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Chemnitz I

Bei meinem ersten Besuch in Chemnitz war ich auf Wohnungssuche und habe vor allem Makler getroffen, die auf viele verschiedene Weisen nervtötend waren. Zum Glück sind die Makler aber nicht repräsentativ für die Stadt.

Gablenz, Mittwochabend. Unterwegs auf der Suche nach einem Imbiss. Nach ein paar Kilometern entdecke ich eine offenstehende Tür einer Pizzeria. Ich gucke hinein, anscheinend ist schon geschlossen, aber der Besitzer winkt mich herein. Ich bestelle, er macht fix nochmal Pizzateig. Man kann nicht mit Karte zahlen, ich hole Bargeld. Der Chef ist immer noch hinten, sein Kollege hängt wortlos vorne bei mir rum. Irgendwann kommt ein unangenehm wirkender Typ herein, der aber Stammgast zu sein scheint. Der Chef weiß, was er will, holt ein Bier und macht nochmal Teig. Meine Pizza ist ohne Peperoni, kostet aber mehr als wenn welche drauf gewesen wären.

In Herne haben freie Imbissbuden auch manchmal ihre Preise je nach Kunde und Tageszeit gewürfelt. Manchmal verschwand der Besitzer ein paar Tage später spurlos.



Stromausfall und nutzlose Tickets

Merkwürdigkeiten aus dem Alltag eines Pendlers...

Stromausfall an Bahnhöfen erlebt man nicht alle Tage. Dass der Zugverkehr dadurch nicht beeinflusst wird, noch weniger. Das im sicherheitsbewussten Deutschland an einem stockfinsteren Bahnhof nur lapidar darauf hingewiesen wird, dass man beim Aussteigen aufpassen soll, hätte ich nicht erwartet (nicht, dass es mich stören würde).

Dann gab's da den Typen, der durch den Zug gelatscht ist und mich angesprochen hat, ob ich das sei, der hier Musik hört. Nein, die Ohrhörer sind zur Deko. Man hat klar gehört dass es von weiter hinten kam... "das ist hier nämlich verboten". Ahja. Wenn's dich stört, sag's doch einfach. Der kam bestimmt aus dem Bogestra-Gebiet, wo seit letztem Jahr eine Kampagne läuft, die auf das Verbot von offenem Essen und lauter Musik in Bussen und Bahnen hinweist. Übrigens noch so ein zusammen mit der Kampagne sinnloses Verbot, denn die Aufklärung darüber, dass sich andere Fahrgäste davon belästigt fühlen, bringt eindeutig mehr als das pure Verbot.

Das Highlight kam diesmal zusammen mit dem Lowlight. In Wanne-Eickel wollte sich jemand vor einen Zug werfen (bzw. jemand wurde als suizidgefährdet eingestuft), was dazu führte, dass dort keine Z+ge mehr fahren durften, so dass meine S-Bahn gar nicht erst in Duisburg ankam, geschweige denn von dort wieder zurück fahren konnte. Das hatte ich allerdings nicht von den Bahnhofsdurchsagen mitbekommen - die waren damit beschäftigt, zum fünften Mal auf die Verspätung des ICEs hinzuweisen - sondern von dem Typen neben mir, der die Nachricht von Twitter hatte. Nachdem sich eine Gruppe Reisender nach Wanne bzw. darüber hinaus zusammen gefunden hatte, rief er irgendwo an und gab die Twitter-Nachricht weiter - woraufhin am Bahnsteig (die planmäßige Abfahrtszeit war inzwischen kommentarlos verstrichen) dann doch eine Durchsage gemacht wurde. Es stellte sich heraus, dass besagter Typ bei einem Tochterunternehmen der Bahn arbeitet. Dadurch lernte ich auch das wohl nutzloseste Ticket kennen - das DB-Jobticket, mit dem man nur Züge der Deutschen Bahn benutzen kann, sprich keine Eurobahn, keine Abellio-Züge und schon gar keine Busse und Bahnen...



