Musik-Neuentdeckungen 01/2020 & 02/2020


Wie jeden Monat stelle ich hier die Lieder vor, die ich neu entdeckt habe - weil ich sie zu schätzen gelernt habe, weil sie nach langer Zeit wieder aufgetaucht sind oder weil sie einfach neu sind. Radio, Konzerte, Festivals und Empfehlungen von Freunden und Bloggern bringen immer wieder frischen Wind in meine Sammlung und die hier ausgewählten Titel, oft auch andere Titel der Band, möchte ich als Empfehlung an euch weitergeben. Aufgrund der schwierigen Lage in Deutschland gibt es meistens keine Links, aber über Google, Spotify & Co findet sich alles.

Während der Januar noch ruhig anlief und ich unsicher war, ob ich daraus einen eigenen Blogpost mache, ging es im Februar richtig rund. Dieses Jahr läuft bisher ausgesprochen gut, was Popmusik angeht: Mehrere Künstler kündigen neue Alben an oder veröffentlichen sie bereits, dank den NPR Tiny Desk-Konzerten entdecke ich eine großartige Gruppe nach der anderen und es scheint, als kenne ich derzeit mehr Leute, die gute Popmusik hören und mir solche empfehlen können, als Leute aus der Rockszene.

Hayley Williams - Simmer
Mein aktuelles Highlight gleich am Anfang. Hayley Williams von Paramore macht ein Solo-Album und stellt dabei fast alles auf den Kopf. Fluchen in Songtexten, was früher nie klar ging, ist nun ok, und Nacktheit in Musikvideos ist auch kein Tabu mehr. Mit mehreren Paramore-Mitgliedern geschrieben und produziert ist der bisher veröffentlichte Teil des kommenden Albums "Petals For Armor" außerdem musikalisch absolut großartig. Weit, weit weg von Paramore aus "Riot!"-Zeiten, aber auch weit weg von Pop-Paramore, mit denen ich bis heute nichts anfangen kann. Düster, stimmungsvoll und emotional.
Judith Holofernes, Käptn Peng und Gisbert zu Knyphausen - Danke, ich hab schon / Kündigung/ Guten Tag
Drei grandiose Musiker mischen einen Judith Holofernes-, einen Wir sind Helden- und einen Käpt'n Peng-Song? Fantastisch. Sehr unterhaltsam.
Carly Rae Jepsen - Your Type
Einfach Popmusik, aber gute.
Element of Crime - Nimm dir, was du willst
Spielen wir in meiner Band und ich mag den Text.
The HU - Wolf Totem feat. Jacoby Shaddix of Papa Roach
Irgendwo zwischen Rock, Metal und mongolischen Kehlkopfgesängen bewegen sich The HU, die auf Youtube seit einiger Zeit aufsteigen. Die Kombination ist meiner Meinung nach grandios und dieser Titel eignet sich gut zum Einsteig für alle, denen das eigentlich zu seltsam klingt. Wer gitarrenlastige Rockmusik oder Metal mit cleanem Gesang mag und auch mal über den Tellerrand blickt, sollte sich das anhören.
Genevieve - Show Your Colors
Zurück zum Pop. Genevieve habe ich bei NPR entdeckt, sie hatte nur eine kurze Solokarriere und singt eigentlich für Company Of Thieves, aber zu Solozeiten entstand unter anderem dieser schöne Song. So fröhliche, pushende Musik findet man viel zu selten. Tanzbar, lebending, gut gelaunt. Außerdem gibt es ein wunderschönes Video dazu.
Company Of Thieves - Treasure
Speaking of Company Of Thieves: Die klingen zum Beispiel so. Etwas geheimnisvoll, irgendwie rockig, aber nicht laut, tanzbar, aber nicht aufdringlich.
The Hush Sound - Medicine Man
Und um die Kette noch eine Station weiterzuführen: Der Bassist von COT ist auch der Bassist von The Hush Sound. Die wiederum erinnern mich sehr an The Pretty Reckless, nur weniger auf Drogen. Was nicht unbedingt schlecht ist.

Bonusfeature: Bertolt Meyer, der an der TU Chemnitz als Professor lehrt und in seiner Freizeit als DJ aktiv ist, hat mit seiner Unterarmprothese den ungefähr coolsten Hack gebaut, den ich seit Jahren gesehen habe. So sehen Erfinder- und Musikergeist aus - Basteln bis zum Erreichen der eigenen Ziele, auch am eigenen Körper. Hacking prosthesis to control synthesizer

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