Gedanken über das Leben: Lasst mal einen Normalsterblichen da dran


Gelegentlich mache ich mir in meiner kindlichen Naivität Gedanken über unser Leben. Kürzlich mussten dabei die Planungsexperten unserer Welt dran glauben. Wer ist zum Beispiel bei Flugzeugen auf die Idee gekommen, die Luft für die Klimaanlage neben den Triebwerken einzusaugen? Nun habe ich ja keine Ahnung vom Flugzeugbau und möglicherweise ist das tatsächlich die einzige Stelle, an der man so ein Lüftungsrohr enden lassen kann.
Aber: Ich bezweifele das. Enteisungsmittel, Schwefelsäure und was da sonst noch so durch die Triebwerke jagt - super Idee, direkt daneben die Atemluft abzugreifen. Da übertreffen sich natürlich Bestürzung und Verwunderung wechselseitig in ihrer Größe, wenn dann plötzlich giftige Dämpfe durch die Kabine wabern.

Es geht aber noch besser, nein, BEsseR: Mit der Pappnase, die die Brandschutzanlage für den neuen deutschen Prestigeflughafen konstruiert hat, möchte ich auch gerne mal über seine Berufserfahrung sprechen. Zunächst wollen wir uns kurz über ein paar Grundsätze der Physik im Klaren werden: Rauch steigt nach oben. Beim Absaugen von Luft entsteht ein Unterdruck.

Wie sieht nun folglich die perfekte Rauchabzugsanlage aus? Richtig: man sauge den Rauch möglichst nahe am Boden ab. Genau so hat man sich das beim Aushängeschild aller deutschen Bauruinen wohl auch gedacht. Und dann geschah das Unglaubliche, mit dem keiner gerechnet hatte. Es stellte sich heraus, dass der Unterdruck beim Absaugen des Rauches die Rohre der Brandschutzanlage von innen zerquetschen könnte. Wir wiederholen noch einmal: Geplant war, den - im Allgemeinen nach oben steigenden - Rauch in Bodennähe mit einer Wahnsinnskraft einzusaugen. Und warum das alles? Richtig: um die hässlichen Rohre an der Decke zu sparen.

Vielleicht sollte man auf die Pläne jedes größeren Projektes mal einen Normalsterblichen draufschauen lassen. Der unbedarfte Laie ist nicht betriebsblind und eröffnet so eine wunderbare Gelegenheit zur Selbstreflektion. Nächstes mal besprechen wir dann, wie man den Geometrieunterricht in einer sechsten Klasse dazu nutzen kann, dem Einbau von zu kurzen Rolltreppen vorzubeugen.