KAZ Open Air: Wisecräcker und Supershirt in Herne

Geht es um Events, wird von Köln geredet, von Locations in Dortmund, Bochum und angesagten Clubs in Städten, die weiter weg sind - aber manchmal kommen die guten Bands auch direkt vor die Tür. So wie vor ein paar Wochen, als das "Kulturell-alternative Zentrum" ein kostenloses Open Air veranstalte und als Headliner Wisecräcker und Supershirt gewinnen konnte.

Von beiden hatte ich schonmal kurz gehört, aber mehr als ein, zwei Songs war mir nicht bekannt. Kurz für die, denen es auch so geht: Beide passen in die Punkszene, Wisecräcker sind aber vorwiegend an Ska orientiert und passend mit mehreren Bläsern ausgestattet, während Supershirt rein elektronisch arbeiten. Am Nachmittag traten außerdem lokale Herner Bands auf, die ich aber nicht gesehen habe.

Unwissend, was mich erwartet, fuhr ich also mit dem Bus durch die Gegend und war schon gut drauf, als am Ziel mehr Leute aus dem Bus ausstiegen als bei den Gelsenkirchener Bismarcker Rocktagen überhaupt insgesamt da waren. Am Ende des kleinen Skaterparks stand dann hinter ein paar Fressbuden und dem Merchandisestand auch eine kleine Bühne. Um die hundert Leute dürften schon da gewesen sein, verstreut über die Fläche, auf den Skateranlagen, an den Fressbuden oder im Gras.

Irgendwann kamen Wisecräcker dann auf die Bühne und durften sich erstmal zwei Songs damit beschäftigen, die Leute dazu zu motivieren, nach vorne zu kommen. Das lief am Anfang etwas schleppend, aber mit jedem weiteren Song wurden es mehr Leute und die Stimmung wurde sichtlich besser. Dazu sei gesagt, dass zwar einigermaßen viele Leute da waren, der Platz aber immer noch viel größer war als nötig. Zudem gab es keinerlei Trennung der Bühne vom Publikum, was am Anfang dafür sorgte, dass sich niemand nah ran traute, und hinterher dazu, dass Leute auf den Boxen tanzten. hahahah

Nach den ersten paar Songs war dann allen kräftig warm und es hatte sich vorne eine harte Partyzone gebildet, in der kräftig gepogt wurde, während dahinter eine größere Gruppe Leute gemischten Alters gut gelaunt zuschaute. Für mich das absolute Paradies, reichlich Platz sich frei zu bewegen, genug Stimmung um wahlweise mitzufeiern oder zu fotografieren und eine absolut geniale ausgelassene Atmosphäre. Wisecräcker spielten über ne Stunde und mischten unter ihre normalen eigenen Songs auch mitsingtaugliche wie "Ich bin zu alt für diesen Scheiß - für diesen Scheiß bin ich zu alt" oder ein Cover von "Moskau". Dabei sorgte die Gießkanne immer wieder für Verwirrung - Insider wissen spätestens seit Bochum Total, dass der sinnbefreite Gießkannenpogo der Trend des Jahres ist, aber die von weiter weg angereisten Wisecräcker waren davon sichtlich irritiert. :D

Während ich mich danach in der Umbaupause an der Kamera austobte, brach endgültig die Dunkelheit herein, was die Skater allerdings nicht vom Skaten abhielt. Schon gegen Ende des Wisecräcker-Konzertes hatte man gemerkt: Es würde dunkel werden - hier wurde an Scheinwerfern gespart, der vordere Bühnenbereich war schlicht nicht beleuchtet und wenn einer aus der Band ans Publikum heran kam, stand er quasi im Dunkeln, da die Frontbeleuchtung fehlte.

Die nächste gute Stunde wurde dann auf das Partyniveau nochmal eins draufgelegt. Während Wisecräcker mit Bläsern und Ska-Rhythmen schon kräftig eingeheizt hatten, hauten Supershirt dem Publikum jetzt harte elektronische Beats um die Ohren. Drumcomputer und Synthesizer lösten Schlagzeug und Bläser ab. Das Publikum war jetzt warm und feierte von Anfang an mit der Band, die ausgesprochen gut drauf war und sehr sympathisch rüber kam.

