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[gastbeitrag] Halloween - Ein Fazit

Es ist der 31. Oktober, Halloween. Der Tag auf den sich viele Kinder und Jugendliche vorbereitet haben, die einen weniger, die anderen mehr. „Süßes oder Saures“, „Trick or Treat“ sind nur zwei ihrer Schlachtrufe, wenn sie um die Straßen ziehen, den Geruch von Süßem schon aus 2 Kilometern Entfernung witternd. Einmal als Beute ausgemacht, entkommt ihnen fast niemand mehr.
Halloween, ein Fest das aus Irland stammt, welches bereits im 19. Jahrhundert von dort mit Auswanderern in die USA zog, wo es nach und nach zur Tradition wurde. Anfang der 90er Jahre boomte Halloween und das Geschäft mit dem Fest. Verkleidet bis zum Anschlag, mit teilweise wirklich realistischen Verletzungen am Hals, zog man von Haus zu Haus. Schließlich kam dieser Brauch auch nach Deutschland. Ich weiß nicht wie Halloween vor der Jahrtausendwende aussah, daran kann ich mich leider nicht erinnern, aber ist es denn zuviel zu erwarten, dass man sich für das Praktizieren eines amerikanischen Brauches auch so verkleidet wie es in Amerika gemacht wird? Ich denke nicht.

Es klingelt, das dritte Mal an diesem Abend. Ich gehe die Treppe hinunter und öffne die Tür. Vor mir:
Ein 2-Käsehoch, verkleidet mit einem einfachen Stoffumhang, darunter Jeans und ein Pulli mit der Aufschrift „Rock“, schwarz, er sieht müde aus.
Daneben ein 3-Käsehoch, ebenfalls abgeschlafft. Er trägt über der Schalkemütze einen Hexenhut, geschätzte Größe L, wahrscheinlich ist eigentlich S seine. Eine blaue Winterjacke, Jeans, neben dem Hexenhut trägt er als Verkleidungsstück einen roten Umhang. Er erinnert mich an Superman.
Die dritte im Trio ist eine wahrscheinlich 14-Jährige, etwa meine Größe, Stiefel, Jeans, modische Winterjacke in weiß. Sie ist die einzige die Make-Up trägt, Kayal, Eyeliner und Puder, desweiteren hat sie schwarz lackierte Fingernägel. Ohne die Schminke und die dämliche Winterjacke wäre sie wahrscheinlich sogar ganz hübsch.
Alle drei haben Taschen, ziemlich voll mit zuckerhaltigen Lebensmitteln.

Ich glaube diese drei haben den Sinn von Halloween falsch verstanden. Eigentlich war der Sinn nicht, an jeder Haustür, müde von der Schlepperei der eh schon randvollen Taschen, (Un)Mengen von Süßem zu fordern und bei Nichterfüllung die faulen Eier gegen die Hauswand zu schmeißen. Es ging und geht um mehr. Halloween hier und in den USA sind nicht dasselbe.

Glücklicherweise gibt es dann auch noch gute Erfahrungen. Nichts ist schöner an Halloween als ein kleiner Vampir, der mir entgegen röchelt: „Trick or treat!“

Frohes Halloween!