zum Internet – schon bald sollen Computer auch im Haushalt das Kommando übernehmen. Erste Produkte sind bereits auf der diesjährigen Elektronikschau Cebit zu sehen.

Na, wer ist über das ph gestolpert, das heute keine Zeitschrift mehr verwendet? Das Zitat stammt aus der ZEIT Nr. 13/1998. Und neuerdings.com hat Recht, wenn dort geschrieben wird, dass der automatische Kühlschrank nicht in absehbarer Zeit wirklich kommen wird. Zu teuer, zu unausgereift und vor allem - zu unnötig! So wie niemand den neuen Personalausweis haben will, weil man ihn zu nix gebrauchen kann, will eben auch niemand den Online-Kühlschrank - da eh niemals alle Lebensmittelhersteller ihre Lebensmittel mit RFID-Chips ausstatten würden, damit der Kühlschrank erkennt, was drin ist.

Ganz zu schweigen von Ideen wie Android auf Kühlschranktüren. Denn auch wenn es immer Leute gibt, die den nutzlosesten Krempel kaufen, weil es Spaß macht - wer ein Smartphone hat, braucht kein Gerät mit ähnlicher Funktionalität, aber deutlich höherem Gewicht und schlechteren Transporteigenschaften.



Wer isst hier wem was weg?

Seit etwas mehr als einem Jahr ernähre ich mich durchgehend vegetarisch - das heißt, ich esse kein Fleisch, keinen Fisch, nichts, was Gelatine enthält und darüber hinaus auch noch keine Eier. Inzwischen werde ich da kaum noch drauf angesprochen, viele Personen in meinem Umfeld haben sogar ebenfalls ihren Fleischkonsum reduziert. Gerade anfangs gab es aber viele Nachfragen, Unverständnis und auch blöde Sprüche.

Ich bin Vegetarier, weil ich ein Feind der Massentierhaltung bin. Das war der ausschlaggebende Grund und ist auch nach wie vor meine hauptsächliche Begründung. Darüber hinaus hat die folgende Ernährungsumstellung meinen Speiseplan aber nicht nur gekürzt, sondern auch an anderer Stelle bereichert. Und darum geht es im Wesentlichen in einem Artikel von Jakub, den ich euch ans Herz lege, statt viele meiner dort gut wiedergegebenen Gedanken hier noch einmal aufzuschreiben.



Take some time. II

Einige Dinge, die ein bisschen Zeit kosten, aber es wert sind, gelesen oder angesehen zu werden. Es geht wieder hauptsächlich um Musik, aber gerade Interviews gehören zu den Dingen, für die ich mir selten Zeit nehme (und vor denen ich immer etwas zurück schrecke, weil sie meist englisch und ohne Untertitel sind).



52 Songs: Verfolgungsjagd

Verfolgungsjagd. Ein Soundtrack-Thema. Wenig Zeit. Kein Wissen über Filme. Verkehr. The Great London Traffic Warden Massacre. Nein, zu entspannt. Chase. Marit Larsens The Chase. Nein, Blödsinn. Jimmy Eat Worlds Album Chase This Light. Auch Quatsch. Brian Chase, der Drummer von den Yeah Yeah Yeahs. Tick. Tick tick tick tick tick tick tick tick tick tick tick tick tick tick tick tick time you're taking, time you're taking... Nervosität. Aufspringen. Rumhüpfen. Oder Weglaufen. Oder Hinterherlaufen.

Yeah Yeah Yeahs. Tick.

Bonusrunde. :D

Police car chase - on guitar



Dokumentation ist langweilig, Show ist gefragt

Die obige Aussage stammt aus einem Kommentar zu diesem Artikel. Es geht dort darum, dass man im Internet immer mehr krass bearbeitete Fotos findet und immer weniger pure Aufnahmen, an denen nicht viel geschraubt wurde. Das sehe ich soweit erstmal auch so, aber die obige Aussage hat mich nachdenken lassen.

Als erstes ist mir eine Parallele aufgefallen: Das Fernsehen. Wie sehr schlagen sich die Privatsender um die beste Unterhaltung, während ich immer wieder höre, dass Dokumentationen nicht gerne gesehen werden. Ich habe selbst keinen Fernseher, denke aber, dass das durchaus ein Trend ist. Bei der Fotografie ist das mit der Motivauswahl nicht ganz so einfach, dafür kann man dort aber z.B. mit HDR-Aufnahmen beeindrucken.

Der "Gigantismus", wie der Autor des Artikels es nennt, findet sich auch in anderen Bereichen. Jahrelang habe ich mich intensiv mit technischen Dingen beschäftigt, besonders mit PC-Hardware, konnte jeden beraten und für jeden Wunsch einen PC zusammenstellen. Inzwischen bin ich da ausgestiegen, weil die Entwicklung in manchen Bereichen stagniert und in anderen dafür rasend weitergeht, es muss immer schneller gehen und wenn nicht schneller, dann wenigstens mehr, bunter oder "echter".