Mag sein, dass nicht jeder der Texte einen Sinn hat, zumindest keinen, der sich sofort erschließt, aber Spaß machen sie allemal. Und auch wenn wohl einige Fans vor Ort waren, konnten auch die anderen jede zweite Zeile von "8000 Mark" mitgröhlen. ;) Der Beat tat sein übriges und so wurde bald auch in den Reihen hinter dem pogenden Haufen getanzt.

Außer frei erfundenen neuen Strophen gab es zwischendrin einen kurzen komplett improvisierten Song an den Synthis. Klappte mäßig, machte trotzdem Spaß. hahahah Hinterher gab's, hurra, Knicklichter für alle! Außer der Gießkanne wurden nun auch vereinzelt Menschen auf Händen getragen, einige tanzten auf der Bühne weiter und ich bin sicher, einige haben die Gelegenheit genutzt und sind hinterher noch zur Aftershowparty gegangen, wo einer der Supershirt-Jungs aufgelegt hat.

Hin fuhr ich mit dem Gedanken, dass Gratisveranstaltungen ja immer einen Besuch wert sind, und zurück fuhr ich bestens gelaunt mit heiß gelaufener Kamera und hatte so viel Spaß wie schon eine ganze Weile nicht mehr. Zumindest Supershirt werde ich mir definitiv nochmal ansehen und auch Wisecräcker dürfen sich gerne mal wieder auf einem Festival blicken lassen. Ska trifft Elektro - ein gelungener Abend und wieder einmal der Beweis dafür, dass Bands live richtig gut sein können, auch wenn man sich die Musik zuhause üblicherweise nicht anhören würde.



Blabla

Kennt ihr "Creek Mary's Blood" von Nightwish, diesen epischen 8-Minuten-Song? Ich hatte heute ein episches Ampel- und Berufsverkehrerlebnis, während dem ich diesen Song in voller Länge genießen durfte. Eigentlich war mein Bus gar nicht schlecht in der Zeit - aber dann kam kurz vor der Einfahrt in den Duisburger Hauptbahnhof, schon drei Viertel der Strecke hinter der letzten Haltestelle vorm Bahnhof, die Hauptstraße und die Abbiegerampel. Und danach die einfach-so-Ampel und die andere Abbiegerampel. Und einfach nur, weil es so voll war, hat es dann mal acht Minuten gedauert, bis der Bus die 200 Meter zurück gelegt hat.

Das ist einer der Nachteile des Duisburger Busbahnhofs. Für die, die's nicht kennen: Der U-Bahn- und Busbahnhof liegt an dem Ende des Bahnhofs, das dem Ende, wo man aus dem (Regional-)Zug aussteigt, gegenüber liegt. Weiß man das nicht und sieht die gefühlt zwei Zentimeter großen Schilder nicht, latscht man also durch die Bahnhofshalle, raus, um den ganzen Bahnhof rum und hinten wieder zum Bus. Weiß man es, latscht man nur das ganze Gleis entlang und am Ende die Treppe runter (dauert trotzdem noch mindestens zwei Minuten, was ätzend ist, wenn man vom Bus kommt und der Zug schon wartet).

Na jedenfalls hätte ich acht Minuten eher am Gleis sein können, wäre der Busbahnhof vorne. Aber was soll's. Bei dem Fahrstil des Busfahrers war eh alles egal... Hauptsache irgendwann endlich raus.

Aber über die ganzen Kleinigkeiten sollte man eigentlich lieber lachen statt sich aufzuregen. So wie vorgestern, als mir die Kassiererin Zucchini statt Zwiebeln gebucht hat. Die Dame an der Info und ich waren uns einig, dass Zucchini in Frikadellen doch etwas seltsam wären... und solange keine Tiefkühlware im Wagen liegt, ist es ja auch kein Drama, mal was zu reklamieren.

Nur eine Witzfigur diese Woche habe ich nicht verstanden. Den UPS-Fahrer, der mit offener Beifahrertür gefahren ist. Oder ohne Beifahrertür, da war ich mir nicht so sicher. Jedenfalls war es weder eine offene Schiebetür noch so eine normale aufschwenkende Tür. Da war einfach offen. Oo



Einleben: Anpassen und erkunden

Okay, die Wohnung ist eingerichtet, jede Menge Kram wurde rübergeschafft, man kann hier kochen, schlafen, im Internet surfen und Musik hören - was nun?

