Glückliche Fügung


Manchmal häufen sich ja Pannen und man flucht immer mehr und am Ende kommt es ganz dicke - so wie letztens nach der Veganermesse. Manchmal häufen sich aber auch Pannen und gleichen sich gegenseitig aus. So bin ich heute letzten Monat nach Hamburg zum Vorbereitungstreffen für den Kirchentag gefahren und hatte dafür zum ersten Mal den Hamburg-Köln-Express (HKX) gebucht. Ab Münster für sagenhafte 18€, ein Traum, Münster ist von Dortmund weniger als eine Stunde entfernt, über 20 Minuten zum Umsteigen. Eigentlich.

Dann kreuzten wir einen verspäteten Intercity, der natürlich Vorrang hatte. Erst Recht vor dem Konkurrenzunternehmen Eurobahn! Anschließend blieben wir aufgrund eines technischen Problems am Zug in Werne an der Lippe eine Weile stehen. Da kamen dann schon Fragen auf: Wie handhabt denn die Eurobahn Verspätungen? Und was muss ich tun, wenn ich aufgrund einer Verspätung von Privatunternehmen A (Eurobahn) einen Zug von Privatunternehmen B (HKX) verpasse? Unser Aufenthalt sollte "unbestimmte Zeit" dauern, der Zugfahrer telefonierte, startete den Zug neu, stieg aus und suchte nach dem Problem.

Und fand es auch. Fuhr los und bremste sofort wieder. "Sehr geehrte Fahrgäste, wie sie soeben bemerkt haben, fährt der Zug zwar wieder, allerdings müssen wir nun erst noch einen Intercity vorlassen." Sprach's, wartete und drückte aufs Gas. Trotzdem erreichten wir Münster drei Minuten nach planmäßiger Abfahrt. Aber dann die Durchsage der Anschlusszüge (ich schreibe nie wieder etwas Böses darüber!) - der HKX hat Verspätung - aufgrund eines vorausfahrenden verspäteten Intercitys. Das gleiche Problem, diesmal dem anderen entgegen wirkend.

Gerade nachdem ich mich mit einer jungen Dame unterhielt, die überlegte, ob inzwischen auch das Gleis geändert wurde (der Intercity war weg, der HKX kam nicht), wurde das Gleis geändert. Dort kam dann zunächst eine Regionalbahn, eine andere wurde gefühlte 27 Mal durchgesagt, weil sie ausfiel und man eine andere benutzen sollte (falls man nach Gronau möchte. Da war ich auch mal...). Dann fuhr an dem Bahnsteig, von dem wir kamen, ein HKX ein. Allgemeine Verwirrung, aber auf der Anzeigetafel war der HKX nach Hamburg angeschlagen und zu dieser Zeit sollte auch der nach Köln fahren.

Es hatte dann auch alles seine Richtigkeit so. Leider kamen nur die Fahrgäste nach Köln in den Genuss der alten Rheingold-Waggons, mein Zug war mit Waggons der Nordwestbahn ausgestattet. Aber man kann nicht alles haben - und heute gab es immerhin schon glückliche Fügungen und freundliches Personal!

Nachtrag: Auf dem Rückweg hatte ich dann auch das Glück, die Rheingold-Wagen nutzen zu können. Traumhaft! Ich habe noch nie in so großen, bequemen Sitzen in einem so gemütlichen Abteil gesessen. Hoffentlich fahren die dauerhaft für den HKX!