Eine Woche Brighton.


Inzwischen bin ich wieder angekommen in Herne im schönen Ruhrgebiet, habe mich dran gewöhnt dass die Autos rechts fahren und koche mein Essen wieder selbst. Daher gibt es heute zusammen mit den ersten Fotos ein kleines Fazit.

Das Hostel

Was durchgehend alle Bewertungen zum Hostel sagten, war, dass man dort gut Menschen kennen lernen kann. Das stimmt definitiv. Ich habe Franzosen, Schweden, Briten und Deutsche getroffen und viele nette Unterhaltungen gehabt. Das ist aber nicht unbedingt ein Verdienst des Hostels - die dort wohnenden Besucher waren einfach sehr nett und durch den allgemeinen Mangel an Privatsphäre in Hostels hat man halt die zwangsweisen Begegnungen genutzt. Das war auch gut so, spricht aber eher für ein Hostel als Unterkunft allgemein als für dieses konkrete.

Wirklich schlecht war hingegen, dass der Laden einfach total siffig war. Von vier Klos waren zwei defekt und die anderen beiden klein und dreckig. Die Schlafsääle Schlafräume waren brauchbar geputzt, aber auch kein bisschen mehr. Auch Lampen und Türen funktionierten nicht alle. Darüber hinaus war das Frühstück extrem dürftig. Dafür war das Personal sehr hilfsbereit und freundlich, ohne die Angestellten hätte ich ohne Strom auskommen müssen - sie waren aber auch schlecht organisiert, denn ich wurde zweimal angesprochen weil ich angeblich im falschen Bett lag.

Shopping in Brighton

Neben dem grandiosen Konzert war ein weiterer Grund für meine Reise nach Brighton, dass es dort eine sehr große Künstlerszene und damit zusammenhängend auch sehr viele kleine Läden gibt, in denen man stundenlang durch Krempel stöbern kann. Das stimmt noch viel mehr als ich es mir vorgestellt hatte, ich berichtete ja bereits ausführlich. Das normale Einkaufen war allerdings eher eine Herausforderung, vor allem, weil die Produktauswahl ziemlich anders ist als bei uns. Typisch deutsche Produkte wie Backwaren und Kartoffeln sollte man als verwöhnter Deutscher besser meiden, wenn man sie denn überhaupt bekommt. Mein persönlicher Horror: Taschentücher. Es gibt quasi nur Kleenex - die kosten einfach mal das vierfache von dem, was ich hier für Taschentücher zahle. Dafür ist es in Brighton wie auch in London extrem einfach und günstig, Musik in jeglicher Form zu erwerben.

Allgemein ist anzumerken, dass es in Brighton drei große Bereiche für Shopping gibt: Die Lanes mit ihren vielen kleinen Läden, den Churchill Square mit dem klassischen Stadtzentrums-Shoppingcenter und Marina Town, der Ministadt am Meer, die eine Mischung aus beidem bietet. Darüber hinaus sind natürlich auch in der Stadt verteilt verschiedene Läden beider Art. Einer meiner Lieblinge: Der Laden für "Contemporary Neon Lighting" am Meer, neben der Concorde 2.

Menschen in Brighton

Das Beeindruckendste bleibt aber nach wie vor, dass die Menschen dort ganz anders drauf sind als hier. Ich traf Menschen auf offener Straße, die lächelten, einfach so. Eltern ist es nicht peinlich, ihren Kindern in aller Öffentlichkeit was vorzusingen. Gut gelaunte Leute summen irgendwas vor sich hin. Niemand stört sich daran, dass Studenten in Dreadlocks und mit Piercings oder in Jogginghose rumlaufen. Nur wenige haben hier auf der Straße ihren MP3-Player im Ohr - zumindest gefühlt wurde dadurch viel mehr auf die anderen Menschen auf der Straße geachtet.

Von der Band, die am Meer in einer Nische spielte, weil ihr gerade danach war, habe ich ja schon erzählt. Ein weiteres schönes Beispiel: Abends saß vor einer Bar ein Straßenmusiker mit seiner Gitarre, um etwas Geld zu sammeln. In Deutschland wäre es nicht ungewöhnlich gewesen, wenn man ihn dafür verjagt hätte, damit die Kundschaft sich nicht daran stört. In Brighton bekam er Essen nach draußen gebracht.

Was ich in Brighton vermisst habe

  • Selber kochen zu können
  • Unter und über meinem Bett kein weiteres Bett zu haben
  • Schlagzeug und Bass spielen zu können

Was ich hier vermisse

  • Das Meer
  • Die entspannten Menschen
  • Jeden Tag neue interessante Menschen aus anderen Ländern zu treffen

Abschließend möchte ich euch noch die Berichte von Smilla von anders-anziehen ans Herz legen, die zeitgleich mit mir in Brighton war, allerdings nicht zur Entspannung. Trotzdem hat sie es geschafft, einige Menschen anzusprechen und zu fotografieren und wie immer sind dabei tolle Fotos und interessante Geschichten herum gekommen. Nehmt euch also die Zeit und schaut mal rein.