Alleine wohnen ist gar nicht so schwer. Praktischerweise hetzt einen ja niemand, sofort alles perfekt hinzukriegen und sich im neuen Wohnort zurecht zu finden, und in meinem Fall kann man sowohl Vermieter als auch Nachbarn einfach mal ansprechen wenn man irgendeine blöde Frage hat.

Am Anfang war der Backofen und weil Pizza teuer ist, habe ich glaube ich am Anfang unheimlich viel Pommes gegessen, weil die Kochplatten am Elektroherd aus irgendwelchen Gründen nicht funktionierten. Bevor ich fett wurde, entdeckte ich, dass man im Prinzip jeden Scheiß in der Mikrowelle zubereiten kann, freute mich wahnsinnig über die automatische Kochfunktion und kochte Nudeln, Kartoffeln und Gemüse in der Mikrowelle. Danach musste ein Zweiplattenkocher her, denn Schnitzel braten geht mit Mikrowellen nicht - oder sagen wir: Fett in der Mikrowelle zu erhitzen und so zu bestrahlen, dass man darin braten kann, war mir zu komplex.

Wäsche waschen ist unspannend, allerdings habe ich es schon mehrfach geschafft, die Wäsche ne halbe Stunde später zu waschen, weil mein Nachbar von unten auch gerade im Keller war und wir dann nett gequatscht haben. Praktischerweise ist er derjenige, der hier im Haus schon vor mir laute Musik gehört hat, so haben wir uns darauf geeinigt, einfach mal drauf los zu hören und im Zweifel einfach anzuklingeln wenn's nervig wird. Sehr angenehm, viel besser als Menschen, die zum Vermieter statt zum Nachbarn latschen um sich zu beschweren. Die Wohnung neben mir wurde auch gerade bezogen als ich hier einzog, so gab's nach meiner Briefkastenzettel-Vorstellungsrunde direkt noch eine zweite. Dinge wie für Nachbarn angenommene Pakete sorgen für zumindest kurzen Kontakt zu den verbleibenden Mitbewohnern.

Nach und nach entdeckte ich dann die vielen Vorteile meiner Wohnlage. Ich wohne in Herne-Mitte, und zwar so, dass ich den Bahnhof in fünf Minuten zu Fuß erreiche. Der Bahnhof ist nicht der Hauptbahnhof, denn der Hauptbahnhof ist in Wanne-Eickel, was politisch und geografisch zu Herne gehört, ansonsten aber nicht. Das ist super, wenn man Besuch bekommt und zum Bahnhof schickt und der Besuch dann in die ÖPNV-Onlineauskunft Hauptbahnhof eingibt, die landen dann tatsächlich regelmäßig am falschen Bahnhof. Aber ich schweife ab. Am Bahnhof wohnen bedeutet eine Menge Buslinien und vor allem die U-Bahn, die zur Uni durchfährt, vor der Tür zu haben, und es bedeutet natürlich auch, nicht mehr auf Züge warten zu müssen, weil Züge nicht zu früh abfahren und man irgendwann exakt weiß, wieviel Minuten man braucht, bis man am Gleis ist (der Bahnhof ist klein, da ist es egal, welches der vier Gleise).

Am Bahnhof wohnen bedeutet aber auch mitten in der Stadt wohnen. Vorteilhaft ist daran, dass ich Aldi, Lidl und vor allem den supergenialen Toom1 zu Fuß erreichen kann (und einen Baumarkt, zwei Videotheken, mindestens eine Spielhalle, eine Pizzeria, McDonalds, zwei SB-Autowaschanlagen, einen Tierfuttermarkt...). Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, nahezu alles bei Toom zu kaufen, weil die Qualität der Waren dort nahezu durchweg gut ist und selbst die Harddiscounter meist nicht mehr als ein paar Cent unter deren Preise kommen...

