Viele, die vor 5-10 Jahren mit dem Bloggen angefangen haben wie ich, werden anfangs viele ihrer Leser aus der Bloggerszene gewonnen haben. Blogger waren unter sich, es wurde reichlich kommentiert, man verbreitete kräftig, welche anderen Blogs man so liest, es gab Treffen, an denen nur Blogger teilnahmen, aber von denen viele. Das hat sich entweder geändert oder ich habe den Anschluss verloren, nicht ohne Grund nutze ich inzwischen ein System für meinen Blog, bei dem man gar nicht kommentieren kann.
Nach wie vor gibt es aber unter euch Lesern jene, die nie zur Szene gehörten, vielleicht gar nicht so richtig wissen was ein Blog ist und vor allem wie man den am besten liest. Für euch ist dieser Artikel.
Ein Blog ist kurz gesagt eine chronologische Folge von Artikeln. Artikel kann dabei von kurzem Gedanken über Tagebucheintrag bis hin zu sorgsam recherchiertem Sachtext alles heißen und auch gemischt vorkommen (wie hier zum Beispiel). Es kann einen oder mehrere Autoren geben, Artikel können mehr oder weniger regelmäßig erscheinen. Typischerweise, aber nicht zwingend immer, hat ein Blog eben auch eine Kommentarfunktion. In Falle von Konzertheld.de (dem Blog, den ihr gerade lest) wird lediglich Feedback von Twitter dargestellt - früher auch Facebook, dort bin ich aber inzwischen selbst nicht mehr vertreten.
Auf der Startseite sind also die neuesten Artikel zu sehen, der neueste ganz oben. Nach unten hin wird es älter und ganz unten kann man weiterblättern. Interessanter ist es, anhand von Schlagworten (Tags), die hier in rot mit vorangehender # dargestellt werden, durch Artikel zu stöbern. Klickt man darauf, erhält man eine ähnliche chronologische Ansicht, jedoch werden nur Artikel mit diesem Schlagwort dargestellt. Ich nutze das, um Themen zu markieren, und auch für Artikelserien / wiederkehrende Artikel (wie die Musikvorstellungen im Artikel unter diesem hier).
Durch die chronologische Darstellung kann man prinzipiell einfach gelegentlich die Startseite aufrufen und schauen, was es neues gibt. Da aber die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass man sowieso auch (vielleicht unbewusst) andere Seiten liest, die blogartig publiziert werden, lohnt sich oft die Nutzung eines Feedreaders. Ein Feed ist eine maschinenlesbare Form des Blogs, die ebenso aktuell ist wie die normale Darstellung, aber von besonderen Diensten (Feedreaderanbietern) automatisiert gelesen werden kann. Ein Feedreader sammelt dann automatisch alle neuen Artikel von allen eingetragenen Blogs und man erhält so auf einer Website gesammelt einen Überblick, welche Blogs neue Artikel veröffentlicht haben. Man kann diese dann direkt dort lesen oder einzeln anklicken und auf der Ursprungsseite lesen.
Das funktioniert auch für viele Nachrichtenseiten. Diese bieten oft auch separate Feeds für verschiedene Ressorts an. Das ganz rechts Symbol in der Titelleiste meines Blogs ist das üblicherweise verwendete Zeichen für Feeds - jede Seite, auf der man es sehen kann, bietet einen Feed an und kann von einem Feedreader gelesen werden.
Kostenlose Feedreader sind zum Beispiel Feedly, The Old Reader oder Inoreader. Dort legt man sich ein Benutzerkonto an und los geht's. Meistens genügt es, einfach die Adresse der Website in ein dafür vorgesehens Feld im Feedreader einzutragen, die Adresse des eigentlichen Feeds sucht sich die Anwendung dann selber aus dem Quelltext der Website heraus. Bei Seiten mit mehreren Feeds kann es passieren, dass man nicht den richtigen erwischt, dann muss man selbst nach einer Liste suchen und den richtigen Feed auswählen.
So erhält man den Vorteil, vielen Seiten folgen zu können, ohne mühselig immer einzeln nachschauen zu müssen, ob es etwas neues gibt. Auch von Blogs, die nur selten veröffentlichen, sieht man neue Artikel dann sofort. Für mich ist das ein unverzichtbares Werkzeug geworden - in meinem Feedreader finden sich Nachrichten, informative und unterhaltsame Artikel und inspirierende Fotos. Es ist in gewisser Weise ein Werkzeug zur leichteren Erkundung der guten Seiten des Internets. Viel Spaß damit.