Rock the Church


Während andere sich jedes Wochenende betrinken, bin ich momentan jedes Wochenende auf irgendeinem Konzert. Schon etwas her ist inzwischen Rock the Church, eine Veranstaltung in Gelsenkirchen-Buer, bei der drei Bands in einer Kirche auftreten. Keine großen Namen und kein großes Event, aber sehr günstig und durchaus mit Künstlern die sich hören lassen können.

Ich hatte vergessen, vorher mal reinzuhören, wer da so auftritt, und mich daher auf einen eher fotografischen Abend eingestellt. Aufgetreten sind dann n:ticket, Blind Pilots und Sebel van der Nijhoff, zwei Rockbands und ein Singer-Songwriter1, damit war der Abend auch musikalisch nicht weit von meinem Geschmack entfernt.

[n]ticket hatten gerade angefangen, als ich vom Imbiss gegenüber zurück kam, und machten schon kräftig Lärm. Der Sänger hat kräftig Stimmung ins Publikum gebracht und überhaupt war die ganze Band ziemlich gut dabei. Zwischendurch gab's ne Mitmachaktion aus der rockenden katholischen Jugend und als die erste Reihe gerade wüst am Headbangen war, wurden zwei auf die Bühne geholt.

Nach so einem gelungenen Einstieg fragte der Moderator dann fatalerweise, ob jemand Lust auf Akustik hätte. Da gab es dann etliche "Nein!"-Rufe... Sebel van der Nijhoff, der akustisch mit seinem Bassisten da war, trat natürlich trotzdem auf. Erwartungsgemäß gab es diesmal keinen wilden Pogo, dafür wurde das Publikum gespalten, denn Sebel verlässt sich größtenteils auf seine Texte, die zwar meist gut, aber oft auch recht frauenfeindlich sind. Mehr oder weniger ernst gemeint hat das immerhin für Stimmung gesorgt, wobei es durchaus auch rockigere Einlagen gab, denn auch mit Akustikgitarren kann man mehr als Balladen spielen.

Blind Pilots, deren Schlagzeug schon vorher bei [n]ticket benutzt wurde, waren aber definitiv der Headliner des Abends. Trotz der geringen Zuschauermenge (mutig geschätzt waren es vielleicht hundert Leute) gab es das volle Rockerprogramm mit Pogo, Moshpit, Headbangen und Wall of Death. War aber für alle recht angenehm, denn für die, die keine blauen Flecken wollten, war genug Platz, etwas außerhalb ein bisschen ruhiger zu feiern, aber die Stimmung war insgesamt gut. Der Bassist war der Hammer, es ist ein Wunder, dass ich ein Foto habe, wo er gescheit drauf zu sehen ist, soviel, wie der durch die Gegend gesprungen ist.

Für mich war's ein interessantes Erlebnis. Durch die ungezwungene, wenig offiziell wirkende Atmosphäre und die in der Mitte der Kirche aufgebaute Bühne war es leicht, umher zu laufen und zu fotografieren wie ich gerade Lust hatte. Außerdem konnte ich gefahrlos Objektive wechseln, was nicht immer so leicht ist. So hat der Abend einen netten Mix aus guter Musik, Konzertstimmung und Fotoevent abgegeben. Die Speicherkarte ist voll geworden und der Akku leer und dank des neuen Objektivs und dem Einsatz meines Teles, was ich eigentlich viel zu selten verwende, ist die Ausschussquote auch nicht so irrsinnig hoch.

  1. Woher auch immer der Begriff kommt, aber mittlerweile verwendet den ja jeder...