Nachteilhaft ist, dass sich die Autofahrer hier wie der letzte Dreck benehmen und man deutlich spürt, dass Herne Deutschlands kriminellste Stadt ist - nicht weil man dauernd zusammengeschlagen wird, sondern weil ständig Krankenwagen und andere blaulichtbesetzte Autos vorbei fahren. Bei geschlossenem Fenster kriegt man davon aber genau wie vom Bahnhof vernachlässigbar wenig mit, hundert Jahre altes Haus hin oder her. Für die Nachbarn gilt das leider nicht, aber von den sieben, die hier außer mir wohnen, sind vier quasi nie wach zuhause, zwei alt und unauffällig und der letzte ist der von unten, den ich ausdrücklich anmotzen darf, wenn er nervt. ;) Überwiegend also alles recht erträglich hier.

Genug der ausführlichen Beschreibungen meiner Umgebung, auf zu den Kleinigkeiten. Ich kriege Post und habe Telefon! Das ist so cool. Ich hatte vorher schon eine eigene Telefonnummer, die praktischerweise jetzt einfach weitergeleitet wird2, aber jetzt habe ich drei eigene Telefonnummern und sie gehören zu meiner Wohnung! hahahah Wobei mich die erste Post mit meiner Adresse drauf ja noch mehr begeistert hat... inzwischen kriege ich vor allem Werbung von Unitymedia (lasst mich! Ich will euch nicht!) und Erinnerungen von der GEZ (ihr kriegt eh nix, ich hab ja selbst nix!), aber was soll's.

Meine Wohnung selbst sieht inzwischen nicht mehr ganz so aus wie am Anfang, als ich die ersten Nächte hier geschlafen habe. Mal abgesehen davon, dass ich das inzwischen nicht mehr auf einer Isomatte tue, ist die Einrichtung vervollständigt (die Couch kam erst später) und ich habe im Wohnzimmer nochmal umgeräumt. Mit ein paar netten Ideen ist so vieles so viel besser... Beispiel: Ich habe zwei identische Regale im Wohnzimmer, die immer schon meinen wichtigsten Kram enthielten. Statt direkt links und rechts vom Eck-PC-Tisch habe ich das linke jetzt gedreht, so dass die Vorderseite Richtung Tisch zeigt. So komme ich 1. besser an den PC, der nicht mehr eingequetscht wird, weil das Regal jetzt quasi in den Raum zeigt, was aber 2. nicht doof aussieht, weil es mit dem Rücken zur Couch steht, wodurch ich 3. die Rückwand mit Fotos vollpappen kann, so dass es auch von der Couch aus nicht doof aussieht, und 4. konnte ich zwischen Regal und Tisch noch das CD-Regal an die Wand hängen.

Inzwischen wohne ich ungefähr vier Monate hier. Komplett fertig ist immer noch nicht alles; das Bett wurde inzwischen geliefert, aber noch nicht aufgebaut, ohnehin fehlt eine passende Matratze (140x220 ist einfach eine Scheißgröße!) und ich habe inzwischen einen anderen Elektroherd, weil ich den geschenkten nicht ans Laufen gekriegt habe - der neue muss aber noch eingebaut werden und entsprechend der alte raus. Aber abgesehen davon hat sich inzwischen alles eingespielt... auch bei den finanziellen Dingen habe ich inzwischen den Durchblick und ich denke, es steht nichts mehr im Weg, hier noch eine Weile wohnen zu bleiben.

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1 Ich muss es immer wieder erklären: Was in Hessen und wahrscheinlich auch anderen Gebieten völlig normal ist, ist im Ruhrgebiet ungewöhnlich. Toom ist in Herne ein gewöhnlicher (recht großer) Supermarkt - im Prinzip ein großer Rewe. Überall anders im Ruhrpott ist es ein Baumarkt, hier nicht.

2 Ich scheine recht gründlich gewesen zu sein beim Verteilen meiner neuen Daten, nicht ein einziges Mal klingelte mein zweites Telefon, weil jemand auf meiner alten Rufnummer angerufen hatte.



Drogen gratis in Gelsenkirchen

Scheiße, was ein SEO-Titel. Das gibt bestimmt wieder Spam. Macht dann aber auch nix mehr. Man, hab ich n Hals. In Herne bin ich es ja schon gewohnt, dass hier halbstündlich längere Feuerwehr-Krankenwagen-Notarzt-Polizei-Kolonnen durchrauschen, hier ist einfach immer die Hölle los. Gehupe, Meuterei, Gefluche, Randale, man gewöhnt sich daran und irgendwann macht man das Fenster einfach zu und die Musik laut, meine Nachbarn sind eh alle entweder Rocker oder fast taub (oder einfach ständig nicht da).