Bei der Fotografie merkt man, dass der Drang nach Perfektion ein allgemeiner Trend ist, wenn man selbst unbearbeitete Fotos macht und die herumzeigt. Ich treibe mich gar nicht viel in irgendwelchen Communitys herum, aber auch von Bekannten kriege ich immer wieder mal zu hören, was ich eigentlich für schlechte Aufnahmen machen würde. In Bearbeitung war ich nie gut und ich weiß auch gar nichts über Photoshop, es hat also schon ganz pragmatische Gründe, dass ich meine Fotos quasi gar nicht bearbeite. Außerdem fotografiere ich überwiegend Konzerte, bei der Fotomasse, die dabei entsteht, ist eh kein Platz für mehr Bearbeitung als automatische Helligkeit und zuschneiden.

Bei der Hardware muss man gar zu den anderen gehen. Das Konkurrenzdenken, wer den fettesten PC hat, hat inzwischen selbst in meiner Lanpartytruppe weitgehend aufgehört. Aber es gibt ja Microsoft und andere Softwarehersteller, die meinen, wo ja jeder einen modernen PC hat, kann man sich ja bei den Ressourcen bedienen. Ich erinnere mich noch daran, wie ich Windows ME benutzte, was vom Betätigen des Einschalters bis zum nutzbaren Desktop 8 Sekunden brauchte. Windows 7 braucht heute mehr als eine Minute, bis ich mich überhaupt anmelden kann, obwohl der Rechner in allen Bereichen mehr als doppelt so gut ausgestattet ist wie der damals.

Da mich das ähnlich nervt wie den Autor des eingangs verlinkten Artikels, gehe ich bei der Fotografie gerade zwei Wege, um davon Abstand zu gewinnen. Erstens fotografiere ich analog. Das verhindert Bearbeitung (für mich), produziert Fotos, bei denen niemand erwartet, dass ich sie bearbeite, und hilft mir gleichzeitig noch, außerhalb von Konzerten nicht auch ständig den Auslöser gedrückt zu halten und jedes Motiv zehnmal zu fotografieren.

Zweitens sichte ich alte Fotos nochmal. Ich fotografiere seit sieben Jahren, seit drei mit einer Spiegelreflex, und anfangs habe ich wirklich gar nichts gemacht mit den Fotos. Beim nochmaligen Sichten fliegen erstens nochmal viele dieser Mehrfachaufnahmen des gleichen Motivs raus, das stellt schonmal die guten Fotos besser dar. Dann werden die, die über bleiben, teilweise zugeschnitten - dafür habe ich schließlich ein Dutzend Megapixel. Und während ich das mache, merke ich erstmal, wie viele gute Fotos ich eigentlich schon gemacht habe. Und daran sehe ich: Es ist gar nicht so ein Wunderwerk, beeindruckende Fotos zu machen, wie man sie auf diversen Websites findet. Man findet sie bloß immer direkt zu Hunderten - dass man das alleine nicht in ein paar Jahren anhäuft, ist doch vollkommen normal. Das muss einem nur erstmal bewusst werden.

Bei Konzerten werde ich weiterhin 300 Fotos machen, 250 löschen und 50 so behalten wie sie sind. Das ist der Dokumentationsteil. Wenn da etwas nicht schön ausgeleuchtet oder nicht ganz scharf ist, ist das halt so, das Wichtige sind eh die Erinnerungen, die an dem Foto hängen. Und für Fotos, die wirklich gut aussehen, muss ich mal wieder mehr unterwegs und draußen fotografieren. Dann ergibt sich das schon. hahahah



Take some time. I

Manchmal sitze ich abends, oder eher nachts, vor dem PC, und bin genervt davon, immer alles schnell abarbeiten zu müssen. Und manchmal wehre ich mich dann dagegen, indem ich mich nicht dagegen wehre, und arbeite Dinge ab, indem ich mir Zeit dafür nehme. Das sind jetzt nicht solche Sachen wie "den Flur putzen" oder "zum Arzt gehen", sondern eher so etwas wie "endlich diesen Feed lesen, der mich schon seit Wochen im Google Reader nervt". Und manche Dinge sind es wirklich wert, dass man mal nicht beachtet, dass man damit jetzt eine halbe Stunde, eine ganze, zwei Stunden verbringen wird, während man in der Zeit doch 99 andere Dinge tun könnte.

Vielleicht wird das eine Reihe. Und weil das hier meistens ein Event- und Musikblog ist, starte ich die Reihe dann mal mit einer Reihe musikalischer Beiträge.

Einige Live-Aufnahmen und ein Interview mit Lykke Li bei KCRW [offlline] (englisch, 37-minütiges Video)
Lohnt sich, weil Lykke Li eigentlich nicht so der Interviewtyp ist.

Sonntagsgespräch auf HR mit Judith Holofernes von Wir sind Helden [offline] (deutsch, 30-minütiges Video)
Lohnt sich, weil Judith nicht nur geniale Songtexte schreibt, sondern auch sonst eine bemerkenswerte Persönlichkeit ist. Kann man sich gut als Tagesabschluss angucken.

Exklusivinterview mit Paramore auf MTV zur Bandkrise (englisch, wahlweise Video oder Text)
Lohnt sich für Paramorefans, weil da mit allem aufgeräumt wird, worüber man sich so Gedanken machen könnte. Und weil die Band bemerkenswert entspannt damit umgeht, dass sie zwei Mitglieder verloren hat, und weil es zeigt, dass Paramore es auch so meinen, wenn sie sagen, dass ihnen die Fans am Herzen liegen.