Sharkoon Fireglider: Schlichte Luxusmaus


Nachdem mich Logitech enttäuscht hatte, probierte ich die Sharkoon Fireglider aus, ebenfalls eine Lasermaus mit Kabel und sieben Tasten, allerdings ein paar Euro günstiger. Sharkoon war mir bisher eher als Hersteller von Casemodding-Zubehör bekannt, eine Gamingmaus, die aussieht wie eine Büromaus und auch als solche genutzt werden kann, machte mich neugierig.

Die (der?) Fireglider kommt in einer für Gamingzubehör üblichen schicken Verpackung, die sich leicht öffnen lässt. Zum Lieferumfang gehören außer der Maus auch sieben kleine Gewichte, mit denen sich das Gewicht der Maus anpassen lässt. Ebenfalls anpassen lässt sich die Empfindlichkeit in DPI (bis zu 3600). Eine farbige Anzeige auf der Maus signalisiert den eingestellten Wert. 3600 ist so unfassbar schnell, dass ich die Maus nicht mehr kontrollieren kann. Ich entscheide mich für den Wert, bei dem die Anzeige grün leuchtet, es ist einer der niedrigsten und zum normalen Arbeiten völlig ausreichend. Zusammen mit den Gewichten rechtfertigt sich so jedenfalls der Begriff Gamer-Maus. Der DPI-Wert wird übrigens intern gespeichert, bleibt also auch erhalten, wenn man die Maus an einen anderen Rechner mitnimmt oder zwischendurch aussteckt oder den Rechner neustartet.

Außerdem dabei sind zwei Sets Ersatzfüße, falls die mal abnutzen. Sehr löblich, da mir sowas bei anderen Mäusen schon öfter gefehlt hat. Die Tasche wirkt ziemlich klein und nicht besonders hochwertig, aber bei einem Preis von kaum über 20€ kann man da gut drüber weg sehen.

Ein Kaufgrund war das "fein justierbare" Mausrad. Das hört sich für mich an, als könnte man daran irgendwas verstellen. Dem ist nicht so, es handelt sich um ein normales Mausrad mit feiner Rasterung, sehr angenehmem Drehverhalten und sehr leisem Drehgeräusch. Letzteres tröstete mich dann auch, denn der Hauptgrund, warum ich mich bisher gegen gerasterte Mausräder entschied, war das laute Klicken beim Drehen. Das Mausrad bleibt beim Klicken sehr stabil, das genaue Gegenteil der Logitech M500. Seitliches Scrollen gibt es nicht.

Die Maus liegt nicht unglaublich gut, aber schon sehr angenehm in der Hand. Von der Größe her würde ich sie zwischen der VX und MX von Logitech anordnen. Mir ist sie groß genug, etwas kleiner wäre auch ok gewesen. Nutzern der MX ist sie möglicherweise auch wegen der vergleichsweise geringen Höhe zu klein. Die Oberfläche fühlt sich aufgrund der Beschichtung sehr angenehm an. Auf meinem Kunststoff-Mauspad gleitet sie leise und leicht.

Das Klicken der Maustasten ist deutlich hörbar, die Tasten sind aber angemessen leichtgängig. Kein labberiges Zeug, aber Kraft aufwenden muss man auch nicht. Mehr kann man bei normalen Tasten nicht reißen. Die sechste Taste ist ganz am Kabelende zwischen linker Maustaste und Rad positioniert. Durch zweistufige Erhöhung und geriffelte Oberfläche hebt sie sich deutlich ab und auch durch die Position ist es schwer, sie versehentlich zu treffen, und doch leicht genug erreichbar um sie im Alltag zu nutzen. Die siebte Taste ist unter dem Rad und schaltet den DPI-Wert um. Die Software zur Tastenprogrammierung nutze ich nicht, da ich unter Linux arbeite. Dort sind die beiden seitlichen Tasten (vor und zurück) standardmäßig vertauscht. Das lässt sich anpassen, ich finde es aber angenehm, da aufgrund der etwas anderen Position der Tasten die Zurück-Taste dort ist, wo sie immer ist, die Vor-Taste aber nicht dahinter, sondern davor. Für meinen Daumen ist diese Lage angenehmer. Auch hier wurde übrigens eine Riffelung verwendet, um die Tasten unterscheiden zu können.

Die Fireglider fällt kaum auf, wenn sie auf dem Schreibtisch liegt. In der niedrigsten DPI-Stufe leuchtet gar die LED nicht. Trotzdem punktet sie durch gute Verarbeitung, angenehmes Handling und viele Kleinigkeiten. Die Gewichte habe ich nicht ausprobiert, aber beim Herausnehmen zeigt sich schon, dass man das Gewicht der Maus damit fühlbar verändern kann. Die Sharkoon Fireglider wird mich nun jedenfalls länger begleiten.