Aber Gelsenkirchen. Das schöne arbeitslose Gelsenkirchen aus dem ich komme, das war doch nicht immer so schlimm. Es gab immer mal Tage, da bin ich Auto gefahren und kam nach Hause und dachte woah, alles Irre. Das war meist im Sommer, dann hab ich es auf den Sonnenstich geschoben und Alkohol und was weiß ich. Aber in letzter Zeit ist es immer so... heute wieder. Ich bin eine 15-Minuten-Strecke innerorts und eine 25-Minuten-Strecke stadtübergreifend gefahren und hinterher noch ne 10-Minuten-Strecke innerorts. In der Zeit hätte ich fast zwei Menschen getötet, mein Leben verloren und zwei ernste Unfälle haben können.

Highlight des Tages ist die Trulla, die am Rand parkend einfach ihre Autotür aufgerissen hat. Ich fuhr eine ziemlich schmale Straße lang (zwei Autos passen nur recht knapp aneinander vorbei), auf einmal schleuderte der Gegenverkehrfahrer und fuhr mir fast rein. Nach hinten geguckt, gesehen dass der einer Tür ausgewichen ist... oder später, selbe Straße, andere Richtung, vor mir jemand mit Warnblinkanlage, steht einfach so rum. Ich mich dahinter gestellt und den Gegenverkehr abgewartet, winkt die mir ich soll vorbei fahre. Klar, sind ja nur fünf Autos mit denen ich es dann aufnehmen müsste. Dann fuhr sie einfach weg. Ich mein, wtf? Was steht die dann da erst doof rum?

Suizidgefährdete Fußgänger, Autofahrer im Dunkeln mit 80 auf der Autobahn ohne Licht, mehrere Wahnsinnige die überholen obwohl Gegenverkehr kommt und sich in Lücken quetschen... drängeln tut hier mittlerweile eh jeder... Stadtfremde, die von rechts aus Einfahrten geschossen kommen, über eine Spur schießen, sich auf die Abbiegerspur quetschen und dabei noch den Gegenverkehr erschrecken... etliche Situationen, wo man einfach mal anhalten und denjenigen eine reinhauen möchte. Zum Kotzen. Ich war echt froh, als ich das Auto wieder abgeben konnte.

Erinnert mich dran, wenn ich das nächste Mal auf die Deutsche Bahn schimpfe.



Einkaufsstöckchen

Ganz aktuell, weil ich gleich wieder einkaufen muss, weshalb ich auch heute nichts großartiges blogge. hahahah Gefunden bei aHeadwork mit freundlicher Genehmigung von Hannah :D .

Du bist im Geschäft unterwegs. Landet auch was in deinem Korb das nicht auf der Liste stand?
Ja, immer eigentlich. Ich habe zwar immer eine Liste, aber irgendwas fällt mir immer ein was ich auch noch gebrauchen könnte...

In welcher Ecke des Supermarkts hältst du dich am liebsten auf?
An der Kasse... so toll sind die Supermärkte hier nicht.

Was landet automatisch immer in deinem Korb?
Brot, weil die nicht immer das da haben, was ich so toll finde.

Durchschnittlicher Preis den du ausgibst?
Hm, 15-20€? Ich geh immer montags einkaufen und versuche möglichst wenige weitere Male in der Woche gehen zu müssen.

Bar oder Karte?
Karte.

Könntest du den Laden Blind durchgehen und trotzdem die richtigen Dinge einpacken?
Nein... noch nicht. Beim Toom1 kommt das aber vermutlich demnächst.

Um welchen Gang machst du einen großen Bogen?
Ich hab ne Abneigung gegen Bedienungstheken.

Hamsterkäufe?
Nur Angebote irgendwie. Und ich friere jeden Scheiß ein, wenn's den in größeren Packungen gibt als ich brauche.

Was hast du dich noch nie getraut einzukaufen?
Tja ohne funktionierenden Herd war ich bisher eh ziemlich beschränkt, daher beantworte ich das mal als "Was wirst du dich vermutlich auch ab morgen, wenn du Kochplatten hast, erstmal nicht trauen zu kaufen?" und dann ist es Fisch, weil ich mich Fisch schon oft Pech hatte.

