Ein Jahr ist vergangen, seit ich einen Garten in einer Kleingartenanlage übernommen habe. Anfangs war es mehr ein Dschungel als alles andere - aber auch nachdem sich das geändert hatte, hat sich noch viel getan. Ich habe zahlreiche Beete angelegt, Wildwuchs beseitigt, an vielen Stellen versucht, Struktur reinzubringen. Dabei habe ich natürlich stets Fotos vom Fortschritt gemacht - jedoch war es mir zu langweilig, einfach in regelmäßigen Zeitabständen ein paar Bilder zu zeigen. Stattdessen möchte ich nun in mehreren Blogeinträgen geballt zeigen, wie sich einzelne Abschnitte verändert haben. Wir beginnen mit einem Sektor, den ich "vorne links" getauft habe. Da es viele Bilder gibt, zeigt die Startseite zum Schutz eures Datenvolumens von unterwegs nur das erste Bild - darunter bitte einmal klicken, um den Rest zu sehen.
Das erste Bild zeigt den Bereich fast ganz am Anfang - das meterhohe Gras ist bereits mit der Sense umgehauen worden, das war's aber auch schon. Rosen und Sträucher wuchern wild vor sich hin, die Komposthaufen erkennt man kaum mehr als solche und der gesamte Bereich ist eine einzige ungepflegte Rasenfläche. Im Hintergrund sieht man die Leiter von meinem ersten Versuch, Kirschen zu ernten. Links stand eine Konifere, die gar nicht zulässig ist in Kleingartenanlagen.
Zeitsprung zwei Monate nach vorne. Der ganze Grünschnitt ist vom Rasen verschwunden. Die Sträucher sind ein bisschen in die Schranken gewiesen worden und: Es gibt ein Beet! Die Knochenarbeit, dieses Beet anzulegen, habe ich damals in einen eigenen Artikel verpackt. Auf diesem Foto sieht man, wie dort bereits Senf wächst. Links davon steht eine der defekten Regentonnen vor den Komposthaufen als Windschutz für eine Tomatenpflanze, daneben abgedeckt die Grasnabenstücke.
Ein Monat später, es ist Mitte Oktober. Ein Nachbar hat mir mit der Kettensäge die Konifere kahl gemacht, den Stamm wollte ich behalten und ausbuddeln. Man kann die Komposthaufen benutzen! Links vorne haben sich an irgendeinem Gewächs die Blätter wunderschön verfärbt.
Mitte November, es gab den ersten Schnee. Der Senf zeigt sich unbeeindruckt. Ich werde die verdammten Zweige von der Konifere nicht los. Der Kirschbaum ist kahl, die Rosen auch bald. Ich habe erneut tagelang geschuftet und den Stamm der Konifere... tja, leider nur abgebrochen, nicht mitsamt Wurzeln ausgegraben.
Nicht viel passiert in den nächsten zwei Wochen, aber diese Aufnahme zeigt schön, wie groß das Loch ist, das das Ausgraben des Baumes hinterlassen hat.
Es ist Ende Februar, der Winter ist noch nicht vorbei, der Schnee schon. Der Senf ist wie geplant abgestorben und lässt sich nun leicht rausziehen. Der Boden ist tatsächlich gelockert.
Dieses Bild mit dem stimmungsvollen Licht entstand am letzten Märztag. Nun ging es richtig rund: Das Beet vom Senf ist erstmal abgedeckt, damit es nicht austrocknet. Links im Vordergrund entsteht der Kartoffelacker. Die Rosen werden langsam wieder grün und rote Schnüre sind überall im Garten aufgespannt, ich erstelle einen Plan. Ein Teil des Rasens (vor der Schubkarre) musste dran glauben, um die ganze Erde, die überall im Garten anfällt, zu sammeln und zu sieben. Alles, was gesiebt ist, landet auf dem Acker, und ich freue mich, wie fein die Erde nun ist.
Der Mittelweg ist sauber und benutzbar und im Hintergrund versuche ich mit kaputten Regentonnen die Höhe eines geplanten Gewächshauses nachzustellen. Vorne: Mehr Grasnabe.
Ende April ist der Kartoffelacker fertig vorbereitet...
...und die Kartoffeln kommen rein. Am Kompost blühen Frühlingsblumen, die ich ausgebracht hatte. Den Grill des Vorbesitzers hat es nun zerlegt, aber er dient als Feuerschale.
Einen Monat später zeigen sie ihr Grün und ich bin verunsichert, denn ich habe seit zwanzig Jahren keine Kartoffelpflanzen gesehen... dieses Foto mag ich sehr, da es realistisch festhält, wie grün der Garten zu der Zeit war. Hinter dem Acker: Der immer wandernde Erdhaufen, denn an anderen Stellen werden auch Beete angelegt und natürlich möchte ich im Beet immer nur gesiebte Erde, aber gesiebt werden muss auch irgendwo, aber noch gibt es ja keine Beete, auf die man sieben könnte, während man gerade Erde rausschaufelt...
Zwischen diesem Foto und dem vorherigen ist nur gut eine Woche vergangen.
So sah es am 10. Juli diesen Jahres aus. Die Kartoffeln sind ein Dickicht. In dem kleinen Beet wachsen ein paar Kohlrabipflänzchen, die Einfassung ist fertig. Der eine Komposthaufen ist weg, auf dem Bild sieht man nicht, dass dort nun ein weiteres Beet ist. Die Rosen blühen prächtig und sind so sehr gewachsen, dass die eine ihr eigenes Gewicht nicht mehr tragen kann. Die Bewässerungsanlage steht und hat mir schon eine Menge Zeit gespart, denn der Sommer fing heiß an. In der kaputten Regentonne, die immer noch ständig woanders herumsteht, entsteht langsam ein Hochbeet.
Ich mag den Rückblick am liebsten zu diesem Foto: Das war am 1. Dezember. :-)
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