Spar- oder Qualitätsmarke?
Uh, das ist total wirr bei mir. Ich versuche viel Bio zu kaufen. Milchprodukte sind zum Beispiel fast ausschließlich Bio bei mir. Mal sehen wie das mit dem Geld hinhaut, das Angebot ist hier eigentlich schon nicht schlecht. Bei den nicht-Bio-Produkten kaufe ich das billigste, was mir schmeckt, Qualitätsmarken sind das selten, manchmal Rewe-Eigenmarken, aber bei Getränken z.B. haben die bei mir verloren.

Kaufst du Zeitschriften/Bücher im Supermarkt oder im Fachhandel?
Eigentlich weder noch... Zeitschriften gar nicht, Bücher selten, ich bin ein Bücherei-Mensch.

Wechselst du die Schlange wenn eine neue Kasse aufmacht?
Joa, meistens.

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1 Ja, Toom... einige wird das jetzt gar nicht verwundern, die Ruhrgebietler vermutlich schon... kleine Anekdote: Wir waren am Renovieren in meiner Wohnung und brauchten noch Abdeckfolie und ne Farbrolle. Praktiker ist hier um die Ecke, aber teuer, also gingen wir zu Toom... der Getränkemarkt daneben war schon komisch, aber als wir in der Erwartung, Eisen- und Holzwaren und Werkzeug zu finden, in den Hauptmarkt gingen, und dort Obst und Gemüse auf uns warteten, waren wir schon ziemlich verwirrt... :D Offensichtlich ist Herne eine der wenigen Städte hier in der Gegend, wo Toom ein Supermarkt und kein Baumarkt ist. Ist aber gut so, ist nämlich wie 'n überdimensionierter Rewe.



Lanparty im Doppelpack

Hu, kleine Verzögerungen im Blog, diese Woche hatte es in sich, in vielerlei Hinsicht, bei mir wurden vor allem meine Gesundheit und meine Energiereserven gefragt, denn diese Woche hieß es gleich zweimal: PCs aufgebaut, Zocken bis zum Umfallen!

Bei den Leuten, mit denen ich so zocke, ist es irgendwie nicht besonders verbreitet, mehr als zwei Tage zu lanen, aber das hindert niemanden daran, mangels besseren Terminen beide anstehende LANs in eine Woche zu packen. So gab es Dienstag/Mittwoch die obligatorische Party in Beckhausen, wo wir jede Ferien sind, und Freitag/Samstag die erste bei mir zuhause in meiner eigenen Wohnung.

Im Vorfeld gab es eine Diskussion, weil die Lanpartys immer schlechter wurden, wir haben dann gegooglewavet und 100 Kommentare und Ideen gesammelt was verbessert werden müsste, und tada, natürlich wurde davon erstmal quasi nix umgesetzt. Die Stimmung am Dienstag war teilweise echt beschissen, wieder haben diverse Leute ihre Monitorplärrboxen angehabt und/oder Filme geguckt und die Tische standen in der selben sinnlosen Anordnung wie sonst. Immerhin haben wir es aber geschafft, nicht die ganze Zeit Call of Duty 4 zu zocken, es gab sogar eine Runde Empire Earth mit mehr als vier Mitspielern...

Im Endeffekt war es in Beckhausen trotzdem ganz lustig, zumal sich so langsam eine neue Stammrunde bildet, denn auch an der Besetzung der LANs müssen wir arbeiten. D. aka P. war neu dabei und C. haben wir für Freitag direkt mal ausgeladen, um den Anteil an Filmen und Egoshootern zu senken, denn die eindeutige Mehrheit sagte: Filme gehören nicht auf Lanpartys. Ursprünglich wollte ich komplett durchmachen und mich zwischendurch nach hause fahren lassen, bin dann aber doch eingepennt, habe länger geschlafen als geplant und den Rest des Tages gammelnd verbracht.

Freitag war alles etwas anders. Irgendwie habe ich es geschafft in meiner Wohnung mehr als ausreichend Platz zu schaffen und mit den ersten, die kamen, auch die Tische gescheit hinzustellen. Es wurde noch eingekauft, aufgebaut und ein paar Spiele installiert, gegen 15:00 (geplanter Beginn 13:00) haben wir dann glaube ich sogar schon das erste Spiel gezockt - und es war nicht Call of Duty 4. Überhaupt hatte CoD einen noch geringeren Anteil als in Beckhausen, wobei der Anteil in Beckhausen auch deshalb so gering war, weil teilweise einfach gar nicht gespielt wurde. Gestern und heute kamen dann außerdem noch Empire Earth, Command & Conquer Generals Zero Hour und Warcraft 3 in 197 Variationen zum Einsatz. Herr der Ringe Schlacht um Mittelerde 2 hat leider wie üblich nicht funktioniert1.

Sehr gut gelaufen ist bei beiden LANs die Versorgung mit Lebensmitteln. Wir haben in Beckhausen Pizza bestellt, bei mir haben teilweise Leute sich was vom Imbiss geholt, teilweise haben wir Tiefkühlzeug im Ofen gemacht, Getränke wurden beide Male selbst mitgebracht, das war gut so. Vereinfachend wirkte dabei, dass bei mir drei Supermärkte, vier Schnellimbisse und zwei Bäcker im Umkreis von fünf Fußminuten sind.

Sehr gut waren auch die beiden großen Empire Earth-Spiele. Das Spiel ist zwar schon neun Jahre alt, aber nach wie vor faszinierend. Meiner Meinung nach das beste lanpartytaugliche Spiel was wir kennen. Läuft selbst bei voller Spielerzahl noch flüssig selbst auf sehr alten PCs und langsamem Netzwerk, hat ein irres Spektrum von Zeitaltern, so dass viele Spielarten möglich sind, und ist bei Bedarf noch erweiterbar durch den mitgelieferten Karteneditor. Man kann sogar speichern... doof ist nur, dass Windows Vista anscheinend Probleme damit hat, bei den beiden Vista-Nutzern auf unseren LANs funktioniert es nicht richtig (Grafikfehler).

Gut war die Stimmung am Freitag/Samstag. Es war deutlich ruhiger als Dienstag und irgendwie entspannter, auch wenn ich anfangs teilweise die Krise gekriegt habe, als sechs Leute meine Wohnung stürmten. Hat aber dann doch alles gut geklappt. Am Anfang flog einmal der FI-Schalter raus, aber mit ein paar lustigen Konstruktionen mit hängenden Steckdosen über dem Herd und Kühlschrankstromabzweigungen haben wir die PCs dann erfolgreich auf meine vier zur Verfügung stehenden Sicherungen verteilt2.

Zocken war dann bis heute morgen um 9, außer D., der fahren musste, hat vor 11 keiner geschlafen. Dann war Feierabend - 22 Stunden am Stück haben auch wirklich gereicht. Ein Lob an alle, die da waren: Ich habe vorhin kaum aufräumen müssen, die Müllmenge hält sich in sehr engen Grenzen und befindet sich größtenteils im Mülleimer. Danke!

Mir hat's Spaß gemacht - kann man in dieser Form wiederholen. Es ist gut, mal wieder zu den Strategiespielen zurück zu gehen, wie es vor einigen Jahren noch üblich war. Vieles hat sich geändert, viele Leute, mit denen ich damals gezockt habe, sind nun nicht mehr dabei, zu einigen habe ich sogar keinen Kontakt mehr, dafür weiß ich bei manchen "neuen" schon nicht mehr wo oder wie ich sie kennen gelernt habe - alles ändert sich, und wir machen kräftig mit.

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1 Total logisch, da es die gleiche Engine hat wie C&C, was funktioniert hat. EA Games halt. Bekannte Bugs inzwischen (Auftreten zufällig nach Laune der Engine): Spiel verliert einfach die Synchronisation, beim Bau des dritten Bauarbeiters explodieren alle Gebäude und man hat verloren, beim ersten Angriff auf die eigenen Einheiten verliert man sofort.

2 Eigentlich sind es fünf, aber eine ist für die Heizung. Memo: Nächstes Mal mehr Steckdosen und Verlängerungskabel da haben.